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Die Waldmause Apodemus sind eine zur Tribus Apodemini gehorende Gattung der Altweltmause Sie sind mit etwa 20 Arten uber Eurasien und Nordafrika verbreitet In Mitteleuropa kommen die Brandmaus die Waldmaus die Gelbhalsmaus die Alpenwaldmaus und die Zwergwaldmaus vor WaldmauseWaldmaus Apodemus sylvaticus SystematikUnterordnung Mauseverwandte Myomorpha Uberfamilie Mauseartige Muroidea Familie Langschwanzmause Muridae Unterfamilie Altweltmause Murinae Tribus ApodeminiGattung WaldmauseWissenschaftlicher NameApodemusKaup 1829 Inhaltsverzeichnis 1 Korpermerkmale 2 Lebensraum und Lebensweise 3 Verbreitung 4 Systematik 4 1 Aussere Systematik 4 2 Innere Systematik 5 Weblinks 6 Literatur 7 AnmerkungenKorpermerkmale BearbeitenDie Waldmause sind kleine bis mittelgrosse Altweltmause 1 die in ihrer Gesamterscheinung der Zwergmaus ahneln 2 Ihre Kopf Rumpf Lange betragt 60 bis 150 Millimeter die Schwanzlange 70 bis 145 Millimeter und das Korpergewicht 15 bis 50 Gramm 2 Der Schwanz ist meist etwa so lang wie der restliche Korper kann jedoch auch kurzer oder etwas langer sein 3 1 Anders als bei der Zwergmaus ist er nicht als Greifschwanz ausgebildet 2 Bei in Waldern lebenden Formen ist die Schnauze verlangert und die Augen und Ohren sind relativ gross bei Formen aus offeneren Landschaften ist die Schnauze dagegen kurz und die Augen und Ohren sind relativ klein 1 Die Vorderpfoten sind normal ausgebildet 3 Der Bau der Hinterpfoten ahnelt dem palaarktischer Ratten 1 So sind die relativ langen Hinterpfoten nicht furs Klettern verbreitert sondern schmal Die drei mittleren der funf Zehen sind massig lang die beiden ausseren Zehen sind dagegen kurzer 3 1 Die Hinterfusslange betragt stets mehr als 20 Prozent und haufig mindestens 23 Prozent der Kopf Rumpf Lange 3 Weibchen der Waldmause haben sechs oder acht Zitzen 2 Zwei Zitzenpaare befinden sich im Brustbereich ein oder zwei Zitzenpaare in der Leistenregion 4 Das Fell der Waldmause ist gewohnlich weich kann jedoch wie bei der Grossen Japanischen Waldmaus borstig sein 3 Die Leithaare sind meist licht und relativ dunn 1 Der Schwanz ist massig behaart 3 Die Fellfarbe der Oberseite ist braunlich 1 Sie reicht von graulich gelbbraun oder graulich braun uber braun mit gelber oder roter Melierung bis hellbraun oder blass sandfarben Unterseits ist das Fell weiss oder graulich haufig mit gelber Melierung Die Vorder und Hinterpfoten sind meist weiss Einige Formen haben einen rotlich gelben Brustfleck 2 Die Brandmaus weist einen schwarzen Aalstrich auf 3 Lebensraum und Lebensweise Bearbeiten nbsp Die Gelbhalsmaus ist ein guter Kletterer Der Lebensraum der Waldmause sind offene und geschlossene Walder Hecken Garten und grasbewachsene Acker sowie sonstige kultivierte Flachen und Feuchtgebiete 5 2 Sie sind gute Kletterer wenn auch nicht so sehr wie die Zwergmaus Verglichen mit dieser sind sie aktivere Springer Zudem sind sie gute Schwimmer Je nach Art konnen sie tag nacht oder dammerungsaktiv sein Ihr Aktionsraum durchmisst bis etwa 180 Meter Gewohnlich graben sie tiefe Baue an deren Tunnelende ein Nest liegt Dieses besteht aus zerschredderten Grasern und Blattern Die Nahrung setzt sich aus Wurzeln Samen Beeren Nussen und Insekten zusammen und wird als Vorrat in den Bauen eingelagert 2 Die Fortpflanzungszeit der Waldmause kann geografisch und von Jahr zu Jahr variieren Weibchen bringen in einem Jahr bis zu sechs Wurfe zur Welt In der Natur liegt die durchschnittliche Lebenserwartung vermutlich bei einem Jahr oder weniger Der Einfluss auf die Erneuerung von Waldern ist komplex In Grossbritannien wurde die wichtige Rolle beim Transport und Vergraben von Baumsamen sowie bei der Vernichtung der Samlinge erkannt 6 Im Herbst und im Winter konnen Waldmause in menschliche Behausungen eindringen 2 Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Waldmause erstreckt sich uber weite Teile der Palaarktis und Teile der Orientalis In Europa sind sie von Island Irland und den Shetlands ostwarts bis Russland sowie von Skandinavien sudwarts bis zum Mittelmeer nach Sizilien und Kreta verbreitet 4 In Afrika kommt eine Art von Marokko uber Algerien bis Tunesien vor 5 In Asien erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von Kleinasien und Turkestan uber Sibirien bis zum Pazifischen Ozean Sie bewohnen Syrien den Iran den Punjab Kaschmir den grossten Teil Chinas nordlich des Jangtsekiang von Gansu uber Sichuan bis Shandong die Mongolei die Mandschurei Korea Japan und Sachalin In der Orientalis sind sie von