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Bufotenin von Bufo Krote ist ein psychedelisch wirksames halluzinogenes Tryptamin Alkaloid Bufotenin ist eng mit dem menschlichen Neurotransmitter Serotonin verwandt und ist ein Strukturisomer des Pilzhalluzinogens Psilocin StrukturformelAllgemeinesName BufoteninAndere Namen 5 Hydroxy dimethyltryptamin 3 2 Dimethylamino ethyl 1H indol 5 ol 3 2 Dimethylaminoethyl 5 indolol N N Dimethylserotonin 5 OH DMT 5 HO DMTSummenformel C12H16N2OExterne Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 487 93 4 16698 26 3 Oxalat EG Nummer 207 667 9ECHA InfoCard 100 006 971PubChem 10257ChemSpider 9839DrugBank DB01445Wikidata Q408915EigenschaftenMolare Masse 204 27 g mol 1Aggregatzustand festDichte 1 205 g cm 3 Base 1 Schmelzpunkt 146 147 C 2 3 Siedepunkt 320 C 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 4 Oxalat GefahrH und P Satze H 301P 301 310 4 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Wirkung 2 Vorkommen 2 1 Vorkommen in Pflanzen 2 1 1 Anadenanthera peregrina 2 1 2 Anadenanthera colubrina 2 2 Vorkommen in Tieren 2 3 Sonstige Vorkommen 3 Rechtsstatus 4 Einzelnachweise 5 WeblinksWirkung BearbeitenDie Wirkung gleicht im Wesentlichen dem sehr ahnlichen Psilocin dem Abbauprodukt des Psilocybins Optische Halluzinationen wie Lichtblitze treten zusammen mit Schwindelgefuhlen Bluthochdruck und Verwirrungszustanden auf Auch Brechreiz und Tachykardie sind moglich Die halluzinogene Wirkung galt lange Zeit als umstritten Erste Hinweise wurden in den 1950er Jahren gefunden Versuche am Menschen in den folgenden Jahrzehnten ergaben kein einheitliches Bild Da die Droge auch psychisch Kranken und Inhaftierten gegen ihren Willen verabreicht wurde durfte das Setting in diesen Fallen eher ungunstig gewesen sein Dagegen finden sich zahlreiche Berichte uber eine kultische Nutzung siehe Vorkommen Die Reinsubstanz spielt als Rauschmittel keine Rolle und findet auch pharmazeutisch keine Anwendung Vorkommen BearbeitenBufotenin findet sich in der Natur in verschiedenen Pflanzen und ist eine der wenigen psychoaktiven Drogen die auch aus Tieren gewonnen wird Daneben wurde die Substanz in geringen Mengen im menschlichen Urin nachgewiesen und scheint ein normales Abbauprodukt des menschlichen Stoffwechsels zu sein Vorkommen in Pflanzen Bearbeiten Anadenanthera peregrina Bearbeiten nbsp Samen des mehrjahrigen Yopo Baums Anadenanthera Peregrina haben eine lange Geschichte entheogenen GebrauchsAnadenanthera peregrinaist ein Baum aus der Familie der Hulsenfruchtler Die Samen werden getrocknet gerostet und zu Pulver zermahlen Aus diesem stellen verschiedene sudamerikanische Indianerstamme halluzinogene Schnupfpulver zur Erzeugung spiritueller Erfahrungen her Im Orinoco Becken wird die Droge Yopo und Ebena genannt In der Karibik war sie als Cohoba bekannt wird heute dort aber nicht mehr gebraucht Anadenanthera colubrina Bearbeiten Anadenanthera colubrina ist nah verwandt mit Anadenanthera peregrina Auch hier werden die bufoteninhaltigen Samen zermahlen und als Schnupfpulver konsumiert Das Pulver ist bei Indianern in Peru und Argentinien unter den Namen Vilca oder Huilca bekannt und es gibt tausende Jahre alte Belege eines Gebrauchs der Samen 5 6 7 Vorkommen in Tieren Bearbeiten Bufotenin findet sich im Hautsekret verschiedener Kroten Kulturhistorisch bedeutend ist vor allem die Aga Krote nbsp Aga KroteIm mexikanischen Veracruz wurde aus ihr fruher ein halluzinogener Trank bereitet der im Rahmen von Initiationsriten verwendet wurde 8 Aus Australien ist in den 1990er Jahren ofter uber den neu aufgekommenen Brauch des Krotenleckens berichtet worden Dabei wird durch Massieren der Krote das giftige Sekret abgesondert und anschliessend aufgeleckt Wie verbreitet dieser Brauch tatsachlich ist oder in welchem Umfang es sich dabei um ein von der Presse ubertriebenes Phanomen handelt lasst sich nicht mit Sicherheit sagen In jedem Fall ist der orale Konsum des Sekrets nicht ungefahrlich da neben Bufotenin noch Herzgifte im Bufotoxin enthalten sind Ihre Wirkung gleicht den Digitalisglykosiden Um die Giftwirkung zu umgehen wird das Krotensekret geraucht Wahrend die giftigen Bestandteile des Sekrets dabei angeblich zerstort werden soll das chemisch sehr stabile Bufotenin erhalten bleiben Neben der Aga Krote wurde Bufotenin auch bei der Colorado Krote der Sandkrote der auch in Mitteleuropa heimischen Erdkrote der Wechselkrote und anderen Arten der Echten Kroten nachgewiesen Sonstige Vorkommen Bearbeiten In geringen Mengen wurde Bufotenin im Gelben Knollenblatterpilz Fliegenpilz Porphyrbraunen Wulstling und Pantherpilz sowie in Rhizomen von Schilfrohr gefunden Rechtsstatus BearbeitenIn den USA ist Bufotenin eine Schedule I Drug und damit nicht verkehrsfahig Einzelnachweise Bearbeiten R Bergin D Carlstrom G Falkenberg H Ringertz Preliminary X ray crystallographic study of some psychoactive indole bases in Acta Cryst B 24 1968 882 doi 10 1107 S0567740868003353 TiHKAL Eintrag Abgerufen am 23 Juli 2008 The free base has been reported to have a mp of 125 126 C or 146 147 C die meisten aktuellen Quellen geben 146 147 C an a b NeoShamanic Snuffs Abgerufen am 23 Juli 2008 a b Datenblatt Bufotenine oxalate salt bei Sigma Aldrich abgerufen am 27 April 2011 PDF Jose M Capriles Christine Moore Juan Albarracin Jordan Melanie J Miller Chemical evidence for the use of multiple psychotropic plants in a 1 000 year old ritual bundle from South America In Proceedings of the National Academy of Sciences 1 Mai 2019 S 201902174 doi 10 1073 pnas 1902174116 PMID 31061128 Online abgerufen am 22 Mai 2019 Melanie J Miller Juan Albarracin Jordan Christine Moore and Jose M Capriles Chemical evidence for the use of multiple psychotropic plants in a 1 000 year old ritual bundle from South America Nicht mehr online verfugbar PNAS 2019 archiviert vom Original am 28 Mai 2019 abgerufen am 22 Mai 2019 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pnas org M L Pochettino A R Cortella M Ruiz Hallucinogenic snuff from Northwestern Argentina Microscopical identification of anadenanthera colubrina var cebil fabaceae in powdered archaeological material In Economic Botany Band 53 Nr 2 1 April 1999 S 127 132 doi 10 1007 BF02866491 Marc Blainey Evidence for Ritual Use of Entheogens in Ancient Mesoamerica and the Implications for the Approach to Religion and Worldview abgerufen am 22 September 2015 Weblinks BearbeitenBufotenin In Erowid englisch Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bufotenin amp oldid 231598805