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Unter dem Namen Edelweiss auch Edelweiss Express verkehrte von 1928 bis 1979 mit kriegsbedingter Unterbrechung ein Zugpaar zwischen der Schweiz und den Niederlanden uber das Elsass und Luxemburg Bis 1939 verkehrte der Zug als von der Internationalen Schlafwagengesellschaft CIWL betriebener Luxuszug Nach dem Zweiten Weltkrieg zunachst als normaler Schnellzug gefuhrt wurde der Edelweiss ab 1957 eines der ersten Zugpaare des neuen Trans Europ Express Systems TEE 1979 wurde er eingestellt Werbeplakat zur Einfuhrung des Edelweiss Pullman 1928Strecke des Edelweiss 1928 1939 und 1957 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Pullmanzug der CIWL 2 TEE Edelweiss 3 Fahrzeuge 4 Literatur 5 EinzelnachweisePullmanzug der CIWL Bearbeiten nbsp Pullmanwagen der CIWL nbsp Die schweren belgischen Pacifics der Reihe 10 wurden von 1928 bis 1939 vor dem Edelweiss eingesetzt nbsp Ab 1974 fuhr der Edelweiss nur noch zwischen Brussel und Zurich Die CIWL hatte bereits seit 1883 beginnend mit dem Orient Express ein ganzes Netz an Luxuszugen aufgebaut Bis zum Ersten Weltkrieg handelte es sich dabei aber fast ausschliesslich um reine Schlafwagenzuge fur lange Strecken Nur vereinzelt liefen in diesen Zugen auch Salonwagen fur den Tagesverkehr Erst nach dem Krieg begann die CIWL ab 1925 damit auch ein Netz von Luxuszugen fur den reinen Tagesverkehr aufzubauen die als Pullman Express oder Pullmanzug bezeichnet wurden 1 Sie setzte dabei so genannte Pullmanwagen ein luxurios ausgestattete Grossraumwagen von denen ein Teil mit Kuche ausgestattet war Die Zuge fuhrten keine Speisewagen es wurde am Platz serviert Jeweils ein Wagen mit und ein Wagen ohne Kuche bildeten dabei eine so genannte Couplage Nach dem Ersten Weltkrieg einigten sich CIWL und die deutsche Mitropa auf eine Abgrenzung der jeweils mit Schlaf und Speisewagen bedienten Lander und Strecken In die Niederlande und die Schweiz verkehrten dabei Wagen beider Gesellschaften Die Mitropa konzentrierte sich nach einzelnen Experimenten mit Luxuszugen wie dem Berlin London Express auf den Betrieb ihrer in normale D und FD Zuge eingestellten Schlaf und Speisewagen Die einzige Ausnahme war der FFD Rheingold von Amsterdam in die Schweiz fur den sie 1928 besondere Salonwagen mit Service am Platz beschaffte Der Rheingold verkehrte erstmals am 15 Mai 1928 uber die uberwiegend rechtsrheinische Strecke Amsterdam Mannheim Basel Genau einen Monat spater fuhr der Edelweiss erstmals von Amsterdam uber Brussel Luxemburg und Strassburg nach Basel Damit machten sich beide Zuge auf der wichtigen Verbindung von den niederlandischen Kanalhafen in die Schweiz Konkurrenz Der Edelweiss hatte dabei mit 812 km zwischen Amsterdam und Basel eine im Vergleich mit den 779 km des Rheingold etwas langere Strecke die zudem durch die Querung der Ardennen zwischen Namur und Luxemburg und der nordlichen Vogesen zwischen Metz und Strassburg betrieblich deutlich anspruchsvoller war Dennoch waren die Fahrtzeiten weitgehend vergleichbar So benotigte der Rheingold 1939 in Richtung Suden von Amsterdam bis Basel 9 Stunden und 46 