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Das Alpen Lieschgras 1 Phleum alpinum ist eine Art aus der Familie der Sussgraser mit bis zu 25 Zentimetern langen Halmen Die Blattspreiten sind bis zu 15 Zentimeter lang die Rispen 1 bis 3 Zentimeter Es wachst im Mittelgebirge und Gebirge in grossen Teilen Europas aber auch in Asien und Nord und Sudamerika Alpen LieschgrasAlpen Lieschgras Phleum alpinum Blutenstande mit Halm und BlattspreitenSystematikOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeTribus PoeaeGattung Lieschgraser Phleum Art Alpen LieschgrasWissenschaftlicher NamePhleum alpinumL Illustration aus Anton Hartinger Atlas der Alpenflora 1882 BlutenstandeInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verwechslungsmoglichkeiten 3 Verbreitung und Okologie 4 Systematik und Forschungsgeschichte 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Alpen Lieschgras ist ein ausdauerndes rasenbildendes Gras mit langen Rhizomen Die zahlreichen Erneuerungssprossen wachsen sowohl innerhalb als auch ausserhalb der untersten Blattscheide empor Die Halme werden bis zu 25 Zentimeter hoch und wachsen meist gekniet aufsteigend Je Halm werden zwei bis vier Knoten gebildet Die Blatter sind in Blattscheide und Blattspreite unterteilt Die Blattscheiden am Grund des Halms wachsen dicht zusammen und zerfasern im Alter Das Blatthautchen Ligula ist ein 2 bis 3 Millimeter langer zerschlitzter und hautiger Saum Die Blattspreite ist 15 Zentimeter lang 3 bis 8 Millimeter breit und kahl 2 3 nbsp Ahrchen vom Graubundener Lieschgras Phleum rhaeticum nbsp Halme mit Blattscheiden und Blattspreiten vom Alpen Lieschgras Phleum alpinum Als Blutenstande werden 1 bis 3 Zentimeter lange und 7 bis 15 Millimeter breite eiformige bis kurz zylindrische Rispen gebildet Die Ahrchen sind einblutig und mit der Granne 5 5 bis 7 5 Millimeter lang Die Ahrchenachse reicht nicht uber das Blutchen hinaus Die beiden Hullspelzen gleichen einander sie sind dreinervig 3 bis 3 5 Millimeter lang gekielt und am oberen Ende gestutzt Der Kiel ist mit etwa 1 Millimeter langen kammformig angeordneten Wimpern besetzt und lauft in eine 2 5 bis 4 5 Millimeter lange und kahle Granne aus Die Deckspelze ist eiformig gestutzt etwa 2 5 Millimeter lang hautig nicht gekielt und funf bis siebennervig Die Nerven sind fein behaart und laufen am oberen Rand der Spelze in kleinen Spitzen aus Die Vorspelze ist zweinervig und etwas kurzer als die Deckspelze Es werden zwei Schwellkorper Lodiculae gebildet Die drei Staubbeutel sind 1 5 bis 2 2 Millimeter lang Der Fruchtknoten ist unbehaart Als Fruchte werden 1 8 bis 2 Millimeter lange Karyopsen mit punktformigem Hilum gebildet Die Blutezeit reicht von Juni bis August 2 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 seltener 2n 14 2 Verwechslungsmoglichkeiten BearbeitenNahe verwandt mit Phleum alpinum L ist Phleum rhaeticum Humphries Rauschert Das Alpen Lieschgras Phleum alpinum unterscheidet sich vom Graubundner Lieschgras Phleum rhaeticum durch die nur 1 3 Zentimeter lange Rispe und die ganz kahle Granne der Hullspelzen Auch wird die Art nur 10 25 Zentimeter hoch und nicht 20 50 Zentimeter wie Phleum rhaeticum 4 Manche Autoren allerdings betrachten Phleum rhaeticum als ein Synonym zu Phleum alpinum 5 Andere Autoren stellen Phleum rhaeticum als Unterart Phleum alpinum subsp rhaeticum Humphries zu Phleum alpinum Verbreitung und Okologie BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet der Art reicht in Europa von Gronland und Island uber Schottland und Skandinavien bis in die arktischen Gebiete Russlands und zu den westeuropaischen und mitteleuropaischen