www.wikidata.de-de.nina.az
Blauer Enzian ist der Name eines Zuges der Deutschen Bundesbahn der bis 1965 als Fernschnellzug danach bis 1971 als TEE zwischen Hamburg und Munchen verkehrte Der Nachfolger verkehrt heute inzwischen auch wieder mit dem traditionellen Namen als EuroCity zwischen Frankfurt und Klagenfurt Blauer EnzianZuggattung F Zug 1951 1965 TEE 1965 1979 IC 1979 1987 EC 1987 2002 seit Dez 2017 Lander Deutschland DeutschlandOsterreich OsterreichErste Fahrt 28 September 1951Heutiger Betreiber OBB und DBEhemaliger Betreiber Deutsche BundesbahnStreckeStartbahnhof Hamburg Altona Dortmund HbfZielbahnhof Munchen Hbf Klagenfurt Hbf Zell am SeeTechnische AngabenRollmaterial OBB 1116Spurweite n 1435 mmStromsystem e 15 kV 16 HzZuglaufTEE Blauer Enzian 1965 Inhaltsverzeichnis 1 F Zug 1 1 Erste Garnituren 1 1 1 Entstehung 1 1 2 Fahrzeuge 1 2 Henschel Wegmann Zug 1 2 1 Wagen 1 2 2 Bespannung 1 2 3 Musealer Erhalt 1 3 Name 2 TEE 3 InterCity EuroCity Einsatz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseF Zug BearbeitenErste Garnituren Bearbeiten Entstehung Bearbeiten Mit dem 1951 geschaffenen neuen Fernzugnetz wollte die junge Bundesbahn auch in der Relation Munchen Hamburg auf der Nord Sud Strecke und dem kurzen Weg uber Wurzburg und Treuchtlingen einen Premiumzug einsetzen der nur mit den beiden damaligen Polsterklassen ausgestattet war Im Sommerfahrplan war dieser Zug als FT 55 56 verzeichnet 1 Doch mangelte es an geeigneten freien Triebwagen so dass der Zug mit angepassten Fahrzeiten und Zugnummern F 55 56 als leichter Dampfzug und Fernschnellzug gefahren wurde 2 Auch im Winterfahrplan 1951 52 war ein lokbespannter F Zug unter der gleichen Nummer verzeichnet Mit hoher Wahrscheinlichkeit fuhr der Zug in diesem Fahrplanabschnitt nicht 3 Nachweisbar ist ein Zugeinsatz ab Sommerfahrplan 1952 4 Fahrzeuge Bearbeiten Bis 1953 bestand der Zug aus Vorkriegswagen aller Verwendungsgruppen Hier lief einer der Prototypwagen fur die spatere Serie der UIC X Wagen der DB der aber nur 22 5 Meter in der Lange mass und noch uber Faltenbalge verfugte Henschel Wegmann Zug Bearbeiten Wagen Bearbeiten Ab Sommerfahrplan 1953 wurde der Zug durch die eingesetzten Wagen aus den Fernschnellzugen herausgehoben 5 Die Garnitur des fruheren Henschel Wegmann Zuges die einen Aussichts Schlusswagen nach US Vorbild fuhrte Kanzelwagen wurde speziell fur diesen Einsatz aufgearbeitet Wegen Problemen beim Umbau der Zuggarnitur die ursprunglich aus Wagen mit Abteilen zweiter und dritter Klasse bestand entschied die DB den Zug generell auf die damalige zweite Wagenklasse umzurusten Wegen des langen Laufwegs reichte eine Wagengarnitur fur den Umlauf nicht aus Es wurde eine zweite Wagengarnitur hergerichtet der so genannte Henschel Wegmann Gegenzug Dieser bestand aus sehr unterschiedlichen Wagen nbsp Kanzelwagen des Henschel Wegmann Gegenzugsdem ehemaligen Salonwagen des Reichspressesprechers Otto Dietrich in Schurzenwagenbauart ehemals 10 251 6 7 einem Schnellzugwagen der Verwendungsgruppe 29 einem Schnellzugwagen der Verwendungsgruppe 35 einem Speisewagen WR4u 28 meist der DSG WR 1230 aus dem Rheingold 1928 einem Schnellzugwagen dritter Klasse der Verwendungsgruppe 39 Schurzenwagen der zu einem dem Henschel