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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Armesberg Begriffsklarung aufgefuhrt Der Armesberg 731 m u NN ist ein weithin sichtbarer bewaldeter Basaltkegel sudostlich von Zinst auf dem Gebiet der Gemarkung Oberwappenost im ostlichen Teil der Gemeinde Kulmain im Landkreis Tirschenreuth Oberpfalz Er liegt an der alten Handelsstrasse von Eger nach Nurnberg Auf dem Gipfel befindet sich eine historisch wertvolle und denkmalgeschutzte Wallfahrtskirche Zum Armesberg hinauf fuhren zahlreiche Wanderwege und Fahrradrouten Markenzeichen des Bergs ist der kunstvoll gestaltete Kreuzweg und der fast nur aus Basalt bestehende Gipfel Der Armesberg bildet die Wasserscheide zwischen Fichtel und Haidenaab und zugleich eine Abgrenzung des Steinwaldes gen Westen Naturraumlich rechnet ihn das Bayerische Landesamt fur Umwelt LfU zur Einheit Steinwald 394 C Blick auf den ArmesbergArmesberg Deutschland Armesberg Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Geologie 3 Geschichte 3 1 Wallfahrtskirche 3 1 1 Die erste Kirche 3 1 2 Die neue heutige Kirche 3 2 Zinster Steinbruch 4 Sagen 4 1 Die Feuer auf dem Berge Armes 4 2 Gold und Reichtum 4 3 Geld und Reichtum 4 4 Der Schatz der Dreifaltigkeit 5 Besiedlung 5 1 Bauwerke 5 2 Flachennutzung 5 3 Kreuzwegstation 5 4 Fahr und Wanderwege 6 Landschaft und Natur 6 1 Landschaft auf dem Armesberg 6 2 Landschaft um den Armesberg 6 3 Natur 7 Fusswallfahrt 8 Vereine 8 1 Freunde des Armesbergs e V 9 Anmerkungen 10 Literatur 10 1 Bucher 10 2 Zeitungen Zeitschriften 11 WeblinksNamensherkunft BearbeitenDie erste Erwahnung des Armesbergs bzw des Ortes Erdenweis findet man in einer 1450 erschienenen Zustandsbeschreibung der Waldfluren durch Forstmeister Ulrich Flugler Nota die orter auf dem mittern vorst dem Vlrich Flugler von meins gnedigen Herrn wegen Jnnehat Jt an dem Ermweis hait man Dieses Ermweis entspricht dem heutigen Ort Erdenweis 1516 werden die Ermesloe und der Ermesberg heute Armeswald und Armesberg genannt Dies gibt einen Hinweis auf die mogliche Herkunft des Namens Armesberg Es konnte ein Erdenberg sein da aus Ermweis spater Erdenweis wurde Es ware also moglich dass aus Ermesberg spater Erdenberg geworden ware was jedoch nicht eingetreten ist 1 Ein anderer Name fur den Armesberg ist Armansberg Dieser wurde 1877 beim Bau des Armannsbergtunnels von einem fremden Beamten eingefuhrt ist jedoch heute ungebrauchlich 2 nbsp Basalt auf dem ArmesbergGeologie BearbeitenAn der Sudwestseite des Berges befindet sich ein machtiges Basalt Trummerfeld Dieses ist darauf zuruckzufuhren dass der Armesberg ein Vulkanschlot ist ahnlich wie der Rauhe Kulm Es gibt noch eine ganze Reihe solcher Vulkanschlote in der nordlichen Oberpfalz Vermutlich ruhrt dieser Oberpfalzer Vulkanismus von zwei Linien her Erstens liegt er parallel zur Frankischen Linie einer grossen Storzone die aller Wahrscheinlichkeit nach vor 25 20 Millionen Jahren wieder reaktiviert wurde andererseits an der Linie Eger Kemnath die als Verlangerung des Eger Grabens zu sehen ist Die eigentliche Entstehungsgeschichte beginnt im Kambrium Zu dieser Zeit befand sich an der heutigen Stelle des Steinwalds ein Meer Schutt Kalk Sand und andere Materialien vom Festland lagerten sich auf dem Meeresgrund ab und bildeten verschiedene Sedimentschichten Unter enormem Druck sowohl exogenem als auch endogenem wurden diese Schichten zu einer festen Einheit gepresst Dies war die Grundlage fur eine Aufschiebung dieser uber das ganze Meeresbecken ausgedehnten Schichten Durch die Alpenaufschiebung wurden die Schichten von zwei Seiten zusammengepresst und schoben sich dadurch nach oben bis sie einen Berg bildeten Dies geschah im Tertiar vor etwa 60 Millionen Jahren Der Armesberg war entstanden und