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Bromberg am Kirbach ist eine Wustung bei den unterhalb der Burg Bromberg gelegenen Bromberger Hofen die zur Markung der Stadt Sachsenheim im baden wurttembergischen Landkreis Ludwigsburg gehoren Bromberg Panorama uber dem Kirbach links die Bromberger Hofe daruber der Gaisbuhl und der Sporn des Burgstalls rechts die Bromberger MuhleForstkarte Nr 98 von 1684 mit MarkierungenForstkarten Ausschnitt mit Muhle und Melkerei1808 war Bromberg auf Bohnenbergers Charte von Schwaben Blatt 4 noch rudimentar verzeichnetBurgstall Muhle mit Graben sowie Bromberger Flurnamen auf der Flurkarte NW 48 4 von 1832 Der Gaisbuhl weist Merkmale einer Wustung auf Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Stammsitz der Edelfreien von Bromberg 2 2 Rittergut unter wurttembergischer Lehensherrlichkeit 2 3 Vom Herzog an die umliegenden Flecken 3 Relikte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVerschiedene Flur und Siedlungsnamen erinnern noch an den abgegangenen Burgweiler Bromberg mhd Bramberc von bramo Brombeeren am nordlichen Hangfuss des Baiselsbergs Der zwischen Ochsenbach und Hohenhaslach sudlich von Spielberg gelegene Weiler erstreckte sich von der bis heute existenten Bromberger Muhle am Kirbach Hohe 250 m u NN uber die 1684 abgebildete Melkerei bei den heutigen Aussiedlerhofen Bromberger Hofe Hohe 260 m u NN vermutlich bis auf den Gaisbuhl Hohe 280 m u NN dessen Struktur und inselhafte Lage in der Flur auf eine Wustung schliessen lasst 1 Hangaufwarts zeichnet sich auch der Burgstall der Burg Bromberg Hohe 326 m u NN deutlich vom Umfeld ab Den ersten kartographischen Beleg fur Branberg bzw Bromberg lieferte die 1590 erstellte Forstkarte von Georg Gadner 2 Die einst eigenstandige Gemarkung blieb nach der Teilwustung des Weilers auch unter wurttembergischer Herrschaft erhalten Deren Forster bewirtschafteten den Bromberger Wald als extra versteinte Forstparzelle 3 Die Bromberger Hofe sind heute noch Staatsdomane Wann das in Maulbronner Klosteramtsakten als Amtsort aufgefuhrte Bromberg grossteils abgegangen ist konnte bislang nicht geklart werden 4 Luftbildprospektion oder Bodenuntersuchungen konnten Erkenntnisse uber das Ausmass der Siedlung die genaue Lage und den Streufaktor ihrer Gebaude liefern Der heute Schlossle genannte Burgstall der Burg Bromberg liegt auf einem kleinen ob seiner Kegelform vermutlich von Menschenhand erhohten Bergsporn oberhalb des Gaisbuhls auf einer Hohe von 326 m u NN Der Weg von der Bromberger Muhle uber den Weiler zur Burg hinauf fuhrte ostlich und sudlich um die Burg herum uber zwei bergseitige Halsgraben zum Burgtor Oberhalb der Burg verlief auf dem Kamm des Baiselsbergs ein Rennweg der auch als Markungsgrenze von Hohenhaslach und Horrheim diente Rund 300 Meter sudlich vom Burgstall findet sich in einer Klinge die Kleinsiedlung Kelterle rund 800 Meter sudlich stosst man auf Relikte des Frauenklosters Baiselsberg Nordostlich von den Bromberger Hofen lag einst der fruh abgegangene Weiler Schippach mit einer 1690 abgebrannten Muhle bei der Mundung des Schippachs in den Kirbach Deren erste bekannte Besitzer waren die haufig mit den Brombergern genannten Herren von Magenheim 5 nbsp Hohenhaslach vom Burgstall gesehen