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Anadenanthera peregrina ist eine von zwei Pflanzenarten aus der Gattung Anadenanthera innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Anadenanthera peregrina und Anadenanthera colubrina sind in Sudamerika verbreitet werden dort Yopo genannt und als psychoaktive Droge verwendet Anadenanthera peregrinaAnadenanthera peregrinaSystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie MimosoideaeTribus MimoseaeGattung AnadenantheraArt Anadenanthera peregrinaWissenschaftlicher NameAnadenanthera peregrina L Speg Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Taxonomie 4 Nutzung 4 1 Wirkstoffe 4 2 Verwendung 4 3 Symptome 4 4 Pharmakologie 4 5 Toxikologie 4 6 Weiteres 5 Rechtslage 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet nbsp Anadenanthera peregrina 1916 nbsp Hulsenfruchte nbsp Samen nbsp Yopo SchnupftabakVegetative Merkmale Bearbeiten Anadenanthera peregrina wachst als mimosenartiger Baum oder Strauch und erreicht Wuchshohen von 4 bis 25 m oder mehr mit einer Stammdicke von 20 40 cm Die braune manchmal korkige Borke weist unten am Stamm an jungen Exemplar gehauft grauliche und kegelformige teils zugespitzte Auswuchse Panzerungen auf Die etwa 12 bis 30 cm langen Laubblatter sind doppelt gefiedert und setzen sich aus zehn bis dreissig gegenstandigen primaren Fiederpaaren zusammen 1 Die sehr vielen kleinen und langlichen leicht bewimperten und fast sitzenden Blattchen sind 2 8 mm lang und 0 5 1 5 mm breit sowie minimal bespitzt Am Blattstiel konnen Drusen vorhanden sein Generative Merkmale Bearbeiten Die 35 bis 50 sehr kleinen fast sitzenden funfzahligen Bluten mit doppelter Blutenhulle stehen in end oder achselstandigen traubigen Blutenstanden in kugeligen gestielten Kopfchen mit einem Durchmesser von 10 bis 18 mm zusammen Es sind am Kopfchenstiel etwas unterhalb des Blutenbodens zwei kleine verwachsene Hochblatter vorhanden Bei den Bluten ist jeweils ein kleines Deckblatt vorhanden Der haarige glockenformige Kelch hat kleine freie Zipfel Die funf Blutenkronblatter sind weisslich bis orange und zur Halfte verwachsen mit langlichen und freien Zipfeln Die 10 langen und vorstehenden Staubblatter mit weissen dunnen Staubfaden sind zwischen 5 und 8 mm lang Der langliche einkammerige Fruchtknoten ist oberstandig und kurz gestielt mit einem langen Griffel mit kleiner kopfiger Narbe Die raue kahle und holzige bespitzte Hulsenfrucht mit verdickten Randern weist eine Lange von 5 bis 35 cm und eine Breite von 1 bis 3 cm auf Sie enthalt 3 bis 15 flache rundliche scheibenformige Samen und ist zwischen den Samen eingeschnurt Diese sind dunkelbraun bis schwarzlich leicht glanzend und haben einen Durchmesser von 10 bis 20 mm 1 Vorkommen BearbeitenAnadenanthera peregrina kommt in Sudamerika vor vor allem in Brasilien Kolumbien Venezuela und Guyana auf den Westindischen Inseln hat sie sich mittlerweile eingeburgert und auf Haiti wird die Pflanze in Plantagen kultiviert 2 Anadenanthera peregrina bevorzugt Sandsteinboden und semiaride Standorte und findet sich vorwiegend in Ebenen und Grasregionen die nicht bewaldet sind so in Savannen entlang von Wasserlaufen oder im offenen Grasland und in Lagen von Meeresniveau bis zu maximal 1200 m Hohe 1 Taxonomie BearbeitenDie Erstbeschreibung des Basionyms Mimosa peregrina erfolgt 1753 durch Carl von Linne in Sp Pl 520 Die Neukombination zu Anadenanthera peregrina erfolgte 1923 durch Carlos Luis Spegazzini in Physis Buenos Aires 6 314 Synonyme fur Anadenanthera peregrina Speg sind Acacia angustiloba DC Acacia microphylla Willd Acacia peregrina L Willd Inga niopo Willd Mimosa acacioides Benth Mimosa niopo Willd Poiret Mimosa parvifolia Poiret Niopa peregrina L Britton amp Rose Piptadenia niopo Willd Spruce Piptadenia peregrina L Benth Nutzung BearbeitenWirkstoffe Bearbeiten Vor allem die Samen und die Rinde von Anadenanthera peregrina enthalten psychoaktive Substanzen Sie sind reich an als Serotonin Mimetika wirksamen Tryptaminderivaten wie N N Dimethyltryptamin N N DMT N N Dimethyl 5 methoxytryptamin 5 MeO DMT und Bufotenin 5 Hydroxy dimethyltryptamin 3 Des Weiteren enthalt die Pflanze Spuren von b Carbolin Alkaloiden 2 Methyltetrahydro b carbolin sei hier als Beispiel angefuhrt 4 5 Der Gesamtalkaloidgehalt der Rinde betragt 0 4 der Gehalt der Samen 0 2 und die Wurzeln enthalten bis zu 0 7 Alkaloide 1 Verwendung Bearbeiten Die im nordlichen Teil des Amazonasbeckens im Orinocobecken sowie im Norden Argentiniens beheimateten Indianer nutzen Yopo Puder seit Jahrtausenden als Psychedelikum 6 