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Der Asberg ist ein 428 5 m u NHN fruher uber 441 m 2 hoher Berg auf dem Rheinwesterwalder Vulkanrucken am nordlichen Rand der Linzer Hohe Am Asberg wurde bis in die 1970er Jahre ein Basaltsteinbruch betrieben AsbergAsberg vom BirkigHohe 428 5 m u NHN 1 Lage Rheinland Pfalz DeutschlandGebirge Rheinwesterwalder Vulkanrucken NiederwesterwaldDominanz 5 2 km LowenburgSchartenhohe 190 m StellwegKoordinaten 50 37 35 N 7 17 45 O 50 6264 7 2959 428 5 Koordinaten 50 37 35 N 7 17 45 OAsberg Westerwald Rheinland Pfalz Gestein BasaltGipfel des AsbergsVorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Geschichte 4 V1 Stellungsbereich 5 Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Asberg liegt im ostlichen Gebiet der Stadt Unkel mittlerer Abschnitt mit dem Gipfel sowie der Ortsgemeinden Rheinbreitbach nordlicher Abschnitt und Erpel sudlicher Abschnitt und markiert jeweils deren hochste Bodenpunkte Die umgebende Hochflache des Vulkanruckens uberragt der Asberg mit seiner stumpfen Kuppe um rund 80 m Durch den Basaltabbau hat der Berg dessen ursprunglicher Gipfel zum Zeitpunkt der Landesaufnahme 1893 und des damals festgestellten Hohenwerts 441 m u NN bereits abgetragen worden war in den nachfolgenden Jahrzehnten nochmals rund 10 Meter an Hohe eingebusst 3 Drei durch Abgrabung entstandene Seen mit einer Flache von insgesamt zwei Hektar verteilen sich auf einer Lange von 500 m westlich und ostlich des Gipfels wobei der ostliche und grosste See Verlandungszonen aufweist Zu den am Asberg entspringenden Fliessgewassern zahlen im Norden auf dem Gebiet der Stadt Bad Honnef der Logebach linker Quellbach des Pleisbachs und im Osten der Hallerbach Damit bildet der Asberg eine Wasserscheide zwischen den Rheinzuflussen Sieg und Wied Eine sudliche Nachbaranhohe ist der kleinere Steinhubel 362 1 m u NHN 1 Der Laubmischwald darunter der Rotbuchenwald ist die dominierende Vegetationsform und im Suden des Asbergs Teil des Erpeler Kirchspielwalds Nordlich beginnt an der sudlichen Stadtgrenze von Bad Honnef der Stellweg ein geradliniger ausgebauter Schneisenweg der im oberen Bereich des Naturparks Siebengebirge bis nach Ittenbach fuhrt Der Rheinhohenweg verlauft 1 5 Kilometer westlich des Asbergs und kreuzt den von dort kommenden Weg am Auge Gottes Geologie BearbeitenDer Asberg bekront eine flache Grundgebirgskuppel 4 Bei der an seiner Kuppe auftretenden Gesteinsart handelt es sich um Alkaliolivinbasalt dessen Alter auf 24 Millionen Jahre datiert wird 5 An den Steilhangen der Abbauvertiefungen tritt er als sogenannter Silikatfels zu Tage 6 Geschichte BearbeitenAuf dem Asberg entstanden in keltischer Zeit im Zeitraum von 600 400 v Chr Ringwalle der Hunsruck Eifel Kultur Sie wurden in den 1930er Jahren von der rheinischen Provinzialverwaltung in Bonn untersucht Durch den Bergbau existieren heute keine Uberreste der Ringwalle mehr Der Name Asberg lokal fruher Ahsberg im Kataster Aasberg wird von Asc Esche hergeleitet und bezog sich moglicherweise ursprunglich nicht auf den Berg sondern die keltische Fliehburg 7 8 An der Ostseite des Asbergs befand sich fruher ein Brunnen woran der Flurname Am Asbergsbrunnen erinnert 9 Ab 1881 wurde am Asberg Basalt abgebaut und dabei unter anderem Wasserbausteine und Saulenbasalt gewonnen Die Endprodukte wurden zum Rhein transportiert um sie dort auf Schiffe zu verladen zunachst mittels Pferdefuhrwerke uber Waldwege Um diese beschwerliche Transportmethode zu vermeiden wurde 1886 1887 eine 6 3 Kilometer lange Seilbahn vom Plateau des Asbergs bis zum Rheinbreitbacher Rheinufer errichtet Die Baukosten betrugen 