Gebirgen In Asien reicht es uber Sibirien die Turkei und den Kaukasus bis zur Halbinsel Kamtschatka der Volksrepublik China Japan man findet es auf Hokkaidō und Honshu und Indien Es wachst auch in den Gebirgen im Westen Nordamerikas und in den Anden 2 6 In den Alpen kommt es zerstreut und haufig in Gruppen in der subalpinen und tieferliegenden alpinen Hohenstufe vor und wachst bis in Hohenlagen von 2900 Metern 7 Im Irak kommt es zwischen 3000 und 3100 Meter Meereshohe vor in Afghanistan erreicht es 3800 Meter und in Westpakistan 4000 Meter 7 Im Bayerischen Wald wachst es beispielsweise auf dem Arber dem Rachel und dem Lusen Man findet es auch im Riesengebirge und im Isergebirge jedoch nicht im Erzgebirge Es wachst an Bachufern in Schneetalern und Flachmooren und manchmal auf feuchtem feinem Schieferschutt Die Boden auf denen es gedeiht sind sauer nahrstoffarm kalkarm nasskalt tonig oder torfig und lange von Schnee bedeckt 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 1 unter alpin supra subalpin und ober subalpin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 8 Systematik und Forschungsgeschichte BearbeitenDas Alpen Lieschgras Phleum alpinum ist eine Art aus der Gattung der Lieschgraser Phleum die in der Familie der Sussgraser Poaceae der Unterfamilie Pooideae Tribus Poeae und Untertribus Alopecurinae zugeordnet wird 6 Die Art wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 S 59 wissenschaftlich erstbeschrieben 9 Synonyme der Art sind unter anderen Phleum arcticum Giesecke ex Lange Phleum capitatum Scop Phleum commutatum Gaudin Phleum commutatum var americanum E Fourn Hulten Phleum geniculatum Bellardi ex Vitman Phleum gerardii Panz Phleum haenkeanum J Presl Phleum mouterdei A Camus Phleum nigricans Willd ex Trin Phleum ovatum Jacquem ex Hook f Phleum parviceps Briq Rouy Phleum pratense subsp alpinum L Asch amp Graebn Phleum pratense var alpinum L Celak Phleum pratense var alpinum L Schreb Phleum pratense subsp alpinum L Celak Phleum subalpinum Brugger Phleum vaginatum Sennen Plantinia alpina L Bubani und Plantinia tournefortii Bubani 10 Literatur BearbeitenHans Joachim Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Blackwell Wissenschafts Verlag Berlin Wien 2000 ISBN 3 8263 3327 6 S 438 Einzelnachweise Bearbeiten Deutscher Name nach Conert Pareys Graserbuch S 438 und Robert Zander Zander Handworterbuch der Pflanzennamen Hrsg von Walter Erhardt Erich Gotz Nils Bodeker Siegmund Seybold 18 Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8001 5408 1 S 627 a b c d e Hans Joachim Conert Pareys Graserbuch S 438 a b W D Clayton M Vorontsova K T Harman H Williamson Phleum alpinum In GrassBase The Online World Grass Flora Royal Botanic Gardens abgerufen am 28 Marz 2015 englisch Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 256 257 Phleum alpinum In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 12 November 2016 a b Phleum alpinum im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland a b Hans Joachim Conert Familie Poaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Seite 199 201 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1985 ISBN 3 489 52020 3 Phleum alpinumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 28 Juni 2023 Phleum alpinum In The International Plant Name Index Abgerufen am 28 Marz 2015 englisch Phleum alpinum In The Plant List Abgerufen am 28 Marz 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alpen Lieschgras Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alpen Lieschgras FloraWeb de Alpen Lieschgras In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpen Lieschgras amp oldid 235005728