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Der Bergbau bei Endorf und dem dazu gehorigen Bonkhausen im Gebiet der heutigen Stadt Sundern Sauerland auf Eisen und insbesondere auf Blei geht spatestens auf das Mittelalter zuruck Er war im 16 Jahrhundert so bedeutsam dass der Ort zur Bergfreiheit d h zu einer Minderform einer Bergstadt erhoben wurde Auch wurden verschiedene Bergordnungen erlassen die sich zu einem betrachtlichen Teil auf den Bergbau bei Endorf bezogen Der Ort war zeitweise Sitz der Bergverwaltung fur das Herzogtum Westfalen Mit dem Nachlassen der Bergkonjunktur verlor der Ort diesen Status wieder Obwohl er nunmehr uberwiegend landwirtschaftlich gepragt war spielte der Bergbau und die Eisenverhuttung im 18 und fruhen 19 Jahrhundert eine bedeutende Rolle Ausschnitt aus der Konzessionskarte zum Bau einer zweiten Bleihutte in Bonkhausen von 1853 Inhaltsverzeichnis 1 Fruher Eisenerzbergbau 2 Bleibergbau 3 Sitz der Bergverwaltung und Bergfreiheit 4 Wiederaufschwung im 18 Jahrhundert 5 Ende der Montanindustrie 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksFruher Eisenerzbergbau BearbeitenOb es bereits in der Bronzezeit Bergbautatigkeit in der naheren Umgebung gegeben haben konnte ist nur Spekulation 1 Endorf wurde 1191 erstmals in einer von der Abtissin des Stiftes Meschede ausgestellten Urkunde erwahnt Bereits im Mittelalter war der Bergbau auf Blei und Eisen und die Verarbeitung der Erze von grosser Bedeutung Allerdings wurde ein fur 1348 genanntes Ysenwerk in der Grafschaft Arnsberg falschlicherweise nur auf Endorf bezogen 2 3 Eine Hutte des 15 Jahrhunderts wurde mit Wasserkraft durch einen von der Rohr abgeleiteten Graben betrieben Sudlich von Endorf weist auch der Name Huttenberg auf einen alten Betrieb hin Anfanglich wird man Gruben in unmittelbarer Nahe des Ortes ausgebeutet haben Die altere Eisenhutte und die Eisengewinnung lagen vermutlich zwischen dem 15 16 und dem 18 Jahrhundert still Inwieweit der fruhe Bergbau auf dem Berg Rothloh mit der ersten Endorfer Hutte in Beziehung stand ist noch ungeklart 4 5 Bleibergbau Bearbeiten nbsp Abriss des Bergwerkes am Erbenstein mit den verschiedenen Schachten der Lage des obersten Stollens des Sebastiansstollens und des Wilde Katzen Stollen Angefertigt von Steiger Johann Schulte am 13 Februar 1655Wichtiger als die Eisenerzforderung war die Bleigewinnung Von grosser uberregionaler Bedeutung waren die Vorkommen am Berg Erbenstein in Bonkhausen etwa 2 5 km von Endorf entfernt Fur den Beginn des Bleibergbaus gibt es keine schriftlichen Belege Es gibt Indizien fur hochmittelalterliche Ursprunge Aussagen aus dem 15 Jahrhundert verweisen aber darauf dass der Bergbau nicht vor der Herrschaft von Erzbischof Friedrich III von Saarwerden ab 1370 begann Die Bedeutung des Bergbaus zeigt sich auch daran dass es zwischen 1453 und 1482 Streit zwischen den Herren von Neheim und dem erzbischoflichen Landesherren um den Bergzehnt gegeben hatte 6 Aus den Verhandlungen ist ersichtlich dass zu dieser Zeit der Bergbau sowohl Uber wie auch Untertage betrieben worden ist Aus dem Jahr 1504 ist uberliefert dass Blei vom Erbenstein uber die Stadt Soest in den norddeutschen Hanseraum geliefert worden ist 7 Bis in das fruhe 16 Jahrhundert wurde der Bergbau mit nur geringem technischen Aufwand betrieben Erzaufbereitung und Verhuttung waren noch primitiv Entsprechend gering war das notige Kapital Viele Bergleute arbeiteten noch auf eigene Rechnung oder man schloss sich zu kleinen Gruppen zusammen Der Verkauf des selbst erzeugten Bleis hat nach Abzug der kurfurstlichen Zehnten und Betriebskosten meist nur knapp zur Bestreitung des Lebensunterhalts