Wegmann Zug vergleichbaren Schlusswagen mit abgerundeter Glaskanzel umgebaut wurde 8 Diese neu zusammengestellte Garnitur wurde zum Sommerfahrplan 1957 ausgemustert und deren Umlauf der nun ausschliesslich die neue erste Klasse fuhrte auf die ublichen UIC Wagen des Typs A4um 54 Am 202 umgestellt wobei der Altbauspeisewagen zunachst in diesem Zug weiterlief Der Henschel Wegmann Zug konnte sich im Umlauf dagegen bis 1959 halten Bespannung Bearbeiten Im Jahr 1952 zog eine im Bahnbetriebswerk Munchen Hbf beheimatete E 18 den Zug bis Treuchtlingen hier ubernahm eine Wurzburger Baureihe 01 bis Fulda Ab Fulda wurde eine Baureihe 01 10 aus dem Bw Bebra in Bebra selbst hielt der Zug nicht bis Hannover und von dort eine Baureihe 03 aus dem Bahnbetriebswerk Hamburg Altona bis Hamburg eingesetzt 9 Die bisherige Dampfbespannung nordlich von Wurzburg wich der Dieseltraktion mit Lokomotiven der neuen Baureihe V 2000 220 10 Sudlich von Wurzburg waren bis zur Anlieferung der neuen E Loks der Baureihe E 10 110 Altbauloks der Reihen E 17 und E 18 vor den Zugen zu sehen Als zum Sommerfahrplan 1963 zwischen Wurzburg und Hannover elektrisch gefahren werden konnte kamen hier E Loks der Baureihe E10 12 des Bw Nurnberg zum Einsatz Die V200 verblieb auf den nicht elektrifizierten Teilstrecken Hamburg Hannover und Wurzburg Treuchtlingen Als im Sommer 1965 auch diese Abschnitte elektrifiziert waren ubernahmen neu im Bw Hamburg Eidelstedt beheimatete E10 den Zug auf dem gesamten Laufweg 11 Musealer Erhalt Bearbeiten Der Kanzelwagen der zweiten Garnitur gehort heute zum Bestand des Verkehrsmuseums Nurnberg 12 Mit einem Speisewagen und zwei passenden Schnellzugwagen wird er im Charter und Touristikverkehr als F Zug Blauer Enzian eingesetzt Standort ist Berlin Betreut wird die Wagengarnitur durch den Verein Traditionszug Berlin e V Name Bearbeiten Der Name Blauer Enzian den die Verbindung seit Sommerfahrplan 1952 trug war das Ergebnis eines Preisausschreibens das die DB unter ihren Fahrgasten 1951 veranstaltete Insgesamt wurden so fur neun F Zug Paare Namen vergeben 13 Fur den F 55 56 kristallisierte sich der Name Blauer Enzian als Gewinner heraus Enzian ist wie das Edelweiss namensgebend fur den Edelweiss Express eine Alpenblume 14 und Heilpflanze In Europa wachsen etwa 35 Enzian Arten vorwiegend in den Alpen Moglicherweise wegen ihrer im Pflanzenreich seltenen reinblauen und leuchtenden Blutenfarbe wurden und werden sie als Symbol fur die Treue betrachtet und werden so in Gedichten und Liedern erwahnt Streckenfuhrung und Farbgebung des Zugs konnen die Assoziation erklaren TEE Bearbeiten nbsp Laufweg des Blauen Enzian 1970 rot 1979 blau und 1991 grun Die E Lok Bespannung dehnte sich mit fortschreitender Elektrifizierung immer weiter nach Norden aus 1963 war sie bis Hannover moglich 1965 erreichte sie Hamburg Gleichzeitig wurde der Blaue Enzian zum TEE umgestuft und die Wagen entsprechend umgestellt 15 Der Zug bestand nun aus zwei Abteilwagen der Bauart A4vum 65 Avmz 111 zwei Grossraumwagen A4pum Apmz 121 einem Speisewagen der Bauart WRmz 132 und einem Barwagen ARDmz 105 16 Im Herbst des gleichen Jahres wurden die neuen Probemaschinen der Baureihe E 03 103 zwischen Nurnberg das jetzt auf dem Laufweg des TEE 