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Blansingen ist seit 1 Oktober 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Efringen Kirchen im Landkreis Lorrach in Baden Wurttemberg BlansingenGemeinde Efringen KirchenWappen von BlansingenKoordinaten 47 41 N 7 32 O 47 6916 7 5414 362 Koordinaten 47 41 30 N 7 32 29 OHohe 362 m u NNEingemeindung 1 Oktober 1974Postleitzahl 79588Vorwahl 07628Karte Lage von Blansingen im GemeindegebietBlansinger Peterskirche von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verkehrsanbindung 2 Geologie 3 Geschichte 4 Bevolkerung und Religion 4 1 Einwohner 4 2 Religion 5 Politik 5 1 Eingemeindung 5 2 Gemeinderat 5 3 Ortschaftsrat 5 4 Wappen 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sohne und Tochter des Ortes 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage und Verkehrsanbindung BearbeitenBlansingen liegt nordlich des Kernortes Efringen Kirchen Ostlich verlauft die B 3 und unweit westlich die A 5 Dort fliesst der Rhein und bildet hier die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich Das 34 0 ha grosse Naturschutzgebiet Eichholz Buchholz liegt ebenfalls unweit westlich Geologie BearbeitenBlansingens Gemarkung ist nahezu vollstandig von einem mehr oder weniger dicken fruchtbare Boden garantierenden Losspolster bedeckt Loss ist Feinstmaterial das in den Kaltzeiten des Eiszeitalters aus den vegetationsarmen Schotterfeldern des Rheins ausgeblasen und im Umland deponiert wurde 1 Nur am Engeberg und am gesamten Westhang zwischen Rheinweiler und Kleinkems bereits jenseits der Gemarkungsgrenze tritt der tiefere Untergrund zutage Es sind Sedimente die in der Tertiarzeit Eozan bis Oligozan im einsinkenden Oberrheingraben abgelagert wurden Kalke Kalksandsteine mit Konglomeraten Mergel Tone Die Kalksandsteine waren einst das wichtigste Baumaterial des Dorfes Auch die Stutzmauern am Rebhang uber dem Kleinkemser Strasschen bestehen aus diesem teilweise gerollfuhrenden Gestein alter Steinbruch in z T konglomeratischen Kalksandsteinen am Buchholz Waldrand 2 Unter den Tertiarschichten lagert der Jurakalk des Isteiner Klotzes der nord und ostwarts in die Tiefe abtaucht Bei Kleinkems steht er noch uber Tage an ebenso entlang der B 3 bis zur Einmundung der Blansinger Kreisstrasse Geologisch gesehen ist unter dem Isteiner Klotz nicht nur die Felspartie bei Istein zu verstehen sondern das ganze Gebiet zwischen Rheinweiler Welmlingen Wintersweiler und Efringen Kirchen in dem der Jurakalk noch uber Tage ansteht 3 Es handelt sich um vor 163 bis 157 Mio Jahren in einem Flachmeer abgesetzte Oberjurakalke unten massigen Korallenkalk und uber diesem gebankten Nerineenkalk die in den alten Steinbruchen von Istein Kleinkems und dem grossen neuen Steinbruch bei Huttingen zu sehen sind Der Isteiner Klotz und die ihn umgebende Tertiarhugellandschaft ist Teil der Vorbergzone des Schwarzwaldes gehoren also zu den Schollen die am Rand des einsinkenden Grabens in einer gewissen Hohenlage verharrten sodass sie sich heute am Fusse des Schwarzwaldes uber der Schotterebene des Rheines erheben Geschichte BearbeitenDie erste bekannte urkundliche Erwahnung des Dorfes datiert von 1094 wobei der Name in der Form Plansingen geschrieben wurde 4 Es handelt sich um eine 1530 erstellte Abschrift der Stiftungschronik des Klosters St Georgen Nicht zweifelsfrei belegt ist ein Zusammenhang zwischen den Stiftern des Klosters und einem Hesso von Blansingen dessen Geschlecht 5 als Dorfherren angenommen wird Die Zuschreibung einer Gerichtshoheit dieser Adelsfamilie erfolgte nur auf Basis des im Ort anzutreffenden Flurnamens im Gerichtsstuhl 6 Blansinger Grundbesitz der Herren von Waldeck kam 1113 durch Schenkung an das Kloster St Blasien Das Kloster und seine Propsteien