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Theodor Yorck 13 Mai 1830 in Breslau 1 Januar 1875 in Hamburg auch als Theodor York in der Literatur war ein deutscher Gewerkschafter und Mitbegrunder des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV Er betrieb spater die Vereinigung der deutschen Sozialdemokratie zur SPD Theodor YorckGedenktafel fur Theodor Yorck in Hamburg Harburg am Sand Marktplatz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Zitat 4 Wurdigung 5 Werke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTheodor Yorck war der Sohn eines Tischlers Nach Abschluss der Volksschule ging er 1844 in die Tischlerlehre Seine Gesellenwanderschaft 1849 1855 fuhrte ihn durch Osterreich und Deutschland 1855 zog er nach Hamburg und 1856 nach Harburg das damals zum Konigreich Hannover gehorte Er lebte in den 60er und 70er Jahren des 19 Jahrhunderts dort am Sand Marktplatz Er trat 1867 in den Hamburger Arbeiterbildungsverein ein und lernte Jakob Audorf kennen und durch ihn die Schriften Wilhelm Weitlings Durch einen Arbeitsunfall wurde sein Bein verletzt sodass er lebenslang hinken musste Am 28 Juni 1867 heiratete Yorck die aus Breslau stammende Helene Graass Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor 1 1871 zog er mit seiner Familie nach Hamburg Im Herbst 1873 wurde er schwer krank sodass er alle Partei und Gewerkschaftsamter niederlegen musste Politik BearbeitenSeit 1857 die ersten Gummi Fabriken Harburg zur Industriestadt verwandelten fanden sich wachsende Teile der Arbeiterschaft zu einem Bildungsverein zusammen aus dem sich Theodor Yorck zu einem der fuhrenden Vertreter der fruhen Hamburger Arbeiterbewegung entwickelte Er setzte sich im Arbeiterbildungsverein fur die Grundung einer Krankenkasse ein Durch literarische Abendunterhaltungen versuchte er die Arbeiter zum Reden uber politische Themen anzuregen Durch ausseren Druck musste er 1862 den Arbeiterbildungsverein verlassen Trotzdem wurde er im Juni 1862 vom Harburger Magistrat zu einer bezahlten einundzwanzigkopfigen Delegation des Deutschen Nationalvereins zum Besuch der Londoner Weltausstellung vorgeschlagen Er kam dort mit dem Londoner Arbeiterverein in Kontakt Aus dieser Begegnung erwuchs seine Uberzeugung sich starker fur die Sache der Arbeiter einzusetzen und diese Arbeit unabhangiger von den liberalen burgerlichen Vereinen zu machen Auf Grund von Ferdinand Lassalles Offenem Antwortschreiben vom 1 Marz 1863 grundete Yorck am 24 April 1863 den Harburger Allgemeinen Arbeiter Verein Er nahm am 23 Mai 1863 an der Grundungsversammlung des ADAV in Leipzig teil Weil er die diktatorischen Vollmachten des Prasidenten Ferdinand Lassalle ablehnte gab er bei dessen Wahl nur einen leeren Stimmzettel ab Yorck wurde trotzdem in den Vorstand des ADAV gewahlt dem er bis 1869 angehorte Bei der Reichstagswahl 1867 erhielt er 1287 Stimmen und damit im Stadtgebiet von Harburg funf Stimmen mehr als sein Gegenkandidat der liberale Burgermeister August Grumbrecht Am 27 28 September 1868 nahm Yorck als Prasident des Gewerkvereins der Deutschen Holzarbeiter in Berlin am Kongress des Allgemeinen Deutschen Arbeiterverbandes teil Das Verhalten von Johann Baptist von Schweitzer fuhrte ihn 1869 nach Eisenach zu August Bebel und Wilhelm Liebknecht in die SAPD ebenso wie August Geib Samuel Spier Wilhelm Bracke