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Die Liste der Stolpersteine im Pongau enthalt Stolpersteine die im Rahmen des gleichnamigen Kunst Projekts von Gunter Demnig im Bezirk St Johann im Pongau Pongau verlegt wurden Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen die von den Nationalsozialisten ermordet deportiert vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbst gewahlten Wohnsitz des Opfers Stolpersteine in St Johann im PongauDie erste Verlegung in diesem Bezirk erfolgte am 3 Juli 2014 in der Stadt St Johann im Pongau Inhaltsverzeichnis 1 Liste der Stolpersteine 1 1 Bischofshofen 1 2 Radstadt 1 3 St Johann im Pongau 2 Verlegedaten 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseListe der Stolpersteine BearbeitenBischofshofen Bearbeiten In Bischofshofen wurden vor dem Rathaus drei Stolpersteine verlegt Stolperstein Inschrift Verlegeort Name Leben nbsp IN BISCHOFSHOFEN WOHNTEJOHANNA BRUGGLERJG 1903DEPORTIERT 1941SCHLOSS HARTHEIMERMORDET 1941 Vor dem Rathaus Johanna Bruggler wurde am 21 Oktober 1903 in Bischofshofen geboren Ihr Vater war Kondukteur Ihr letzter bekannter Aufenthalt war in der Landesheilanstalt Salzburg Sie wurde am 16 April 1941 nach Schloss Hartheim deportiert und in der dortigen Totungsanstalt ermordet 1 nbsp IN BISCHOFSHOFEN WOHNTEJOSEF MACHREICHJG 1882POLITISCH VERFOLGTVON GESTAPOVERHAFTET 2 9 1944KZ FLOSSENBURGTOT 2 11 1944 Vor dem Rathaus Josef Machreich wurde am 22 November 1882 in Bruck an der Grossglocknerstrasse geboren Er war Gastwirt und politisch verfolgt weil er die Ziele und Methoden der Nationalsozialisten ablehnte Er wurde am 2 September 1944 von der Gestapo verhaftet in das Konzentrationslager Flossenburg deportiert und dort am 2 November 1944 vom NS Regime ermordet Sein Leichnam wurde im dortigen Krematorium verbrannt die Asche im Umfeld des Krematoriums verstreut Es gibt keine Grabstelle 1 2 Thomas Schmid einer seiner Nachkommen war bei der Verlegung anwesend 3 nbsp IN BISCHOFSHOFEN WOHNTEJOSEF MAROSCHEKJG 1915DESERTIERT 1943BEI FAHNDUNGERSCHOSSSEN 1 8 1944MUHLBACHERHOHE Vor dem Rathaus Josef Maroschek wurde am 3 August 1915 in Schladming geboren Er lebte in Bischofshofen und wurde wahrend des 2 Weltkriegs zur Wehrmacht eingezogen Er desertierte lebte danach im Verborgenen wurde am 1 August 1944 im Zuge einer Fahndung aufgespurt und standrechtlich erschossen 1 Radstadt Bearbeiten In Radstadt wurden am 12 und 13 Oktober 2022 zwolf Stolpersteine an zwei Adressen verlegt 4 In Radstadt lebten 1938 keine Juden Die Radstadter Opfer waren uberwiegend behinderte Menschen die im Zuge der nationalsolistischen Aktion T4 in der Totungsanstalt Hartheim bei Linz ermordet wurden Stolperstein Inschrift Verlegeort Name Leben nbsp IN RADSTADT WOHNTEANNA BICHLERJG 1902DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Margarethe Schutte Lihotzky Platz 1 Anna Bichler geb Mayrhofer 1902 1941 5 nbsp IN RADSTADT WOHNTERUDOLF DULLNIGJG 1913MANDLINGPASSERSCHOSSEN 26 7 1934 Stadtplatz 14 15 Rudolf Dullnig auch Dullnigg Dulnigg wurde am 26 Juni 1913 in Radstadt geboren Er war ein christlichdeutscher Turner wohnte in Radstadt und gehorte den paramilitarische Formationen des Osterreichischen Heimatschutzes an Seine Schutzkorpspatrouille stiess am 26 Juli 1934 am Mandlingpass auf SA Leute aus Schladming Es waren die Tage des Juliputsches in welchen NSDAP Manner die Macht im Staate mit Gewalt an sich reissen