www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Willy Paul Steudte 4 Marz 1897 in Oberfrohna 17 September 1973 in Berlin war ein deutscher Politiker SED 1952 war er Minister fur Land und Forstwirtschaft der Landesregierung Mecklenburg und von 1952 bis 1953 Vorsitzender des Rates des Bezirkes Neubrandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Ausbildung und Tatigkeit als Buchhalter Disponent und Geschaftsfuhrer 1 2 Politische Arbeit fur die KPD Inhaftierung Arbeits und Kriegsdienst 1 3 Nachkriegszeit und politische Karriere als SED Mitglied in der SBZ DDR 1 4 Dienst bei der Deutschen Grenzpolizei und letzte Lebensjahre 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenAusbildung und Tatigkeit als Buchhalter Disponent und Geschaftsfuhrer Bearbeiten Wilhelm Steudte war der Sohn eines Textilarbeiters und einer Heimarbeiterin Nach dem Besuch der Volksschule in Russdorf absolvierte er von 1911 bis 1915 eine kaufmannische Lehre in der dortigen Metallwarenfabrik M Pressler amp Co Ausserdem besuchte er die Handelsschule in Limbach Im Anschluss war er als Buchhalter beim Saatzuchtbetrieb von Lochow und bei der Spar und Darlehenskasse in Petkus tatig Ab 1916 arbeitete er als Buchhalter und ab 1917 als Leiter der Buchhaltung bei der Landwirtschaftlichen Kreisgenossenschaft Prenzlau Diese Tatigkeit wurde unterbrochen von einem viermonatigen Kriegseinsatz bei der Fuhrparkkontrolle der Train Ersatz Abteilung Altdamm im Herbst 1918 1 Bis 1925 war Steudte Disponent und Geschaftsfuhrer bei den Niederlassungen Berlin Koslin und Freienwalde der Raiffeisengenossenschaft verlor diese Stellung jedoch durch den Zusammenbruch der Genossenschaft wahrend der Wirtschaftskrise Von 1926 bis 1929 war er Geschaftsfuhrer der Kosliner Lebensmittelfirma E Strege und im Anschluss bis 1931 Disponent bei den Deutschen Kleiderwerken in Koslin 1 Politische Arbeit fur die KPD Inhaftierung Arbeits und Kriegsdienst Bearbeiten Steudte der 1925 der SPD beigetreten war wurde 1931 Mitglied der KPD und der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO Im Folgejahr gehorte er der Unterbezirksleitung Koslin der KPD an In dieser Funktion engagierte er sich unter anderem bei der Organisation von Mieterstreiks und der KPD Landagitation Wegen illegaler Parteiarbeit kam er im Marz 1933 zunachst in Schutzhaft Gerichtsgefangnis Koslin ab Juni wurde er im KZ Hammerstein interniert und als dieses aufgelost wurde im Juli in das KZ Lichtenburg verlegt 1 Nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager arbeitete er von Januar 1934 bis Februar 1936 auf Anweisung des Arbeitsamts Koslin als Erd Moor und Waldarbeiter in einem Arbeitslager in Koslin Danach trat er eine Stelle als Buchhalter in der Kosliner Baustoffhandlung und Betonwarenfabrik Gustav Mahnke an Spater wurde er dort Geschaftsfuhrer und blieb bis 1945 im Unternehmen In dieser Zeit war er Mitglied der DAF Im September Oktober 1939 hatte er in Koslin einen Kriegseinsatz im Landesschutzen Bataillon und wurde im Februar 1945 Angehoriger des Volkssturms kam aber der darauf folgenden Einberufung in die Wehrmacht nicht nach 1 Nachkriegszeit und politische Karriere als SED Mitglied in der SBZ DDR Bearbeiten Von Marz bis Oktober 1945 baute Steudte zusammen mit Richard Schallock und Wilhelm Kons die stadtische Verwaltung in Koslin auf Nachdem Hinterpommern an Polen abgetreten worden war zog Steudte nach Greifswald Dort wurde er im Dezember 1945 zunachst Treuhander des Unternehmens Albert Wiedenbohm Baumaterial Brenn und Nutzholz Dampfsagewerk und nach dessen Verstaatlichung zum VEB Wiedenbohm Greifswald schliesslich Betriebsleiter Diese Position hatte er bis 1948 inne 1 Steudte der im Dezember 1945 wieder Mitglied der KPD geworden war trat im April des Folgejahres in die SED und FDGB ein Ausserdem gehorte er der mecklenburgischen Landeskommission fur Bodenreform an In der SED engagierte er sich als Mitglied des Parteischiedsgerichts und Vorsitzender der Kreisuntersuchungskommission des Kreisverbands Greifswald Ab 1948 war er Mitglied des Kreisvorstandes spater der Kreisleitung Rostock der SED Er gehorte der VVN an und wurde als Verfolgter des Naziregimes anerkannt 2 Von 1948 bis 1949 leitete Steudte in Rostock die Abteilung Industriebedarf der Vereinigten Volkseigenen Handelsbetriebe des Landes Mecklenburg Im Anschluss wurde er Hauptdirektor des Kommunalen Wirtschaftsunternehmens KWU Mecklenburgs in Rostock Er war