gereicht 8 Die Dominanz des Kleinbergbaus wird auch noch in der Bergordnung von 1533 deutlich in der sich keine Bestimmung mit dem notigen Betriebskapital beschaftigte Damit hinkte die Bergordnung der tatsachlichen Entwicklung moglicherweise etwas hinterher Um 1530 bildete sich eine Gewerkschaft aus sechzehn Anteilseignern zum Bau eines Erbstollens vermutlich zur Verbesserung der Wasserhaltung Das Unternehmen erfreute sich durch die Gewahrung von Privilegien die Unterstutzung durch den Landesherren Hermann von Wied 9 Zwar konnte in der Folge das Wasserhaltungsproblem nicht vollstandig gelost werden aber der uberregionale Ruf des Bergbaus am Erbenstein war so gross dass es Gewerke auch aus dem Harz und aus Koln gab Neben anderen Bleibergwerken des Herzogtums Westfalens lieferte auch Endorf um 1560 Blei ins Mansfelder Land Fuhrleute brachten Blei bis nach Eisleben und kehrten mit Ruckfracht fur Koln und Frankfurt am Main zuruck 10 Das Blei wurde fur die dortigen Seigerhutten benotigt Diese trennten Silber von Rohkupfer Dazu wurde in grossen Mengen Blei benotigt 11 Mit der Modernisierung des Bergbaus verbunden war auch die vermehrte Anstellung von Arbeitskraften 12 Es gab in dieser Zeit drei Gewerkschaften In der einen hatte Graf Ludwig von Stolberg Konigsstein den entscheidenden Einfluss Wie hoch die Produktion damals gewesen sein muss zeigt sich an dem grossen Bedarf an Holzkohle Diese musste teilweise von jenseits der Wasserscheide aus dem Weusper Wald herangeschafft werden Von Ortsfremden mutete die Gegend um Endorf wie klein Egiptten an Die pyramidenformigen Abraumhalden pragten das Landschaftsbild Die Aufnahme enger wirtschaftlicher Beziehung zur Saigerhutte in Gladenbach Hessen fuhrten um 1564 zur Anlage von zwei neuen Gruben 13 Der Kolner Burger Arnold von Kempen zahlte 1449 400 Goldgulden Pacht fur die kurfurstlichen Anteile am Erbenstein Kurze Zeit spater wurde die Pacht auf 100 Goldgulden ermassigt weil Wasserhaltungsprobleme auftraten Dies zeigt dass der Landesherr auch neben den Zehnten betrachtliche Einnahmen aus dem Bergbau ziehen konnte Gleichzeitig werden auch die Risiken deutlich Wie von Kempen den Betrieb organisiert hatte ist nicht bekannt Moglicherweise kam es zu Unterverpachtungen 14 Heutige SituationIm Tal des Klingelsiepens und dessen Seitentalern Steinmucke und Tolmecke lassen sich noch zahlreiche Bergbauspuren verschiedener Art finden Mehrere Stollen sind noch heute zu erkennen u a der bekannte Churfurst Ernst Stollen der Wilde Katz Stollen der erst 2003 wieder geoffnete Steinmucke Stollen der Sebastianstollen der Krahenberger Stollen der Duthenbergstollen Mehrere Halden im Gelande zeigen die intensive Bergbautatigkeit wahrend der letzten Jahrhunderte Viele Pingen zeigen den Standort ehemals mehr oder weniger tiefer Schachte Die Pinge des Kunstschachtes auf dem Erbenstein ist mit dem Churfurst Ernst Stollen verbunden der gut 100 m tiefer liegt Der Sebastianstollen im Tolmecketal hort auch zu diesem Untertagesystem An mehreren Stellen sind Pingenfelder mit kleinen Pingen zu sehen das sind mittelalterliche Bergbautechniken das Ergebnis des Bergbaus auf eigene Rechnung Im Ostteil des Erbensteins befindet sich ein Tagebau aus dem 17 Jahrhundert im Sparganophyllumkalk mit ca 8 m hohen Wanden Auf der Sohle des Churfurst Ernst Stollens wurde im 19 Jahrhundert ein ca 20 m tiefer Schacht angelegt um den Bergbau noch tiefer voranzubringen Um das Wasser abzufuhren wurde eine 12 zollige Saugpumpe installiert die mittels eines Wasserrades und einem Feldgestange angetrieben wurde Leider hatte auch dort bereits ein Abbau in vergangener Zeit stattgefunden Aus dem