ist bis heute 60 Millionen Jahre spater immer noch ein markantes Landschaftsbild Der Vulkanismus entstand ebenfalls durch die Aufschiebung der Alpen wodurch auch hier tektonische Bewegungen entstanden Durch Risse drang das Magma bis fast an die Erdoberflache und sammelte sich dort in Kammern Bei einem normalen Vulkanausbruch wird das Magma durch den enormen Druck im Inneren der Kammer durch einen Schlot nach oben geschleudert Befindet sich dagegen nur wenig Magma in dieser Kammer und wird der Ausbruch anderweitig ausgelost z B durch Gase lauft die Lava nur aus dem Vulkan heraus und erstarrt zu verschiedenen Gesteinen beim Armesberg Basalt Wahrscheinlicher ist jedoch dass die Lava bereits vor dem Austritt erkaltet war Geschichte BearbeitenBesiedelt wurde die Region Armesberg bereits im 12 Jahrhundert als die Leuchtenberger die Sumpfe und den dichten Urwald rund um den Berg kultivierten und somit eine wohnliche Gegend schufen Dies wird auch durch ein Lehensbuch der Leuchtenberger aus dem 14 Jahrhundert belegt Schon damals wird der heute noch existente Ort Godas als leuchtenbergisches Lehen benannt Nur ein stummer Zeuge ist vom Sumpf und dem Urwald ubrig geblieben die Fichtelnaab die durch das am Fusse des Armesbergs gelegene Dorf Trevesen fliesst Ubrigens soll es hier auch ein Raubritterschloss gegeben haben was nicht besonders verwunderlich ist Die dichten Walder waren ein ideales Versteck fur Verbrecher und es war auch nicht leicht den Berg von der Sud und Westseite also der Seite der Gebietsverwalter der Waldecker zu besteigen weil er dort zu steil ist Auch im Dreissigjahrigen Krieg versteckten sich die Anwohner in den dichten Waldern vor den Schweden oftmals zusammen mit ihrem Besitz und ihren Tieren Fruher befand sich unterhalb der Bergkuppe die Michaelskapelle mit drei Wohnungen fur ankommende oder sich auf der Durchreise befindliche Geistliche Am 12 September 1706 wurde die Kapelle dem Heiligen Michael geweiht jedoch verfiel das Gebaude mit der Zeit ein Brand 1841 gab dem maroden Kirchlein den Rest nbsp Heutige Wallfahrtskirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit nbsp Das Kulmainer Wappen zeigt die Armesbergkirche vor der Zerstorung 1819 3 Wallfahrtskirche Bearbeiten Auf der Bergspitze steht jetzt die Wallfahrtskirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit ein wuchtiger Rundbau mit vorgebautem Turm nbsp Wallfahrtskirche auf dem Gipfel des ArmesbergsDie erste Kirche Bearbeiten Vordem stand hier eine 1677 78 durch die Initiative des Kulmainer Pfarrers Christoph Arckhauer errichtete Kapelle die am 12 August 1690 vom Regensburger Weihbischof Albert Ernst von Wartenberg konsekriert wurde uber die Einweihung der Kirche berichtete der Sulzbacher Kalender Am 04 Juni 1678 war der ganze Bau vollendet und wurde die Kapelle Tags darauf am 05 Juni als am ersten Sonntag nach Pfingsten am heil Dreifaltigkeitsfeste selbst feierlich benedicirt und zwar vom Pfarrer und churfurstl geistl Rath Christoph Arckhauer zu Kulmain ihrem Begrunder in Gegenwart von Georg Reiss Pfarrer und Kammerer zu Pressatz Johann Stahl Provisor zu Ebnath und Steinach Johann Oettl Pfarrer zu Pullenreuth Wolfgang Valentin Burger Pfarrer zu Waldeck P Corbinian Einziger Vicar der Franziskaner Reformaten zu Kemnath der P P Carolus Rieffentrager Menrad Rauch Cherubin Hopfauer von da endlich des Grafen Ludwig von St Bonifacii der Churfurstl Durchlaucht in Bayern Kammerer und Oberstlieutenant zu Pferd und anderer hoher Standespersonen Die Zahl der Anwesenden betrug uber 3500 von denen 850 die heil Sakramente der Busse und des Altares empfangen hatten Das Hochamt hielt Pfarrer Oettl von Pullenreuth die Predigt Pfarrer Arckhauer von Kulmain Nach vollendetem Gottesdienste traktierte Graf von St Bonifacii unter seinen frei