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Alfred Beierle geboren als Paul Alfred Beier 4 Juni 1885 in Berlin 16 Marz 1950 ebenda war ein deutscher Theater und Filmschauspieler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wurdigung 3 Filmographie 4 Tondokumente 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben Bearbeiten1905 gehorte Alfred Beierle zum ersten Jahrgang der von Max Reinhardt gegrundeten Schauspielschule des Deutschen Theaters 1 2 Er startete seine Schauspielerkarriere in der Rolle des Major von Tellheim in Minna von Barnhelm an der Berliner Volksbuhne war dann 1907 08 am Schiller Theater O engagiert in der ersten Spielzeit noch als Alfred Beier 1909 spielte er in Bamberg Stadttheater von 1910 bis 1913 war er in Wien engagiert Residenzbuhne und in der Spielzeit 1913 14 als Schauspieler und Regisseur in Leipzig Schauspielhaus Beierle war zudem an verschiedenen anderen Berliner Buhnen tatig bis er schliesslich Direktor des Lessingtheaters wurde In den 1920er Jahren gehorte er zu den kritischen Intellektuellen der Berliner Theater und Kabarettszene und machte sich ab 1918 auch als Rezitator einen Namen Er arbeitete fur den Rundfunk trat 1922 23 in Trude Hesterbergs Kabarett Wilde Buhne auf 3 und leitete von 1928 bis 1930 eine kleine Schallplattenfirma mit dem Namen Die Neue Truppe 4 Daneben spielte er bei fast 50 Filmen mit zunachst als Darsteller in Stummfilmen dann auch im Tonfilm Beierle trat 1924 der SPD bei und blieb Mitglied bis 1930 Im April 1934 ging Beierle fur einige Zeit ins westliche Ausland In den Niederlanden kontaktierte er Emigrantenkreise wovon die deutsche Botschaft in Den Haag erfuhr Als man dort 1936 seiner Mitwirkung in dem Film Das Veilchen vom Potsdamer Platz gewahr wurde informierte die Botschaft deutsche Stellen in Berlin uber Beierles Kontakte Daraufhin wurde der inzwischen wieder heimgekehrte Beierle noch 1936 sowohl aus der Reichstheaterkammer als auch aus der Fachschaft Film ausgeschlossen Die Vorwurfe lauteten Beierle habe im Ausland den Fuhrer beschimpft und gegen Deutschland gehetzt Am 4 November 1936 deportierte man Beierle in das KZ Sachsenhausen Am 24 September 1937 wurde er wieder entlassen durfte aber bis 1945 nicht mehr kunstlerisch arbeiten 5 Nach dem Krieg leitete er ab September 1945 etwa ein Jahr lang das Wilmersdorfer Theater Berlin 6 gestaltete gemeinsam mit Willi Schaeffers einen Karl Kraus Abend 7 und wirkte noch in vier Film Produktionen mit Sein letzter Film war 0 Uhr 15 Zimmer 9 der im April 1950 einen Monat nach seinem Tod in die Kinos kam Beierle blieb dem Publikum als Charakterdarsteller in Erinnerung Wurdigung Bearbeiten Sein schwerschultriger breiter Korper seine durchdringende metallische Stimme machten ihn zu einer Personlichkeit die suggestiv auch in den grossten Raumen wirkte So wurde er im Lauf der Jahre mehr und mehr zum Sprecher zum Rezitator er bevorzugte dabei die polemische und politische Prosa wie die von Zola oder Landauer Besonders hat es sich fur das Werk des Karl Kraus eingesetzt anonym Nachruf in Deutsches Buhnen Jahrbuch 59 Jahrgang 1951 Der Buchermarkt Berlin 1950 S 85Filmographie Bearbeiten1918 Die