unter anderem an der Durchfuhrung des Neubauernprogammes beteiligt Im Marz 1950 wurde er zum Landrat des Kreises Rostock ernannt Dieses Amt ubte er bis Januar 1952 aus Gleichzeitig absolvierte er einen funfmonatigen Lehrgang an der Deutschen Verwaltungsakademie Walter Ulbricht in Forst Zinna den er jedoch nicht erfolgreich abschliessen konnte 2 Am 1 Februar 1952 wurde Steudte auf Beschluss des Politburos der SED Minister fur Land und Forstwirtschaft der Landesregierung Mecklenburg Dort arbeitete er bis zum 25 Juli 1952 unter Ministerprasident Bernhard Quandt Im Juli des gleichen Jahres wurde er Vorsitzender des Rates des Bezirkes Neubrandenburg Gleichzeitig gehorte er der SED Bezirksleitung an die jedoch nach einigen Monaten seine Ablosung beantragte Im Oktober 1953 endete daher bereits Steudtes Amtszeit als Vorsitzender des Rates des Bezirks Als Grunde fuhrte die Neubrandenburger SED Fuhrung mangelnde Autoritat fachliche Unfahigkeit und Krankheit an Steudtes Linientreue wurde nicht angezweifelt und fur ihn eine leitende Position in der Wirtschaftsverwaltung ohne umfangreiche politische Verantwortung empfohlen 2 Dienst bei der Deutschen Grenzpolizei und letzte Lebensjahre Bearbeiten Nach seinem Ausscheiden aus dem Rat des Bezirks Neubrandenburg ging Steudte nach Berlin Dort wurde er im Februar 1954 Hauptabteilungsleiter fur die volkseigene ortliche Industrie im Staatssekretariat fur ortliche Wirtschaft der DDR Auch von dieser Funktion wurde er jedoch vorzeitig entbunden da ihm notige Fachkenntnisse fehlten Stattdessen trat er im Februar 1955 in die Deutsche Grenzpolizei ein Dort diente er zunachst als Hauptmann und war Vorsitzender der Kreisparteikontrollkommission der Grenzbereitschaft Schenkendorf 1957 wurde er stellvertretender Vorsitzender der Bezirksparteikontrollkommission im Kommando der Grenztruppen in Patz Im gleichen Jahr wurde er zum Major befordert 1962 ging er in Eichwalde in den Ruhestand 3 Ab 1964 war Steudte Mitglied der Kreisrevisionskommission und der Kommission zur Betreuung alter verdienter Parteimitglieder bei der SED Kreisleitung Konigs Wusterhausen Von 1964 bis 1971 arbeitete er mit dem Ministerium fur Staatssicherheit zusammen 1973 starb er mit 76 Jahren in Berlin 3 Wilhelm Steudte war ab 1920 mit der Handwerkertochter Frieda geb Strege 1900 1973 verheiratet Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor 1 Auszeichnungen Bearbeiten1958 Medaille fur vorbildlichen Grenzdienst 1958 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 1959 Medaille fur treue Dienste in Bronze 1959 Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze 1960 Ehrenzeichen der Deutschen Volkspolizei 1962 Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee in Gold 1967 Vaterlandischer Verdienstorden in SilberLiteratur BearbeitenSteudte Wilhelm In Michael Buddrus Sigrid Fritzlar Landesregierungen und Minister in Mecklenburg 1871 1952 Ein biographisches Lexikon Edition Temmen Bremen 2012 ISBN 978 3 8378 4044 5 S 296 298 Andreas Herbst Steudte Wilhelm In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Wilhelm Steudte In MV Data Die biografische Datenbank 2013 abgerufen am 21 September 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Steudte Wilhelm In Michael Buddrus Sigrid Fritzlar Landesregierungen und Minister in Mecklenburg 1871 1952 Edition Temmen Bremen 2012 S 296 a b c Steudte Wilhelm In Michael Buddrus Sigrid Fritzlar Landesregierungen und Minister in Mecklenburg 1871 1952 Edition Temmen Bremen 2012 S 297 a b Steudte Wilhelm In Michael Buddrus Sigrid Fritzlar Landesregierungen und Minister in Mecklenburg 1871 1952 Edition Temmen Bremen 2012 S 298 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Wilhelm Steudte in der Landesbibliographie MVVorsitzende des Rates des Bezirkes Neubrandenburg Wilhelm Steudte 1952 1953 Hans Jendretzky 1953 1957 Horst Brasch 1957 1959 Kurt Guter 1959 1962 Lothar Geissler 1962 1967 Adolf Garling 1967 1972 Gottfried Sperling 1972 1977 Heinz Simkowski 1977 1990 Wolfgang Otto 1990 Normdaten Person GND 125910303X lobid OGND AKS VIAF 1814165450332427100005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steudte WilhelmALTERNATIVNAMEN Steudte Wilhelm Paul vollstandiger Name Steudte WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SED GEBURTSDATUM 4 Marz 1897GEBURTSORT OberfrohnaSTERBEDATUM 17 September 1973STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Steudte amp oldid 223552684