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Die Berg Nelkenwurz Geum montanum 1 auch Alpen Petersbart genannt ist eine Pflanzenart aus der Pflanzengattung der Nelkenwurzen Geum innerhalb der Familie der Rosengewachse Rosaceae Berg NelkenwurzBerg Nelkenwurz Geum montanum SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Rosengewachse Rosaceae Gattung Nelkenwurzen Geum Art Berg NelkenwurzWissenschaftlicher NameGeum montanumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie 2 1 Wirtspflanze 3 Vorkommen 4 Taxonomie 5 Inhaltsstoffe Verwendung als Gewurz sowie Heilpflanze und Trivialnamen 6 Verwendung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus The Floral Cabinet 1838 nbsp Blute Fruchtstand und dreispaltige Stangelblatter nbsp Illustration aus Jacob Sturm Flora von Deutschland in Abbildungen nach der Natur dort Geum montanum L Berg Benediktenkraut genannt Vegetative Merkmale Bearbeiten Die Berg Nelkenwurz wachst als ausdauernde krautige Pflanze die zur Blutezeit eine Wuchshohe von 5 bis 10 Zentimetern und zur Fruchtzeit eine Wuchshohe von bis etwa 30 selten bis zu 40 Zentimetern erreicht 1 Im Gegensatz zur Kriechenden Nelkenwurz Geum reptans besitzt sie keine Auslaufer Die Berg Nelkenwurz bildet eine kraftige Pfahlwurzel Die gestielten Grundblatter sind unterbrochen leierformig gefiedert Das grosse rundliche oft fast nierenformige leicht gelappte kerbig gezahnte Endblattchen 2 ist bei einer Lange von 6 Zentimetern sowie einer Breite von 5 Zentimetern viel grosser als die Seitenfiedern 1 Die seitlichen Fiedern nehmen vom Grund an bis zur Spitze an Grosse zu 2 Die Nebenblatter der Grundblatter sind der Lange nach mit dem Blattstiele verbunden 2 Die Stangelblatter sind klein ungeteilt oder dreispaltig 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Juli vereinzelt noch einmal im Herbst 2 Bluhende Stangel entspringen einzeln oder zu mehreren in den Achseln der Grundblatter 1 Ein dicht behaarter Stangel tragt meist eine selten zwei Bluten Die Bluten sind bei einem Durchmesser von 2 bis 4 Zentimetern radiarsymmetrisch 1 Die funf Aussenkelchblatter sind linealisch lanzettlich und beiderseits behaart 2 Die funf grunen Kelchblatter sind breit linealisch Die meist funf selten sechs bis acht goldgelben Kronblatter sind rundlich verkehrt eiformig ohne deutlichen Nagel 1 2 Der Griffel ist nicht gegliedert und verbleibt bis zur Reife an der Frucht und ist dann lang fedrig behaart 1 er verlangert sich aber an der Frucht bis zu 3 Zentimetern 2 Chromosomensatz Bearbeiten Die vorherrschende Sippe der Berg Nelkenwurz ist nach Krahulcova 1994 hexaploid mit einer Chromosomenzahl von 2n 42 vereinzelt wird auch von tetraploiden Pflanzenexemplaren mit einer Chromosomenzahl von 2n 28 berichtet 3 Okologie BearbeitenBei der Berg Nelkenwurz handelt es sich um einen mesomorphen Hemikryptophyten 1 Die Berg Nelkenwurz uberwintert mit gruner Blattrosette Diese ist daher sehr niedrigen Temperaturen und bei der Schneeschmelze hohen Lichtintensitaten ausgesetzt Manuel et al 1999 untersuchten mit biophysikalischen Methoden die Mechanismen die dies der Pflanze gestatten 4 Die Berg Nelkenwurz besitzt eine Mykorrhiza 5 Die Bestaubung erfolgt durch Insekten 1 Die Bluten sind proterandrisch und werden vornehmlich von Fliegen besucht 2 Neben zwittrigen Pflanzen finden sich auch solche mit nur Staubgefassen 2 Die Fruchte sind durch die dichte Behaarung des nach der Anthese stark verlangerten aber nicht hakenformig gekrummten Griffels typische Federschweifflieger und damit an die starken Winde der Berge angepasst Sie werden aber auch als Wasserhafter ausgebreitet Wirtspflanze Bearbeiten 1939 entdeckte Klimesch in den steirischen Bergen eine Zwergminiermotte deren Raupen in den Blattern der Berg Nelkenwurz Minengange anlegen Er nannte diese neue Art nach ihrem Wirt Stigmella geimontani Sie ist bisher nur aus den steirischen Nordostalpen bekannt 6 In der Tatra wurden die Raupen von Stigmella pretiosa var tatrensis auf den Blattern der Berg Nelkenwurz gefunden 7 Auf der Berg Nelkenwurz leben zwei parasitische Pilze Peronospora gei und Taphrina potentillae die allerdings nicht auf diese Wirtspflanze beschrankt sind 2 nbsp Abbildung auf einer Schweizer Franken Banknote 1956 Vorkommen BearbeitenDie Berg Nelkenwurz kommt in den europaischen Gebirgen von