aufgeschlagenen Zelten alle gegnwartigen Priester und Standespersonen mit guten Speisen Wein und Bier aus der inprovisierten Kuche wahrend 4 Trompeter und ein Paukenschlager musicierten Um 3 Uhr nachmittags wurde die feierliche Vesper abgehalten und mit dem Segen des Allerheiligsten die Feier selbst beendigt Auch der Armesberg blieb von der Sakularisation nicht ganz verschont 1804 sandte das Landgericht Kemnath folgenden Brief an die Landesdirektion Auf dem Armesberge befinden sich zwei Kirchen eine Dreifaltigkeitskirche und eine Michaelskirche Wenn auf dem Armesberge keine Pfarrei errichtet wird sind beide Kirchen entbehrlich Da fur die umliegenden Ortschaften wegen der gebirgigen und winterlichen Lage auf dem Armesberge eine kleine Schule besteht so ist das elende Schulhaus zu vertauschen und das Pristerhaus das an die Michaelskirche angebaut ist zu einem Schulhaus zu herzurichen Dennoch wurde das Gebaude nie umgebaut Ein Blitzschlag zerstorte am 22 Mai 1819 das Bauwerk Davon berichten auch die Aufzeichnungen des Lehrers Philip der nahe beim Schulhaus wohnte Es war fur mich und meine Familie sowie fur alle benachbarten orte ein betrubender Anblick mit Thranen in den Augen sah man jetzt zur Brandstatte hinauf wo vorher so viele Tausend der frommen Wallfahrer Trost und Hilfe suchten und fanden Ja das verodete und zerstorte Gnadenkirchlein presste uns viele Thranen aus den Augen Wertvollere Paramente die Monstranz und Kelche fielen den Flammen nicht zum Opfer weil sie in der Wohnung des Lehrers und Mesners aufbewahrt wurden Die neue heutige Kirche Bearbeiten nbsp Die geplante aber nicht erbaute KircheDer erste Plan fur eine neue Kirche sah einen dreipassformigen Grundriss vor daruber drei Kapellen mit Kuppeldachern Da die technische Konstruktion zu viele Schwierigkeiten bereitete entschied man sich stattdessen fur einen Rundbau mit Kuppeldach Nach einer Spendenaktion zum Wiederaufbau des Gotteshauses begannen am 14 August 1822 die Aussenarbeiten die sich bis in das Jahr 1836 hinzogen als am Dreifaltigkeitsfest die kirchliche Weihe erfolgte und das erste Messopfer gefeiert werden konnte Sehenswert ist die Plastik Christus in der Rast Der Altar der heutigen Kirche stammt noch aus der Michaelskapelle 1839 am Dreifaltigkeitssonntag wurde die erste Heilige Messe zelebriert Lehrer Philip schrieb dazu auf Ich kann es nicht beschreiben mit welcher Andacht dieses Gotteshaus zur heiligen Dreifaltigkeit seit der Zeit wo es wieder erbaut wurde bei jedesmaligem Gottesdienst von Andachtigen aus nah und ferne besucht wird und kaum dann kann die Kirche die Volksmenge fassen welche herbeigestromt und uber die Herstellung dieser Kirche Freudenthranen vergiesst 1841 dann wollte der damalige Pfarrer durch die immer geringer werdende Besucherzahl der Gottesdienste in Kulmain eine Gottesdienstbeschrankung beim Bischof erwirken da seit dem Bau der neuen Armesbergkirche diese Kirche anstatt der Kulmainer Kirche besuchten Bis dahin wurden auf dem Armesberg vom 1 Mai bis Ende Oktober Messen zelebriert ausser an Fronleichnam und dem darauffolgenden Sonntag an denen alle Pfarrkinder zur Mutter Kirchen zu kommen gehalten seynd mit Mutter Kirche ist hier die Kulmainer Pfarrkirche gemeint da die Kirche auf dem Armesberg damals nur eine Filialkirche war heutzutage ubrigens auch noch Die umliegende Bevolkerung jedoch stellte sich gegen den Pfarrer und schrieb am 10 April desselben Jahres einen Brief an den Bischof Es ist immer traurig wenn eine Pfarr Gemeinde in der Ausubung ihrer Religion Hindernisse findet bey und durch die Schuld der Menschen oder durche den Einfluss der Elemente Diese unsere herrliche Wallfahrtskirche war von der Zeit ihrer ersten Erbauung im Jahre 1678 angefangen fortwahrend der Zufluchtsort von vielen tausend