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Ebena auch Epena ist die halluzinogene Droge der Waika Waika Yanoama IndianerWaika Yanoama Indianer Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht 2 Bezeichnung 3 Herstellung 4 Wirkung 5 Rechtslage 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUbersicht BearbeitenDie Verwendung von halluzinogenen Drogen ist bei den sudamerikanischen Indianern weit verbreitet und hat wahrscheinlich eine mehrere Jahrtausende lange Tradition wie Graberfunde aus Peru und Chile vermuten lassen Die Droge wird ausschliesslich in Pulverform uber die Nase aufgenommen Bezeichnung BearbeitenDie Bezeichnung Ebena oder Epena wird ausschliesslich von den Stammen der Yanomami verwendet Die anderen Stamme bezeichnen sie mit Yopo ein Begriff der Arawak Indianer Weitere Bezeichnungen fur die Droge sind Parica und Cohoba 1 Herstellung BearbeitenWichtigster Bestandteil von Ebena sind die Fruchte des Hulsenfruchtlers Anadenanthera peregrina der im ganzen Amazonasgebiet verbreitet ist Bereits Alexander von Humboldt hat dies auf seiner bedeutenden Sudamerikareise herausgefunden und sie als Acacia niopo bezeichnet Wirkstoffe sind Derivate des Tryptamins wie Dimethyltryptamin und Bufotenin und auch kleine Anteile von Beta Carbolinen 1 Die Bohnen aus den Schoten werden uber Feuer getrocknet und gerostet und zu einer etwa 15 cm grossen Rolle zusammengepresst In Blatter verpackt kann sie einige Zeit aufbewahrt oder unter der Bezeichnung Parata als Tauschware verwendet werden Um die Wirkung der Droge zu erhohen werden noch andere Substanzen beigemengt etwa die Rinde eines grossen Baumes Njakoama dessen Innenschicht geraspelt und ebenfalls uber Feuer gerostet wird Und schliesslich zerkleinert man die Rinde einer weiteren Baumart und verbrennt sie zu Asche All dies wird zusammengemischt und mit Spucke zu einer festen Paste geknetet Auch sie wird wieder uber Feuer getrocknet und anschliessend mit einem Reibstein zu dem gebrauchsfertigen Pulver zerrieben In diesem Zustand kann Ebena nur relativ kurze Zeit aufbewahrt werden da es mit der Zeit seine Wirksamkeit verliert Anstelle von Pflanzenasche wird auch aus Schneckenhausern hergestellter geloschter Kalk zur Alkalisierung und damit Freisetzung der Alkaloide die als Basen gut durch Schleimhaute diffundieren konnen 2 1 Wirkung BearbeitenDie Droge wird nur von Mannern eingenommen Bei den Waika die zur grossen Gruppe der Yanoama gehoren setzen sich zwei einander gegenuber und blasen sich abwechselnd das Pulver mittels eines etwa einen Meter langen Rohrs in die Nasen Andere sudamerikanischen Stamme verwenden dazu ein Schnupfbesteck das in die Nase eingefuhrt wird Das gegenseitige Einblasen der Droge erfolgt so lange bis sich die gewunschte Wirkung einstellt Zunachst werden die Schleimhaute stark gereizt was zu einer ausserordentlich starken Sekretion von Nasensekret und Speichel fuhrt Daran anschliessend erfolgt eine starke motorische Erregung und das Auftreten von Halluzinationen durch das Bufotenin Im Drogenrausch entsteht ein Gefuhl von korperlicher Ubergrosse und Kraft was zu hohen Sprungen und unartikulierten Schreien fuhrt In diesem Zustand horen die Indianer ihren Angaben nach auch die Stimmen der Geister von Pflanzen und Tieren und treten mit ihnen in eine Art Wechselgesang Nach dieser Uberreizung der physischen und psychischen Krafte erfolgt eine gewisse Abgeschlagenheit und bei Erstkonsumenten zuweilen Erbrechen oder es kommt sogar zu Ohnmachtsanfallen Ublicherweise verwenden die Yanomama Ebena nur zu bestimmten Gelegenheiten wie z B bei Besuchen befreundeter Stamme oder bei bestimmten Zeremonien Unerlasslich ist Ebena aber fur den Schamanen bei Krankenheilungen Mit seiner Hilfe kann er mit den Geistern in Verbindung treten und die krank machenden vertreiben Rechtslage BearbeitenIn Deutschland unterliegt Ebena nicht dem BtMG Literatur BearbeitenMaria Isabel Eguillor Garcia Yopo shamanes y hekura Aspectos fenomenologicos del mundo sagrado yanomami Libr Ed Salesiana Caracas 1984 Georg J Seitz Einige Bemerkungen zur Anwendung und Wirkungsweise des Epena Schnupfens der Waika Indianer Aufsatz Weblinks BearbeitenIbero Amerikanisches Institut BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b c Eintrag zu Yopo In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 22 November 2018 Christian Ratsch Enzyklopadie der psychoaktiven Pflanzen AT Verlag Aarau Schweiz 7 Aufl 2004 ISBN 3 85502 570 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ebena amp oldid 238507997