Wette um eine Seele Regie Carl Boese 1918 Die tolle Heirat von Lalo Regie Lupu Pick 1919 Mazeppa der Volksheld der Ukraine Regie Martin Berger 1921 Der Totenvogel Regie Leo Lasko 1921 Ein Tropfen schwarzes Blut Regie Hans Forsten 1927 Der Sieg der Jugend Regie Fred Sauer 1929 In Jena sind alle Madels so blond Kurzfilm Regie Johannes Guter 1929 Cafe Kalau Kurzfilm Regie Johannes Guter 1929 Der Bund der Drei Regie Hans Behrendt 1930 Die singenden Babies Kurzfilm Regie Johannes Guter 1930 Der Tiger Regie Johannes Meyer 1930 Der Schuss im Tonfilmatelier Regie Alfred Zeisler 1930 O alte Burschenherrlichkeit Regie Rolf Randolf 1930 Das Flotenkonzert von Sans souci Regie Gustav Ucicky 1930 Sturme uber dem Mont Blanc auch Uber den Wolken Regie Arnold Fanck 1931 Die Fremde Regie Fred Sauer 1931 Die Frau Die Nachtigall auch Die Perle des Sudens Regie Leo Lasko 1931 D Zug 13 hat Verspatung Regie Alfred Zeisler 1931 Im Geheimdienst Regie Gustav Ucicky 1931 Gloria Regie Hans Behrendt 1931 Der Herzog von Reichstadt Regie Viktor Tourjansky 1931 Der Draufganger Regie Richard Eichberg 1931 Bobby geht los Regie Harry Piel 1931 Mein Leopold Regie Hans Steinhoff 1931 Kadetten Regie Georg Jacoby 1931 Der Hauptmann von Kopenick Regie Richard Oswald 1931 Yorck Regie Gustav Ucicky 1932 L Auberge du pere Jonas Regie Harry Piel 1932 Wasche Waschen Wohlergehen Regie Johannes Guter 1932 Der Sieger 1932 Regie Hans Hinrich Paul Martin 1932 Kriminalreporter Holm Regie Erich Engels 1932 Mensch ohne Namen Regie Gustav Ucicky 1932 Grun ist die Heide Regie Hans Behrendt 1932 Zigeuner der Nacht Regie Hanns Schwarz 1932 Der weisse Damon Regie Kurt Gerron 1933 Was gibt s Neues heut Kurzfilm Regie Phil Jutzi 1932 Kampf um Blond Regie Jaap Speyer 1932 Der grosse Bluff Regie Georg Jacoby 1933 Brennendes Geheimnis Regie Robert Siodmak 1933 Morgen beginnt das Leben Regie Werner Hochbaum 1934 Kuddelmuddel Kurzfilm Regie Alfred Jungermann 1934 Ein Madchen mit Prokura Regie Arzen von Cserepy 1934 Das Blumenmadchen vom Grand Hotel Regie Carl Boese 1936 Das Veilchen vom Potsdamer Platz Regie J A Hubler Kahla 1936 Wie Eulenspiegel zu Marburg den Landgrafen malte Kurzfilm nicht im Abspann Regie Theo Lingen 1936 Wie Eulenspiegel sich einmal erbot zu fliegen Kurzfilm Regie Theo Lingen 1936 Unter heissem Himmel Regie Gustav Ucicky 1937 Die Pfennigschlacht Kurzfilm Regie Fritz Genschow 1947 Der Fall Wozzeck Regie Georg C Klaren 1948 Berliner Ballade nicht im Abspann Regie Robert A Stemmle 1949 Martina Regie Arthur Maria Rabenalt 1950 0 Uhr 15 Zimmer 9 Regie Arthur Maria RabenaltTondokumente BearbeitenDie Neue Truppe die Schallplattenfirma die Beierle von 1928 bis 1930 kunstlerisch leitete hat mit Unterstutzung der deutschen Gewerkschaften im Laufe eines knappen Jahres nicht weniger als hundert Schallplatten herausgebracht die revolutionare und sozialistische Dichtungen und Musikstucke verbreiten wollen 8 Erich Kastner Edlef Koppen Karl Kraus oder Ernst Toller lasen hier eigene Texte die meisten Sprachaufnahmen wurden aber von Beierle personlich eingesprochen Seine Autoren waren u a Ferdinand Freiligrath Heinrich Heine Georg Herwegh Victor Hugo Rosa Luxemburg