andachtigen Wallfahrern aus der Nahe und Ferne und wurde besonders von den nahe gelegenen Dorfern welche der Pfarrey Kulmain einverleibt sind in den 6 Sommermonaten vom ersten Mai bis 28 Oktober immer sehr zahlreich besucht Der Bischof antwortete wenige Tage spater die Zahl der Gottesdienste werde nicht reduziert Beim Dreifaltigkeitsfest des Jahres 1978 feierte man das 300 jahrige Jubilaum der Kirche Die Veranstaltung stand unter dem Motto das schon Lehrer Philip 140 Jahre vorher zu Papier brachte Mog das Gotteshaus noch viele Jahrhunderte allen benachbarten und ferner wohnenden christlichen Einwohnern als Zufluchtsort fur ihr Seelenheil dienen und als Zierde unseres Landgerichts und der ganzen Obern Pfalz stehen nbsp Die Seilbahn vom Steinbruch nach Immenreuth 1910Zinster Steinbruch Bearbeiten Auf dem Berg befindet sich ein Basaltsteinbruch der so genannte Zinster Steinbruch Dessen Geschichte begann im Jahre 1898 als man eine 5 2 km lange Seilbahn vom Steinbruch bis zum geplanten Aufbereitungslager am Bahnhof Immenreuth installierte An Weihnachten 1899 wurde die Seilbahn mit 120 Loren in Betrieb genommen Sie wurde von einer Dampfmaschine mit einer Gesamtleistung von 100 PS angetrieben Das abgebaute Gestein wurde mit dieser Seilbahn nach Immenreuth transportiert Dort wurde es von insgesamt 6 Backenbrechern funf Backenbrecher mit je 50 cm Backenbreite und ein Backenbrecher mit 60 cm Backenbreite zerkleinert Der Steinbruch und das Aufbereitungslager waren wichtige Arbeitgeber fur die Region was auch die Angestelltenzahl belegt Zusammen hatten der Steinbruch und die Aufbereitungsanlage nach der Jahrhundertwende 130 Mitarbeiter Kurz nach der Jahrhundertwende lag die tagliche Schotterproduktion bei 250 Tonnen 1940 wurde der Betrieb wegen Personalmangels eingestellt Die gesamte Seilbahn und Aufbereitungsanlage wurden demontiert und nach Voccawind bei Maroldsweisach transportiert Nach dem Krieg starteten die Inhaber des Basaltsteinbruchs einen Versuch den Betrieb wieder aufzunehmen Die Nordbayerischen Hartsteinwerke wurden gegrundet anfanglich nicht sonderlich erfolgreich 1947 betrug die Tagesproduktion 140 bis 160 Tonnen zum Vergleich 250 Tonnen wurden kurz nach der Jahrhundertwende produziert Und das obwohl man eine neue Brecheranlage direkt am Steinbruch errichtet hatte 1989 wurde eine neue Aufbereitungsanlage gebaut Dadurch stieg die Tagesproduktion mit 14 Beschaftigten auf 1000 Tonnen Schotter Spater wurde noch einmal eine starkere Grob Brecheranlage eingebaut Der Steinbruch ist heute nicht mehr in Betrieb Die komplette Brecheranlage wurde demontiert Die Fundamente und die restlichen Anlagen wurden bereits teilweise abgerissen Gegenwartig Anfang 2009 steht noch das Steuerhaus mit einer S5 Steuerung fur die Brecheranlage und die LkW Verladung Die Werkskantine die damals errichtet wurde ist noch bewirtschaftet Sagen BearbeitenUm den Armesberg ranken sich unzahlige Sagen die oftmals mit der vulkanischen Vergangenheit der Region zu tun haben Die wichtigsten davon werden hier aufgefuhrt und interpretiert Die Feuer auf dem Berge Armes Bearbeiten Der damalige Pfarrer des Armesbergs Arckhauer schrieb Folgendes Es ist durchgehend erzahlet worden dass von undenklichen Jahren her und annoch meiner Zeit brennende helle Feuer bei Nacht auf dem Berge gesehen worden sind Nach vielfaltigem Discursen hab ich von weiland als erlebten Johann Grussl gewesenen Burgermeister zu Stadt Kemnath mir erzahlen lassen dass er ungefahr vor zwanzig Jahren um Mitternacht drei grosse Feuer auf diesem Berg von Kemnath aus habe hell brennen sehen Ingleichen erhzahlt Herr Johann Schreyer von Blumenthal auf Grunberg und Bodenwohr selbigmahl wohlhaft zu Grunberg dass er von vielen Jahren erwahten Berg Armes drei Stunden lang in volligem Feuer habe