nbsp Grosse Stallung und Weiden der Bromberger Hofe nbsp Bromberger Muhle von 1610 belegt seit 1161Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Burg Bromberg Stammsitz der Edelfreien von Bromberg Bearbeiten 1161 wurde die Bromberger Muhle als Besitz des Klosters Odenheim und 1203 die Burg Bromberg als Branburc erstmals erwahnt Nach ihr nannte sich das vom 13 bis 15 Jahrhundert bezeugte edelfreie Geschlecht der Herren von Bromberg das moglicherweise in einem Verwandtschaftsverhaltnis spater auch in einem Lehensverhaltnis zu den Grafen von Vaihingen stand 6 1203 schlichtete Bischof Konrad von Speyer einen Streit zwischen Walter von Branburc und dem Kloster Maulbronn uber das Patronatsrecht der Pfarrei in Knittlingen 7 1286 verkauften Berthold Ulrich Konrad und Volmar von Branburc an das Kloster Maulbronn 8 Ohm von ihrer Gundelbacher Weinbede precaria nostra vini in Gindratebach 8 1317 verkaufte Ulrich vom Stein dem Kloster Maulbronn 15 Pfund Heller jahrlichen Zins aus der benachbarten Muhle in Schippach ostlich von der Bromberger Muhle nebst 3 Pfund Heller jahrlichen Zins auf der Oberen Muhle vermutlich die von Bromberg und 6 Huhner auf der Kalkwiese bei Ochsenbach und hatte moglicherweise bereits die Nachfolge der Herren von Bromberg angetreten oder in ihre Familie eingeheiratet 9 Rittergut unter wurttembergischer Lehensherrlichkeit Bearbeiten Burg und Weiler Bromberg waren bereits 1335 dem Haus Wurttemberg als Lehen aufgetragen das die Wurttemberger spatestens ab 1338 den Herren vom Stein spater unter anderen den Herren von Guglingen von Sternenfels von Riexingen und von Sachsenheim verlehnten Unter den beiden letztgenannten Besitzern wurde das Rittergut Bromberg in zwei Halften geteilt Dem oberen Teil diente die Burg als Sitz dem unteren ein Herrenhof Als 1464 Osterbronn von Riexingen die Burg samt Zugehorde an die Herren von Sachsenheim verkaufte umfasste die obere Halfte 265 Morgen Walds mit den darin liegenden Wiesen Dazu zahlten nach einem spateren Kaufbrief das Schloss samt einer davor stehenden Behausung Scheuern Stallung Hofraithen und allen anderen Zugehorden und Gerechtigkeiten Garten und Gutern sowie das Waidwerk auf dem Bromberg und auf Ochsenbacher Spielberger Hohenhaslacher Horrheimer und Steinbacher Zehenten 5 Nachdem sich ab den 1560er Jahren die Taufer Bewegung im Stromberg breitgemacht hatte zahlte das Rittergut Bromberg zu den Problemzonen um die sich der Dekan von Vaihingen und das Klosteramt Maulbronn in den 1570er Jahren kummern mussten 10 Vom Herzog an die umliegenden Flecken Bearbeiten 1651 erbte Hans Sigmund Hehlin den oberen Teil Brombergs und erwarb 1654 den unteren Teil um den Nirbenhof Dazu gehorte laut Lagerbuch von 1603 eine neue Behausung Scheuer Stalle und Bronnen dazu sonstige andere Zugehor alles unterhalb des Schlosses bei einander liegend Acker Wiesen 267 Morgen Walds Gulten Leibeigene an verschiedenen Orten 1664 verkaufte Hehlin den oberen und unteren Bromberg um 10 000 fl und 300 fl Leihkauf an Herzog Eberhard III von Wurttemberg der Bromberg zunachst der herzoglichen Rentkammer zuteilt die Bromberg am 4 Juni 1766 an die drei Gemeinden Hohenhaslach Ochsenbach und Spielberg um jahrlich 800 fl in perpetuirlichen Bestand vergab 11 Zur Grenzziehung