wollten Beim anschliessenden Gefecht wurde Rudolf Dullnig erschossen 5 6 nbsp IN RADSTADT WOHNTEBARBARAGEHRINGERJG 1883DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Stadtplatz 14 15 Barbara Gehringer 1883 1941 nbsp IN RADSTADT WOHNTEFRANZ KENDLERJG 1890DEPORTIERT 1941DACHAURAVENSBRUCKERMORDET 25 3 1942BERNBURG Stadtplatz 14 15 Franz Kendler wurde am 18 Marz 1890 in Radstadt geboren Er wurde verhaftet am 22 Februar 1941 in das KZ Dachau deportiert spater in das KZ Ravensbruck Er wurde am 25 Marz 1942 in der Totungsstatte Bernburg an der Saale vom NS Regime ermordet 5 nbsp IN RADSTADT WOHNTEROSINAPERMESSERJG 1907DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Margarethe Schutte Lihotzky Platz 1 Rosina Permesser 1907 1941 nbsp IN RADSTADT WOHNTEBARBARA PICHLERGEB GSENGERJG 1891DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Stadtplatz 14 15 Barbara Pichler geb Gsenger 1891 1941 nbsp IN RADSTADT WOHNTEKARLSALZLECHNERJG 1908DEPORTIERT 1938DACHAUMAUTHAUSENERMORDET 16 1 1940 Stadtplatz 14 15 Karl Salzlechner wurde am 9 Marz 1908 in Radstadt geboren Er war Schlosser und wohnte in Salzburg Er wurde verhaftet am 25 Juni 1938 in das KZ Dachau deportiert und am 9 Mai 1939 in das KZ Mauthausen uberstellt Er kam am 16 Janner 1940 ums Leben 5 nbsp IN RADSTADT WOHNTEKATHARINASCHNELLGEB SCHULTESJG 1881DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Stadtplatz 14 15 Katharina Schnell geb Schultes 1881 1941 nbsp IN RADSTADT WOHNTESEBASTIANSCHWABLJG 1870DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Stadtplatz 14 15 Sebastian Schwabl 1870 1941 nbsp IN RADSTADT WOHNTEFRANZ THALERJG 1913DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Stadtplatz 14 15 Franz Thaler 1913 1941 nbsp IN RADSTADT WOHNTEMARGARETHAUNTERBERGERJG 1900DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Margarethe Schutte Lihotzky Platz 1 Margaretha Unterberger 1900 1941 nbsp IN RADSTADT WOHNTEANNA WINTERJG 1881DEPORTIERT 1941HARTHEIMERMORDET 1941 Margarethe Schutte Lihotzky Platz 1 Anna Winter wurde am 3 November 1881 in Radstadt geboren Sie wurde am 21 November 1941 nach Hartheim deportiert und mutmasslich noch am selben Tag ermordet 5 St Johann im Pongau Bearbeiten In St Johann im Pongau wurden bis Juli 2023 funfzehn Stolpersteine an sieben Adressen verlegt Stolperstein Inschrift Verlegeort Name Leben nbsp HIER LEBTEJOSEF BRUGGERGEB 1880DEPORTIERT 21 4 1941SCHLOSS HARTHEIMERMORDET 1941 Hauptstrasse 21aSt Johann im Pongau Josef Brugger wurde am 12 Marz 1880 in St Johann im Pongau geboren Er war zuletzt auf Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau untergebracht einer psychiatrischen Anstalt gefuhrt von den Barmherzigen Schwestern Am 21 April 1941 wurde Josef Brugger in die Totungsanstalt Hartheim deportiert und kurz darauf ermordet nbsp HIER WOHNTEALOIS BUDERJG 1908IM WIDERSTANDVERHAFTET 11 7 1944MAUTHAUSENERMORDET 28 10 1944 Liechtensteinklammstrasse 3 nbsp Alois Buder wurde am 22 April 1908 in Lassing geboren Die Eltern waren Karl und Theresia Buder von Beruf Bauern Sie hatten zehn Kinder 1930 ubersiedelte er nach St Johann im Pongau wo er als Produktenhandler und Frachter arbeitete und 1935 Theresia Steinlechner heiratete Das Paar hatte einen Sohn Walter Nachdem der Widerstandskampfer Karl Rupitsch aus dem Gefangnis St Johann befreit worden war gewahrte ihm Buder einige Tage Unterschlupf in seinem Haus und brachte ihn im November 1943 mit