Umstand heraus das die wirtschaftliche Situation zu Ende des 19 Jahrhunderts nicht so gut war und die Lagerstatten bei Bonkhausen vielfach erschopft waren 15 ergab es sich das die Grube 1878 geschlossen wurde Sitz der Bergverwaltung und Bergfreiheit BearbeitenDie Bedeutung Endorfs war so gross dass der Landesherr den Bergbau erheblich forderte Der Aufschwung des Bergbaus fuhrte Mitte des 16 Jahrhunderts zum Erlass mehrere Bergordnungen die sich zu einem bedeutenden Teil mit dem Bergbau am Erbenstein bezogen In einem langeren Prozess entwickelte sich Endorf und Bonkhausen zu einer Bergfreiheit mit besonderem Rechtsstatus In der ersten Bergordnung von Erzbischof Hermann von Wied von 1533 16 wurden allen Gewerken Knechten und Kaufleuten die ein Bergwerk betrieben die Befreiung von Schatzung und Frondiensten zugesichert Die Bergordnung erwahnte ausdrucklich mit uff unsere fryheit ein Gebiet mit besonderen Rechten Der Bergmeister hatte innerhalb des Reviers eine richterliche Funktion Auch die Bergordnung von 1549 17 bezog sich auf den Erbenstein Sie gewahrte den Bergleuten ein eigenes Gericht und weitere Vergunstigungen 18 Auch entstanden Ansatze einer Bergverwaltung Diese hatte spatestens seit 1570 ihren Sitz in Endorf Ein Bergmeister und zwei Berggeschworene bildeten das Bergamt oder Berggericht Diese Funktionstrager waren vermutlich auswartige Fachleute Das Bergamt war zusammen mit dem bedeutenden Bergbau in der Gegend waren ausschlaggebend fur die Erhebung von Endorf mit dem dazugehorigen Bonkhausen zur Bergfreiheit Dieser Schritt ist zu unterscheiden von der seit 1533 bestehenden Bergfreiheit der Bergleute am Erbenstein Eine formliche Erhebungsurkunde liegt nicht vor Daher ist das von der Lokalgeschichtsschreibung genannte Jahr 1585 nicht vollig gesichert Gesichert ist dass in diesem Jahr der oberste Bergverwalter fur das Herzogtum Westfalen Hans Joachim Lautenschlager sich in Endorf niederliess In Endorf waren die stadtische Verwaltung mit der Bergverwaltung eng verbunden So war die Ratsstube auch Berggerichtsstube Moglicherweise hatte die Ernennung des Ortes zur Bergfreiheit damit zu tun dass die Bergleute zu einem Grossteil in Endorf lebten und es sich gewissermassen um eine Ubertragung der alteren Freiheitsrechte vom Grubenbereich auf den Ort handelte Dagegen sprechen Befunde von Siedlungsspuren direkt an den Bergwerken 19 Was den Ort Endorf angeht war er auch auf dem Hohepunkt der Bergkonjunktur nicht vollstandig vom Bergbau gepragt und konnte seine agrarischen Wurzeln nie uberwinden Kirchlich blieb Endorf Teil des Kirchspiels Stockum 20 Auch wenn noch ein betrachtlicher Teil des Ortes landwirtschaftlich gepragt war zeigt das erste Kirchenbuch vom Beginn des 17 Jahrhunderts mit zahlreichen Berufsbezeichnungen oder anderen Hinweisen dass ein Teil der Bevolkerung vom Montangewerbe lebte 21 Uber die Bergleute selber und ihre Anzahl ist nichts bekannt Die im 19 Jahrhundert verbreitete Zahl von 150 Beschaftigten durfte deutlich zu hoch angesetzt sein Immerhin existierte eine arbeitsteilige Organisation aus Bergbau und Verhuttungsbetrieben Zumindest einige Dutzend Menschen durften vom Montangewerbe gelebt haben 22 Endorf hatte es im Ubrigen nicht geschafft gestutzt auf die stadtahnlichen Rechte Mitglied der Stadtekurie des Landtages des Herzogtums zu werden 23 Die Sonderrechte der Bergleute am Erbenstein behielten einige Zeit ihre Rechtskraft Sie waren zumindest noch in den ersten Jahrzehnten des 17 Jahrhunderts nicht vergessen Mit dem Dreissigjahrigen Krieg begann der Niedergang des Bergbaus in Bonkhausen der auch nach Kriegsende nicht uberwunden werden konnte obwohl sich burgerliche