wurde der alte Rennweg herangezogen Um 1808 wurden Bromberg nur noch rudimentar und das Schloss als Ruine auf Bohnenbergers topographischer Charte von Schwaben verzeichnet 12 Das seit den 1730er Jahren wegen seiner Baufalligkeit nicht mehr bewohnbare Schloss fiel der Gemeinde Ochsenbach zu die die Ruine 1824 bis auf die Fundamente abtragen liess und die Steine zum Bau der im Thal vorbeifuhrenden Vicinalstrasse verwendete 11 Relikte BearbeitenWahrend Karl Eduard Paulus um 1872 die Oberamtsbeschreibung Brackenheim verfasste war die Bromberger Markung noch extra versteint Der ehemalige Burgweiler bestand neben der Muhle noch aus einem einzelnen Haus und einer 210 Morgen grossen Staatsdomane 146 5 Morg Acker 60 Morg Wiesen und 31 5 Morg Garten die Guter waren einzeln verpachtet 13 Der Kegelstumpf des Burgstalls der Weg zum Tor der ehemaligen Vorburg und Grabenrelikte sind heute noch sichtbar Wo im Mittelalter vermutlich ein kleines Waldhufendorf angelegt war stehen heute moderne Aussiedlerhofe mit Hofladen und Besenwirtschaft die Bromberger Hofe heissen Den Hang um den Burgstall nutzen sie als Weideland fur Pferde und Rinder Erhalten blieb einzig die 1161 erstmals erwahnte Bromberger Muhle samt ihrem Muhlgraben Das bestehende Hauptgebaude mit bemerkenswertem Zierfachwerk wurde gemass einer Inschrift am Tursturz 1610 erbaut Das zu Beginn des 20 Jahrhunderts installierte und 1984 restaurierte oberschlachtige Wasserrad sei mit 9 1 Metern Durchmesser eines der grossten Muhlrader in Deutschland 14 Es wird allerdings nicht mehr genutzt Literatur BearbeitenOchsenbach In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 S 369 379 hier 376 379 Volltext Wikisource c Bromberg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bromberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart LABW online Wurttembergisches Urkundenbuch WUB online Portal Landeskunde entdecken online Leo BWEinzelnachweise Bearbeiten Urflurkarte NW XLVIII Blatt 4 von 1832 LABW Staatsarchiv Ludwigsburg EL 68 VI Nr 8848 Quelle LABW HStA Stuttgart N 3 Nr 1 3 Messblatt von Johann C Hirsch von 1684 LABW HStA Stuttgart H 107 16 Band 5 Bl 175 Landesarchiv BW Hauptstaatsarchiv Stuttgart Altwurtt Archiv Bezirksbehorden des Kirchenguts und der Universitat 1095 1818 Kloster und Stiftsgutverwaltungen 1095 1807 Maulbronn 1147 1806 Urkunden 1 2 Amtsorte 1 2 39 Hohenhaslach und Bromberg a b Ochsenbach In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 Kapitel B Ortsbeschreibung S 378 Digitalisat Wikisource c Bromberg Quelle Ortslexikon von Leo BW Quelle WUB Band II Nr 521 Seite 342 WUB online WUB Band IX Nr 3580 Seite 108 WUB online LABW HStA Stgt A 502 U 1227 LABW online Lothar Behr u a Geschichte der Stadt Vaihingen an der Enz Ipa Vaihingen 2001 S 168 a b Ochsenbach In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 Kapitel B Ortsbeschreibung S 379 Digitalisat Wikisource c Bromberg Quelle Universitats Bibliothek Tubingen Ochsenbach In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 Kapitel B Ortsbeschreibung S 377 Digitalisat Wikisource c Bromberg Quelle Historischer Rundgang Ochsenbach49 008935 8 999012 Koordinaten 49 0 32 2 N 8 59 56 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bromberg am Kirbach amp oldid 207642599