einem Lastwagen nach Taxenbach Er wurde gemeinsam mit seiner Frau verhaftet von der Gestapo in Salzburg verhort am 12 August 1944 ins KZ Mauthausen deportiert und am 28 Oktober 1944 gemeinsam mit seinen Kameraden Alois Wind August Egger und Karl Rupitsch hingerichtet Seine Haftlingsnummer war 82 819 Seine Frau die in das Konzentrationslager Ravensbruck eingeliefert wurde verlor dort am 28 Februar 1945 ihr Leben Einzig Sohn Walter uberlebte aufgezogen von seiner Grossmutter in St Johann im Pongau nbsp HIER WOHNTETHERESIA BUDERJG 1910IM WIDERSTANDVERHAFTET 11 7 1944RAVENSBRUCKERMORDET FEB 1945 Liechtensteinklammstrasse 3 nbsp Theresia Buder geb Steinlechner wurde am 25 November 1910 in St Johann im Pongau als Tochter von Mathias und Theresia Steinlechner geboren Ihr Vater stammte aus dem Pinzgau war Schmiedmeister und verstarb bereits vor ihrer Geburt im Juni 1910 Ihre Mutter eine geb Grameister stammt aus Flachau Nach der Heirat mit dem Frachter Alois Buder am 23 September 1935 wohnte das Paar in St Johann Markt 191 Die Eheleute hatten einen Sohn Walter und wurden beide nach dem Sturm von Goldegg von den Nationalsozialisten verhaftet Theresia Buder blieb bis 13 August 1944 im Polizeigefangnis Salzburg inhaftiert und wurde anschliessend uber Leipzig ins Konzentrationslager Ravensbruck deportiert Ihr Ehemann wurde am 28 Oktober 1944 vom NS Regime in Mauthausen ermordet sie selbst am 28 Februar 1945 in Ravensbruck Der gemeinsame Sohn nunmehr Vollwaise wuchs bei seiner Grossmutter in St Johann im Pongau auf 7 nbsp IN ST JOHANN LEBTEJOHANNBURGSCHWAIGERGEB 1892DEPORTIERT 20 5 1941SCHLOSS HARTHEIMERMORDET 1941 Hauptstrasse 35St Johann im Pongau Johann Burgschwaiger wurde am 1 Juni 1892 in St Veit im Pongau geboren am 20 Mai 1941 in die Totungsanstalt Hartheim depoertiert und dort noch im selben Jahr ermordet nbsp IN ST JOHANN WOHNTEFRANZ FURTNERJG 1888DEPORTIERT 25 6 1938DACHAUERMORDET 19 12 1938 Hauptstrasse 35 nbsp Franz Furtner wurde am 21 Juli 1888 im Haus Pfeifergasse 6 in Salzburg Stadt geboren Seine Eltern waren Erembert und Anna Furtner beide katholisch Er wurde Weber und ubersiedelte nach St Johann im Pongau Er war unverheiratet Die Geschichtswerkstatt St Johann im Pongau nimmt an dass er in der Weberei Hottl arbeitete dem einzigen Webereibetrieb am Ort Er verlor seine Arbeit und wurde obdachlos Nach dem sogenannten Anschluss Osterreichs an Hitler Deutschland wurden Nichtsesshafte sofort inhaftiert Furten wurde verhaftet und mit einem Transport burgenlandischer Roma in das KZ Dachau deportiert Dort langte er am 25 Juni 1938 ein wurde in der NS Haftkategorie Arbeitszwang Reich AZR registriert und bekam die Haftlingsnummer 17514 Er starb am 19 Dezember 1938 um 17 00 Uhr Als Todesursache wurde im Akt vermerkt akuter Herztod 8 nbsp IN ST JOHANN LEBTEKATHARINA GLATZGEB 1881DEPORTIERT 21 4 1941SCHLOSS HARTHEIMERMORDET 1941 Hauptstrasse 35St Johann im Pongau Katharina Glatzl wurde am 1 Januar 1881 in St Johann im Pongau geboren Sie war zuletzt auf Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau untergebracht einer psychiatrischen Anstalt gefuhrt von den Barmherzigen Schwestern Am 21 April 1941 wurde Katharina Glatzl gemeinsam mit anderen Insassen in die Totungsanstalt Hartheim deportiert und dort noch im selben Jahr ermordet nbsp HIER WOHNTEAUGUSTE HOLZERGEB ADLERJG 1872DEPORTIERT 24 6 1943THERESIENSTADTERMORDET 24 9 1943 Sudtirolersiedlung 22 