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Dieser Artikel behandelt die Bestellung von Waren und Dienstleistungen Fur die Bestellung in ein Amt siehe Bestellung Amt Bestellung englisch Purchase order oft abgekurzt PO franzosisch ordre spanisch orden de compra ist in der Wirtschaft der bindende Auftrag eines Kunden zum Abschluss eines Kaufvertrags Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Rechtsfragen 3 Arten 4 Sonstiges 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDas Wort Bestellung wird in der Wirtschaft meist benutzt wenn die Waren nicht Zug um Zug zwischen Kaufer und Verkaufer gegen Zahlung ubergeben oder die Dienstleistungen nicht sofort erbracht werden konnen sondern wenn deren Lieferung erst spater erfolgt Deshalb wird nicht im Prasenzhandel etwa im Supermarkt bestellt sondern vor allem im Versandhandel Fernabsatz und Online Handel oft mittels Produktkatalog In der Gastronomie kann noch von Bestellung gesprochen werden weil Getranke und vor allem Speisen nicht sofort geliefert werden konnen Die formlose Bestellung kann im Versandhandel mit einem Bestellschein erfolgen der als Formular die wichtigsten Bestellungsdaten enthalt und Missverstandnissen vorbeugen soll Zum Formular gehort meist wegen der Geschaftsfahigkeit auch die Angabe des Geburtstags Durch die blosse Versendung des unterzeichneten Bestellscheins kommt der Kaufvertrag jedoch noch nicht zustande Rechtsfragen BearbeitenDie Bestellung ist rechtlich ein Angebot das BGB spricht vom Antrag des Kaufers an den Verkaufer oder umgekehrt 145 BGB durch dessen sofortige 147 BGB unter Anwesenden oder befristete Annahme der Kaufvertrag zustande kommt Eine verspatete Annahme eines Antrags nach Fristablauf gilt als neuer Antrag 150 Abs 1 BGB Eine Bestellung des Kaufers gilt im Rechtssinne als Antrag Rechtsbindungswille besitzt eine Bestellung nur dann wenn sich ihre konkreten Angaben mit dem Sortiment des Unternehmers decken und letzterer eine annahmefahige Rechtsposition erhalt Diese Grundsatze gelten auch fur alle anderen Vertragstypen Antrag und Annahme sind inhaltlich korrespondierende und auf dieselbe Rechtsfolge gerichtete Willenserklarungen der Vertragspartner Welche Erklarung von beiden zuerst abgegeben wird ist dabei gleichgultig Die Bestellung des Kaufers muss auf den Lieferungs und Zahlungsbedingungen des Verkaufers beruhen die meist im Katalog enthalten sind Durch den Hinweis dass die Bestellung auf der Grundlage der Allgemeinen Geschaftsbedingungen erfolgt werden sie zum Vertragsbestandteil 305 Abs 2 Nr 1 BGB Die Bestellung hat die relevanten Vertragsdaten zu enthalten fehlt der Preis so ist der vom Verkaufer angegebene massgeblich Eine Bestellbestatigung Auftragsbestatigung durch den Unternehmer ist rechtlich nicht erforderlich oft jedoch ublich Bedient sich ein Unternehmer zum Zwecke des Abschlusses eines Vertrags uber die Lieferung von Waren oder uber die Erbringung von Dienstleistungen der Telemedien so muss er gemass 312i BGB angemessene wirksame und zugangliche technische Mittel zur Verfugung stellen mit deren Hilfe der Kunde Eingabefehler vor Abgabe seiner Bestellung erkennen und berichtigen kann sowie den Zugang von dessen Bestellung unverzuglich auf elektronischem Wege bestatigen Bestellung und Empfangsbestatigung gelten als zugegangen wenn die Parteien fur die sie bestimmt sind sie unter gewohnlichen Umstanden abrufen konnen Auf Webseiten fur den elektronischen Geschaftsverkehr mit Verbrauchern hat nach 312j BGB der Unternehmer zusatzlich spatestens bei Beginn des Bestellvorgangs klar und deutlich anzugeben ob Lieferbeschrankungen bestehen und welche Zahlungsmittel akzeptiert werden Erfolgt die Bestellung uber eine Schaltflache ist die Pflicht des Unternehmers nur erfullt wenn diese Schaltflache gut lesbar mit nichts anderem als den Wortern zahlungspflichtig bestellen oder mit einer entsprechenden eindeutigen Formulierung beschriftet ist Bei unbestellten Lieferungen erwirbt nach 