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Das Kloster Zitomislici bosnisch und serbisch Manastir Zitomislici Manastir Zhitomisliћi ist ein serbisch orthodoxes Kloster in Bosnien und Herzegowina Das Dorf nordlich des Klosters tragt den gleichen Namen Kloster Zitomislici 2022 Klosterhof 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Grundung 2 2 Osmanisches Reich 2 3 Konigreich Jugoslawien 2 4 Zweiter Weltkrieg und Folgen 2 5 Bosnienkrieg und Folgen 2 6 Wiederaufbau 3 Gegenwart 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLage BearbeitenDas Kloster befindet sich sudlich von Mostar am ostlichen Ufer der Neretva in der sudwestlichen Herzegowina auf dem Gebiet der Grossgemeinde Capljina im Kanton Herzegowina Neretva welcher seinerseits in der vorwiegend von Bosniaken und Kroaten bewohnten Foderation Bosnien und Herzegowina liegt 1 Der Fluss bildet auf Hohe des Klosters die Grenze zur westlichen Nachbargrossgemeinde Citluk Geschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Die Grundung des Klosters das nach einem der zwolf orthodoxen Hauptfeste Verkundigung des Herrn benannt wurde erfolgte mit finanziellen Mitteln von Milislav Hrabren wahrend der osmanischen Herrschaftsperiode im Jahr 1566 an einer Stelle an der sich Ruinen einer alteren Klosteranlage befanden Seither nahm das Kloster eine immer grossere religiose Bedeutung fur die Serben im unteren Neretvatal an 1 Osmanisches Reich Bearbeiten Im Jahr 1609 entstanden die Wandgemalde innerhalb des Klosters Die Ikonostase des Klosters wurde 1710 vom Ikonenmaler Mihailo geschaffen Vom 16 bis zum 18 Jahrhundert als Zitomislici uber eines der aktivsten orthodoxen Skriptorien des osmanischen Bosnien Herzegowina verfugte wurden im Kloster zahlreiche wertvolle Handschriften gesammelt 1 Wahrend des Zerfalls des osmanischen Reiches wurde das benachbarte Dorf von Hajduken aus Montenegro erobert 2 Konigreich Jugoslawien Bearbeiten Wahrend die Region zum Konigreich Jugoslawien gehorte bildete das Dorf Zitomislici eine Basis der Tschetniks aus der ostlichen Herzegowina welche wiederholt Raubzuge in der Umgebung unternahmen Diese wurden von der serbisch dominierten Regierung geduldet 2 Zweiter Weltkrieg und Folgen Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg gehorte die Herzegowina zum Unabhangigen Staat Kroatien Im Spatsommer 1941 umstellten Truppen der Ustascha das Kloster und nahmen umfangreiche Plunderungen vor In deren Verlauf wurde das Refektorium niedergebrannt die vollige Zerstorung blieb aber aus 2 Am 21 Juni 1941 verubten Angehorige der Ustascha in Surmanci am Westufer der Neretva gegenuber Zitomislici gelegen ein Massaker an 559 serbischen Zivilisten das sogenannte Massaker von Prebilovci darunter an mehreren Monchen des Klosters was den Ortsbischof Alojzije Misic veranlasste im September 1941 einen Protestbrief an den Zagreber Erzbischof Kardinal Alojzije Stepinac zu verfassen Die kommunistische Regierung Jugoslawiens liess die Golubinka genannte Hohle in der sich die Leichen befanden durch eine Betonplatte verschliessen weshalb sie erst 1989 exhumiert und auf dem Friedhof von Prebilovci in Capljina beigesetzt werden konnten 3 4 In den Nachkriegsjahren kam es wiederholt zu Racheakten an Familien deren Angehorige an diesem Massaker beteiligt gewesen waren 2 Bosnienkrieg und Folgen Bearbeiten Wenige Monate nach Ausbruch des Bosnienkriegs in den letzten Juni und den ersten Julitagen 1992 wurde das vorwiegend von Serben bewohnte Dorf im Lauf einer sogenannten ethnischen Sauberung durch bosnisch kroatische Streitkrafte zerstort und die Bevolkerung vertrieben Anfang Juli 1992 wurde das Kloster durch Truppen des Kroatischen Verteidigungsrates die vom westlich gelegenen Pilgerort Međugorje aufgebrochen waren mit Hilfe von Bulldozern zerstort und mehrere Monche wurden ermordet 1 Auf das Dorf gingen im Verlauf der Kampfe im Fruhsommer 1992 mehr als 1200 Granaten nieder etwa 400 serbische Uberlebende fluchteten in Richtung Gacko und Nevesinje in der Republika Srpska 5 Im Jahr 1993 Zitomislici lag mittlerweile in der von Mate Boban proklamierten und international nie anerkannten Republik Herceg Bosna wurden die Ruinen des Klosters mit Dynamit gesprengt und das Gelande sowie die Zufahrtsstrasse vermint Das Klostergrundstuck blieb daher noch mehrere Jahre nach dem Friedensschluss im Jahr 1995 unzugangliches Sperrgebiet 1 Wiederaufbau Bearbeiten Erst am 8 April 2002 nach Beseitigung der Minen und fast zehn Jahre nach der Zerstorung des Klosters konnte mit dem Wiederaufbau der Gebaude begonnen werden An der Wiedereinweihungsfeier durch Patriarch Pavle I im Mai 2005 nahmen sowohl das dreikopfige Staatsprasidium von Bosnien und Herzegowina als auch der Prasident Serbiens Boris Tadic teil 6 Der romisch katholische Ortsbischof Ratko Peric schlug die Einladung zur Teilnahme jedoch aus 7 Fruhere Einwohner des angrenzenden Dorfes konnten nach Kriegsende zuruckkehren 5 Gegenwart BearbeitenHeute ist das Kloster wieder ein beliebtes Touristenziel in der sudlichen Herzegowina und kann nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden 8 Es stellt eines der bedeutendsten serbisch orthodoxen Kloster in Bosnien und Herzegowina dar Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Michael Sells und Andras Riedlmayer Zitomislici Memento vom 13 Juli 2008 im Internet Archive Haverford College a b c d Ivo Zanic War and Peace in Hercegovina Zagreb 1995 Roger Cohen Serbian Church Blocking Pope s Visit to Belgrade New York Times 6 September 1994 E Michael Jones The Ghosts of Surmanci South Bend Indiana 1998 a b Mostar Memento vom 8 Oktober 2007 im Internet Archive Gesellschaft fur bedrohte Volker Sarajevo 2005 Orthodoxes Kloster Zitomislici in der Hercegovina wieder aufgebaut Memento des Originals vom 7 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchen in osteuropa de ORF 16 Mai 2005 Images of Revival Memento des Originals vom 27 September 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www haverford edu Haverford College 2002 Eintrag im Tourist Board des Kantons Herzegowina Neretva Memento des Originals vom 18 Oktober 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hercegovina baWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Zitomislici Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Klosters serbisch Zitomislici auf der Website des Bryn Mawr College englisch 43 189722222222 17 780555555556 Koordinaten 43 11 23 N 17 46 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Zitomislici amp oldid 223700540