nbsp Auguste Holzer geb Adler geboren am 3 Juli 1872 war die Tochter eines judischen Kaufmannes aus Kirnberg an der Mank Sie heiratete den Buchdrucker Rudolf Holzer aus Sankt Johann im Pongau der ebenfalls Jude war Am 26 August 1902 wurde die gemeinsame Tochter Auguste Johanna geboren am 11 Dezember 1903 die zweite Tochter Ernestine Die altere Tochter heiratete den Gemeindesekretar Vinzenz Auer der Auguste Holzer im hoheren Alter in den ehelichen Haushalt aufnahm Vinzenz Auer wurde wegen seiner Ehe mit einer Judin vom NS Regime zwangspensioniert musste wieder eingestellt werden und wurde schliesslich in ein Nebenlager des KZ Buchenwald deportiert Uber sein weiteres Schicksal und uber das seiner Frau ist nichts bekannt Auguste Holzer bereits alt und gelahmt wurde uber Salzburg nach Wien verbracht und von dort am 24 Juni 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert wo sie am 24 September 1943 ums Leben gebracht wurde Ihre jungste Tochter Ernestine hatte einen Mann namens Muik geheiratet der sich aus Karrieregrunden von ihr scheiden liess Sie wurde am 7 Janner 1943 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und am 23 Janner 1943 ins KZ Auschwitz wo sie ermordet wurde 9 nbsp IN ST JOHANN WOHNTEGERTRAUDOBERREITERJG 1924DEPORTIERT 23 5 1941SCHLOSS HARTHEIMERMORDET 1941 Hauptstrasse 35 nbsp Gertraud Margarethe Oberreiter wurde am 11 Juni 1924 in St Johann im Pongau geboren Ihre Eltern lebten in Reinbach Aus unbekannten Grunden galt sie zum Zeitpunkt ihres Schuleintritts als geistig beeintrachtigt Sie wurde am 3 November 1930 in der Caritasanstalt St Anton damals eine Anstalt fur schwachsinnige Kinder heute Bruck an der Grossglocknerstrasse untergebracht kam aber schon am 23 November zuruck zu ihren Eltern 1938 wurde sie in der Pflegeanstalt im Kloster Mariathal bei Kramsach in Tirol untergebracht Diese Pflegeanstalt wurde auf Veranlassung der NS Behorde errichtet nachdem die von den Barmherzigen Schwestern vom hl Vinzenz von Paul gefuhrte Volksschule fur verwaiste Madchen unter Zwang geschlossen worden war In Marienthal wurden gezielt jene Menschen konzentriert die nach nationalsozialistischer Doktrin als lebensunwert galten und deren Vernichtung bereits geplant war Gertraud Oberreiter wurde noch im selben Jahr in die Totungsanstalt Hartheim gebracht und dort vom NS Regime ermordet 10 11 nbsp IN ST JOHANN LEBTEELISABTH SCHMIDLGEB 1901DEPORTIERT 21 4 1941SCHLOSS HARTHEIMERMORDET 1941 Hauptstrasse 35St Johann im Pongau Elisabeth Schmidl wurde am 26 Juni 1901 in St Johann im Pongau geboren Sie war zuletzt auf Schloss Schernberg in Schwarzach im Pongau untergebracht einer psychiatrischen Anstalt gefuhrt von den Barmherzigen Schwestern Am 21 April 1941 wurde Elisabeth Schmidl gemeinsam mit anderen Insassen in die Totungsanstalt Hartheim deportiert und dort noch im selben Jahr ermordet 12 nbsp HIER WOHNTECHARLOTTESCHNEIDERJG 1876DEPORTIERT 23 10 1941LODZ1942 CHELMNOERMORDET 9 9 1942 Wagrainerstrasse 6 nbsp Charlotte Schneider geb Willheim wurde am 30 August 1876 in Gross Meseritsch geboren Sie heiratete den Schneider Karl Schneider zog mit ihm nach St Johann im Pongau und gebar zwei Kinder Friedrich geb am 5 Februar 1905 und Else geboren am 25 April 1908 Obwohl ihr Mann aufgrund seiner sozialen Ader hohes Ansehen in der Stadt genoss wurde sein Kaufhaus bereits 1932 Ziel antisemitischer Beschuldigungen seitens der ortlichen NSDAP 1938 wurde