55 56 lag und Hamburg bespannt Der TEE war 1966 mit einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 106 km h der schnellste Zug der DB Im Jahr 1967 wurde die Zugnummer in 554 55 geandert Der Barwagen entfiel schon 1969 Die DB plante den Blauen Einzian mit dem von Munchen nach Mailand verkehrenden TEE Mediolanum zu verknupfen 17 Das scheiterte aber an der Italienischen Eisenbahn FS und den Osterreichischen Bundesbahnen OBB Dafur wurde der Blaue Enzian von Munchen uber Salzburg Bischofshofen Schwarzach St Veit Badgastein und Villach nach Klagenfurt verlangert Zwischen Munchen und Salzburg fuhr der Zug als F 54 55 bei den OBB als Ex 549 550 18 Im Winterfahrplan wurde von Munchen uber Kufstein und Worgl dort hatte er langeren Aufenthalt und wechselte die Fahrtrichtung und weitere Tiroler Orte z B Kitzbuhel bis Zell am See gefahren 19 Im Sommer 1970 als der Zug nun mit Serienlokomotiven der Baureihe 103 bespannt wurde anderte sich die Zugnummer in TEE 80 81 In Rosenheim wurde der Zug geteilt Ein Teil fuhr uber Salzburg nach Klagenfurt der andere uber Kufstein und Worgl weiter nach Zell am See letzterer durch einen OBB Wagen verstarkt Da der Speisewagen im Klagenfurter Zugteil verblieb versorgte eine Minibar die Reisenden in den Zeller Kurswagen Im Winterfahrplan wurde die Verlangerungen uber Munchen hinaus nur an bestimmten Tagen angeboten Im Sommer gab es die Zugteile nach Klagenfurt und Zell taglich Im Zeller Teil war nun wieder ein Barwagen ARDmz eingereiht Der Zug war mit Zugpostfunk Zugtelefon ausgestattet und hatte bis 1969 die Rufnummern 211 6925 und 211 6926 je nach Fahrtrichtung die dann auf die einheitliche Nummer 211 6913 umgestellt wurden 20 Mit dem Beginn des Winterfahrplanes 1971 72 wurde der TEE Blauer Enzian in das neue InterCity Netz der DB integriert nun als TEE 90 91 bezeichnet 1975 wurde der Zugteil nach Zell am See aufgegeben 21 InterCity EuroCity Einsatz BearbeitenMit dem Beginn des InterCity Netzes IC 79 wurde der Blaue Enzian in einen Intercity 22 mit den Zugnummern 120 121 umgewandelt und fuhrte nun auch die zweite Wagenklasse Der Laufweg wurde auf Braunschweig Hannover Koln Frankfurt Munchen im Zuge der IC Linie 2 geandert Die Weiterfuhrung nach Klagenfurt wurde beibehalten 1981 wurde der Laufweg auf Dortmund Klagenfurt verkurzt 1986 die Zugnummer in IC 20 21 geandert Mit dem Start des EuroCity Systems 1987 wurde der Blaue Enzian als EC 20 21 gefahren mit Kurswagen nach Ljubljana In den 1990er Jahren gab es zwei EC Zuge zwischen Dortmund und Klagenfurt Als EC 114 115 fuhr nunmehr der Blaue Enzian der ehemalige D Zug Worthersee als EC 112 113 In der Folge waren bei beiden Zugen zwischenzeitlich die Namen entfallen nbsp Zuglaufschild des Blauen Enzians 2021 Im Fahrplanjahr 2018 verkehrte der Blaue Enzian als Zugpaar EC 112 113 zwischen Frankfurt und Klagenfurt als OBB Garnitur mit Kurswagen von und nach Zagreb und der Worthersee als EC 114 115 zwischen Dortmund bzw Munster und Klagenfurt mit DB IC Wagen und einer DB Lok der Baureihe 101 zwischen Osterreich und Dortmund Munster Literatur BearbeitenWolfgang Burmeister Christel Gernhuber Redaktion Europaische Salonwagenausstellung vom 22 23 Mai 1993 auf dem Gelande des Raw Potsdam Ausstellungskatalog