Gewerke und Adelige an einer Wiederbelebung interessiert waren Auch die Anwesenheit von Kurfurst Maximilian Heinrich von Bayern in Bonkhausen konnte daran nichts andern 24 Aus dem Jahr 1668 wird von einem Stillstand des Bergbaus am Erbenstein berichtet Der Versuch den Betrieb wieder in Gang zu bringen scheiterte weil der Landdroste die Bergleute zum Kriegsdienst eingezogen hatte In dieser Zeit stand im Ubrigen auch der Bergbau am Rothloh still Die Folge war dass die Zahl der Bewohner in Endorf deutlich absank In diesem Zusammenhang verlor Endorf auch seine Sonderrechte als Bergfreiheit wieder 25 Wiederaufschwung im 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Clemens Schulte 1828 1903 war der letzte Steiger beim Bergbau am ErbensteinVollig aufgegeben wurde der Bergbau bei Bonkhausen nicht Betrieben wurde er zwischen 1733 und 1761 von der Familie von Schilder die aus Ostwestfalen stammte Zu dieser Zeit wurden der Erbstollen und die Grube Wilde Katz betrieben Im Jahr 1761 war die Grube Wilde Katz an Hofrat Arndts uber gegangen Zeitweise engagierte sich nach eigenen Angaben auch der Bergbau treibende Pfarrer Johannes Franz Becker am Erbenstein Der Erbstollen war bereits ins Bergfreie gefallen 26 Eine Neubelebung der Verhuttung fand in der Mitte des 18 Jahrhunderts statt Als Endorfer Gewerkschaft ging die Hutte 1756 in den mehrheitlichen Besitz von Johann Wilhelm Arndts aus Arnsberg uber Rohstoffgrundlage waren Zechen in Wildewiese Endorferhutte und Hagen sowie in kleinerem Umfang Gruben in unmittelbarer Umgebung des Ortes Von zentraler Bedeutung waren die Gruben am Rothloh Anfang des 19 Jahrhunderts bestanden dort drei gangbare Stollen Antonius Gabe Gottes Tiefe Elisabeth Eine weitere 1780 neu eroffnete Grube war die Christianszeche am Finkenberg Hinzu kamen weitere Bergwerke 27 Anton Wilhelm Stephan Arndts Mitbesitzer und Professor fur Mineralogie berichtete uber den Bergbau im 18 und fruhen 19 Jahrhundert Damals wurde Erz vor allem in der Rothlohzeche in der Michaelszeche am Leierweg und in der Christianszeche am Finkenberg abgebaut 28 Die wichtigste war die um 1750 eroffnete Rothlohzeche Bis in die 1790er Jahre geschah der Abbau teilweise noch durch Forderschachte danach durch die genannten Stollenbauten 29 Offenbar hatte es auch nach dem Neubeginn krisenhafte Momente gegeben So hatte vor 1795 kaum noch ein Abbau stattgefunden und Arndts hatte die Anlagen am Rothloh teilweise in einem nicht mehr fahrbaren Zustand vorgefunden Erst die Neuerungen von Arndts selbst haben zu einer Modernisierung des Abbaus beigetragen 30 Die Belegschaft bestand in der Zeit an der Wende vom 18 zum 19 Jahrhundert aus 12 bis 14 Bergleuten Diese waren in verschiedene Kameradschaften unterteilt und unterstanden einem Steiger Der Vortrieb erfolgte mittels Bohrer und Sprengstoff Der Abbau selbst wurde mit der Keilhaue und dem sonstigen ublichen Gezahe durchgefuhrt Die Bezahlung erfolgte im Gedinge Nach dem Ubergang des Landes an Preussen wurde dieses monatlich von den koniglichen Berggeschworenen abgeschlossen Das hochste Gedinge wurde beim Bau des Elisabethstollens gezahlt Dort lag es zeitweise bei 20 Reichstalern pro Lachter Bei der Eisensteingewinnung und forderung wurden pro Fuder dagegen nur 45 Stuber bis 1 Reichstaler 20 Stuber gezahlt Fur besondere Arbeiten wurden 8 bis 12 stundige Schichten gefahren Dafur gab es 18 bis 20 Stuber unter Tage und 15 bis 18 Stuber uber Tage Die Forderung geschah mit Laufkarren aber meist mit Hunden die fast ein Fuder transportieren konnten 31 Die jahrliche Eisensteinforderung lag bei 550 Fuder Auf eine Erhohung der Forderung am Rothloh wurde verzichtet weil jahrlich