www.wikidata.de-de.nina.az
Russdorf ist ein Ortsteil der Grossen Kreisstadt Limbach Oberfrohna im Landkreis Zwickau Sachsen Bis 1928 gehorte der Ort als Exklave zu Thuringen und kam erst durch einen Gebietsaustausch zu Sachsen Am 31 Marz 1935 wurde Russdorf nach Oberfrohna eingemeindet das sich am 1 Juli 1950 mit Limbach zur Stadt Limbach Oberfrohna vereinigte RussdorfStadt Limbach OberfrohnaKoordinaten 50 51 N 12 43 O 50 850230555556 12 718516666667 364 Koordinaten 50 51 1 N 12 43 7 OHohe 364 343 387 mFlache 4 7 km Einwohner 1696 Dez 2019 Bevolkerungsdichte 361 Einwohner km Eingemeindung 31 Marz 1935Eingemeindet nach OberfrohnaPostleitzahl 09212Vorwahl 03722Russdorf Sachsen Lage von Russdorf in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Bildung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Blick auf Russdorf vom Aussichtspunkt HeimatblickGeografische Lage Bearbeiten Das Waldhufendorf Russdorf schliesst sich westlich an Oberfrohna an Nachbarorte Bearbeiten Braunsdorf OberfrohnaLangenchursdorf nbsp LimbachFalken Meinsdorf PleissaGeschichte Bearbeiten nbsp Gedenkstein der altenburgischen Exklave Russdorf nbsp Russdorf Schlagbaum der ehemaligen Zollstation nbsp Johanniskirche Russdorf nbsp Thomas Muntzer Grundschule in RussdorfIm Jahre 1335 wurde der Ort erstmals unter dem Ortsnamen Rudelsdorf erwahnt Ab 1457 gehorte Russdorf durch ein Tauschgeschaft des kurfurstlichen Rats Hildebrand von Einsiedel zum St Georgenstift zu Altenburg im Gegenzug erhielt Hildebrand Altmorbitz 1 Dadurch gehorte Russdorf in der Folgezeit als Exklave zur Pflege Altenburg mit welcher der Ort bei der Leipziger Teilung 1485 an das ernestinische Kurfurstentum Sachsen kam Nach der Einfuhrung der Reformation wurde im Jahr 1533 das Altenburger St Georgenstift aufgelost und Russdorf als Teil des Stiftsbesitzes in der Folgezeit unter die Verwaltung des Amts Altenburg gestellt Nach der Wittenberger Kapitulation 1547 gehorte Russdorf mit dem Amt Altenburg 2 3 kurzzeitig zum albertinischen Kurfurstentum Sachsen Durch den Naumburger Vertrag 1554 wurde das Amt Altenburg und seine zugehorigen Orte wieder ernestinisch In der Folgezeit gehorte die von kursachsischen und schonburgischen Gebieten umgebene Exklave Russdorf mit dem Amt Altenburg zu folgenden Ernestinischen Herzogtumern Herzogtum Sachsen 1554 bis 1572 Herzogtum Sachsen Weimar 1572 bis 1603 Herzogtum Sachsen Altenburg 1603 bis 1672 Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1672 bis 1826 Bei der Neuordnung der ernestinischen Herzogtumer im Jahr 1826 kam Russdorf wiederum zum Herzogtum Sachsen Altenburg Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehorte die Exklave Russdorf bezuglich der Verwaltung zum Ostkreis bis 1900 4 bzw zum Landratsamt Altenburg ab 1900 5 Bereits im Jahr 1745 wurde in Russdorf eine Strumpfwirkerinnung gegrundet Die Qualitatswaren wurden im weiten Umkreis verkauft Das Zentrum von Russdorf bestand fruher aus Kirche Schule und dem Gasthof mit Ausspanne In letzterem tagten alle drei Jahre die Altenburger Beamten welche Steuern und Zoll kassierten und Gerichtstag hielten Die Zollstation befand sich bis zu Beginn des 20 Jahrhunderts etwa 400 Meter ostlich des heutigen Gasthofs Russdorf am Kirchweg Bis heute erinnern symbolisch eine Zollschranke und ein Gedenkstein an diese Zeit Durch die Zollabgabe beim Passieren der Grenze ins sachsische Umland entstanden Russdorf erhebliche Verkehrsbehinderungen da der Schlagbaum jeden zum Halten zwang Im Jahr 1912 besuchte das Altenburger Herzogspaar das letzte Mal Russdorf Dies wurde mit einem grossen Volksfest gefeiert 6 Zu dieser Zeit bestand die Industrie von Russdorf aus circa 25 kleineren Betrieben und der Strumpffabrik Welker amp Sohne die erstmals ca 500 Arbeiter beschaftigte Weiterhin gab es etwa 100 Ladengeschafte und Handwerker sowie 50 Bauern und landwirtschaftliche Betriebe Russdorf war somit