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Die Zeyrek Moschee turkisch Molla Zeyrek Camii ist eine Moschee in Istanbul Sie besteht aus einem Gebaudekomplex dreier verbundener ehemaliger orthodoxer Kirchen bei denen es sich um die Kirchen des ehemaligen Pantokratorkloster handelt Dieses wurde zwischen 1118 und 1143 unter Johannes II Komnenos als Grablege errichtet 1 Neben der Grablege des Johannes befinden sich in der mittleren dem Erzengel Michael geweihten kaiserlichen Grablege auch die Ruhestatten weiterer komnenischer und palaiologischer Herrschaftsmitglieder und Kaiser von Byzanz Das Pantokratorkloster bildet den Hohepunkt des Architekturschaffens der komnenischen Epoche im byzantinischen Reich und in Konstantinopel Besonders kennzeichnend sind in dem nach der Hagia Sophia zweitgrossten religiosen Gebaude das in Istanbul aus dieser Zeit heute noch erhalten ist die fur die byzantinische Kunst der komnenischen Epoche typischen Umgange sowie vielkuppelige Anlagen die insbesondere in den Klosterkirchen des Athos den religiosen Stiftungen Makedoniens in Russland sowie den milutinischen Klostergrundungen der Mazedonischen Schule vorbildlich wurden Als herausragender Reliquienschrein wurde im Pantokratorkloster seit 1206 die Schutzikone Konstantinopels die Hodegetria aufbewahrt Die Moschee von Osten Von links nach rechts die Apsis der Christus Pantokrator Kirche die Kaiserliche Kapelle und die Kirche der Theotokos Eleousa Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Komplex befindet sich im Stadtbezirk Fatih etwa einen Kilometer sudostlich der Eski Imaret Moschee Geschichte BearbeitenZwischen 1118 und 1124 liess die byzantinische Kaiserin Eirene Komnena ein dem Christus Pantokrator gewidmetes Kloster an dieser Stelle errichten Das Kloster bestand aus einer grossen Kreuzkuppelkirche mit drei Apsiden und einem zweigeschossigen Narthex einer Bibliothek und einem 1136 2 eingerichteten Krankenhaus Nach dem Tod seiner Frau kurz nach 1134 errichtete Kaiser Johannes II Komnenos nordlich der Pantokrator Kirche eine etwas kleinere Kirche fast gleichen Typs und widmete sie der Theotokos Eleousa Im gleichen Jahr wurde ein Typikon herausgegeben dass heute noch existiert Dieses Dokument liefert uns eine lebendige Darstellung der Organisation des Klosters und der Zeremonien die in der Kirche stattfanden Beide Kirchen wurden vor 1136 durch eine dem Erzengel Michael geweihte Kapelle verbunden die den Dynastien der Komnenen und Palaiologen als kaiserliches Mausoleum Heroon diente Neben vielen byzantinischen Wurdentragern wurden Kaiser Johannes II und seine Frau Eirene Kaiserin Bertha von Sulzbach auch bekannt als Eirene und Ehefrau von Kaiser Manuel I Komnenos und Kaiser Johannes V Palaiologos hier begraben Wahrend des Lateinischen Kaiserreichs nach dem Vierten Kreuzzug war der Komplex der Sitz des venetianischen Klerus Die Ikone der Theotokos Hodegetria war hier untergebracht Das Kloster war auch Residenz des letzten lateinischen Kaiser Balduin II Nach der palaiologischen Restauration wurde es wieder von orthodoxen Monchen bewohnt Der bekannteste unter ihnen war Gennadios Scholarios der erste okumenische Patriarch von Konstantinopel 1454 1464 unter turkischer Herrschaft Wahrend der Anfangsjahre der Regierung von Andronikos II Palaiologos 1282 1325 wurde das Kloster als Gefangnis fur politische Gegner genutzt Der Sohn des serbischen Konigs Stefan Uros II Milutin 1282 1321 Stefan III Decanski wurde hier mit seinen Sohnen darunter Stefan Uros IV Dusan 1313 20 festgehalten Kurz nach der Eroberung von Konstantinopel wurde das Gebaude in eine Moschee umgewandelt das Kloster wurde fur eine Weile eine Madrasa Die Osmanen benannten sie nach Molla Zeyrek einem Geistlichen der hier lehrte Wegen ihrer