Weitenau und Burgeln waren die grossen Grundbesitzer im Ort Deren Besitz ging 1803 infolge des Reichsdeputationshauptschlusses an das Kurfurstentum Baden und danach an das Grossherzogtum uber Zuvor hatten die Markgrafen von Hachberg Sausenberg nur geringen Grundbesitz im Dorf aber wegen der Kastvogtei uber den Klosterbesitz seit Ende des 15 Jahrhunderts die hohe und niedere Gerichtsbarkeit Einige Rechte verpfandeten oder verliehen die Markgrafen im 17 und 18 Jahrhundert zeitweise an die Herren von Rotberg Das Dorf war im 18 Jahrhundert der Sitz einer evangelischen Seitenlinie dieses Geschlechts 7 1760 gab es Bestrebungen die gemeinsame Gemarkung mit Kleinkems aufzuteilen was aber erst 1841 mit einer neuen Grenzziehung zwischen den beiden Dorfern abgeschlossen wurde 8 Die Gemeinde teilte das Schicksal der Markgrafschaft Baden und war immer wieder von den kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Habsburgern und Bourbonen betroffen Nach der napoleonischen Neuordnung Sudwestdeutschlands wurde die Verwaltungsgliederung im Grossherzogtum Baden neu geordnet und Blansingen kam 1805 vom Oberamt Rotteln zum neuen Bezirksamt Schliengen und 1810 zum Bezirksamt Kandern Nach dessen Auflosung 1819 wurde Blansingen dem Bezirksamt Lorrach zugewiesen Bevolkerung und Religion BearbeitenEinwohner Bearbeiten Die Zahl der Einwohner von Kleinkems entwickelte sich wie folgt 9 10 Jahr Einwohner1852 4451871 4391880 4331890 3881900 3641910 3671925 354Jahr Einwohner1933 3651939 3461950 3771956 3821961 3771970 3572011 532Jahr Einwohner2014 5262018 5142019 5032020 5032021 4882022 495 Religion Bearbeiten nbsp Blansinger Peterskirche von OstenAufgrund der historischen Zugehorigkeit zur Markgrafschaft Baden Durlach in der 1556 die Reformation eingefuhrt wurde ist noch immer der weitaus uberwiegende Anteil der Bevolkerung evangelisch und gehort zur Kirchengemeinde Blansingen Welmlingen Kleinkems 11 Die Katholiken werden von der Seelsorgeeinheit Kandern Istein betreut 12 Die Zugehorigkeit zu den Religionsgemeinschaften verteilte sich in der Vergangenheit wie folgt 13 14 Religionszugehorigkeit in Kleinkems Jahr Religionevangelisch katholisch sonstige1858 92 8 7 2 0 0 1925 96 9 2 8 0 3 1950 95 5 4 0 0 5 1961 93 4 4 5 2 1 1970 89 9 7 8 2 2 Politik BearbeitenEingemeindung Bearbeiten Im Zuge der Gemeindereform in Baden Wurttemberg wurde Blansingen per 1 Oktober 1974 in die neue Grossgemeinde Efringen Kirchen eingegliedert Der Gemeinderat der bis dahin selbstandigen Gemeinde Blansingen stimmte am 7 Juni 1974 mit Vorbehalt der Neubildung der Gemeinde Efringen Kirchen zu und hielt im Protokoll fest Beim Zusammenschluss der Gemeinden in der gesetzlich beschlossenen Gemeindereform beugen wir uns nur dem Zwang Wir schliessen diese sogenannte freiwillige Vereinbarung nur weil wir darin fur unsere Gemeinde zumindest in der Ubergangszeit eine bessere Entwicklungsmoglichkeit sehen als durch den Zusammenschluss kraft Gesetzes ohne jede Einwirkungsmoglichkeit zum 1 Januar 1975 15 Gemeinderat Bearbeiten Efringen Kirchen hat seit der Gemeindereform 1974 die unechte Teilortswahl und will diese auch beibehalten 16 Blansingen steht gemass Hauptsatzung ein Sitz im Gemeinderat zu 17 Ortschaftsrat Bearbeiten Der Ort hat einen Ortschaftsrat mit 6 Mitgliedern Ortsvorsteherin ist Andrea Wahler 18 Wappen Bearbeiten In Gold ein roten Schragbalken belegt von einem silbernen Schwert mit goldenem Griff 19 Das Wappen wurde erst 1905 angenommen Das Wappen weist auf die einstige badische Landeshoheit hin Das hinzugefugte Schwert soll die Gerichtsbarkeit des ehemaligen ortlichen Adelsgeschlechtes 20 darstellen Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie evangelische Peterskirche wurde 1457 errichtet und enthalt einen bemerkenswerten