Charlotte Schneider gemeinsam mit ihrem Mann nach Wien vertrieben Die letzte Wohnadresse des Ehepaares war Wien 9 Grunentorgasse 10 am 23 Oktober 1941 wurden beide ins Ghetto Lodz deportiert wo Karl Schneider am 28 Juni 1942 ermordet wurde Charlotte Schneider wurde wenig spater am 9 September 1942 im Vernichtungslager Chelmno ermordet Sowohl ihre Tochter Else als auch deren Ehemann Felix Preis und deren gemeinsamen Kinder Peter und Eva wurden 1944 vom NS Regime im Ghetto Theresienstadt bzw im KZ Auschwitz ermordet Einzig der Sohn Friedrich ein Mediziner konnte rechtzeitig 1939 nach England emigrieren und uberleben Er musste 1949 die Todeserklarung fur Mutter und Vater Schwester und Schwager Nichte und Neffe beantragen 13 nbsp HIER WOHNTE KARL SCHNEIDERJG 1876DEPORTIERT 23 10 1941LODZERMORDET 28 6 1942 Wagrainerstrasse 6 nbsp Karl Schneider wurde am 10 November 1876 in Gratzen geboren Er war von Beruf Schneider heiratete Charlotte Willheim zog mit ihr nach St Johann kaufte das sogenannte Judenreithaus gleich neben dem ehem Elisabethinum und begrundete das Kaufhaus Schneider Das Paar hatte zwei Kinder Friedrich geb am 5 Februar 1905 und Else geboren am 25 April 1908 Der Schneider Jud wie er in St Johann genannt wurde galt als Arme Leut Schneider weil er Bedurftigen Preisnachlasse gewahrte Dennoch protestierte bereits im Jahr 1932 ein NSDAP Gemeinderat gegen Bestellungen von Wascheartikeln im Kaufhaus Schneider durch die Gemeinde Kurz nach der Annexion Osterreichs stellte die ortliche NSDAP vor Schneiders Geschaft Wachen auf um jene Menschen ausfindig machen zu konnen die trotz der antisemitischen Hetze weiterhin dort einkauften Noch im Jahr 1938 wurde die Familie von St Johann nach Wien vertrieben und all ihr Eigentum arisiert Die letzte Wohnadresse des Ehepaares war Wien 9 Grunentorgasse 10 am 23 Oktober 1941 wurden beide ins Ghetto Lodz deportiert wo Karl Schneider am 28 Juni 1942 ermordet wurde Seine Frau wurde wenig spater im Vernichtungslager Chelmno ermordet Seine Tochter Else die 1933 in Salzburg Felix Preis geheiratet und mit ihm zwei Kinder hatte Peter und Eva wurde am 20 August 1942 mitsamt ihrer Familie ins Ghetto Theresienstadt deportiert Dort wurde ihr Ehemann am 29 Februar 1944 ums Leben gebracht Sie selbst wurde mit ihren beiden kleinen Kindern am 16 Mai 1944 im KZ Auschwitz ermordet Der einzige Uber lebende der Familie war Sohn Friedrich der Medizin studiert hatte als Arzt im Pongau tatig war und 1939 nach England emigrieren konnte Im Jahr 1949 beantragte er die Todes er kla run gen fur seine Eltern seine Schwester und seinen Schwager seine Nichte und seinen Neffen Er verstarb 1983 in Bromsgrove Worcestershire 14 nbsp HIER WOHNTEHANSI THALERJG 1937HEILANSTALTAM SPIEGELGRUNDERMORDET 9 9 1942 Hauptstrasse 4 nbsp Johann Thaler wurde am 12 Juni 1937 geboren und am 9 September 1942 in der Wiener Anstalt Am Spiegelgrund ermordet Die Eltern waren Johann und Katharina Thaler die Familie lebte in der Hauptstrasse Nr 4 in St Johann im Pongau Eine Erkrankung an Gehirnhaut und Rippenfellentzundung die er sich mit anderthalb Jahren zuzog uberlebte er Jedoch litt er anschliessend an Gleichgewichtsstorungen und hatte sein Gehor verloren Daher war auch seine Entwicklung beeintrachtigt und er wurde vermehrt pflegebedurftig Nach einem Antrag auf Anstaltspflege durch das Gaufursorgeamt durch die Aktion T4 waren Reichsstatthalter und Gaufursorgeamter zur