Nepal uber Myanmar Yunnan und Fujian bis nach Taiwan und zu den Ryukyu Inseln verbreitet 4 Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Musser und Carleton 2005 fassen die Waldmause die Ryukyu Stachelratten und die ausgestorbene Gattung Rhagamys als Apodemus Gruppe zusammen 7 Lecompte und Mitarbeiter 2008 fuhrten fur diese Formen die Tribus Apodemini ein 8 Eine enge Verwandtschaft zwischen den Waldmausen und den Ryukyu Stachelratten wurde aufgrund des Baus der Backenzahne vermutet 9 ebenso wie eine Verwandtschaft zur Gattung Rhagamys aus dem Quartar und zur Gattung Rhagapodemus aus dem Pliozan 10 Die Verwandtschaft zu den Ryukyu Stachelratten wird inzwischen durch molekulargenetische Untersuchungen gestutzt Untersuchungen mitochondrialer und nuklearer Gensequenzen durch Lecompte und Mitarbeiter 2008 bestatigen dieses Schwestergruppenverhaltnis weisen jedoch auf das beachtliche Alter der Divergenz zwischen den Gattungen hin 9 Innere Systematik Bearbeiten nbsp Die Kleine Japanische Waldmaus steht basal zu den meisten anderen Waldmausen nbsp Brandmaus mit auffalligem Ruckenstreifen die Art ist uber weite Teile Europas und Asiens verbreitet Musser und Carleton 2005 unterteilen die rezenten Waldmause in vier Gruppen und unterscheiden 20 Arten 11 argenteus Gruppe Kleine Japanische Waldmaus Apodemus argenteus Temminck 1844 in Japangurkha Gruppe Himalaya Waldmaus Apodemus gurkha Thomas 1924 in Nepalapodemus Gruppe Brandmaus Apodemus agrarius Pallas 1771 von Mitteleuropa bis Zentralasien und in Ostasien Chevrier Waldmaus Apodemus chevrieri Milne Edwards 1868 im sudlichen China Sudchinesische Waldmaus Apodemus draco Barrett Hamilton 1900 in China und angrenzenden Gebieten Myanmars und Indiens Sichuan Waldmaus Apodemus latronum Thomas 1911 im sudlichen China und angrenzenden Gebieten Myanmars und Indiens Koreanische Waldmaus Apodemus peninsulae Thomas 1907 in Ost und Nordasien Taiwanische Waldmaus Apodemus semotus Thomas 1908 auf Taiwan Grosse Japanische Waldmaus Apodemus speciosus Temminck 1844 in Japan und auf Kunaschirsylvaemus Gruppe Alpenwaldmaus Apodemus alpicola Heinrich 1952 in den Alpen Balkan Felsenmaus Apodemus epimelas Nehring 1902 auf der Balkanhalbinsel Gelbhalsmaus Apodemus flavicollis Melchior 1834 in Europa und Vorderasien Talysh Waldmaus Apodemus hyrcanicus Vorontsov et al 1992 im Talysh Gebirge Orient Felsenmaus Apodemus mystacinus Danford amp Alston 1877 in Vorderasien und auf Kreta Ward Waldmaus Apodemus pallipes Barrett Hamilton 1900 im Pamir und angrenzenden Gebieten Zentral und Sudasiens Kaukasus Waldmaus Apodemus ponticus Sviridenko 1936 im Kaukasus Kaschmir Waldmaus Apodemus rusiges Miller 1913 in Pakistan und Indien Waldmaus Apodemus sylvaticus Linnaeus 1758 in Europa und Nordwestafrika Zwergwaldmaus Apodemus uralensis Pallas 1811 von Mitteleuropa bis Zentralasien Steppenwaldmaus Apodemus witherbyi Thomas 1902 von der Ukraine uber den Kaukasus nach VorderasienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldmause Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenChristiane Denys Genus Apodemus Field Mice In David C D Happold Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London u a 2013 ISBN 978 1 4081 2253 2 S 377 378 John Reeves Ellerman The Families and Genera of Living Rodents Volume II Family Muridae British Museum Natural History London 1941 Igor Michailowitsch Gromow Margarita Alexandrowna Jerbajewa Mlekopitayushie fauny Rossii i sopredelnyh territorij Zajceobraznye i gryzuny Russische Akademie der Wissenschaften Zoologisches Institut Sankt Petersburg 1995 Emilie Lecompte Ken Aplin Christiane Denys Francois Catzeflis Marion Chades Pascale Chevret Phylogeny and biogeography of African Murinae based on mitochondrial and nuclear gene sequences with a new tribal classification of the subfamily In BMC Evolutionary Biology Band 8 Nr 199 2008 S 1 21 Guy G Musser Michael D Carleton Superfamily Muroidea In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A Taxonomic and Geographic Reference 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 S 894 1531 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g Gromow und Jerbajewa 1995 S 278 a b c d e f g h Nowak 1999 S 1500 a b c d e f g Ellerman 1941 S 93 a b c Ellerman 1941 S 92 a b Denys 2013 S 377 Nowak 1999 S 1501 Musser und Carleton 2005 S 902 Lecompte und Mitarbeiter 2008 Tab 2 S 8 a b Lecompte und Mitarbeiter 2008 S 11 Musser und Carleton 2005 S 1512 Musser und Carleton 2005 S 1259 1280 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldmause amp oldid 221400637