241a Abs 1 BGB der Unternehmer keine Anspruche gegen den Verbraucher insbesondere keine Kaufpreisforderung Umgekehrt entstehen gegenuber dem Unternehmer fur den Verbraucher keinerlei Verpflichtungen insbesondere unterliegt er keiner Rucksendungspflicht Er muss auch nicht auf die unbestellte Lieferung reagieren sondern er kann schweigen Der Verbraucher wird zwar nicht Eigentumer kann jedoch nach herrschender Meinung die Sachen beliebig gebrauchen verbrauchen oder entsorgen es trifft ihn auch keine Aufbewahrungspflicht Arten BearbeitenWeniger bei Bestellungen der Privathaushalte als vielmehr bei Bestellungen der Unternehmen untereinander Business to Business Business to Administration oder Administration to Administration spielt die Bestellmenge eine wichtige Rolle Hierbei unterscheidet man Normalbestellung Kleinbestellung Limitbestellung 1 und optimale Bestellmenge Bei der Normalbestellung wird so viel bestellt dass die kalkulatorischen Lagerkosten das Lagerrisiko und die Kapitalbindung im Hinblick auf den Umsatzprozess vertretbar sind Eine Kleinbestellung liegt vor wenn aufgrund eines bestimmten Kundenauftrags seltener nachgefragte Waren in kleinen Mengen bestellt werden mussen und wegen des Lagerrisikos nicht vorratig sind Mit einer Limitbestellung konnen verschiedene Materialien in Hohe eines festgelegten Werts Wertlimit von einem Lieferanten beschafft werden Um eine optimale Bestellmenge handelt es sich wenn bei gegebener Lieferbereitschaft die Bezugskosten Bestellkosten und Lagerkosten ein Minimum aufweisen Bei der Disposition der Bestellungen ist in Unternehmen die von Lieferanten bekannte Lieferzeit zu berucksichtigen wahrend der die Lieferbereitschaft weiterhin gegeben bleiben muss Bei der Lieferzeit unterscheidet man zwischen Normalbestellung und Eilbestellung Umlagerbestellung Rahmenbestellung und Bestellanforderung sind organisatorisch bedingte Bestellarten Wahrend bei der Umlagerbestellung bestimmte Materialien innerbetrieblich von einem Lager zu einem anderen Lager transportiert werden 1 dienen Rahmenbestellungen zur langfristigen Abbildung von Liefervertragen bei denen sukzessiv einzelne Lieferabrufe erfolgen konnen etwa beim Sukzessivlieferungsvertrag Sollen innerhalb eines Unternehmens Material oder Dienstleistungen fur den Produktionsprozess beschafft werden ist eine Bestellanforderung Kurzform oft BANF erforderlich sobald ein entsprechender Bedarf vorliegt Erst aufgrund dieser Bestellanforderung wird vom Einkauf die zugehorige Bestellung ausgelost Vorbestellungen beziehen sich auf Waren die noch nicht im Handel erschienen sind und erst am Veroffentlichungsdatum ausgeliefert werden Sonstiges BearbeitenDas Wort Bestellung besitzt noch weitere Begriffsinhalte So gibt es in der Landwirtschaft die Feldbestellung oder im Kreditwesen die Bestellung von Kreditsicherheiten durch den Sicherungsgeber Die Bestellung von Kreditsicherheiten etwa von Grundpfandrechten erfolgt zwischen Sicherungsnehmer und Sicherungsgeber im so genannten Sicherungsvertrag Die Bestellung zum Organmitglied Vorstands oder Aufsichtsratsmitglieder richtet sich ausschliesslich nach gesellschaftsrechtlichen Grundsatzen Im Verkehr werden Leistungen von OPNV Aufgabentragern definiert festgelegt und vergeben Siehe auch BearbeitenUnbestellte Leistung Deutschland fruher Lieferung unbestellter Sachen Literatur BearbeitenH Arnolds F Heese C Roh W Tussing Materialwirtschaft und Einkauf 12 Auflage Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 8349 3160 3 G Oeldorf K Olfert Materialwirtschaft 12 Auflage Kiehl Ludwigshafen Rhein 2008 ISBN 978 3 470 54142 6 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Bestellung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten a b Paul Wenzel Hrsg Logistik mit SAP R 3 Vieweg Braunschweig u a 2001 ISBN 3 528 03161 1 S 85 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4129153 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bestellung amp oldid 219727964