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Das Augustinerkloster Osnabruck war ein Kloster der Augustiner Eremiten in der Neustadt von Osnabruck das vom 13 bis ins 16 Jahrhundert bestand Jesuitenakademie ehemaliges Augustinerkloster Stadtplan von Osnabruck Wenzel Hollar 1633 Ausschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Reformationszeit 1 3 Nach der Auflosung 2 Mitglieder des Konvents 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten nbsp Gebaude des Landgerichts auf dem fruheren Klostergelande am Neumarkt 1 Zwischen 1245 und 1248 grundeten Wilhelmiten auf den Gutern des Edelherrn Hermann von Holte um die Holter Burg im heutigen Bissendorf ein Kloster 1256 wurden die Wilhelmiten in den Orden der Augustiner Eremiten integriert 1287 wurde das Kloster durch Bischof Konrad II von Rietberg in die Osnabrucker Neustadt verlegt Es wurde nahe der Hase an der Grenze zur Altstadt angesiedelt Kirche und Klostergebaude befanden sich auf dem Gelande des heutigen Landgerichts Hof und Garten auf dem benachbarten Neumarkt In der Anfangsphase kam es zu Konflikten mit in Osnabruck ansassigen Einrichtungen 1294 verbundeten sich das Domkapitel von St Peter das Stiftskapitel von St Johann und der Rat der Stadt gegen die Augustiner Nach Intervention durch Papst Bonifatius VIII wurden die Streitigkeiten bis 1300 beigelegt 1331 wurde das Kloster durch ein Feuer zerstort und anschliessend an selber Stelle wieder aufgebaut Im 14 und 15 Jahrhundert fanden sechs Provinzkapitel in Osnabruck statt Das Kloster hatte in dieser Zeit Termineien in Oldenburg Dithmarschen Quakenbruck Vechta Telgte Oldenzaal und Munster Reformationszeit Bearbeiten Ab Ende des 15 Jahrhunderts kam es in Osnabruck mehrmals zu Aufstanden von Burgern gegen die Geistlichkeit von denen besonders das Kloster Gertrudenberg betroffen war In diese Phase fiel das Wirken Gerhard Heckers der ab 1492 als Angehoriger des Klosters bezeugt ist und ab 1521 die Lehren Martin Luthers in Osnabruck vortrug 1528 fand dort eine Disputation zwischen Hecker und Otto Beckmann statt In der Folgezeit wandten sich immer mehr Osnabrucker Augustiner der Reformation zu und verliessen den Konvent 1542 schenkte Bischof Franz von Waldeck das Kloster der Stadt Osnabruck 1544 verliessen die letzten vier Augustiner das Kloster gegen Zahlung einer Jahresrente durch die Stadt Durch das Augsburger Interim musste die Stadt das Augustinerkloster 1548 in die Verwaltung des Domkapitels geben Nach der Auflosung Bearbeiten nbsp Die Kreuzigungsgruppe an der Kleinen Kirche stammt von der Kirche des AugustinerklostersFurstbischof Heinrich von Sachsen Lauenburg plante die Errichtung einer Residenz auf dem ehemaligen Klostergelande das er dafur 1583 durch einen Tausch erhielt Nach seinem Tod 1585 wurden die Bauarbeiten jedoch gestoppt Franz Wilhelm von Wartenberg Amtszeit 1625 1661 liess das Gebaude abreissen um dort eine Jesuitenakademie bauen zu lassen die aus dem Gymnasium Carolinum hervorging Nur das Hauptgebaude wurde fertiggestellt bis Osnabruck im Dreissigjahrigen Krieg 1633 von den Schweden besetzt wurde und Bischof und Jesuiten die Stadt verlassen mussten 2 Anschliessend diente die Klosterkirche dem schwedischen Administrator Gustav Gustavson als