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Bennewitz auch Benewitz Beynewitz ist der Name eines alten Adelsgeschlechts das erstmals Ende des 13 Jahrhunderts im gleichnamigen Dorf Bennewitz bei Torgau erscheint und seit dem 14 Jahrhundert in den Herrschaften Beeskow und Storkow und in der Niederlausitz als Vasallen der Strele und oder Bieberstein auftrat Es ist spatestens Anfang des 18 Jahrhunderts erloschen Ein anderer Zweig der Familie lasst sich in der Oberlausitz nachweisen 1 Wappen derer von Bennewitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft und Abgrenzung 1 2 Besitznachweise unvollstandig 2 Wappen 3 Belege 3 1 Literatur 3 2 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft und Abgrenzung Bearbeiten Die von Bennewitz stammten entweder aus Bennewitz bei Torgau oder aus Bennewitz im Landkreis Leipzig in Sachsen Die Familie ist 1289 erstmals urkundlich belegt als ein Otto von Beynewitz Zeuge ist bei einer Schenkung von zwolf Hufen Land im Dorf Blumberg seitens Markgraf Diezmanns an das Kloster Muhlberg 2 Nach Leopold von Ledebur soll die Familie noch 1445 im Dorf Bennewitz bei Torgau gesessen sein 1 Mit einem Otto von Beynewicz ist das Geschlecht 1388 im Raum Beeskow Storkow erstmals urkundlich belegt 3 Die niederlausitzische Familie von Bennewitz darf nicht mit der 1541 nobilitierten Familie von Bennewitz in Sachsen verwechselt werden Diese hat ein anderes Wappen ein von einem Kranze umgebener doppelkopfiger Adler 4 Nach George Adalbert von Mulverstedt soll es im 14 Jahrhundert noch eine weitere Familie von Bennewitz im Mansfeldischen gegeben haben die mit dieser Familie ebenfalls nicht verwandt war 5 Besitznachweise unvollstandig Bearbeiten Um 1400 war Hans Bennewitz Ratsherr in Breslau Ob er dem Adel angehorte und dieser Adelsfamilie ist nicht bekannt 1414 kaufte er das Dorf Mahlen bei Trebnitz das Heinz Bennewitz vielleicht sein Sohn 1448 wieder verkaufte 6 1410 nahm Nickel von Bennewitz als Soldnerfuhrer des Deutschen Ordens in der Rotte des Jon von Kockritz u a mit zwei Spiessen und einem Schutzen an der Schlacht bei Tannenberg teil Nach erhaltenem Sold verliess er Ostpreussen wieder 7 1412 war ein Jan Benewitz Schoffe in Beeskow 8 1418 besass Hentze Heyntz Beynewitz das Dorf Oegeln heute ein Ortsteil der Stadt Beeskow und den dortigen Rittersitz 9 1481 war dieser Besitz an die von Hake gegangen 1421 sass ein Hannus Bewnencz wahrscheinlich Bennewitz auf Kothen 10 1451 gehorten Hans und Nigkel Beynewicz zu den Mannen des Weichbildes von Beeskow 11 Sie hatten 1475 ihren Rittersitz in Kummerow 12 Das Dorf Kummerow heute ein Ortsteil der niederlausitzischen Stadt Friedland gehorte der Familie Bennewitz bis 1574 als es an die von Zabeltitz uberging Nickel wird in einer weiteren Urkunde von 1477 genannt 13 1484 wird er im Leipziger Ratsbuch erwahnt 14 1452 verschrieb der brandenburgische Kurfurst Friedrich II Elsen der Frau des Georg von Waldenfels die zwei Dorfer Rinow und Herbersdorf im Landchen Barwalde heute Gemeinde Niederer Flaming Landkreis Teltow Flaming als Leibgedinge Elsen war die Schwester des Nickel von Bennewitz 15 Bis 1463 gehorte den Bennewitz ein Teil des Dorfes Saarow gelegen auf einer Halbinsel im Scharmutzelsee heute ein Wohnplatz von Bad Saarow Der andere Teil des Dorfes soll den Biebersteins gehort haben Nach einem Lehnsbrief des Wenczlaw von Bieberstein vom 17 Juni 1463 ging das Dorf dabei der Benewitzsche Dorfteil von Vater und Hensch Benewitz an die von Loschebrand die Saarow