nicht uber 350 Olper Wagen Holzkohle zu beschaffen waren Von der Michaels Zeche kamen weitere 150 und von der Alsenberger Zeche weitere 160 Fuder zur Verhuttung mit dem Erz vom Rothloh 32 Die Neubelebung des Bergbaus auf der Michaelszeche die ebenfalls nach 1790 stillgelegen hatte stiess auf erhebliche Probleme Dazu gehorte das Problem der Wasserhaltung und schlechte Wetter die Ubelkeit erregten Arndts liess eine Wettermaschine bauen die als Geblase die schlechte Luft vertrieb Allein von Mai 1818 bis November 1819 wurden 263 Fuder besten Eisensteins gefordert Beschaftigt waren dort vier bis funf Bergleute die dem Steiger am Rothloh unterstanden 33 Die Christianszeche am Finkenberg lieferte in den ersten Jahrzehnten nach der Wiederaufnahme des Bergbaus eine beachtliche Menge Erz Die Qualitat galt jedoch als schlechter als das Erz aus den anderen Bergwerken Spater liess die Fordermenge nach Sie lag 1815 bei nur 30 Fuder Beschaftigt wurden dort ebenfalls vier bis funf Mann 34 Der Hochofen der Endorfer Hutte wurde von 19 auf 26 Fuss erhoht Mit der Zufuhr hochwertiger Erze kam die Hutte auf eine Produktionsmenge von funf bis sechs Zentnern pro Tag bei relativ massigem Verbrauch an Holzkohlen 35 Im Bericht des Bergmeisters Ludwig Carl Christian Buff uber die Situation des Bergbaus und des Huttenwesens im Herzogtum Westfalen aus dem Jahr 1816 wird erwahnt dass die Hutten im Raum Stockum nicht jedes Jahr betrieben wurden Die Endorfer Hutte wurde kurz vorher modernisiert so dass Buff auf grosse und vorteilshafte Huttenreisen hoffte Fruher wurden dort 15 bis 20 Wochen im Jahr gehuttet und in vierundzwanzig Stunden 24 bis 26 Zentner Roheisen produziert 36 Die Anlage genugte auf Dauer nicht mehr der technologischen Entwicklung An Stelle der Endorfer Hutte wurde die Recklinghauser Hutte im Jahr 1852 erbaut und ein Jahr spater in Betrieb genommen Der Hochofen war 30 Fuss hoch und uber dem Rost 9 Fuss und uber der Gicht 2 Fuss 10 Zoll weit Die Anlage verfugte uber ein Geblase mit drei Zylindern und einen Luftheizapparat Ausser Masseleisen zum Verfrischen wurde auch Roheisen produziert dass sich fur Gusswaren eignete Zum Zweck des Umschmelzens verfugte die Hutte uber zwei Kupolofen 37 Im Jahr 1849 wurde der Endorfer Gewerkschaft das Distriktfeld Wildewiese verliehen Dort wurde unter anderem der Louis Raphael und Franz Friedrich Stollen genutzt Gefordert wurden im gesamten Bereich der Endorfer Hutte 1852 53 2759 Tonnen Eisenstein 1853 54 4113 Tonnen 1855 56 7398 Tonnen und 1860 61 noch 108 Tonnen 38 Ende der Montanindustrie BearbeitenDas Ende des Montangewerbes hatte zu dieser Zeit schon eingesetzt Das Oberbergamt Bonn beschrieb die Gruben um 1890 bereits in der Retrospektive Die Grube Rosengarten am Baukloh bei Endorferhutte ging auf den alteren Bergbau zuruck Auf der Scheide von Tonschiefer als Liegendem und Grauwacke als Hangendem aufsetzend wurde Roteisenstein abgebaut Anfanglich wurde dieser im Schachtbau betrieben Die Schachte wurden bis in eine Tiefe von 48 Metern abgeteuft Das Problem der Wasserhaltung erzwang 1850 den Ubergang zum Stollenbau Dieser vom Rottensiepen vorgetriebene Stollen kam unter den oberen Bauern in einer Teufe von 25 m ein und erreichte eine Lange von 260 m Im Jahr 1865 wurde die Forderung auf der Grube eingestellt 39 Das Eisenerzlager am Rothloh weist eine beachtliche Machtigkeit von teilweise 12 m auf Es besteht aus Braun und Roteisenstein sowie aus Spateisenstein Es gab insgesamt sieben Stollen Die Seigerteufe von Gabegottes bis zum Raphaelsstollen betrug 108 m Die Lange des im Antoniusstollen uberfahrenen edlen Mittels 150 m 40 Das Erzlager der Grube Alsenberg am