300 000 Reichsmark Nach ihrer Grundung im Jahre 1888 fuhrte die Basalt AG den Abbau am Asberg durch 1901 wurde der Betrieb der Seilbahn aufgrund von Rechtsstreitigkeiten mit einem konkurrierenden Steinbruchunternehmen eingestellt ab 1902 wurde sie wieder abgebaut Gleisanlagen fur Loren die vom Asberg zum Meerberg verliefen ersetzten die Seilbahn Ende der 1950er Jahre begann der Einsatz von Lastkraftwagen Nachdem die Vorkommen erschopft waren endete Anfang der 1970er Jahre der Basaltabbau am Asberg In seinen Abbauvertiefungen hinterliess er drei Seen und zahlreiche kleinere Feuchtbiotope Auf der Sudwestflanke des Berges befindet sich ein Ilex Gebiet auch eine Population von Kammmolchen und Gelbbauchunken hat den Asberg besiedelt Er ist seit 2003 mit einer Flache von 94 Hektar als FFH Gebiet gemeldet 10 Im Fruhjahr 2013 wurden Massnahmen zum Schutz der zuletzt deutlich zuruckgegangenen Bestande von Gelbbauchunken aufgenommen 11 nbsp Basaltsee am Asberg nbsp Blick vom Gipfel Richtung EifelV1 Stellungsbereich Bearbeiten nbsp Pendelstutzenfundamente der Station 328Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden im sudlichen Umkreis des Asbergs vier Feuerstellungen fur Vergeltungswaffen des Bautyps Fieseler Fi 103 V1 den ersten militarisch eingesetzten Marschflugkorper aufgebaut Zunachst in Nordfrankreich angesiedelt waren die Abschussstandorte der Vergeltungswaffe mit zunehmendem Vormarsch der Alliierten nach Osten in die Eifel verlegt worden Im Herbst 1944 begann der Oberbefehlshaber West auch mit Vorbereitungen fur den Aufbau von V1 Stellungsbereichen am ostlichen Rheinufer Dem Befehl zur Erkundung des neuen Einsatzraums Richard am 22 September folgte vom 9 bis zum 14 Oktober die Uberprufung des Bereichs zwischen Konigswinter Ittenbach Honnef und Linz am Rhein auf mogliche Standorte einer V1 Batterie Die Wahl fiel auf das Waldgebiet zwischen im Uhrzeigersinn Schweifeld Kretzhaus bzw Kalenborn und Bruchhausen Es wurde weitraumig abgesperrt Der Bau der vier von zunachst geplanten funf Feuerstellungen erfolgte durch ein Baubataillon der Luftwaffe Er zeichnete sich durch eine aufgrund des kriegsbedingten Arbeitskraftemangels vereinfachte Konstruktionsweise den Verzicht auf den Einsatz von Zwangsarbeitern und sehr aufwandige Tarnmassnahmen aus Die Transportvorgange fur den Bau der Stellungen und die Versorgung der Batterie wurden uber den Bahnhof Kalenborn an der Bahnstrecke Linz Flammersfeld abgewickelt Die Stellungen setzten sich aus je elf Einrichtungen zusammen darunter einem betonierten Geschutz und acht Pendelstutzenfundamenten Lange ca 50 m einer Umsetzanlage und Gerate Lagerplatzen fur die Flugkorper einer Warmebude fur das Personal Lagergruben und einem Kommandostand Die Verbindungswege zwischen den Einrichtungen wurden betoniert Die Besetzung der Stellungen durch die 21 Batterie erfolgte erst nach einem entsprechenden Befehl vom 4 Marz 1945 Die sechs bis acht Tage in Anspruch nehmende Inbetriebnahme konnte aufgrund des Kriegsverlaufs nicht mehr abgeschlossen werden sodass es zu keinerlei Abschussen der Flugkorper kam Bereits am 7 Marz erfolgte der erste alliierte Rheinubergang uber die nur sechs Kilometer entfernte Ludendorff Brucke zwischen Remagen und Erpel am 10 Marz war eine amerikanische Infanteriespitze bis auf 600 Meter an den Stellungsbereich herangeruckt Daher erfolgte nach Befehl vom 11 Marz der Abtransport der 21 Batterie uber die Eisenbahn bis zum 21 Marz nach Cloppenburg Nach Kriegsende wurden die durch die alliierten Truppen unversehrt gelassenen Stellungen zur Reparierung von Schaden an Hausern in den umliegenden Ortschaften genutzt und dabei