Minuten der Edelweiss war mit 10 Stunden und 8 Minuten nur etwa zwanzig Minuten langsamer In Richtung Norden lag nur etwa eine Viertelstunde zwischen den beiden Konkurrenzzugen 2 Bereits zwei Wochen nach Einfuhrung wurde der oft auch als Edelweiss Express bezeichnete Zug von Basel bis Luzern verlangert 3 Die Verbindung war allerdings nicht vollig neu bereits seit 1863 gab es durchgehende Zuge zwischen den Niederlanden und der Schweiz uber Belgien und Luxemburg Ab Sommer 1929 fuhren die Wagen der 1 Klasse des Edelweiss nach Zurich ein Kurswagen 1 Klasse lief weiterhin nach Luzern Die Pullmanwagen 2 Klasse endeten in Basel Zwischen Basel und Zurich fuhrten die SBB dabei die Kurswagen aus dem Edelweiss uber mehrere Jahre zusammen mit den Zurcher Kurswagen des Rheingold 1939 wurde der Zuglauf nach Kriegsausbruch eingestellt TEE Edelweiss Bearbeiten nbsp Ein SBB RAm NS DE als TEE Edelweiss 1973 bei Halfweg zwischen Amsterdam und Haarlem nbsp Ein SBB RAe als TEE Iris 1979 in Zurich HBNach dem Zweiten Weltkrieg fuhr der Edelweiss als normaler Schnellzug Neben dem Speisewagen stellte die CIWL noch bis 1952 Pullmanwagen die zusatzlich zu den normalen Sitzwagen eingereiht wurden Der Prasident der Niederlandischen Staatsbahn Franciscus den Hollander schlug 1953 die Einfuhrung eines europaischen Netzes hochwertiger Dieseltriebzuge vor Zum Sommerfahrplan 1957 fuhrten die Staatsbahnen Belgiens NMBS SNCB der Niederlande NS der Bundesrepublik Deutschland DB Frankreichs SNCF Italiens FS Luxemburgs CFL und der Schweiz SBB die ersten TEE Zuge ein Die meisten dieser Zuge waren keine vollig neuen Zuglaufe sondern ubernahmen die Laufwege bisheriger Schnellzuge Zu ihnen gehorte auch der Edelweiss der ab 2 Juni 1957 als TEE verkehrte Fur die 1050 Kilometer des Zuglaufs von Amsterdam nach Zurich benotigte der TEE bei 13 Zwischenhalten eine Zeit von 9 Stunden und 30 Minuten und fuhr mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 110 km h 4 Ab 1974 wurde der Zuglauf des Edelweiss auf die Strecke von Brussel bis Zurich verkurzt Zugleich wurde auf der gleichen Strecke der TEE Iris eingefuhrt Die Hoffnung damit vor allem Abgeordnete und Mitarbeiter des Europaparlamentes auf ihren Fahrten zwischen Brussel Luxemburg und Strassburg als Fahrgaste zu gewinnen erfullte sich nicht Beide Zuge hatten rucklaufige Fahrgastzahlen so dass bereits bei der Europaischen Fahrplankonferenz 1977 vorgeschlagen wurde beide Zuge einzustellen bzw in normale Schnellzuge umzuwandeln Am 26 Mai 1979 wurde der Edelweiss eingestellt seine Fahrplanlage ubernahm ein normaler D Zug Anders als beim erst zwei Jahre spater 1981 in einen zweiklassigen D Zug umgewandelten Iris wurde der Zugname Edelweiss nicht mehr fur einen der ab 1987 eingefuhrten EuroCity Zuge verwendet Der Zug fuhr als TEE unter verschiedenen Nummern Ab 1957 bis zum Sommerfahrplan 1971 fuhr er als TEE 30 31 Ab 23 Mai 1971 fuhrte er die Nummern 90 91 Zugleich mit der Kurzung des Zuglaufs nach Brussel ab 26 Mai 1974 verkehrte der Edelweiss schliesslich bis zur Einstellung als TEE 90 93 Fahrzeuge BearbeitenDie CIWL setzte bis 1939 als Fahrzeuge ausschliesslich ihre