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Der Deutsche Holzarbeiterverband war eine zum 1 Juli 1893 gegrundete freie Gewerkschaft die bis zur Zerschlagung der Gewerkschaften 1933 bestand Deutscher HolzarbeiterverbandGrundung 1 Juli 1893 in KasselSitz StuttgartVorlaufer Deutscher Tischler Verband Vereinigung der Drechsler Deutschlands Vereinigung deutscher Stellmacher Zentralverband der Arbeiter und Arbeiterinnen der Bursten und Pinselindustrie DeutschlandsNachfolger Industriegewerkschaft Holz DDR Gewerkschaft Holz und Kunststoff BRD Auflosung 2 Mai 1933Zweck GewerkschaftMitglieder 315 155 1929 Werbekarte des Deutschen Holzarbeiterverbandes aus der Zeit um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Vorlaufer 2 Struktur 3 Mitgliederentwicklung 4 Vorsitzende 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorlaufer BearbeitenErste Anfange eines gewerkschaftlichen Zusammenschlusses der Holzarbeiter gab es 1868 Auf dem von Johann Baptist von Schweitzer und Friedrich Wilhelm Fritzsche einberufenen allgemeinen Arbeiterkongress wurde damals auch eine Gewerkschaft der Holzarbeiter gegrundet Ihr Vorsitzender wurde Theodor York Sie umfasste bereits alle Zweige des holzverarbeitenden Gewerbes Durch den Ausbruch des Deutsch Franzosischen Krieges und dem Streit zwischen dem ADAV und der SDAP innerhalb der Arbeiterbewegung wurde die Entwicklung behindert York gehorte seit 1869 zur SDAP und daraufhin grundeten die Anhanger des ADAV 1872 den Allgemeinen Deutschen Tischler Verein Dieser war indes nur eine Berufsorganisation fur die Tischler beziehungsweise Schreiner Nach der Vereinigung der beiden Richtungen der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung schlossen sich die beiden Holzarbeiterorganisationen 1876 zum Bund der Tischler und verwandten Berufsgenossen zusammen Nach dem Erlass des Sozialistengesetzes wurde diese Organisation verboten Auf lokaler Ebene bestanden danach Fachvereine die sich 1884 zum Verband von Vereinen der Tischler und verwandter Berufsgenossen zusammenschlossen Daraus ging 1887 der Deutsche Tischler Verband hervor Sitz des Verbandes war Stuttgart Ihr Vorsitzender war Karl Kloss Der Organisation gehorten 1884 4152 und 1893 18685 Mitglieder an Auch unter den Drechslern grundete sich nach einem ersten Ansatz 1877 im Jahr 1887 mit der Vereinigung der Drechsler ein Verband mit Sitz in Hamburg Ihr Vorsitzender war zunachst Karl Legien und seit 1891 Theodor Leipart Im Jahr 1885 wurde die Vereinigung deutscher Stellmacher gegrundet Bereits ein Jahr zuvor hatte sich der Unterstutzungsverein der Bursten und Pinselmacher gegrundet Dieser vereinigte sich 1892 mit einem konkurrierenden Verband zum Zentralverband der Arbeiter und Arbeiterinnen der Bursten und Pinselindustrie Deutschlands Struktur BearbeitenDie genannten grosseren Organisationen schlossen sich 1893 zum Deutschen Holzarbeiterverband zusammen 1 Insgesamt waren auf dem Grundungskongress vom 4 bis 7 April in Kassel etwa 10 Organisationen vertreten davon blieben einige aber zunachst oder auf Dauer der zentralen Industriegewerkschaft der Holzarbeiter fern Ab 1 Juli 1893 nahm der Verband seine Tatigkeit auf 2 Vorsitzender wurden Karl Kloss und sein Stellvertreter Theodor Leipart Nach dem Tod von Kloss wurde Leipart im Jahr 1908 der 1 Vorsitzender Bis 1908 hatte der Verband seinen Sitz in Stuttgart und seither in Berlin Dort hatte die Gewerkschaft seit 1913 ein Verbandshaus Dem Verband schlossen sich spater weitere Berufsverbande wie die der Korbmacher 1896 die der Maschinenarbeiter und die Korkarbeiter 1899 die der Vergolder 1906 die der Schirrmacher 1910 und schliesslich die der Bildhauer 1919 an Neben den Beschaftigten der zum Holz und