Hrsg Magistrat der Stadt Potsdam Potsdam 1993 Centre for public relations UIC TEE Hrsg Union Internationale des Chemins de Fer Paris 1972 niederlandisch Jorg Hajt Das grosse TEE Buch Heel Bonn Konigswinter 2001 ISBN 3 89365 948 X Peter Goette TEE Zuge in Deutschland EK Verlag Freiburg 2008 ISBN 978 3 88255 698 8 Peter Goette Leichte F Zuge der Deutschen Bundesbahn EK Verlag Freiburg 2011 ISBN 978 3 88255 729 9 Maurice Mertens und Jean Pierre Malaspina La Legende des Trans Europ Express LR Presse Vannes 2007 ISBN 978 2 903651 45 9 franzosisch Hans Wolfgang Scharf Friedhelm Ernst Vom Fernschnellzug zum Intercity EK Verlag Freiburg 1983 ISBN 3 88255 751 6 Weblinks BearbeitenMehr InfosEinzelnachweise Bearbeiten Peter Goette TEE Zuge in Deutschland EK Verlag Freiburg 2008 ISBN 978 3 88255 698 8 S 109 Eisenbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz vom 6 Juli 1951 Nr 28 Bekanntmachung Nr 379 S 176 Hans Wolfgang Scharf Friedhelm Ernst Vom Fernschnellzug zum Intercity EK Verlag Freiburg 1983 ISBN 3 88255 751 6 S 177 Peter Goette TEE Zuge in Deutschland EK Verlag Freiburg 2008 ISBN 978 3 88255 698 8 S 110 Maurice Mertens und Jean Pierre Malaspina La Legende des Trans Europ Express LR Presse Vannes 2007 ISBN 978 2 903651 45 9 S 234 235 franzosisch Wolfgang Diener Die Reisezugwagen und Triebwagen der Deutschen Reichsbahn 1930 2 Auflage Rohr Verlag Krefeld 1983 ISBN 3 88490 090 0 S 51 HE Datenblatt SalPresse4u 51 80 03 92 001 5 PDF 241 KiB Historische Eisenbahn Frankfurt archiviert vom Original am 20 Mai 2014 abgerufen am 5 Dezember 2017 Siehe Katalog Europaische Salonwagenausstellung Seite 6 Beide Kanzelwagen sind nicht mit dem Fuhreraussichtswagen zu verwechseln Peter Goette Leichte F Zuge der Deutschen Bundesbahn EK Verlag Freiburg 2011 ISBN 978 3 88255 729 9 S 112 Peter Goette TEE Zuge in Deutschland EK Verlag Freiburg 2008 ISBN 978 3 88255 698 8 S 109 Peter Goette Leichte F Zuge der Deutschen Bundesbahn EK Verlag Freiburg 2011 ISBN 978 3 88255 729 9 S 114 Vgl Katalog Europaische Salonwagenausstellung S 6 Hans Wolfgang Scharf Friedhelm Ernst Vom Fernschnellzug zum Intercity EK Verlag Freiburg 1983 ISBN 3 88255 751 6 S 180 Centre for public relations UIC TEE Hrsg Union Internationale des Chemins de Fer Paris 1972 S 24 niederlandisch Jorg Hajt Das grosse TEE Buch Heel Bonn Konigswinter 2001 ISBN 3 89365 948 X S 82 Maurice Mertens und Jean Pierre Malaspina La Legende des Trans Europ Express LR Presse Vannes 2007 ISBN 978 2 903651 45 9 S 239 franzosisch Peter Goette TEE Zuge in Deutschland EK Verlag Freiburg 2008 ISBN 978 3 88255 698 8 S 110 Maurice Mertens und Jean Pierre Malaspina La Legende des Trans Europ Express LR Presse Vannes 2007 ISBN 978 2 903651 45 9 S 236 franzosisch Peter Goette TEE Zuge in Deutschland EK Verlag Freiburg 2008 ISBN 978 3 88255 698 8 S 111 Bundesbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 3 Januar 1969 Nr 1 Bekanntmachung Nr 3 S 3 Maurice Mertens und Jean Pierre Malaspina La Legende des Trans Europ Express LR Presse Vannes 2007 ISBN 978 2 903651 45 9 S 237 franzosisch Jorg Hajt Das grosse TEE Buch Heel Bonn Konigswinter 2001 ISBN 3 89365 948 X S 82 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blauer Enzian Zug amp oldid 233441506