teilweise zuruckgebaut Der Stellungsbereich am Asberg gilt dennoch hinsichtlich seines Erhaltungsgrads der Vollstandigkeit und offentlichen Begehbarkeit als einmalig 2017 wurden die erhaltenen Reste der Stellungen als Bodendenkmaler unter Schutz gestellt 12 Die einzelnen Stellungen sind zwar in einem unterschiedlichen Masse zuganglich aber in einem gleichen Fertigstellungs und ahnlichen Erhaltungszustand Die Stellung Nr 328 weist als einzige von einem offentlichen Weg aus sicht und begehbare Pendelstutzenfundamente auf Die Stellung Nr 326 wurde nur vermessen nicht gebaut 13 14 Station Gemarkung Position Koordinaten325 Unkel westlich von Schweifeld 50 38 N 7 18 O 50 631272222222 7 3050055555556327 Erpel nordwestlich von Kretzhaus 50 37 N 7 18 O 50 620488888889 7 3051388888889328 Erpel Rheinhohenweg Richtung Bruchhausen 50 37 N 7 16 O 50 618675 7 2732305555556334 Rheinbreitbach Rheinhohenweg sudlich Auge Gottes 50 37 N 7 16 O 50 624441666667 7 2728611111111Rezeption BearbeitenNach dem Berg ist der 1912 nach Planen des Gartenarchitekten Fritz Encke angelegte Asbergplatz im Kolner Stadtteil Sulz benannt Literatur BearbeitenJurgen Fuchs Basalt vom Asberg In Heimat Jahrbuch des Landkreises Neuwied 2008 ISBN 978 3 935690 61 4 S 231 236 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Asberg Sammlung von Bildern Drahtseilbahn Basalt vom Asberg FFH Gebiet Asberg bei Kalenborn Biotopkomplex Asberg bei Kalenborn Archiviert vom Original am 6 Januar 2013 abgerufen am 26 Mai 2019 Einzelnachweise Bearbeiten a b Angabe laut Digitale Topografische Karte 1 5 000 DTK5 Topographische Karte 1 25 000 1895 basierend auf der Koniglich Preussischen Landesaufnahme 1893 Heimat Blatt und Geschichtschronik fur die ehemals Wied schen und Nassauischen Lande fur Westerwald Eifel und Mittelrhein 4 Jahrgang Strudersche Buchdruckerei und Verlagsanstalt Neuwied 1925 S 90 91 online Heinrich Muller Miny Der Niederwesterwald und seine naturraumliche Gliederung In Bundesanstalt fur Landeskunde Hrsg Berichte zur Deutschen Landeskunde 21 Band 2 Heft September 1958 Selbstverlag der Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen 1958 S 233 246 hier S 241 Geologisches Landesamt Nordrhein Westfalen Hrsg Gangolf Knapp Klaus Vieten Geologische Karte von Nordrhein Westfalen 1 25 000 Erlauterungen zu Blatt 5309 Konigswinter 3 uberarbeitete Auflage Krefeld 1995 S 23 u 33 Biotop Felswande am Asberg In Osiris Rheinland Pfalz Archiviert vom Original am 13 September 2012 abgerufen am 26 Mai 2019 Paul Vot Die Ortsnamen im Engersgau eine Untersuchung Struder Neuwied 1890 S 18 Ludwig Wirtz Heimat Blatt und Geschichtschronik fur die ehemals Wied schen und Nassauischen Lande fur Westerwald Eifel und Mittelrhein Neuwied 1924 S 91 Carl Wilhelm Nose Orographische Briefe uber das Siebengebirge und die benachbarten zum Theil vulkanischen Gegenden beider Ufer des Nieder Rheins an Herrn Joseph Paul Edeln von Cobres Erster Theil Oestliche Rheinseite Gebhard und Korber Frankfurt am Mayn 1789 S 168 ff Naturschutz im Siebengebirge Amphibien und ihre Lebensraume im Siebengebirge PDF 346 kB S 65 Am Asberg entsteht ein Schutzraum fur die Gelbbauchunke General Anzeiger 9 Marz 2013 Eintrag zu V1 Feuerstellung Nr 328 im Bereich des Asbergs in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland Jakob Sieger V1 Feuerstellungen bei Bruchhausen Reste einer V1 Batterie aus den Jahren 1944 45 im Erpeler Kirchspielwald In Rheinische Heimatpflege 47 Jahrgang Nr 4 2010 S 275 280 Die letzte gut erhaltene V 1 Flak Anlage General Anzeiger 28 August 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Asberg Westerwald amp oldid 235045053