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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Ort in der Woiwodschaft Westpommern siehe Zelewo Zelewo deutsch Seelau kaschubisch Zelewo ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehort zur Landgemeinde Luzino Lusin im Powiat Wejherowski Kreis Neustadt in Westpreussen Zelewo Zelewo Polen ZelewoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat WejherowoGmina LuzinoGeographische Lage 54 37 N 18 4 O 54 623888888889 18 071666666667 Koordinaten 54 37 26 N 18 4 18 OEinwohner 371Telefonvorwahl 48 58Kfz Kennzeichen GWEWirtschaft und VerkehrStrasse DK 6 Stettin Danzig Abzweig GoscicinoEisenbahn Bahnstrecke Stargard in Pommern Danzig Bahnstation Goscicino WejherowskieNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Kirche 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenZelewo liegt sechs Kilometer nordlich der polnischen Landesstrasse 6 ehemalige deutsche Reichsstrasse 2 heute auch Europastrasse 28 zwischen den Stadten Lebork Lauenburg in Pommern und Wejherowo Neustadt in Westpreussen Bahnstation ist der Ort Goscicino Gossentin an der Bahnstrecke Stargard Danzig der Polnischen Staatsbahn Bis zur Ostseekuste sind es 22 Kilometer Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1400 In den Gerichtstexten des Gerichtes Lauenburg in Pommern heisst es am 24 Juni 1400 Ztessomir von Tysebelin Matzke von zelow Jerk von zelowe Jan mars von Tyssebelin sint burgen vor pauel helle das her sal eyne frede halden mit rzaucken und dem molner mit synen bruder und sal gericht werden rede di er uff di landscheppen geredt hat 1 Fast zeitgleich 1402 finden sich Hinweise im Komturbuch des Deutschen Ordens uber die Rechtsverhaltnisse Der Ort Zelow hatte einen Knecht bzw einen Dienst Dinst fur den deutschen Orden zu stellen Zudem ist an anderer Stelle die jahrliche Abgabe des Dorfes ein Schwein und eine Kuh swin kue festgehalten 2 3 Damit war es ein Ort der nach Polnischem Recht behandelt wurde 4 Es kann davon ausgegangen werden dass Zelewo schon fruher bestand und nach altem pomoranischen Recht gegrundet war Vermutlich bestand der Ort schon vor der Zugehorigkeit des Gebietes zu Deutschen Ordens mit dem Frieden von Soldin 1309 Von der Administration war der Ort dem Amt Putzig und Lauenburg zugewiesen Nach dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 wurde das Amt getrennt Zelewo nun zu Putzig gehorig war ein Grenzort des Koniglich Preussens unter der Polnischen Krone und dem Lehen Lauenburg und Butow Diese Grenze hatte in unterschiedlichen staatlichen Zusammenhangen bis 1945 Bestand Mit der Ersten Polnischen Teilung 1772 wurde Pommerellen spater Westpreussen genannt Brandenburg Preussen unter Friedrich II eingegliedert Dieser Ubergang von der Polnischen Adelsrepublik in den Preussisch Brandenburgischen Zentralstaat ist gut dokumentiert Am 27 September 1772 huldigten fur das Dorf Zelewo dessen Besitzer Michael Zelewski Melchior Zelewski Johann Poblocki Jakob Tempski Johann Ustarbowski wobei nur der Michael Zelewski personlich auf der Marienburg anwesend war 5 Im Spezial Kontributionskataster von 1773 werden fur Zelewo folgende Haushaltsvorstande genannt Die Adeligen Eigentumer Zelewski Poblocki Tempski den Arrendator Anton Blokovzewski die Scharwerker Andreas Bork Martin Bork Ernst Bork Jakob Mischk Johann Bujan Mathias Bork und der Einlieger und Hufschmied Andreas Bork In Summe hat das Dorf 41 Einwohner mit 5 Hofen Vorwerke und 6 Bauernkaten 6 Diese Angaben werden durch die Beschreibung bei Goldbeck von 1789 bestatigt Dort heisst es 12 Feuerstellen mit 5 adeligen Besitzern 7 Die Einwohnerschaft entwickelt sich wie folgt weiter 1821 61 Personen