besonderen Bedeutung zu byzantinischer Zeit gehort die Zeyrek Moschee zu den wenigen Gebauden deren fruhere Bestimmung nicht in Vergessenheit geriet Unter anderem beschreibt Pierre Gilles in seinem klassischen Werk uber Konstantinopel aus dem 16 Jahrhundert die Pantokrator Kirche Die von der Madrasa genutzten Raume verschwanden spater Bis vor ein paar Jahren war das Gebaude in einem desolaten Zustand und wurde von der UNESCO auf die Liste der gefahrdeten Denkmaler gesetzt In den letzten Jahren wurde eine umfangreiche wenn auch immer noch unvollendete Restaurierung durchgefuhrt Der im Osten des Gebaudekomplexes liegende osmanische Konak Zeyrek Hane wurde ebenfalls renoviert und ist nun ein Restaurant mit Teegarten 41 019722222222 28 957222222222 Koordinaten 41 1 11 N 28 57 26 OArchitektur BearbeitenDas komnenische Grundungskloster bestand aus einer dreifachen Kirche mit diskreten aber verbundenen Gebauden die dem Christus Pantokrator Sud Kirche der Erzengel Michael Kirche mittlere Kirche und der Mutter Gottes Kirche Nord Kirche geweiht wurden Diese Struktur ist bis heute in der Zeyrek Kilise Mosche erhalten Archaologische Untersuchungen zeigen dass die Pantokrator Kirche zuerst danach die Mutter Gottes Kirche Eleusa und zuletzt die Erzengel Kirche gebaut wurden Letztere war als imperiale Grabkirche der Komnenen gedacht Literatur BearbeitenAlexander van Millingen Byzantine Churches of Constantinople MacMillan amp Co London 1912 S 219ff Digitalisat Semavi Eyice Istanbul Petite Guide a travers les Monuments Byzantins et Turcs Istanbul Matbaasi Istanbul 1955 Thomas F Mathews The Byzantine Churches of Istanbul A Photographic Survey Pennsylvania State University Press University Park 1976 ISBN 0 271 01210 2 Richard Krautheimer Early Christian and Byzantine Architecture 4 uberarbeitete Auflage Penguin Books Harmondsworth 1986 Robert Ousterhout Master Builders of Byzantium Princeton 2008 ISBN 978 1 934536 03 2 Lawrence E Butler The Pantocrator Monastery An imperial foundation In Bulletin of the Allen Memorial Art Museum Oberlin College 37 1979 1980 S 88 90 Slobodan Curcic Medieval royal tombs in the Balkans an aspect of the East or West question In Greek Orthodox Theological Review 29 No 2 1984 S 175 194 Robert Ousterhout Architecture Art and Komnenian Ideology at the Pantokrator Monastery In Nevra Necipoglu Hrsg Byzantine Constantinople Monuments Topography and evryday life 2001 ISBN 90 04 11625 7 S 133 150 Sofia Kotzabassi Hrsg The Pantokrator Monastery in Constantinople Byzantinisches Archiv 27 De Gruyter 2013 M Saghy Robert Ousterhout Hrsg Piroska and the Pantokrator Budapest 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeyrek Camii Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Typikon of Emperor John II Komnenos for the Monastery of Christ Pantokrator in Constantinople doaks org Memento vom 3 Juli 2013 im Internet Archive PDF 206 kB Ann Wharton Epstein Formulas for Salvation a Comparison of Two Byzantine Monasteries and Their Founders In Church History Band 50 1981 S 385 400 Karl Heinz Leven Byzantinische Kaiser und ihre Leibarzte Zur Darstellung der Medizin der Komnenenzeit durch Niketas Choniates In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 9 1991 S 73 104 hier S 80 Welterbestatte Historische Bereiche von Istanbul Altstadt von Istanbul Blachernen Palast Chora Kirche Fatih Moschee Hagia Irene Hagia Sophia Hippodrom Kleine Hagia Sophia Sehzade Moschee Sokollu Mehmed Pascha Moschee Suleymaniye Moschee Sultan Ahmed Moschee Theodosianische Landmauer Topkapi Palast Valens Aquadukt Yedikule Zeyrek Moschee Normdaten Geografikum GND 4801837 5 lobid OGND AKS LCCN no2019068546 VIAF 16155769080827880007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeyrek Moschee amp oldid 233043998