vollig unabhangig vom sachsischen Umland Russdorf gehorte ab 1918 zum Freistaat Sachsen Altenburg der 1920 im Land Thuringen aufging wahrend seine Nachbarorte im Jahr 1918 vom Konigreich Sachsen zum Freistaat Sachsen kamen Teile von Russdorf gehorten jedoch auch zu Sachsen Dies waren die Hauser westlich des Folgenbachs an der Limbacher Strasse und in der nordostlichen Ortsflur welche durch die Meinsdorfer Strasse im Westen und die Waldenburger Strasse im Suden begrenzt wurde Letztere waren auf einem historischen Messtischblatt von 1874 noch nicht eingezeichnet 7 1928 wurde die fast 500 Jahre wahrende politische Sonderrolle von Russdorf durch einen Staatsvertrag zwischen Sachsen und Thuringen beendet Durch einen Gebietsaustausch wurden die thuringischen Teile des Ortes in sein sachsisches Umland integriert 8 Seitdem gehorte der gesamte zu dieser Zeit ungefahr 4000 Einwohner zahlende Ort Russdorf zur sachsischen Amtshauptmannschaft Chemnitz die 1939 in Landkreis Chemnitz umbenannt wurde Am 31 Marz 1935 wurde Russdorf nach Oberfrohna welches im gleichen Jahr die Stadtrechte erhielt eingemeindet 9 Mit der Bildung der Stadt Limbach Oberfrohna wurde Russdorf am 1 Juli 1950 ein Stadtteil von Limbach Oberfrohna und erhielt dadurch die Bezeichnung Limbach Oberfrohna III 10 Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Russdorf als Stadtteil der Stadt Limbach Oberfrohna im Jahr 1952 zum Kreis Chemnitz Land im Bezirk Chemnitz 1953 in Kreis Karl Marx Stadt Land und Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der ab 1990 als sachsischer Landkreis Chemnitz fortgefuhrt wurde Bei dessen Auflosung kam Russdorf als Ortsteil der Stadt Limbach Oberfrohna im Jahr 1994 zum Landkreis Chemnitzer Land der 2008 im Landkreis Zwickau aufging Sehenswurdigkeiten BearbeitenBarock Kirche Johanniskirche Schlagbaum der ehemaligen Grenze zwischen Sachsen und Thuringen an der Kreuzung Kirchweg Waldenburger Strasse 133 Heimatblick Aussichtspunkt uber Russdorf sowie die benachbarten DorferBildung BearbeitenIn Russdorf befindet sich die Thomas Muntzer Grundschule 11 Literatur BearbeitenPeter Barth Russdorf ehemals eine Exklave Sachsen Altenburgs in Sachsische Heimatblatter 62 2016 3 S 296 300 Sebastian Muller Dorfgesellschaft im Wandel Bevolkerungsentwicklung und Industrialisierung im Limbacher Land des 16 bis 20 Jahrhunderts Vandenhoeck amp Ruprecht 2018 ISBN 978 3 412 51290 3 google com abgerufen am 18 Mai 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Russdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Russdorf auf www limbach oberfrohna de Russdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Sebastian Muller Dorfgesellschaft im Wandel Bevolkerungsentwicklung und Industrialisierung im Limbacher Land des 16 bis 20 Jahrhunderts Vandenhoeck amp Ruprecht 2018 ISBN 978 3 412 51290 3 S 39 42 google com abgerufen am 18 Mai 2022 Russdorf im Amt Altenburg im Buch Geographie fur alle Stande S 208 Erwahnung von Russdorf im Amt Altenburg S 85 Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Das Landratsamt Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Webseite des Gasthofs Russdorf Memento des Originals vom 23 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gasthof russdorf de Historische Messtischblatter von Sachsen Section Hohenstein Ernstthal www reichstagsprotokolle de Karte mit den Austauschgebieten abgerufen am 21 April 2018 Russdorf auf gov genealogy net limbach oberfrohna de Geschichte und Wissenswertes uber unsere Ortsteile Russdorf abgerufen am 2 September 2010 Website der Thomas Muntzer Grundschule in RussdorfStadtteile von Limbach Oberfrohna Braunsdorf Kandler Limbach Oberfrohna Pleissa Russdorf Wolkenburg Kaufungen mit Durrengerbisdorf Herrnsdorf Kaufungen Uhlsdorf mit Muhlwiese Wolkenburg Mulde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russdorf Limbach Oberfrohna amp oldid 237597770