Meldung aufgefordert wurde er am 25 August 1942 nach Wien in die Heilpadagogische Anstalt am Spiegelgrund gebracht Die Erstuntersuchung erfolgte durch Heinrich Gross Korperlich fur sein Alter annahernd normal entwickelter Knabe in verhaltnismassig gutem Ernahrungszustand Kind hort nichts wahrend der Untersuchung ist das Kind sehr raunzig es lasst sich kein Kontakt mit ihm herstellen nimmt keinerlei Anteil an den Vorgangen in seiner Umgebung Am 7 September verschlechterte sich der Gesundheitszustand rasant es wurde ihm weder Nahrung noch Flussigkeit verabreicht er erhielt das Mittel Luminal gespritzt wodurch die Lungenfunktion herabgesetzt wurde Am 9 September 1942 starb er Als Todesursache wurde Taubstummheit Schwachsinn und Lungenentzundung angegeben Die Eltern erhielten die Leiche ihres Kindes in einem Sarg zugeschickt Hansi Thaler wurde auf dem Friedhof in St Johann am Pongau beigesetzt Zur medizinischen Forschung auch nach 1945 wurde Hansi Thaler das Gehirn entfernt im April 2002 wurde es zusammen mit 788 weiteren Gehirnen in einem Wiener Ehrengrab beigesetzt 15 16 17 nbsp HIER WOHNTEJOHANN TRAUSNERJG 1908ZEUGE JEHOVASVERHAFTET 9 9 1939SACHSENHAUSENERMORDET 24 10 1941NEUENGAMME Liechtensteinklammstrasse 3 nbsp Johann Trausner wurde am 26 Dezember 1908 in Vorchdorf geboren Er war Zementwarenerzeuger und heiratete am 4 Marz 1939 in Rauris Rosalia Ahornegger Die Trauung erfolgte durch Pfarrer Josef Lackner Erst in seiner Hochzeitsnacht gestand er seiner Frau dass er Zeuge Jehovas war Das Paar lebte am Vormarkt 110 heute Liechtensteinklammstr 3 Bereits am 9 September 1939 funf Monate nach der Hochzeit wurde Trausner von der Gendarmerie St Johann verhaftet weil er sich weigerte den Hitlergruss zu leisten und in die SA einzutreten Es erfolgte die Uberstellung ins Polizeigefangnis Salzburg danach wurde Trausner ohne Gerichtsverfahren ins KZ Sachsenhausen eingewiesen Weitere Verfahren gegen ihn ergaben dass er den Zeugen Jehovas angehorte Er wurde ins KZ Neuengamme nahe Hamburg deportiert und weigerte sich strikt gegen Befolgung aller Befehle die er aus Glaubensgrunden nicht ausuben konnte Unter anderem weigerte er sich vorschriftsmassig SS Angehorige durch Abnehmen der Mutze zu grussen Nach Berichten von Mithaftlingen soll er sich auch schriftlich gegen Schikanen denen die Zeugen Jehovas ausgesetzt waren bei der Lagerleitung beschwert haben Daraufhin kam er in den Arrestbunker Trausner wurde am 24 Oktober 1941 in Neuengamme ermordet In der Sterbeurkunde heisst es 8 facher Brustdurchschuss Auf Befehl des Fuhrers und Reichskanzlers erschossen 18 nbsp IN ST JOHANN WOHNTEANTON WIMMERJG 1901DEPORTIERT 21 5 1941SCHLOSS HARTHEIMERMORDET 1941 Hauptstrasse 35 nbsp Anton Wimmer wurde am 16 Juli 1901 in Saalfelden geboren als unehelicher Sohn des Bauern Johann Eckinger und der Landarbeiterin Barbara Wimmer Seine Eltern durften spater geheiratet haben er behielt jedoch den Madchennamen seiner Mutter Er besuchte die Volksschule in Saalfelden und wurde Hilfs und Landarbeiter unter anderem auf dem Gut Oberlehen in St Johann Ginau Am 15 April 1941 reiste er in die Stadt Salzburg und begehrte Aufnahme in der Landesheilanstalt fur Geistes und Gemutskranke Seine Widerstandskraft hatte in den letzten Jahren abgenommen er fuhlte sich sehr geschwacht und erhoffte Hilfe Im Aufnahmebefund sind weiters vermerkt eine Konzentrationsschwache und ein Schmerz und Bewegungsproblem