ab 1925 beschafften Pullmanwagen ein Da diese mit Kuche und Am Platz Service ausgestattet waren gab es in der Regel keinen gesonderten Speisewagen und daruber hinaus nur Gepackwagen Als Tageszug fuhrte der Edelweiss keine Schlafwagen mit Im Regelfall bestand der Edelweiss aus mindestens vier Pullmanwagen in Form jeweils einer Couplage erster und zweiter Klasse sowie zwei Gepackwagen Bespannt wurden die Zuge in den Niederlanden Belgien Luxemburg und Frankreich mit Dampflokomotiven Die NS setzte ihre Vierzylinder 2 C Loks der NS Baureihe 3700 ein die belgische Staatsbahn die schweren Pacifics der NMBS SNCB Reihe 10 In Frankreich verwendete die AL ihre Pacifics der Reihe AL S 14 Gelegentlich kamen auch die zwei Exemplare der AL S 16 zum Einsatz ebenfalls Pacific Loks allerdings keine Vierzylinder Verbundmaschinen sondern Zweizylinderloks Die SBB in der Schweiz setzten E Loks der Reihe Ae 4 7 ein da die Strecke Basel Zurich bereits seit 1926 elektrifiziert war 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhrte der Edelweiss noch bis 1952 einzelne Pullmanwagen 3 Danach bestand er aus herkommlichen D Zug Wagen sowie Speise und Gepackwagen Um den Reisenden an den Grenzen zeitraubende Lokwechsel zu ersparen sollten nach dem gemeinsamen Beschluss der am TEE System beteiligten Staatsbahnen ausschliesslich Dieseltriebwagen eingesetzt werden Es gelang allerdings nicht sich auf ein gemeinsames Fahrzeug zu einigen so dass 1957 schliesslich insgesamt vier verschiedene Fahrzeugtypen fur den TEE Verkehr gebaut wurden Die SBB und die NS entwickelten gemeinsam den Dieseltriebwagen SBB RAm TEE NS DE IV von dem die SBB zwei und die NS drei Exemplare beschafften Diese verkehrten ab 1957 bis 1974 als TEE Edelweiss zwischen Zurich und Amsterdam 1974 stellten die beteiligten Bahnen den TEE Cisalpin auf einen lokbespannten Zug um Die bisher dort eingesetzten Mehrsystemtriebwagen der Baureihe SBB RAe TEE II wurden damit fur neue Einsatze frei Sie ubernahmen daher ab 26 Mai 1974 die TEE Edelweiss und Iris Auf beiden Verbindungen fuhren sie bis zur jeweiligen Einstellung Literatur BearbeitenGeorge Behrend Geschichte der Luxuszuge Orell Fussli Zurich 1977 ISBN 3 280 00918 9 Jurgen Franzke Jorg Hajt Das grosse TEE Buch 50 Jahre Trans Europ Express Heel Konigswinter 2007 ISBN 3898803058 Maurice Mertens Trans Europ Express Alba Verlag 1987 ISBN 3 87094 114 6 Lizenzausgabe Albert Muhl Internationale Luxuszuge EK Verlag Freiburg im Breisgau 1991 ISBN 3 88255 673 0Einzelnachweise Bearbeiten George Behrend Geschichte der Luxuszuge Orell Fussli Zurich 1977 S 120 Wilfried Biedenkopf Quer durch das alte Europa Die internationalen Zug und Kurswagenlaufe nach dem Stand vom Sommer 1939 Verlag und Buro fur Spezielle Verkehrsliteratur Rohr Krefeld 1981 S 32 f a b George Behrend Geschichte der Luxuszuge Orell Fussli Zurich 1977 S 132 134 Brian Hollingsworth Arthur F Cook Das Handbuch der Lokomotiven Weltbild Verlag Augsburg 1996 ISBN 3 86047 138 4 S 318 Albert Muhl Internationale Luxuszuge EK Verlag Freiburg im Breisgau 1991 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edelweiss Zug amp oldid 221692401