bis zu ihrem Aussterben 1860 in Besitz hielten 16 1518 hatten die Bennewitz die Abgaben von drei Bauern in Bahrensdorf Diesen Anteil konnten sie bis 1575 auf die Abgaben von sechs Bauern erweitern Dieser Anteil an Bahrensdorf kam 1576 an die Familie von Steinkeller 1582 konnten sie in Bahrensdorf erneut einen Besitzanteil erwerben das Lehngut Bahrensdorf mit zwei Hufen den sie bis nach 1621 behaupten konnten Dieses Lehngut war im Besitz der Bennewitz auf Gross Beuchow heute Ortsteil der Stadt Lubbenau Spreewald 1625 erscheint dieser Anteil im Besitz der Familie von Kockritz Das Dorf Hartensdorf gehorte schon vor 1556 der Familie von Hobeck als Vorbesitzer wird die Familie von Bennewitz genannt 1521 sass ein Erasmus Bennewitz auf dem Kietz in Beeskow 17 Vor 1553 gehorte ihnen ein Freihaus in Beeskow das in diesem Jahr in den Besitz derer von Kracht uberging 1556 besassen die von Bennewitz in Bugk heute ein Ortsteil der Stadt Storkow zwei Bauern bzw waren berechtigt deren Abgaben einzuziehen Dieser Anteil fiel spater an das Amt Storkow 1592 verkaufte Albrecht Kindler von Zackenstein dreieinhalb Hufen und einen Garten mit sechs Scheffel Korn und Hafer Fruchtzins aus dem Krug in Gross Beuchow an Wenzel von Bennewitz der am 15 Dezember 1592 einen Lehenbrief daruber erhielt Er hatte davor schon andere Anteile im Dorf erworben 1577 und 1581 84 wird bereits ein Hans von Bennewitz zu Gross Beuchow urkundlich genannt Allerdings ist nicht bekannt welche Anteile am Dorf er hatte 1584 lieh er dem Arnt von Robel auf Leipchel 200 Gulden 18 Wenzel von Bennewitz war mit Ammely von Wolfersdorf verheiratet 1620 gehorte dieser Anteil Hanns Wolf von Drandorf 19 Mulverstedt fuhrt noch die Bruder Wenzel George Bernd und Siegmund Ulrich an die angeblich noch 1632 auf Gross Beuchow sassen 1644 sind zwei Sohne eines Michael von Bennewitz bekannt 1694 diente ein George Wilhelm von Bennewitz im Dohnaschen Regiment In des Bartthuss von mullen seine aussfuhrung von Vatter Und mutter anno 1666 zahlte dieser auf 3 Meiness Vattern Vatter mutter eine panwitzen auss dem Hausse Cathlo im Kotwiczschen gelegen 4 derselbigen Mutter ein benwiczen auss dem Hausse Salie in Niederlaussicz in Liebischen 20 Der angebliche Besitz der Familie in Vehlefanz und Gross Ziethen konnte anhand des Historischen Ortslexikons nicht verifiziert werden dort ist nur Besitz einer Familie von Bernewitz nachgewiesen 21 Es ist vollig unklar ob das verschrieben fur Bennewitz ist oder eine vollig andere Familie In Bornsdorf bei Luckau hatten die Bennewitz entgegen Ledebur keinen Besitz 22 Es handelt sich um eine Verwechselung mit Bahrensdorf das im 16 Jahrhundert auch Bornsdorf genannt wurde Einen Besitznachweis in einem Neuendorf 1612 konnte bisher noch nicht genauer bestimmt werden 23 ebenso Baudach Kreis Crossen 4 Auch die von Ledebur angegebenen Besitznachweise in Collm wahrscheinlich Weisskollm Lohsa und Oelsa wahrscheinlich Oelsa bei Lobau in der Oberlausitz 1 konnten bisher nicht durch andere Quellen belegt werden Wappen BearbeitenSchild ein springender schwarzer Steinbock auf weissem Grund Helm drei Straussenfedern schwarz weiss und schwarz Decken schwarz und weissAls Variation tritt auch ein wachsender Steinbock auf dem Helm auf Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Einleitung und Ubersichten Die Kreise Luckau Lubben und Calau Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 Joachim Scholzel Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IX Beeskow