Die zuerst befeuchteten und zu einem Teig gekneteten Samen werden gerostet und zu einem Pulver zermahlen durch Vermischen mit alkalischer Asche oder Kalk erhalten die Indigenen die freien Basen der Alkaloide 1 Die als Yopo Niopo Parica Cebil Vilca oder Huilca bezeichnete Mischung wirkt als kurzzeitiges und starkes Halluzinogen und wird vorwiegend nasal Schnupfen aber auch rektal als Klistier oder dermal appliziert 1 2 Die freien Basen werden dabei rasch resorbiert und uberwinden mit Ausnahme des Bufotenin die Blut Hirn Schranke 7 Nasal dermal oder rektal ist die Droge dabei deutlich wirksamer als oral aufgenommen Mitunter wird Yopo zusammen mit Tabak geraucht oder vermischt mit Honig gegessen Symptome Bearbeiten Je nach Art der Applikation und Zusammensetzung der Droge treten Symptome nach einer Minute Rauchen von 5 bis 10 mg 5 Methoxydimethyltryptamin zwei bis drei Minuten i v Gabe von 0 7 mg kg Dimethyltryptamin oder 10 bis 15 Minuten Schnupfen von Yopo Pulver auf Dazu zahlen der vollstandige Identitatsverlust und multidimensionale Visionen verbunden mit starken und vielfaltigen psychedelischen Halluzinationen Hierunter sind beispielsweise die Verwandlung in Tiere erotische Ekstase und das Gefuhl von Fliegen zu verstehen Der Wirkung gehen oft Kopfschmerzen Speichelfluss und Erbrechen voraus bevor ein Trancezustand mit Tanzen Singen und Schreien erreicht wird 1 Pharmakologie Bearbeiten Anadenanthera peregrina ist eine stark halluzinogene Pflanzenart mit psychoaktiven Eigenschaften die als giftig II eingestuft ist Bufotenin N N DMT und 5 MeO DMT aktivieren dabei die Serotoninrezeptoren b Carbolin Alkaloide wirken als starke Hemmstoffe der Monoaminooxidase und der Serotonin Antagonisten Dies erklart die halluzinogenen Effekte 3 4 50 bis 80 mg N N DMT intramuskulare Injektion bzw 6 bis 8 mg Bufotenin intravenose Applikation reichen fur die Herbeifuhrung eines starken Rauschzustandes aus 5 Toxikologie Bearbeiten Bei intraperitonealer Gabe wurden bei der Maus folgende LD50 Werte ermittelt Dimethyltryptamin 110 mg kg Bufotenin 290 mg kg und 5 Methoxydimethyltryptamin 115 mg kg 1 Weiteres Bearbeiten Das schone harte schwere und bestandige Holz wird auch als Patagonian Rosewood bezeichnet wie das ahnliche von Anadenanthera colubrina Es ist bekannt als Curupau Curupay Rechtslage BearbeitenAnadenanthera peregrina ist nicht in den Anlagen des BtMG aufgefuhrt Ahnlich wie bei Mescalin haltigen Kakteen ist der Besitz und Handel erlaubt sofern botanische Zwecke verfolgt werden Handel und Besitz zubereiteter Pflanzenteile zur Verwendung als Droge sind auf Grund des enthaltenen DMT und 5 MeO DMT verboten Literatur BearbeitenWink Michael Ben Erik van Wyk Coralie Wink Handbuch der giftigen und psychoaktiven Pflanzen Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2008 ISBN 3 8047 2425 6 Siri von Reis Altschul A Taxonomic Study of the Genus Anadenanthera In Contributions from the Gray Herbarium of Harvard University No 193 1964 S 3 65 JSTOR 41764816 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anadenanthera peregrina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Anadenanthera peregrina bei Useful Tropical Plants Yopo In Erowid englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h W Blaschek R Hansel K Keller J Reichling H Rimpler G Schneider Hrsg Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis 5 Auflage Folgeband 2 Drogen A K Springer Berlin Heidelberg New York 2012 ISBN 978 3 642 63794 0 S 81 85 online Unveranderter Nachdruck der Erstausgabe von 1998 a b Anadenanthera peregrina L Spegazzini Mansfeld s World Database of Agriculture and Horticultural Crops abgerufen am 16 Mai 2015 a b Eintrag zu N N Dimethyltryptamin In Rompp Online Georg Thieme Verlag a b Anadenanthera peregrina Fabaceae engl PDF In Dr Duke s Phytochemical and Ethnobotanical Database Hrsg U S Department of Agriculture abgerufen am 17 Juli 2021 a b Marcel Granier Doyeux Native hallucinogenic drugs piptadenias UNODC 1 Januar 1965 S 29 38 M L Pochettino A R Cortella M Ruiz Hallucinogenic Snuff from Northwestern Argentina Microscopical Identification of Anadenanthera colubrina var cebil Fabaceae in Powdered Archaeological Material In Economic Botany Band 53 Nr 2 1999 S 127 132 JSTOR 4256172 englisch Karsten Stemmerich Katharina Schulz Andreas Peschel Michael Bottcher Torsten Arndt Weder Zauberpilz noch Krotenschleim Zur Differenzierung von Bufotenin und Psilocin mit dem Toxtyper In Toxichem Krimtech 88 1 2021 51 PDF Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anadenanthera peregrina amp oldid 226474419