den Pyrenaen franzosisches Zentralmassiv sudlicher Jura Alpen Riesengebirge Karpaten bis zum Balkan Apennin und Korsika vor Die Berg Nelkenwurz gedeiht hauptsachlich in Hohenlagen von 1700 bis 2600 Metern In den Alpen wachst sie nach Dorr und Lippert in Hohenlagen von 1500 bis 2500 Metern 8 Sie steigt im Tessin am Basodino bis in eine Hohenlage von 3120 Meter bei Zermatt bis 3200 Meter und auf der Sudseite des Monte Rosa bis 3500 Meter auf 2 Die tiefsten Fundorte in Mitteleuropa liegen im Puschlav bei 1170 Meter in den Centovalli bei 700 Meter 2 In Osterreich tritt sie in der subalpinen bis alpinen Hohenstufe haufig bis zerstreut auf Bevorzugte Standorte sind Weiderasen Zwergstrauchheiden und Hochstaudenfluren Sie ist eine Verbandscharakterart des Nardion kommt aber auch in Pflanzengesellschaften der Verbande Salicion herbaceae oder Caricion curvulae vor 5 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 1 unter alpin supra subalpin und ober subalpin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 9 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Geum montanum erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I Seite 501 10 Das Artepitheton montanum bedeutet am Berg wachsend Synonyme fur Geum montanum L sind Sieversia montana L R Br Bernullia montana L Raf Caryophyllata montana L Scop Oreogeum montanum L E I Golubk Parageum montanum L H Hara Bernullia acaulis L Raf Geum alpinum Mill 10 Der Gattungsname Sieversia ehrt den deutsch russischen Apotheker und Botaniker Johann August Carl Sievers 1762 1795 11 Inhaltsstoffe Verwendung als Gewurz sowie Heilpflanze und Trivialnamen Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Wurzelstock enthalt Eugenol Nelkenol und Gerbstoffe Die Droge wurde fruher als Gewurznelkenersatz wie Echte Nelkenwurz Geum urbanum genutzt Auch die Blatter enthalten Gerbstoffe die fruher offizinell verwendet wurden In der Volksheilkunde wurde Berg Nelkenwurz gegen Ruhr und Blutharnen verwendet daher die Volksnamen Ruhrwurz und Truebchrut Nach den haarigen Fruchtschopfen heisst sie auch Petersbart Verwendung BearbeitenDie Berg Nelkenwurz wird als Zierpflanze beispielsweise fur Wildpflanzengarten verwendet Literatur BearbeitenXaver Finkenzeller Jurke Grau Alpenblumen Erkennen und bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Munchen 2002 ISBN 3 576 11482 3 Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Band IV Teilband A 2 Auflage Carl Hanser Verlag Munchen 1966 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Geum montanum L Berg Nelkenwurz FloraWeb de a b c d e f g h i j k l m Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Band IV Teilband A 2 Auflage Carl Hanser Verlag Munchen 1966 S 417 420 Anna Krahulcova Cytogeography of Geum montanum Rosaceae In Folia Geobotanica Band 29 1994 S 85 90 N Manuel G Cornic S Aubert P Choler R Bligny U Heber Protection against photoinhibition in the alpine plant Geum montanum In Oecologia Band 119 1999 S 149 158 PDF Volltext a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 544 Josef Klimesch Beschreibung einiger neuer Nepticula Arten Lep Nepticulidae In Zeitschrift des Osterreichischen Entomologischen Vereins Band 25 1940 S 79 81 und 89 94 zobodat at PDF A Borkowski Studien an Stigmeliden Lep Teil III Beitrag zur Stigmelidenfauna Polens In Polskie pism ent Band 40 1970 S 541 555 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 64 65 Geum montanumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 21 Marz 2021 a b A Kurtto 2009 Rosaceae pro parte majore Datenblatt Geum montanum In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Lotte Burkhardt 2022 Eine Enzyklopadie zu eponymischen Pflanzennamen Von Menschen amp ihren Pflanzen Berlin Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin https doi org 10 3372 epolist2022 Berlin 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berg Nelkenwurz Geum montanum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gerhard Nitter Steckbrief mit Fotos Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos Datenblatt mit Fotos und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica Ernst Horak Rosaceae Geum montanum Sieversia montana Parageum montanum Datenblatt mit Foto 3 November 2001 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berg Nelkenwurz amp oldid 231657724