Schnitzstoffgewerbes gezahlten Gewerbes kamen verwandte Berufe wie die der Musikinstrumentenarbeiter Wagen und Bootsbauer oder Holzspielwarenarbeiter hinzu nbsp Titel der Holzarbeiter Zeitung aus dem Jahr 1913Wahrend der Weimarer Republik untergliederte sich die Gewerkschaft regional in 15 Gaue mit jeweils zwei besoldeten Gauvorstehern Darunter gab es weitere Untergliederungen bis zur Ortsebene Holzarbeiter Zeitung als VerbandsorganDer Verband gab mit der Holzarbeiter Zeitung ein wochentlich erscheinendes Mitgliederorgan heraus und verfugte uber einen eigenen Verlag Die Zeitung erschien erstmals im Jahr 1893 mit 26 Ausgaben und zuletzt im Jahr 1933 mit 51 Ausgaben Die Bibliothek der Friedrich Ebert Stiftung hat sie digitalisiert ins Netz gestellt 3 Mitgliederentwicklung BearbeitenDer Verband hatte einen organisatorischen Schwerpunkt in Wurttemberg Bayern und Hessen wo es eine grosse Zahl holzverarbeitender Betriebe gab 4 Im Jahr 1893 hatte der Verband 22745 Mitglieder Die mit Abstand meisten waren Tischler 19400 gefolgt von den Drechslern 1957 den Burstenmachern 938 und den Stellmachern 450 Anfangs verfugte die Gewerkschaft uber 356 Verwaltungsstellen Ihre Zahl stieg bis 1913 auf 880 an Die Zahl der Mitglieder stieg auf 193 075 Die kriegsbedingten Mitgliederverluste waren 1918 noch nicht vollig uberwunden Die Zahl der Verwaltungsstellen lag bei 781 und die der Mitglieder bei 168 385 Im Jahr 1919 stieg die Zahl der Mitglieder stark auf 361 054 an Der Hochststand war 1922 mit 434 843 Mitgliedern in 1376 Verwaltungsstellen erreicht Als Folge der Hochinflation und der folgenden Krisen sank die Zahl bis 1924 auf 284 742 ab Bis zum Vorabend der Weltwirtschaftskrise 1929 stiegen die Zahlen wieder auf 315 155 an Weiterhin machten die Tischler die mit Abstand grosste Berufsgruppe mit 156 189 Mitgliedern im Jahr 1929 aus Vorsitzende Bearbeiten1893 1908 Karl Kloss 1908 1919 Theodor Leipart 1919 1920 Adam Neumann 1920 1933 Fritz TarnowLiteratur BearbeitenVorstand des Holzarbeiterverbandes Hrsg Aufbau und Werden des Deutschen Holzarbeiter Verbandes Eine kurze Darstellung des Zwecks der Entwicklung der Kampfesmittel und der Erfolge des Verbandes Verlagsanstalt des Deutschen Holzarbeiter Verbandes GmbH Berlin 1921 Link zum Digitalisat in der Bibliothek der Friedrich Ebert Stiftung Fritz Tarnow Deutscher Holzarbeiterverband In Ludwig Heyde Hrsg Internationales Handworterbuch des Gewerkschaftswesens Band 1 Berlin 1931 S 365 371 Digitalisat Helga Grebing Hrsg Das HolzArbeiterBuch die Geschichte der Holzarbeiter und ihrer Gewerkschaften Koln 1993 ISBN 3 7663 2144 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutscher Holzarbeiterverband Sammlung von Bildern Eintrag im Deutschen Bundesarchiv Statut von 1895 in der Bibliothek der Friedrich Ebert Stiftung Holzarbeiter Zeitung Ubersicht uber die digitalisierten Jahrgange in der Bibliothek der Friedrich Ebert StiftungEinzelnachweise Bearbeiten zur Geschichte Dr Ludwig Heyde Hrsg Internationales Handworterbuch des Gewerkschaftswesens 1931 S 365 ff Online bei der Friedrich Ebert Stiftung Aufbau und Werden des Deutschen Holzarbeiter Verbandes Berlin 1921 erschienen in Verlagsanstalt des Deutschen Holzarbeiter Verbandes G m b H S 9 Online bei der Friedrich Ebert Stiftung Link zum Digitalisat der Holzarbeiter Zeitung library fes de Friedhelm Boll Arbeitskampf und Region Arbeitskampfe Tarifvertrage und Streikwellen im regionalen Vergleich 1871 1914 In Gerhard A Ritter Hrsg Der Aufstieg der Arbeiterbewegung Munchen 1990 ISBN 3 486 55641 X S 359 Normdaten Korperschaft GND 15828 8 lobid OGND AKS LCCN n92059478 VIAF 133835782 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutscher Holzarbeiterverband amp oldid 232134370