an der linken Schulter Die Arzte diagnostizierten eine Schizophrenie er wurde erbbiologisch erfasst und gemeldet Die damals ubliche Therapie bei Schizophrenie Cardiazol loste kunstlich epileptische Anfalle aus Sie fuhrte bei Anton Wimmer nicht nur zu keinem Erfolg sondern verwirrte ihn zunehmend weshalb das Praparat abgesetzt wurde Forderungen oder weitere Therapien gab es nicht Am 21 Mai 1941 wurde er mit dem vierten und letzten Transport mit einem Omnibus von Salzburg nach Schloss Hartheim transferiert eine Totungsanstalt des NS Regimes Dort wurde er wie weitere 262 Opfer aus der Salzburger Klinik in einer Gaskammer ermordet 19 nbsp HIER WOHNTEKASPAR WINDJG 1902IM WIDERSTANDVERHAFTET 11 7 1944MAUTHAUSENERMORDET 28 10 1944 Pollnstrasse 2 nbsp Kaspar Wind geboren am 11 September 1902 in Forstau war gelernter Maschinenschlosser arbeitete als Betonwarenerzeuger in St Johann im Pongau und war engagierter Gegner des Nationalsozialismus Dies war auch offentlich bekannt denn bereits 1932 stellte er ein Mitglied des Trachtenvereins zur Rede weil er ein NS Abzeichen trug Nach der Annexion Osterreichs an das sogenannte Dritte Reich trafen sich in seinem Haus Markt Pongau Nr 67 regelmassig Oppositionelle um sogenannte Feindsender zu horen Im Februar 1942 wurde er gemeinsam mit Josef Holler Alfred Schutzer Franz Pirz alle aus St Johann im Pongau und mit der Bischofshofnerin Hedwig Schmidpeter verhaftet Das NS Regime warf ihnen vor die Widerstandskraft des Deutschen Volkes zu gefahrden und die gehorten Nachrichten noch vorsatzlich verbreitet zu haben Weiters wurde Kaspar Wind zur Last gelegt dass er mit Karl Rupitsch bekannt gewesen und von diesem mit Fleisch versorgt worden sei welches ohne Meldung an die Behorden geschlachtet worden war Rupitsch war im November 1941 wegen Schwarzschlachtungen ins Gerichtsgefangnis Markt Pongau eingeliefert worden Daraufhin organisierte Wind gemeinsam mit dem Gendarmeriebeamten Wilhelm Anderle dem Frachter Alois Buder und der Gefangnisverwalterin Anna Wimpissinger seine Flucht nach Taxenbach Kaspar Wind wurde am 12 August 1944 ins Konzentrationslager Mauthausen deportiert seine Haftlingsnummer war 82 838 Gemeinsam mit seinen Kameraden Karl Rupitsch Alois Buder und August Egger wurde er am 28 Oktober 1944 auf Befehl des Reichsfuhrers SS Heinrich Himmler hingerichtet 20 Verlegedaten Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Hansi ThalerDie Stolpersteine in St Johann im Pongau wurden von Gunter Demnig personlich an folgenden Tagen verlegt 3 Juli 2014 Hauptstrasse 4 Wagrainerstrasse 6 15 Juli 2015 Liechtensteinklammstrasse 3 Pollnstrasse 2 Sudtirolersiedlung 22 20 September 2019 Hauptstrasse 35Die Stolpersteine in Bischofshofen wurden am 4 November 2021 verlegt 21 Die zwolf Stolpersteine von Radstadt wurden am 12 und 13 Oktober 2022 in Abwesenheit des Kunstlers vom Bauamt verlegt Bereits im Vorfeld der Verlegungen namentlich am 8 Marz 2022 erhielten die Schulerinnen und Schuler des Bundes Oberstufen Realgymnasium Radstadt den erstmals verliehenen Brigitte Hofert Preis fur ihre historische Aufarbeitungsarbeit die Grundlage war fur die Verlegung der Stolpersteine 22 Siehe auch BearbeitenListe der Orte mit StolpersteinenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stolpersteine in St Johann im Pongau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stolpersteine eu Website von Gunter Demnig Geschichtswerkstatt