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Psilocin ist ein Indolalkaloid und zahlt zu den Tryptaminen Es ist das Hydrolyse Produkt des Psilocybins und stellt somit die eigentlich psychoaktive Form des Psilocybins dar Daneben kommt es aber auch selbst als Alkaloid vor Die freie Base zersetzt sich an der Luft StrukturformelAllgemeinesName PsilocinAndere Namen 4 Hydroxy N N dimethyltryptamin 3 2 Dimethylamino ethyl 1H indol 4 ol 4 HO DMTSummenformel C12H16N2OExterne Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 520 53 6EG Nummer 208 296 5ECHA InfoCard 100 007 543PubChem 4980Wikidata Q409150EigenschaftenMolare Masse 204 27 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 173 176 C 1 Loslichkeit sehr schlecht in Wasser 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 AchtungH und P Satze H 302P keine P Satze 3 Toxikologische Daten 7 mg kg 1 LD50 Kaninchen i v 3 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Wegen seiner halluzinogenen Wirkung wird es oft als Rauschmittel verwendet Die Folgen einer Einnahme ahneln denen eines LSD Rauschs halten jedoch in der Regel kurzer an Der Konsum von Psilocin erfolgt meist in Form sogenannter Magic Mushrooms Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Chemie 3 Pharmakologie 4 Nebenwirkungen des Konsums 5 Toxizitat 6 Rechtslage 6 1 Deutschland 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAlbert Hofmann und sein Laborassistent Hans Tscherter bei Sandoz isolierten 1959 Psilocin und seinen Phosphatester Psilocybin aus halluzinogenen Pilzen In den 1960er Jahren wurden vor allem im psychiatrischen Bereich Studien und Psycholytische Therapie mit Psilocin durchgefuhrt bis diese auf Grund strenger Regulierungen zum Erliegen kamen Momentan wird die Psilocin assistierte Psychotherapie wieder verstarkt erforscht u a bei behandlungsresistenten Depressionen und mit Krebskranken im Endstadium um ihnen einen moglicherweise besseren Umgang mit dem Tod zu ermoglichen 4 5 6 Chemie BearbeitenPsilocin entsteht bei der Dephosphorylierung von Psilocybin z B unter stark sauren oder alkalischen Bedingungen Psilocin ist wegen seiner phenolischen OH Gruppe relativ instabil Unter alkalischen Bedingungen und in Anwesenheit von Sauerstoff bildet es sofort blauliche Abbauprodukte Ahnliche Produkte entstehen auch unter sauren Bedingungen der Anwesenheit von Sauerstoff und Eisen III Ionen Keller Reagenz FeCl3 MeOH HCl Psilocin ist ein basisches Amin Seine Salze die es z B mit Sauren bilden kann sind normalerweise stabiler als Psilocin Pharmakologie BearbeitenPsilocin ist ein Partialagonist am 5 HT2A Rezeptor 7 Sein Bindungprofil soweit es bekannt ist ist weniger komplex als das von LSD Die Bindung von Psilocin am 5 HT2C Rezeptor ist wahrscheinlich fur Nebeneffekte verantwortlich z B auf den Blutzuckerspiegel O Acetylpsilocin und Psilocybin sind vermutlich Prodrugs von Psilocin 8 Nebenwirkungen des Konsums BearbeitenFalle von fortbestehenden Wahrnehmungsstorungen nach Halluzinogengebrauch Hallucinogen persisting perception disorder HPPD sind bekannt Im Extremfall konnen Drogenpsychosen ausgelost werden wie dies Espiard in einer monokasuistischen Studie aufzeigte 9 Toxizitat BearbeitenDas Verhaltnis von Wirkdosis zu todlicher Dosis liegt im Vergleich zu anderen psychoaktiven Substanzen weit auseinander Wurde das Psilocin in Form von frischen Pilzen konsumiert lage die Dosis fur eine physiologisch todliche Vergiftung bei etwa 1 kg Pilzen kg Korpergewicht Rechtslage BearbeitenDeutschland Bearbeiten Mit der Vierten Betaubungsmittel Gleichstellungsverordnung 4 BtMGlV 10 vom 21 Februar 1967 in Kraft getreten am 25 Februar 1967 wurden Psilocybin und Psilocin in der Bundesrepublik Deutschland den betaubungsmittelrechtlichen Vorschriften des Opiumgesetzes unterstellt Heute sind Psilocybin und Psilocin in Anlage I zu 1 BtMG nicht verkehrsfahige und nicht verschreibungsfahige Stoffe aufgelistet Der Erwerb der Besitz und die Weitergabe dieser Substanzen ist somit generell verboten Siehe auch BearbeitenHalluzinogene Pilze PsilocybinWeblinks BearbeitenTIHKAL Psilocin englisch Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Psilocybin In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 30 Mai 2014 The Merck Index An Encyclopaedia of Chemicals Drugs and Biologicals 14 Auflage 2006 S 1363 ISBN 978 0 911910 00 1 a b c Datenblatt Psilocin bei Sigma Aldrich abgerufen am 22 April 2011 PDF Deutscher Arzteverlag GmbH Redaktion Deutsches Arzteblatt Krebs Pilz Halluzinogen lindert Depression und nimmt Angst vor dem aerzteblatt de abgerufen am 22 September 2018 Robin L Carhart Harris Leor Roseman Mark Bolstridge Lysia Demetriou J Nienke Pannekoek Psilocybin for treatment resistant depression fMRI measured brain mechanisms In Scientific Reports Band 7 Nr 1 13 Oktober 2017 doi 10 1038 s41598 017 13282 7 nature com abgerufen am 22 September 2018 FDA approves magic mushrooms depression drug trial In Newsweek 23 August 2018 newsweek com abgerufen am 22 September 2018 David E Nichols 2004 Hallucinogens In Pharmacol Ther 101 131 181 PDF Barbara E Bauer The State of the Art of Psilacetin 4 AcO DMT 18 September 2019 abgerufen am 13 Februar 2021 amerikanisches Englisch M L Espiard u a Hallucinogen persisting perception disorder after psilocybin consumption a case study In Eur Psychiatry Band 20 Nummer 5 6 2005 S 458 460 PMID 15963699 4 BtMGlV vom 21 Februar 1967 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Psilocin amp oldid 238302960