Storkow Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1989 ISBN 3 7400 0104 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 3 T Z Nachtrag A Z Rauh Berlin 1855 Online bei Google Books Memento vom 15 Mai 2014 im Internet Archive S 194 Albert Heinrich von Kockritz Die Kockritze im Voigtlande Meissen amp Sachsen Prickarts Mainz 1871 Online bei Google Books S 60 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Teil 1 A Band 20 Reimer Berlin 1861 Online bei Google Books S 367 a b Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 1 A K Rauh Berlin 1855 Online bei Google Books Memento vom 15 Mai 2014 im Internet Archive S 48 G A von Mulverstedt J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen vollstandig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch genealogischen Erlauterungen 6 Band 5 Abtheilung Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg Verlag von Bauer und Raspe Nurnberg 1880 Gerhard Pfeiffer Das Breslauer Patriziat im Mittelalter Trewendt amp Granier Breslau 1929 Schnipsel bei Google Books S 269 Sven Ekdahl Bearb Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410 1411 Teil II Indices mit personengeschichtlichen Kommentaren Bohlau Koln Weimar Wien 2010 ISBN 978 3 412 20583 6 Vorschau bei Google Books S 26 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Teil 1 A Band 20 Reimer Berlin 1861 Online bei Google Books S 376 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Teil 1 A Band 20 Reimer Berlin 1861 Online bei Google Books S 383 Woldemar Lippert Urkundenbuch der Stadt Lubben III Band Die Urkunden der Stadt und des Amtes Lubben der Herrschaften Zauche Pretschen und Leuthen 353 S Dresden Verlag der Wilhelm und Bertha v Baensch Stiftung 1933 S 47 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Teil 1 A Band 20 Reimer Berlin 1861 Online bei Google Books S 412f Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Teil 1 A Band 20 Reimer Berlin 1861 Online bei Google Books S 432 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Teil 1 A Band 20 Reimer Berlin 1861 Online bei Google Books S 433 Leipziger Ratsbucher 1466 1500 2 1 Ratsbuch 1 1466 1489 PDF S 266 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Teil 1 A Bd 11 Reimer Berlin 1856 Online bei Google Books S 175 Rudolf Hermsdorf Zwischen Dolgen und Scharmutzel Chronik der Ortschaften des Pfarrsprengels Reichenwalde 1 Teil Von der Urzeit bis zur Neuzeit Selbstverlag Storkow 1934 S 32 38 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Teil 1 A Band 20 Reimer Berlin 1861 Online bei Google Books S 513 Gotz Freiherr v Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band III Kreis Lubben 454 S Neustadt an der Aisch Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner 1984 ISBN 3 7686 4109 0 S 114 Gotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band IV Kreis Kalau Teil I Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1988 ISBN 3 7686 4120 1 HouwaldBand II Kreis Sorau S 536 Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil III Havelland Weimar 1972 Gotz Freiherr von Houwald Die Niederlausitzer Ritterguter und ihre Besitzer Band V Kreis Luckau Verlag Degener amp Co Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1996 ISBN 3 7686 4145 7 S 37 ff Die beschlossten Geschlechter der Brandenburger Ritterschaft In Zeitung fur den deutschen Adel 3 Jahrung Nr 15 19 Februar 1842 S 71 73 Nordhausen und Leipzig Online bei Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bennewitz Adelsgeschlecht amp oldid 222945661