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Willy Sagebrecht 21 Februar 1904 in Gross Schonebeck 8 April 1981 in Berlin war ein deutscher Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus und Politiker der KPD SED Er war Abgeordneter der Volkskammer der DDR Mitglied des ZK der SED und Leiter des Militarischen Nachrichtendienstes der NVA Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Veroffentlichung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Ziegelbrenners arbeitete nach dem Besuch der Volksschule in Gross Schonebeck und Liebenwalde ab 1918 als Land und Industriearbeiter Er trat 1920 dem freigewerkschaftlichen Deutschen Holzarbeiterverband und der Sozialistischen Arbeiterjugend bei Im Jahr 1923 wechselte er zum Kommunistischen Jugendverband Deutschlands und wurde 1925 Mitglied der KPD Von November 1929 bis 1930 war er Stadtverordneter in Liebenwalde und Mitglied des Kreistages des Kreises Niederbarnim Er arbeitete 1929 30 als Instrukteur im Apparat der Abteilung Militarpolitik Tarnbezeichnung fur den Nachrichtendienst der KPD Bezirksleitung Berlin Brandenburg 1930 31 nahm er an einem Funktionarskurs an der Militarschule der Kommunistischen Internationale bei Moskau teil Danach war er bis 1933 Instrukteur der KPD Berlin Brandenburg Ab 1931 gehorte er als Pol Leiter des Unterbezirkes Nord der KPD Bezirksleitung Berlin Brandenburg zu den engsten Mitarbeitern Walter Ulbrichts in Berlin 1 Er war zudem von 1932 bis 1933 Mitglied des preussischen Landtags Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war er wegen illegaler politischer Tatigkeit elf Jahre inhaftiert Im Januar 1936 wurde er vom 2 Senat des Volksgerichtshofes wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu funf Jahren Zuchthaus verurteilt Nach Aufenthalten im Zuchthaus Luckau im Moorlager Papenburg Emsland und im Arbeitslager Wuhlheide bei Berlin wurde er im Marz 1941 in das KZ Sachsenhausen verschleppt Wahrend des Todesmarsches nach Schwerin 1945 konnte er entfliehen Unmittelbar nach der Befreiung wurde er Mitglied der KPD Initiativgruppe um Walter Ulbricht Er wurde Mitarbeiter der Magistratverwaltung von Berlin im Bereich Sozialwesen Ausserdem war er 1945 46 Erster Sekretar der KPD Bezirksleitung Brandenburg Im Marz 1946 wurde er in das ZK der KPD kooptiert Von April 1946 bis Dezember 1948 war er zusammen mit Friedrich Ebert paritatischer Vorsitzender des SED Landesverbandes Brandenburg Nach dessen Weggang als Oberburgermeister nach Ost Berlin stand er bis Dezember 1949 mit Paul Bismark an der Spitze der SED des Landes Brandenburg dann bis Juli 1952 als alleiniger Vorsitzender beziehungsweise Erster Sekretar des Landesverbandes Er hat dabei die Stalinisierung der Partei in Brandenburg mitgetragen 2 Von 1946 bis 1963 gehorte er dem Parteivorstand beziehungsweise dem ZK der SED an Sagebrecht war zudem zwischen 1946 und 1950 Mitglied des Brandenburger Landtages Dabei war er Vorsitzender der SED Fraktion und des Geschaftsordnungsausschusses Nach der Landtagswahl von 1946 setzte er bei der Regierungsbildung die Position der SED durch 3 Er war 1948 49 auch Mitglied des Deutschen Volksrates und anschliessend bis 1958 Mitglied der Volkskammer Seit Februar 1950 war er Mitglied des Nationalrates der Nationalen Front 4 nbsp GrabstatteVon Juli 1952 bis 1954 amtierte Sagebrecht als Staatssekretar und erster stellvertretender Vorsitzender der Staatlichen Plankommission Er schien zu dieser Zeit vor einer grosseren politischen Karriere zu stehen Dazu kam es nicht stattdessen wurde er zur KVP abgeschoben Sagebrecht war seit Oktober 1954 Oberst der KVP und seit 1956 Oberst der NVA Seit September 1957 war er Leiter des Militarischen Nachrichtendienstes der DDR Nachfolger von Karl Linke Er war auch zustandig fur eine Abteilung der NVA Politverwaltung Diese sollte im Kriegsfall gewaltsame Aktionen und Partisaneneinsatze in Westdeutschland vorbereiten 5 Im August 1959 wurde er offiziell aus gesundheitlichen Grunden vorzeitig pensioniert Ein Grund war dass sein Stellvertreter Oberstleutnant Siegfried Dombrowski im August 1958 in den Westen ubergelaufen war 6 Sein Nachfolger wurde am 31 August 1959 Arthur Franke den er auf der Flucht aus dem KZ kennengelernt hatte 7 Er lebte seit September 1959 als Rentner in Berlin Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt 8 ebenso wie spater die seines Schwiegersohns Ernst Diehl Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten6 Mai 1955 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber und 1964 in Gold 1979 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold Am 6 Oktober 1981 wurde dem VEB Walzlagerwerk Luckenwalde der Ehrenname Willy Sagebrecht verliehen Am 1 Marz 1987 bekam die Artillerieabteilung 1 in Beelitz den Traditionsnamen Willy Sagebrecht Veroffentlichung BearbeitenWilly Sagebrecht Fanny Rosner und Heinz Vosske Nicht Amboss sondern Hammer sein Dietz 1968 Literatur BearbeitenKlaus Behling Der Nachrichtendienst der NVA Geschichte Aktionen und Personen 2 Auflage Edition Ost Berlin 2005 ISBN 3 360 01061 2 S 27f Sagebrecht Willy In Hermann Weber Andreas Herbst Hrsg Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Mario Niemann Andreas Herbst Hrsg SED Kader Die mittlere Ebene Biographisches Lexikon 1946 bis 1989 Ferdinand Schoningh Paderborn 2010 ISBN 978 3 506 76977 0 S 415f Einzelnachweise Bearbeiten Berliner Zeitung 21 April 1971 S 8 Dieter Pohl Justiz in Brandenburg 1945 1955 Gleichschaltung und Anpassung Munchen 2001 S 102 Dieter Pohl Justiz in Brandenburg 1945 1955 Gleichschaltung und Anpassung Munchen 2001 S 51 Neues Deutschland 4 Februar 1950 S 2 Dieter Kruger Armin Wagner Im Spannungsfeld von Demokratie und Diktatur Deutsche Geheimdienstchefs im Kalten Krieg In Konspiration als Beruf Deutsche Geheimdienstchefs im Kalten Krieg Berlin 2003 S 21 Armin Wagner Karl Linke 1900 1961 NVA Geheimdienstchef im Visier des Gegners In Konspiration als Beruf Deutsche Geheimdienstchefs im Kalten Krieg Berlin 2003 S 157 Klaus Behling Der Nachrichtendienst der NVA S 28 Neues Deutschland 24 April 1981 S 2 Landesvorsitzende der SED Brandenburg Friedrich Ebert junior 1946 1948 ehem SPD Paul Bismark 1948 1949 ehem SPD Willy Sagebrecht 1946 1952 ehem KPD Siehe auch Sozialistische Einheitspartei Deutschlands und Land Brandenburg 1947 1952 Normdaten Person GND 122397983 lobid OGND AKS VIAF 47642395 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sagebrecht WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED GEBURTSDATUM 21 Februar 1904GEBURTSORT Gross SchonebeckSTERBEDATUM 8 April 1981STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Sagebrecht amp oldid 235214410