Upton Sinclair Kurt Tucholsky und Emile Zola Dazu kommen Verse aus der Bergpredigt und der Text der letzten Rede von Gustav Stresemann vom September 1929 9 Die Aufnahmen erschienen in Serien wie Die grossen 1848er oder Reden und Dokumente und wurden von der Kultur Abteilung der Firma Artiphon Record Berlin Kreuzberg hergestellt Literatur BearbeitenFritz Rosenfeld Sozialistische Schallplatten In Bildungsarbeit Blatter fur sozialistisches Bildungswesen Wien Janner Februar 1930 S 29 32 2 Nachruf Alfred Beierle Beier in Deutsches Buhnen Jahrbuch 59 Jahrgang 1951 Der Buchermarkt Berlin 1950 S 85 f Beierle Alfred in Berthold Leimbach Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898 1945 Leimbach Gottingen 1991 ohne Paginierung Diskografie Alfred Beierle in Rainer E Lotz und Walter Roller Discographie der deutschen Sprachaufnahmen Band 2 Birgit Lotz Verlag Bonn 1997 ISBN 3 9803461 9 6 S 297 300 uberarbeitete Fassung in Band 3 erschienen 2000 ISBN 3 9805808 5 7 S 849 852 Kay Weniger Zwischen Buhne und Baracke Lexikon der verfolgten Theater Film und Musikkunstler 1933 bis 1945 Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel Metropol Berlin 2008 ISBN 978 3 938690 10 9 S 57 Kay Weniger Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben Lexikon der aus Deutschland und Osterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945 Eine Gesamtubersicht ACABUS Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 86282 049 8 S 624 f Einzelnachweise Bearbeiten 25 Jahre Schauspielschule des Deutschen Theaters Ein Interview mit Alfred Beierle in General Anzeiger fur Dortmund und das gesamte rheinisch westfalische Industriegebiet vom 28 Mai 1930 S 8 Max Hochdorf 25 Jahre Schauspielschule des Deutschen Theaters In Funfundzwanzig Jahre Schauspielschule des Deutschen Theaters zu Berlin 1905 1930 Labisch Berlin 1930 S 12 Helga und Karlheinz Wendtland Geliebter Kintopp Kunstlerbiographien A K Verlag Medium Film Berlin 1994 ISBN 3 926945 13 3 Rainer E Lotz und Walter Roller Discographie der deutschen Sprachaufnahmen Band 2 Birgit Lotz Verlag Bonn 1997 ISBN 3 9803461 9 6 S 297 Kay Weniger Zwischen Buhne und Baracke S 58 25 Jahre Theater in Berlin Theaterpremieren 1945 1970 Spitzing Berlin 1972 S 388 Nachruf Alfred Beierle Beier in Deutsches Buhnen Jahrbuch 59 Jahrgang 1951 Der Buchermarkt Berlin 1950 S 85 Sozialistische Schallplatten in Arbeiter Zeitung Wien vom 1 Februar 1930 S 8 1 6 Titel sind zu horen auf der CD Leben in dieser und jener Zeit Originaltonaufnahmen von und mit Erich Kastner Stimmen des 20 Jahrhunderts Deutsches Historisches Museum Berlin und Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt Main 1999 DRA CD 1 1999Weblinks BearbeitenAlfred Beierle in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 116111976 lobid OGND AKS VIAF 45046306 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beierle AlfredALTERNATIVNAMEN Beier Paul Alfred Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Theater und FilmschauspielerGEBURTSDATUM 4 Juni 1885GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 16 Marz 1950STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Beierle amp oldid 234106549