in 6 Hausern 8 1858 136 Einwohner 9 bzw 126 10 Seelau gehorte von 1818 bis 1919 zum Kreis Neustadt in Westpreussen im preussischen Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreussen 1880 hatte das Dorf 33 Einwohner 4 Zwischen 1920 und 1939 war Zelewo Teil der Woiwodschaft Pommerellen der Zweiten Polnischen Republik und die westliche Gemeindegrenze war zugleich die deutsch polnische Staatsgrenze am Polnischen Korridor Von 1920 bis 1927 gehorte Zelewo zum Powiat Wejherowo dann von 1927 bis 1939 zum Powiat morski Seekreis Durch den Uberfall auf Polen 1939 wurde Zalewo volkerrechtswidrig vom Deutschen Reich annektiert und war dem besatzungsamtlichen Landkreis Neustadt in Westpreussen im neuen Regierungsbezirk Danzig im Reichsgau Danzig Westpreussen zugeordnet Zwischen 1940 und 1945 war die Gemeinde Seelau Teil des Amtsbezirks Gossentin heute polnisch Goscicino zu dem auch die Nachbargemeinden Bohlschau Bolszewo Gohra Gora Gossentin Kamlau Keblowo und Worle Orle gehorten Das zustandige Standesamt war in Kamlau und das Amtsgericht in Neustadt in Westpreussen Wejherowo Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Zelewo wieder ein Teil der Gmina Luzino im Powiat Morski und nach dessen Auflosung 1951 im wiedererrichteten Powiat Wejherowo heute in der Woiwodschaft Pommern 1975 1998 Woiwodschaft Danzig Kirche BearbeitenEin Kirchengebaude gab es in Zelewo nie Bis 1919 und vor 1945 gehorte das Dorf Seelau zum evangelischen Kirchspiel Bohlschau heute polnisch Bolszewo im Kirchenkreis Neustadt in Westpreussen Wejherowo fruher im Kirchenkreis Dirschau Tczew der Kirchenprovinz Westpreussen der Kirche der Altpreussischen Union 1817 1923 und 1940 1945 und zeitweise der Unierten Evangelischen Kirche in Polen 1923 1940 sowie zu der auch heute noch bestehenden katholischen Pfarrei Gohra Gora bis 1972 im Bistum Pelplin heute im Dekanat Luzino im Erzbistum Danzig der polnischen Kirche Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehoren heute zum Kirchspiel der Dreistadt Gdansk Gdynia Sopot Danzig Gdingen Zoppot in der Diozese Pommern Grosspolen der polnischen lutherischen Kirche Literatur BearbeitenFriedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 Einzelnachweise Bearbeiten Die Wachstafeln der Grossen koniglichen Bibliothek zu Kopenhagen In Dr G v Buchwald Hrsg Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins Heft IV Commissionsverlag TH Bertling Danzig 1881 F Benninghoven Die Kriegsdienste der Komturei Danzig um das Jahr 1400 In Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Einzeldarstellungen Bad Godesberg 1947 Dr Friedrich Lorentz Die Bevolkerung der Kaschubei zur Ordenszeit In Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins Nr 66 Danzig 1926 a b Website der Gmina Luzino Zelewo abgerufen am 22 September 2014 Dr Max Bar Westpreussen unter Friedrich dem Grossen In Publikationen aus dem KI Preussischen Staatsarchiven Band 84 Band 2 Hirzel Leipzig 1909 Spezial Kontributionskataster Zelau von 1773 1773 Johann Friedrich Goldbeck Vollstandige Topographie des Konigreich Preussens Band 2 Konigsberg und Leipzig 1789 J D F Rumpf Vollstandiges topographisches Worterbuch des preussischen Staates 3 Band S Z Berlin 1921 Kraatz Hrsg Topographisch statistisches Handbuch des Preussischen Staats enthaltend die sammtlichen Stadte Flecken Dorfer mit Angabe des Gerichts erster Instanz Unter Benutzung der Akten des Koniglichen Justiz Ministeriums Deckersche Geheime Ober Hofbuchdruckerei Berlin 1856 Digitalisat Statistisch topographisches Adress Handbuch Westpreussen In Commision bei Leon Saunier Danzig und Elbing 1858 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zelewo amp oldid 219608204