Berg gleichen Namens ist eine Verlangerung der Vorkommen am Rothloh Dort wurde vor allem kalkhaltiger Eisenstein seltener Brauneisenstein gefunden Dort gab es zwei Stollen Von diesen wurde die Lagerstatte auf eine Lange von 90 m abgebaut Der Betrieb wurde 1844 eingestellt 41 Nach Angaben des Oberbergamtes endete der Bergbau erst 1877 in dieser Gegend vollig Eine Wiederaufnahme hatte sich nur bei der Verbesserung der Transportverhaltnisse gelohnt 42 Die Verhuttung wurde um 1865 eingestellt 43 Anfang des 20 Jahrhunderts wurden noch einmal Untersuchungen angestellt ob sich die Wiederaufnahme des Betriebes lohnen wurde Dazu ist es jedoch nie gekommen 44 Einzelnachweise Bearbeiten Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 31 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 384 zur Problematik der Begrifflichkeit Ysenwerk vergleiche Maria Rorig Wolfgang Kleffner Im allgemeinen historischen Schriftgut und in Archivalien bezeugte Montantatigkeit der Vergangenheit in Sundern In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 79f Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 384 vergleiche auch zur Verortung Maria Rorig Wolfgang Kleffner Im allgemeinen historischen Schriftgut und in Archivalien bezeugte Montantatigkeit der Vergangenheit in Sundern In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 107 Regest 11 November 1458 Regest 1 Marz 1473 Regest 17 Mai 1482 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 386 Christoph Bartels Abbau Weiterverarbeitung und wirtschaftliche Nutzung des Endorfer Bleis im 15 und 16 Jahrhundert In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 149 Hermann V von Wied Erzbischof von Koln und Kurfurst privilegiert wegen der Wasserhaltungsprobleme 16 Gewerken mit Erbstollenrecht am Erbenstein im Kirchspiel Stockum Maria Rorig Wolfgang Kleffner Im allgemeinen historischen Schriftgut und in Archivalien bezeugte Montantatigkeit der Vergangenheit in Sundern In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 111 Christoph Bartels Abbau Weiterverarbeitung und wirtschaftliche Nutzung des Endorfer Bleis im 15 und 16 Jahrhundert In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 147 Christoph Bartels Abbau Weiterverarbeitung und wirtschaftliche Nutzung des Endorfer Bleis im 15 und 16 Jahrhundert In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 150 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 386 Christoph Bartels Abbau Weiterverarbeitung und wirtschaftliche Nutzung des Endorfer Bleis im 15 und 16 Jahrhundert In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 150 Christoph Bartels Abbau Weiterverarbeitung und wirtschaftliche Nutzung des Endorfer Bleis im 15 und 16 Jahrhundert In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 150 Bergordnung fur den Erbenstein von 1533 Bergordnung von 1549 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 387f Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 388 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 389 vergleiche auch zur Verortung Maria Rorig Wolfgang Kleffner Im allgemeinen historischen Schriftgut und in Archivalien bezeugte Montantatigkeit der Vergangenheit in Sundern In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 107f Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 388 Maria Rorig Wolfgang Kleffner Im allgemeinen historischen Schriftgut und in Archivalien bezeugte Montantatigkeit der Vergangenheit in Sundern In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 78 Maria Rorig Wolfgang Kleffner Im allgemeinen historischen Schriftgut und in Archivalien bezeugte Montantatigkeit der Vergangenheit in Sundern In Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 73 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 388f Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 389 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 385 Anton Wilhelm Stephan Arndts Nachrichten uber die zum Endorfer Eisenwerk im Herzogtum Westfalen gehorigen vorzuglichsten Gruben In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 205 Anton Wilhelm Stephan Arndts Nachrichten uber die zum Endorfer Eisenwerk im Herzogtum Westfalen gehorigen vorzuglichsten Gruben In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 206 Anton Wilhelm Stephan Arndts Nachrichten uber die zum Endorfer Eisenwerk im Herzogtum Westfalen gehorigen vorzuglichsten Gruben In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 212 Anton Wilhelm Stephan Arndts Nachrichten uber die zum Endorfer Eisenwerk im Herzogtum Westfalen gehorigen vorzuglichsten Gruben In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 214f Anton Wilhelm Stephan Arndts Nachrichten uber die zum Endorfer Eisenwerk im Herzogtum Westfalen gehorigen vorzuglichsten Gruben In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 215 Anton Wilhelm Stephan Arndts Nachrichten uber die zum Endorfer Eisenwerk im Herzogtum Westfalen gehorigen vorzuglichsten Gruben In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 226 230 Anton Wilhelm Stephan Arndts Nachrichten uber die zum Endorfer Eisenwerk im Herzogtum Westfalen gehorigen vorzuglichsten Gruben In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 234 Anton Wilhelm Stephan Arndts Bemerkungen uber das Eisenhuttenwesen mit besonderer Hinsicht auf die Ergebnisse einiger im Konigl Regierungs Bezirk Arnsberg erbauten mit Cylindergeblasen erbauten Hochofen In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 92 Bergmeister Buff Kurze Beschreibung des Herzogthums Westfalen in geognostischer berg und huttenmannischer Hinsicht Eslohe 1816 abgedruckt in Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster 2008 S 562 Wilhelm Ludwig Jakobi Das Berg Hutten und Gewerbewesen im Regierungsbezirk Arnsberg Iserlohn 1857 S 143 Grube Rothloh Beschreibung der Bergreviere Arnsberg Brilon und Olpe sowie der Furstenthumer Waldeck und Pyrmont Bonn 1890 S 88f Beschreibung der Bergreviere Arnsberg Brilon und Olpe sowie der Furstenthumer Waldeck und Pyrmont Bonn 1890 S 89 Beschreibung der Bergreviere Arnsberg Brilon und Olpe sowie der Furstenthumer Waldeck und Pyrmont Bonn 1890 S 89 Beschreibung der Bergreviere Arnsberg Brilon und Olpe sowie der Furstenthumer Waldeck und Pyrmont Bonn 1890 S 85 Beschreibung der Bergreviere Arnsberg Brilon und Olpe sowie der Furstenthumer Waldeck und Pyrmont Bonn 1890 S 209 1 Literatur BearbeitenWilfried Reininghaus Bergbaustadte im kolnischen Sauerland Brilon Hagen Endorf und Silbach im Mittelalter und der fruhen Neuzeit In Karl Heinrich Kaufhold Wilfried Reininghaus Hrsg Stadt und Bergbau Stadteforschung A 64 Koln u a 2004 S 39 72 Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Munster u a 2008 S 383 389 Anton Wilhelm Stephan Arndts Nachrichten uber die zum Endorfer Eisenwerk im Herzogtum Westfalen gehorigen vorzuglichsten Gruben In Ders Abhandlungen aus dem Gebiete der Mineralogie und Technologie Elberfeld 1854 S 205 235 Maria Rorig Endorf Geschichte einer Landgemeinde im Sauerland Sundern 1981 Beschreibung der Bergreviere Arnsberg Brilon und Olpe sowie der Furstenthumer Waldeck und Pyrmont Bonn 1890 Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 Weblinks BearbeitenBergwerke in Sundern auf alterbergbau de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergbau bei Endorf amp oldid 232623286