stehen sehen und was dergleichen Feuer Anzeigung auch meiner Zeit mehrere gewesen sind Pfarrer Arckhauer hielt diese Feuer fur etwas Unnaturliches und Ubersinnliches Die Bewohner der umliegenden Dorfer erkannten diese Feuer als Anzeichen fur einen versteckten Schatz Niemand traute sich den Ursachen der nachtlichen Feuer auf den Grund zu gehen weil die finsteren Walder voll von Gespenstern und Unholden steckten wie die Leute glaubten Schon seit vielen Jahren hat niemand mehr jemals Feuer oder Ahnliches auf dem Berg gesehen Eine Erklarung fur die hell brennenden Feuer durften die damals vielfach sich in der Gegend unterwegs befindlichen Erz und Edelmetallsuchenden sein deren nachtliche Schmelzfeuer gesichtet wurden 4 Gold und Reichtum Bearbeiten Einst soll ein Schafer aus Kemnath eine Schafherde auf dem Armesberg gehutet haben Er hatte einen Hund bei sich der die Herde zusammenhalten und bewachen musste Damals als noch Baren und Wolfe in den oberpfalzischen und bohmischen Waldern zu Hause waren und rauberisches Gesindel in den waldreichen Grenzgebieten untertauchte mussten sich die Hirten auf ihre vierbeinigen Helfer ganz und gar verlassen konnen Der Hund des Kemnather Schafers nun lief jeden Tag in den Wald wo es am dichtesten und unheimlichsten war und kam erst nach Stunden wieder zuruck Seinem Herrn war das nicht geheuer Er wollte ergrunden was das Tier so regelmassig in den Wald zog Deshalb band er ihm eines Tages das Ende eines Wollknauels an den Schwanz Er ging dem Faden nach und kam zu einem Hohleneingang unter durcheinandergesturzten Felsbrocken Er tastete sich hindurch und stand in einem hohen Gewolbe Darin sassen drei Frauen hinter schweren Eisentruhen und lasen in dicken Buchern Zu ihren Fussen lag der Hund als ware er verzaubert Der Hirte erschrak Als er sich wieder erholt hatte sah er dass die Truhen bis zum Rand mit Gold gefullt waren und es packte ihn die Habgier Er riss den Hut vom Kopf und schaufelte mit beiden Handen die Goldstucke hinein Da horte er ein Lamm bloken Hastig warf er seinen Hut beiseite und lief hinaus um nach seinen Schafen zu sehen Als er wieder zuruckkam war alles dunkel die drei Frauen verschwunden Hut Schatz und Bucher nicht mehr zu finden Nur der Hund lag winselnd in einer Ecke Er hatte sich in den Faden verfangen Diese Sage ist vermutlich als Schlussfolgerung auf die Sage Die Feuer auf dem Berge Armes siehe oben entstanden Die arme Bevolkerung vermutete einen Schatz auf dem Berg also erzahlte man sich diese Sage Sie muss aus der Zeit vor der Mitte des 19 Jahrhunderts stammen da danach keine Baren und Wolfe mehr in den Waldern herumstreunten Ob es die beschriebene Hohle noch gibt ist anzuzweifeln Gold gibt es jedoch im ganzen Steinwald und auf dem Armesberg nicht wie schon Jordan Fuchs 1907 im ersten Jahrgang der Zeitschrift Die Oberpfalz schilderte 5 Geld und Reichtum Bearbeiten Ein Mann der nicht mit Reichtumern gesegnet war horte in der wohlhabenden Stadt Amberg mehrere Nachte hintereinander im Traum Geh auf die Steinerne Brucke Dort suche dein Gluck Da aber die Steinerne Brucke bei Regensburg uber die Donau fuhrt machte er sich dorthin auf den Weg und ging auf ihr immer auf und ab Das bemerkte ein Regensburger Burger der die Steinerne Brucke passieren musste Sie kamen ins Gesprach miteinander und es stellte sich heraus dass der Regensburger auch getraumt hatte Ihm hatte eine Stimme bedeutet zu einem Berg zu gehen auf dem ein Kirchlein steht Zweihundert Schritte unterhalb des Kirchleins 150 Fuss links vom Wege findest Du einen Eingang mit funf Stufen aus Holz der zu einem Keller fuhrt Wenn du die dritte Stufe hochhebst siehst Du einen Topf der mit Geld gefullt ist Der Amberger der seine Oberpfalz kannte wusste sofort dass mit dem Kellereingang unter dem Kirchberg