u a Auf dem Eisenacher Kongress vom 7 bis 9 August 1869 2 schlug Yorck vor dass die Vereinigung der Arbeiter nur auf dem Boden der Internationalen Arbeiterassoziation moglich sein solle Auf gemeinsamen Antrag von Bebel und Yorck wurde beschlossen Die sozialdemokratische Arbeiterpartei betrachtet es als eine Pflicht eines jeden Parteigenossen auf eine Einigung der Gewerkschaften mit allen Mitteln hinzuwirken halt aber die Bedingung fest dass die Gewerkschaften sich von dem Arbeiterschaftsprasidium des Herrn von Schweitzer lossagen Zugleich empfiehlt der Kongress die weitere Bildung von Gewerksgenossenschaften auf internationaler Grundlage 3 1870 wurde er Mitglied der Parteikontrollkommission 4 1871 bis Herbst 1873 5 war er Mitglied und bezahlter Sekretar des Parteiausschusses Er wollte mehr Einfluss der Kommission auf die Redaktion des Partei Zentralorgans Der Volksstaat Dieses fuhrte zum Konflikt mit Adolf Hepner der dann aus der Redaktion ausschied Er spielte eine fuhrende Rolle in den Internationalen Gewerksgenossenschaften Er war bestrebt die Spaltung der Gewerkschaftsbewegung durch eine Union zu uberwinden und pladierte fur die parteipolitische Neutralitat der Gewerkschaften Wegen eines Nierenleidens musste Yorck im Herbst 1873 sein Amt als Parteisekretar niederlegen Mitte Oktober 1874 nahm er noch an den ersten vertraulichen Gesprachen als Vertreter der SDAP mit den Vertreten des ADAV uber die Vereinigung der beiden Organisationen teil Er wurde am 3 Januar 1875 in Hamburg unter Teilnahme von siebentausend 6 Arbeitern in Hamburg auf dem Michaelisfriedhof beerdigt Zitat Bearbeiten In Erwagung dass die Kapitalmacht alle Arbeiter gleichviel ob sie konservativ fortschrittlich liberal oder Sozialdemokraten sind gleichsehr bedruckt und ausbeutet erklart der Kongress es fur die heiligste Pflicht der Arbeiter allen Parteihader beiseite zu setzen um auf dem neutralen Boden einer einheitlichen Gewerkschaftsorganisation die Vorbedingung eines erfolgreichen kraftigen Widerstandes zu schaffen die bedrohte Existenz sicherzustellen und eine Verbesserung ihrer Klassenlage zu erkampfen Insbesondere aber haben die verschiedenen Fraktionen der sozial demokratischen Arbeiterpartei die Gewerkschaftsbewegung nach Kraften zu fordern und spricht der Kongress sein Bedauern daruber aus dass die Generalversammlung des Allg Deutschen Arbeitervereins einen gegenteiligen Beschluss gefasst hat Yorck Hamburg 7 Wurdigung Bearbeiten nbsp Strassenschild zu Theodor Yorck in Hamburg HarburgStrassen wurden nach ihm u a in Hamburg Harburg und Ludwigshafen benannt Werke BearbeitenAn die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins 22 Juni 1869 8 An die deutschen Sozialdemokraten vor dem 17 Juli 1869 9 Referat uber den Normalarbeitstag nach dem stenographischen Protokoll In Der Volksstaat von 3 September 16 September 23 September 1871 Offene Antwort an Herrn Leo Frankel In Demokratisches Wochenblatt Leipzig 15869 Nr 44 S 493 5494 Die industrielle Arbeiterfrage und die Forderung eines neuen Arbeitsrechts Vortrag gehalten auf der Volksversammlung des Congresses der sozial demokratischen Arbeiterpartei zu Coburg am 19 Juli 1874 Yorck Hamburg 1874 Die Union Organ fur die Holzarbeiter Deutschlands Hamburg Altona 10 Literatur BearbeitenTheodor York In Der Volksstaat Jg 7 1875 Nr 1 vom 6 Januar 1876 Theodor