St Johann im PongauEinzelnachweise Bearbeiten a b c Stolpersteine Salzburg Verzeichnis nationalsozialistischer Terroropfer im Bundesland Salzburg abgerufen am 28 Dezember 2021 MemArc Josef Machreich 22 11 1882 Bruck an der Grossglocknerstrasse abgerufen am 28 Dezember 2021 Salzburger Nachrichten Drei Stolpersteine fur Bischofshofen 11 November 2021 Salzburger Nachrichten Stolpersteine in Radstadt verlegt 26 Oktober 2022 a b c d e Verzeichnis nationalsozialistischer Terroropfer im Bundesland Salzburg abgerufen am 28 Oktober 2022 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Rudolf Dullnig Opfer des Terrors der NS Bewegung in Osterreich 1933 1938 abgerufen am 29 Oktober 2022 Die Goldegger Wehrmachtsdeserteure Theresia Buder geb Steinlechner abgerufen am 27 August 2015 Taufbuch der Pfarre St Johann im Pongau Bd XV fol 154 104 Geschichtswerkstatt St Johann im Pongau Franz Furtner abgerufen am 15 Dezember 2019 Stadtbuch St Johann im Pongau eine Publikation der Stadt St Johann hg von Gerhard Moser St Johann im Pongau 2005 S 308 und Opferdatenbank des DOW Geschichtswerkstatt St Johann im Pongau Gertraud Oberreiter Text von Christina Nobauer abgerufen am 15 Dezember 2019 Siehe auch Christina Nobauer Opfer der Zeit Uber das Schicksal ehemaliger BewohnerInnen der Caritas Anstalt St Anton in der Zeit des Nationalsozialismus StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2016 Verzeichnis nationalsozialistischer Terroropfer im Bundesland Salzburg abgerufen am 1 August 2023 Geschichtswerkstatt St Johann im Pongau Biografien abgerufen am 27 August 2015 Geschichtswerkstatt St Johann im Pongau Biografien abgerufen am 27 August 2015 Biographie von Hansi Thaler auf der Website der Geschichtswerkstatt St Johann im Pongau Abgerufen am 27 August 2015 Waltraud Haupl Die ermordeten Kinder vom Spiegelgrund Bohlau Verlag 2006 ISBN 978 3 205 77473 0 Waltraud Haupl Der organisierte Massenmord an Kindern und Jugendlichen in der Ostmark 1940 1945 Bohlau Verlag 2008 ISBN 978 3 205 77729 8 Lila Winkel Trausner Johann abgerufen am 27 August 2015 Geschichtswerkstatt St Johann im Pongau Anton Wimmer abgerufen am 16 Dezember 2019 Die Goldegger Wehrmachtsdeserteure Kaspar Wind abgerufen am 27 August 2015 meinbezirk at Drei Stolpersteine erinnern an Opfer der Nazi Graueltaten abgerufen am 17 November 2021 OEAD Verleihung des Brigitte Hofert Preises 2022 abgerufen am 28 Oktober 2022 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Stolper Erinnerungs und Gedenksteine in Osterreich Stolpersteine in NiederosterreichBad Erlach Hinterbruhl Krems an der Donau Modling Neunkirchen Pitten Wiener NeustadtStolpersteine in SalzburgAnif Bad Durrnberg Bischofshofen Hallein Puch bei Hallein Radstadt St Georgen bei Salzburg St Johann im Pongau Salzburg Stadt ThalgauStolpersteine in der SteiermarkBruck an der Mur Frohnleiten Graz Kindberg Koflach Leoben Ramsau am Dachstein Sankt Ruprecht an der Raab Schladming SinabelkirchenStolpersteine in weiteren BundeslandernBurgenland Karnten Oberosterreich Tirol VorarlbergErinnerungs und Gedenksteine in Wien und Niederosterreich 1 Innere Stadt 2 Leopoldstadt 3 Landstrasse 4 Wieden 5 Margareten 6 Mariahilf 7 Neubau 8 Josefstadt 9 Alsergrund 10 Favoriten 14 19 Bezirke 14 bis 19 20 Brigittenau 21 Floridsdorf 22 Donaustadt 23 Liesing St Polten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Stolpersteine im Pongau amp oldid 236289914 Alois Buder