nur der Armes gemeint sein konnte und wanderte zuversichtlich uber die Feste Murach und die Leuchtenburg rastete in der Weiden Bevor er sich in der Stadt Kemnath zur Ruhe legte erzahlte er beim Bier dem Wirt von den Traumen die ihn aus Amberg uber die Regensburger Brucke und die Kemnather Wirtsstube auf den Armesberg fuhren sollte Auch vom Topf unter der dritten der funf Stufen unter dem Kellereingang 200 Schritte unterhalb des Kirchleins den er sich am nachsten Morgen holen wollte berichtete er sorgfaltig alle Einzelheiten Wahrend der Amberger Schatzgraber nahe am Ziel seiner Wunsche ruhte machte sich der Wirt heimlich auf liess Kulmain links liegen stieg auf den Armesberg und fand den Topf mit dem Geld an der bezeichneten Stelle Als der Gast aus Amberg merkte wie schandlich seine Leutseligkeit ausgenutzt worden war stiess er heftige Fluche und Verwunschungen gegen den Kemnather Wirt und seine Stadt aus und zog mit leeren Taschen den weiten Weg nach Amberg zuruck Dem Kemnather Gastwirt und seinem Haus aber soll das unrechte Gut kein Gluck gebracht haben Wie oben ist diese Sage auch vermutlich aus dem Volksglauben auf dem Berg liege ein Schatz entstanden Auch diese Sage stammt aus dem 18 oder 19 Jahrhundert da die Angaben 200 Fuss 150 Fuss unmissverstandlich darauf deuten dass es noch kein einheitliches Mass gab denn das metrische System wurde erst am Anfang des 20 Jahrhunderts eingefuhrt Der Schatz der Dreifaltigkeit Bearbeiten Heute noch liegt in einer verborgenen Hohle des Berges ein grosser Goldschatz An jedem Dreifaltigkeitssonntag wahrend die Glocke der Wallfahrtskirche zur Wandlung lautet offnet sich der Eingang Wer ihn findet kann von dem Gold mitnehmen so viel er tragen kann Er muss aber bis zum letzten Glockenschlag die Hohle wieder verlassen denn der Eingang schliesst sich dann wieder und halt ihn ein ganzes Jahr lang im Berg fest Solche Sagen sind fur die oberpfalzische Region typisch Moglicherweise ist hier wieder dieselbe Hohle wie bei der Sage Gold und Reichtum gemeint Diese Sage ist eventuell spater entstanden und deutet auf einen moglichen Einsturz einer Hohle hin Jedoch ist auch hier wieder zu erwahnen dass es nie Gold im und um den Steinwald gab Besiedlung BearbeitenDirekt auf dem Berg befindet sich die Einode Armesberg etwas unterhalb der Weiler Erdenweis der grosstenteils von Bauern besiedelt wird Auf einem sudlichen Auslaufer des Berges liegt das Dorf Godas Gemeinde Kemnath ebenfalls ein Dorf das grosstenteils von Bauern besiedelt wird Etwas westlich davon liegt der Ort Waldeck Auf dem nordlichen Auslaufer des Berges liegt das Dorf Wunschenberg westlich davon ein Schotterwerk Am ostlichen Fuss des Berges befindet sich das Dorf Trevesen Am westlichen Fuss kann man den Ort Neusteinreuth finden Bauwerke Bearbeiten nbsp Heutige Gaststatte Mesnerhaus ehemaliges Schul u MesnerhausAm Fusse des Armesberges steht das alte Mesner und Schulhaus das heute eine Gaststatte ist Auf dem Berg befindet sich noch eine Relaisstation fur den Rundfunkempfang in der Umgebung Dieser sollte 2003 erweitert werden was jedoch vom Kulmainer Gemeinderat abgelehnt wurde In der Nahe der Gaststatte Mesnerhaus die im April 2006 den Besitzer wechselte befindet sich ausserdem ein Spielplatz Flachennutzung Bearbeiten Der grosste Teil der unbewaldeten Flache des Armesbergs wird landwirtschaftlich genutzt Manche Flachen konnen jedoch nicht genutzt werden weil sie zu steil sind Es gibt auch einen Basaltsteinbruch den so genannten Zinster Steinbruch Dieser ist schon 100 Jahre alt die Basaltvorrate gehen jedoch langsam zur Neige Die dichten Walder werden forstwirtschaftlich genutzt Kreuzwegstation Bearbeiten Am 60 stufigen Treppenaufgang zur Bergkirche sowie um die Kirche herum stehen einzelne Kreuzwegstationen Diese wurden