York In Der Wahre Jacob Nr 107 1890 S 855 856 Digitalisat Gustav Mayer Johann Baptist von Schweitzer und die Sozialdemokratie Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Gustav Fischer Jena 1909 Reprint Detlev Auvermann Glashutten im Taunus 1970 Heinrich Laufenberg Geschichte der Arbeiterbewegung in Hamburg Altona und Umgegend Band 1 Auer Hamburg 1911 Theodor York In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band 1 Hannover 1960 S 339 340 Werner Ettelt Yorck Theodor In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 S 494 f Wolfgang Schroder Partei und Gewerkschaften Die Gewerkschaftsbewegung in der Konzeption der revolutionaren Sozialdemokratie Tribune Berlin 1975 Werner Ettelt Hans Dieter Krause Der Kampf um eine Gewerkschaftspolitik in der deutschen Arbeiterbewegung 1868 bis 1878 Tribune Berlin 1975 Dieter Fricke Die deutsche Arbeiterbewegung 1869 1914 Ein Handbuch uber ihre Organisation und Tatigkeit im Klassenkampf Dietz Verlag Berlin 1976 Angelika Voss Louis Hamburgs Arbeiterbewegung im Wandel der Gesellschaft Eine Chronik Band 1 1842 bis 1890 Christians Verlag Hamburg 1987 Hamburger Beitrage zur Sozial und Zeitgeschichte Beiheft 3 ISBN 3 7672 1008 8 Christian Gotthard Die Entstehung der Arbeiterbewegung in Harburg 1857 1869 Hamburg 1991 Harburger Jahrbuch 17 Hrsg vom Helms Museum Hamburger Museum fur Archaologie und die Geschichte Harburgs und dem Museums und Heimatverein Harburg Stadt und Land e V Gottfried Christmann Theodor Yorck In Das HolzArbeiterBuch Die Geschichte der Holzarbeiter und ihrer Gewerkschaften Bund Verlag Koln 1993 S 38 41 Arno Herzig York Theodor In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 5 Wallstein Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0640 0 S 390 391 Weblinks BearbeitenSPD Geschichtswerkstatt zu Theodor YorckEinzelnachweise Bearbeiten Carl Theodor 14 Juli 1867 und ein Sohn 6 Februar 1871 4 Marz 1871 Theodor York vertrat als Delegierter 300 Parteimitglieder aus Altona und 25 aus Pinneberg Dieter Fricke S 15 Protokoll uber die Verhandlungen des Allgemeinen Deutschen sozial demokratischen Arbeiterkongresses zu Eisenach Leipzig 1869 Werner Ettelt Hans Dieter Krause S 174 Auf dem Stuttgarter Parteitag 1870 vertrat York die Orte Altona Bielefeld Bremen Hannover Harburg und Heide Dieter Fricke S 39 Auf dem Eisenacher Parteitag 1873 vertrat York Harburg und Juterbog Dieter Fricke S 49 Arno Herzig S 391 Protokoll uber die Sitzungen des Gewerkschafts Kongresses zu Erfurt den 15 16 und 127 Juni 1872 Werner Ettelt Hans Dieter Krause S 332 Die I Internationale in Deutschland 1864 1872 Dokumente und Materialien Dietz Verlag 1964 S 356 360 Mitunterzeichner Die I Internationale in Deutschland S 385 389 Mitunterzeichner Seit dem 15 Januar 1874 Dieter Fricke S 635 Abbildung der Ausgabe vom 15 Marz 1874 Werner Ettelt Hans Dieter Krause S 441 Normdaten Person GND 1025285891 lobid OGND AKS VIAF 251641014 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Yorck TheodorALTERNATIVNAMEN York Theodor Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Gewerkschafter und Mitbegrunder des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins ADAV GEBURTSDATUM 13 Mai 1830GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 1 Januar 1875STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Yorck amp oldid 216721016