Bilderzyklus aus dem 15 Jahrhundert Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenGustav Wilhelm Friesenegger 1796 1859 MalerLiteratur BearbeitenAbteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau Bearbeiter Kreisbeschreibungen des Landes Baden Wurttemberg Der Landkreis Lorrach Band I A Allgemeiner Teil B Gemeindebeschreibungen Aitern bis Inzlingen C Quellen und Literatur Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lorrach Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993 ISBN 3 7995 1353 1 S 683 687 Fritz Schulin et al bearbeitet von Helmut Fehse Ortsgeschichte Blansingen Efringen Kirchen 1998 Walter Sick Wem gehort der Wald Aus der Bannteilung von Blansingen und Kleinkems In Das Markgraflerland Heft 1 1966 S 56 59 Digitalisat der UB Freiburg Fritz Schulin Gasthaus zum Romischen Hof in Blansingen In Das Markgraflerland Heft 2 3 1969 S 114 115 Digitalisat der UB Freiburg Fritz Schulin Kleiner Beitrag zur Ortsgeschichte von Blansingen Bemerkenswertes aus der Leutrum schen Handschrift um 1740 In Das Markgraflerland Heft 1 2 1975 S 114 119 Digitalisat der UB Freiburg Erhard Richter Ein 25 Jahre dauernder Schulstreit zwischen Blansingen und Welmlingen In Das Markgraflerland Band 1 2011 S 152 153 Digitalisat der UB Freiburg Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Tubingen und Leipzig 1901 Funfter Band Kreis Lorrach S 4 5 Digitalisat der UB HeidelbergWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Blansingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Blansingen Altgemeinde Teilort Archivmaterial In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 16 Mai 2023 Geschichte von Blansingen auf der Homepage der Gesamtgemeinde Efringen Kirchen abgerufen am 13 Mai 2023 Sammlung historischer Ansichtskarten von BlansingenEinzelnachweise Bearbeiten LGBR Kartenviewer LGBR Regierungsprasidium Freiburg i Br abgerufen am 6 Januar 2022 O Wittmann u a Geologische Karte 1 25 000 Erlauterungen zu Blatt 8311 Lorrach Hrsg Geologisches Landesamt Baden Wurttemberg Stuttgart 1987 S 32 33 wie Anm 2 S 64 Joseph Bader Die notitia fundationis des Klosters St Georgen auf dem Schwarzwalde vom 11 und 12 Jahrhundert In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 9 Jg 1858 S 213 Internet Archive Siehe Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 1 A Ha Heidelberg 1898 S 96 Digitalisat der UB Heidelberg Siehe Fritz Schulin Ortsgeschichte Blansingen S 28 Siehe Landkreis Lorrach S 684 Siehe Landkreis Lorrach S 683 Bevolkerungsentwicklung Blansingen 1852 1970 aufgerufen am 1 Mai 2023 Einwohner 2011 2019 aufgerufen am 1 Mai 2023 Homepage der Kirchengemeinde abgerufen am 12 Dezember 2019 Homepage der katholischen Kirchengemeinde St Franz von Sales Kandern St Michael Istein abgerufen am 1 Mai 2023 Religionszugehorigkeit 1858 und 1925 Blansingen aufgerufen am 1 Mai 2023 Religionszugehorigkeit Blansingen aufgerufen am 13 Mai 2023 Zitiert nach Gertrud Ritter Auszuge aus Gemeinderats Protokollen 1924 1983 In Fritz Schulin et al bearbeitet von Helmut Fehse Ortsgeschichte Blansingen Efringen Kirchen 1998 S 188 203 hier S 199 Victoria Langelott Die unechte Teilortswahl bleibt in Efringen Kirchen unangetastet In Badische Zeitung vom 9 Marz 2023 13 der Hauptsatzung der Gemeinde Efringen Kirchen PDF siehe Homepage der Gemeinde Efringen Kirchen abgerufen am 13 Mai 2023 Harald Huber Wappenbuch Landkreis Lorrach Konstanz 1984 S 45 Harald Huber Wappenbuch Landkreis Lorrach Konstanz 1984 S 45Ortsteile der Gemeinde Efringen Kirchen Blansingen Efringen Kirchen mit Kirchen Egringen Huttingen Istein Kleinkems Mappach mit Maugenhard Welmlingen Wintersweiler Normdaten Geografikum GND 4500705 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blansingen amp oldid 233929584