im Jahre 1877 als der Oberwappenoster Eisenbahntunnel gebaut wurde vom Baumeister Krautschneider aus Sudtirol gestiftet Damals war sein Sohn auf dem Baugerust herumgeklettert und heruntergefallen Der Vater versprach er werde einen Kreuzweg auf dem Armesberg errichten wenn der Junge den Sturz uberleben wurde Tatsachlich war der Junge kaum verletzt und sein Vater hielt sein Versprechen 6 1991 wurden der Treppenaufgang und die Kreuzwegstationen von der Pfarrei Kulmain generalsaniert Die einzelnen Stationen werden durch vergoldete Bilder dargestellt die in Granitsaulen gefasst sind nbsp Wegweiser auf dem ArmesbergFahr und Wanderwege Bearbeiten Uber den Armesberg verlaufen der Sudweg von Zinst nach Trevesen sowie weitere markierte Wanderwege eine asphaltierte Fahrstrasse fuhrt bis fast zum Gipfel Die Radtour Nr 3 Steinwaldtour beinhaltet einen Besuch des Armesbergs Der Grun Weiss Weg beginnt auf dem Armesberg er ist ausserdem ein Wegpunkt des Naturkundlich geologischen Lehrpfads rund um Kemnath Uber den Armesberg fuhrt zudem die Kreisstrasse TIR 8 die das Dorf Godas mit den Dorfern Trevesen und Waldeck verbindet Sie ist zudem eine der wenigen Direktverbindungen der B 22 mit dem Steinwald Landschaft und Natur BearbeitenLandschaft auf dem Armesberg Bearbeiten Der Berg selbst ist zu einem Grossteil von Wald bedeckt Die Wallfahrtskirche steht auf dem Gipfel einem sehr steil ansteigenden Waldstuck das mit Basaltgestein ubersat ist was wiederum auf die vulkanische Vergangenheit des Berges schliessen lasst Wahrend die Westseite des Armesbergs recht steil ist verlauft die Ostseite zunachst relativ eben und steigt erst nach einigen hundert Metern an Landschaft um den Armesberg Bearbeiten An der Westseite verandert sich die bis dahin von Hugeln gepragte Landschaft Ein flaches Becken das sich vom Fusse des Armesbergs bis sudlich von Kemnath erstreckt lasst weite Ausblicke auf die Region zu Zunachst fallt das Gelande steil ab danach wird das Land flach und ist kaum mehr bewaldet Die Westseite des Berges befindet sich in einem kleinen Talkessel der jedoch recht schnell wieder ansteigt nbsp Schild zur Waldabteilung Armesberg Natur Bearbeiten Die Flora des Armesbergs und anderer Basaltkuppen ist artenreicher als die Pflanzenwelt auf den kargen Granitboden im Steinwald Dies erklart sich dadurch dass sich die Basalte starker aufheizen und somit warmeliebenderen Pflanzen eine Heimat geben Auf dem Armesberg und den Basaltkuppen in der Umgebung wachsen Salepknabenkraut das Breitblattrige Knabenkraut das Stattliche Knabenkraut und das Grosse Zweiblatt Nur in der Region um den Armesberg wachst das ansonsten im Steinwald nicht zu findende Brandknabenkraut Des Weiteren findet man auf dem Armesberg noch viele andere Arten von Blumen und Krautern z B die Echte Schlusselblume und das Schwarze Bilsenkraut Samtliche bewaldete Flachen des Armesbergs sind zu einem grossen Teil mit Nadelholzgewachsen bevolkert Grosstenteils sind dies Fichten und Kiefern Lediglich direkt auf dem Gipfel gibt es einen grosseren Bereich mit Laubbaumen Auf dem Armesberg leben viele Schmetterlingsarten z B der Zitronenfalter der Grosse Schillerfalter oder der Aurorafalter In den Waldhangen hinab zur Fichtelnaab begegnet man mit etwas Gluck Feuersalamandern In steinigen Gebieten um den Armesberg findet man Zaun oder Waldeidechsen Blindschleichen und gelegentlich auch Kreuzottern Seit einiger Zeit finden sich die in dieser Region schon lange nicht mehr gesichteten Luchse in der naheren Umgebung des Berges mehrere Zeugen darunter ein Forster konnten einige Exemplare beobachten 7 Der gesamte Armesberg mit Basaltkuppe ist als Naturdenkmal ausgewiesen Fusswallfahrt BearbeitenEs ist eine alte Tradition die sich jedes Jahr reger Teilnahme erfreut die Fusswallfahrt zum