Hofkirche 1650 wurde sie den Jesuiten zuruckgegeben als nach dem Westfalischen Frieden der Status des Normaljahrs 1624 wiederhergestellt wurde Vor 1751 wurde die Klosterkirche abgebrochen 1752 wurde an ihrer Stelle durch Johann Conrad Schlaun ein Zuchthaus erbaut das 1875 durch das Gebaude des Landgerichts ersetzt wurde Erhalten ist von der Klosterkirche eine Kreuzigungsgruppe aus dem fruhen 16 Jahrhundert die sich an der Gymnasialkirche Kleine Kirche neben dem Dom befindet Die Darstellungen von Maria und Johannes wurden 1804 entfernt Eine Strahlenmadonna in der 1965 eingeweihten Kirche St Ansgar im Stadtteil Nahne soll ebenfalls aus dem Kloster stammen Bei Grabungsarbeiten am Neumarkt wurden in den 1960er Jahren Mauerreste des Klosters sowie ein Tonrelief mit Darstellung des Gnadenstuhls aus dem 15 Jahrhundert gefunden Mitglieder des Konvents BearbeitenHermann von Schildesche um 1290 1357 vor 1340 Provinzial des Augustinerordens spater Generalvikar in Wurzburg studierte Anfang des 14 Jahrhunderts einige Jahre in Osnabruck Johannes de Molendino ab 1402 Weihbischof in Osnabruck und Titularbischof von Athyra 3 Dietrich Vrye um 1370 1431 Verfasser einer Konzilsgeschichte des Konstanzer Konzils Johann Schedemaker 1446 ab 1438 Weihbischof in Osnabruck und Halberstadt und Titularbischof von Budua 3 Johannes Wennecker der Altere 1469 ab 1454 Weihbischof in Munster und Titularbischof von Larissa in Syrien 3 Heinrich Zolter Vertreter der Observanz im Augustinerorden und bis 1456 Professor in Magdeburg trat in Osnabruck in den Orden ein Gottschalk Hollen um 1411 1481 Prediger und Lektor Prior des Osnabrucker Klosters Johannes von Dorsten um 1420 1481 ab 1465 Professor in Erfurt Johannes Imminck 1493 ab 1469 Weihbischof in Paderborn und Titularbischof von Tiflis 1472 1484 Weihbischof in Munster 3 Johannes Meppen ab 1477 Weihbischof in Osnabruck und Titularbischof von Larissa in Syrien ab 1495 Weihbischof in Munster 3 Heinrich Schodehoet 1515 ab 1494 Weihbischof in Osnabruck und Titularbischof von Tricca ab 1497 Weihbischof in Munster 3 Johannes Schiphower 1463 nach 1521 Chronist Johannes Meler ab 1518 Weihbischof in Osnabruck und Titularbischof von Tricca 3 Gerhard Hecker um 1470 um 1538 reformatorischer TheologeSiehe auch BearbeitenBarfusserkloster OsnabruckLiteratur BearbeitenThomas Beckmann Das ehemalige Augustiner Eremitenkloster zu Osnabruck Osnabrucker Geschichtsquellen und Forschungen Band 13 Osnabruck 1970 Karsten Igel Osnabruck Augustiner Eremiten 1287 bis 1540 In Josef Dolle Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 3 Marienthal bis Zeven Veroffentlichungen des Instituts fur historische Landesforschung der Universitat Gottingen Band 56 3 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2012 ISBN 978 3 89534 959 1 S 1187 1192 Heinrich Siebern Erich Fink Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover IV Regierungsbezirk Osnabruck 1 und 2 Stadt Osnabruck Heft 7 und 8 des Gesamtwerkes Hannover 1907 S 190 f Einzelnachweise Bearbeiten Siebern Fink S 191 Siebern Fink S 191 f a b c d e f g Igel S 1189 52 272638888889 8 0495833333333 Koordinaten 52 16 21 5 N 8 2 58 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augustinerkloster Osnabruck amp oldid 235424486