Armesberg Jedes Jahr am dritten Sonntag im September brechen unzahlige Glaubige um 6 30 Uhr zur Fusswallfahrt auf den Armesberg auf auf dem dann in der Wallfahrtskirche ein Gottesdienst gefeiert wird Zum ersten Mal fand diese Wallfahrt im Jahre 1691 statt Vereine BearbeitenFreunde des Armesbergs e V Bearbeiten Der Verein Freunde des Armesbergs e V besteht aus 30 Mitgliedern und wurde im Jahre 2001 gegrundet Der Verein beschreibt seine Ziele selbst wie folgt Zu den Aufgaben des Vereins zahlen der Schutz die Erhaltung und eine positive Weiterentwicklung aller Anlagen Gebaude und Flachen am Armesberg mit der Wallfahrtskirche zur hl Dreifaltigkeit als Mittelpunkt die Pflege und die Unterhaltung von Wander und Wallfahrtswegen zum Armesberg mit den Flurdenkmalern und Marteln die Erforschung und Festschreibung der historischen Entwicklung am Armesberg der Natur Landschafts und Umweltschutz im Sinne des 29 des Bundesnaturschutzgesetzes die Pflege des Wanderns des heimatkundlichen Volks und Brauchtums sowie der Geselligkeit Veranstaltungen zum Wohle des Armesbergs Anmerkungen Bearbeiten Wir am Steinwald Heft 9 S 70f Wir am Steinwald Heft 6 S 111 Wir am Steinwald Heft 13 S 8 und HdBG Geschichte des Kulmainer Wappens 1 2 Vorlage Toter Link www hdbg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Wir am Steinwald Heft 13 S 7 Wir am Steinwald Heft 2 S 5 Wir am Steinwald Heft 6 S 124 Wir am Steinwald Heft 6 S 31f Literatur BearbeitenBucher Bearbeiten Dietmar Herrmann Helmut Sussmann Fichtelgebirge Bayerisches Vogtland Steinwald Bayreuther Land Lexikon Ackermannverlag Hof Saale 2000 ISBN 3 929364 18 2 S 3 f Alfred Sladek Rundwanderungen Fichtelgebirge J Fink Kummerly Frey Verlag Stuttgart 1978 ISBN 3 7718 0245 8 S 68f Anton Reger Kulmainer Heimatbuchlein 1980 1981 Lassleben Verlag ISBN 3 7847 1132 4 Peter Morsbach Wilkin Spitta Wallfahrtskirchen in der Oberpfalz Friedrich Pustet Verlag Regensburg 2005 ISBN 3 7917 1943 2 Steinwaldia Pullenreuth Hrsg Wir am Steinwald Heft 4 1996 1996 Verlag E Bodner Pressath ISBN 3 926817 47 X S 17f S 117f Steinwaldia Pullenreuth Hrsg Wir am Steinwald Heft 13 2005 2005 Verlag E Bodner 2005 Pressath ISBN 3 937117 37 7 S 7 15 Johann Vogl Der Armesberg und seine Wallfahrtskirche zur heiligsten Dreifaltigkeit 1976 DNB 860987329 Hans Steinbruckner Armesberg Geschichte und Geschichten Bauer und Sieber Verlag Wurzburg 1969 Zeitungen Zeitschriften Bearbeiten Josef Lehner Armesberg oder Armansberg Geschichte der Armesbergkirche 1949 1950 in Kemnather Zeitung Nr 14 S 45 47 Eintrag in der Bayerischen Bibliographie Martin Wiesend Das Kirchlein auf dem Armesberg bei Kirchenlaibach 1931 in Oberfrankische Heimat 8 Eintrag in der Bayerischen Bibliographie Hans Vizthum Die Kemnather Pfarr Wallfahrten 2001 in Kemnather Heimatbote 21 Eintrag in der Bayerischen Landesgeschichtlichen Zeitschriftenschau Rosa Buckler Armesberg 1988 in Kemnather Heimatbote 8 Dr Anton Reger Der Versuch einer Annexion der Armesbergkirche 1982 in Kemnather Heimatbote 2 Dr Anton Reger Arckhauer erzahlt Armesberg Geschichten 1983 in Kemnather Heimatbote 3 Dietmar Herrmann Der Armesberg in Der Siebenstern Heft 3 2015 S 16 17Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Armesberg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eine Seite zum Armesberg von einem Anwohner erstellt Einige Informationen zum Fichtelgebirge und zum Armesberg Seite des Vereins Freunde des Armesbergs Artikel vom 22 Juli 2005 aus dem Neuen Tag uber den Armesberg Aussicht vom Armesberg aus Panorama Luftbilder vom Armesberg und der Kirche49 890555555556 11 945833333333 731 Koordinaten 49 53 N 11 57 O Normdaten Geografikum GND 7613453 2 lobid OGND AKS VIAF 239235809 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armesberg amp oldid 225455171