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Wilhelm Friedrich von Jordan geb als Johann Georg Gottfried Wilhelm Jordan 5 Januar 1775 in Stettin 21 April 1841 in Munchen war ein koniglich bayerischer Kammerherr und Generalleutnant Wappen der Freiherren von Jordan auf Wackerstein 1820 Wappen der Jordan nach Siebmachers Wappenbuch 1605 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 1 1 Dottinger Familiengruft 2 Nachkommen 3 LiteraturHerkunft BearbeitenSein Vater Emanuel Gottfried Jordan war ein Jurist der unter Konig Friedrich II als Regierungsrat in Stettin und unter Friedrich Wilhelm II als Tribunal und spater Obertribunalrat in Berlin tatig war Er fuhrte sich zwar mutmasslich auf die Jordan von Alten Patschkau zuruck Am 12 Oktober 1789 wurde er in den Adelsstand erhoben und so wurde sein altester Sohn der sich seitdem Wilhelm Friedrich von Jordan nannte ebenfalls adelig Dieser besuchte das Akademische Gymnasium bis zur Ablegung der Maturitat 1793 in Stettin dann besuchte er die Universitat Frankfurt an der Oder Nach drei Jahren trat er in den preussischen Staatsdienst ein und wurde 1796 als Legationssekretar ubernommen und der Gesandtschaft von Paris zugeteilt 1789 sollte er Sekretar an der Botschaft in Lissabon in Portugal werden stattdessen wurde er zu der ersten Friedenskonferenz des ersten Koalitionskrieges nach Rastatt eingeteilt Gegen Ende des Kongresses wurde die abreisende franzosische Delegation ausserhalb von Rastatt von den Osterreichern uberfallen und zwei Gesandte ermordet der dritte Jean Antoine Debry konnte sich nach Rastatt retten und wurde dann von Wilhelm Jordan an die franzosische Seite des Rheins geleitet Danach kehrte er wieder nach Berlin zuruck Seine Hoffnung aufgrund seine Heldentat belohnt zu werden erfullte sich nicht und verargert begab er sich am 22 August 1799 nach Bayern in kurbayerische Militardienste Hier wurde er von Max IV Joseph als Oberlieutenant der Cavallerie a la suite in die bayerische Armee aufgenommen und mit einer Brigade in die Kampfzone der nordlichen Schweiz versetzt 1800 wurde er in einer bayerischen Subsidien Armee die von England bezahlt wurde eingesetzt Hier avancierte er zum Rittmeister und Adjutant des Carl Philipp von Wrede und wurde auch in die Schlacht bei Messkirch eingesetzt Nach Kriegsende und dem Frieden von Luneville wurde er in den bayerischen Generalstab berufen Er meldete 1801 sich mit Zustimmung des Kurfursten um als Kriegsfreiwilliger in Agypten auf Seiten Englands gegen Frankreich zu kampfen daraus wurde aber nichts da die Franzosen kapitulierten und im Friede von Amiens mit Grossbritannien Frieden schlossen Nach seiner Ruckkehr aus England und Kurierdiensten mit Paris wurde er 1820 zum Major befordert Noch im gleichen Jahr brachte er wichtige bayerische Depeschen nach Berlin und reiste dann in diplomatischen Dienst nach St Petersburg der damaligen Hauptstadt des Zarenreiches weiter Seine Reise fuhrte ihn weiter nach Moskau und Odessa und von Konstantinopel uber die Walachei zuruck nach St Petersburg Im Auftrag des bayerischen Hofes reist er dann uber Stockholm Kopenhagen und Berlin zuruck nach Bayern wo er am 17 September 1803 wieder ankam Nach seiner Ruckkehr wurde er zum Flugeladjutanten ernannt Im Zuge des Vierten Koalitionskrieges waren Frankreich und Bayern miteinander verbunden Jordan wurde Adjutant des Kronprinzen Ludwig und zum Oberstleutnant ernannt 1808 erhielt er das bayerische Indigenat Im Funften Koalitionskrieg diente er als Kurier zwischen dem Feldhauptquartier und dem bayerischen Konig Durch seine zahlreichen Dienste fur die Wittelsbacher erhielt er auch engen Kontakt mit der Munchner Hofgesellschaft Auf diesem Weg lernte er die Kammerdame der Konigin Grafin Violante von Sandiszell 8 April 1859 kennen ein engeres Verhaltnis wird ab 1809 angenommen Am 20 November 1811 erwarb er das Schloss Wackerstein und weitere angrenzende Landereien In diesen Jahren war er nicht an wichtigen militarischen Aktionen wie etwa dem Russlandfeldzug 1812 beteiligt 1813 wurde er zum Generalmajor ernannt Bayern war damals aus der Verbindung zu Frankreich ausgeschert und Jordan musste weiterhin seine Dienste am bayerischen Hof ausuben Am 12 Juni 1814 wurde er in den bayerischen Freiherrenstand aufgenommen zugleich wurde er Besitzer eines Patrimonialgerichts II Klasse Am 16 Juli 1814 beantragte er eine Heiratserlaubnis mit Violante von Sandizell die am gleichen Tag vom Konig gewahrt wurde die Hochzeit fand am 9 August 1814 statt Am 19 Oktober 1814 brach er in Begleitung seiner Frau und seiner Schwagerin Elise von Sandizell in unbekannter Mission nach Rom und Neapel auf wobei er sich in Portici niederliess Hier wurde am 20 Marz 1815 die Tochter Carolina von Jordan geboren Am 20 Marz 1816 war er wieder zuruck in Munchen um in die drohende Versteigerung seines Besitzes in Wackerstein einzugreifen dies konnte durch ein Darlehen des Invaliden Fonds auf Anweisung von Maximilian I Josef abgewendet werden seine Familie folgte ihm nach im Gepack war der einbalsamierte Leichnam der Carolina von Jordan 1817 wurde seine zweite Tochter Mathilde geboren und im Dom zu Regensburg von Domdekan und spateren Weihbischof Georg Michael Wittmann getauft Dabei passierte die Peinlichkeit dass als deren Mutter Elisabeth Maria Anna Dionysia von Sandiszell eingetragen wurde die jungere Schwester und langjahrige Reisebegleiterin der Violante Ein Jahr spater wurde dieser Eintrag auf Violante Creszentia von Wittmann geandert nbsp Schloss Wackerstein 2010 nbsp Schloss Suresnes 2012 nbsp Andechs nach dem Kurbayerischen Atlas 1690 Nach Ruckkehr nach Bayern zog sich die Familie auf Schloss Wackerstein zuruck 1818 liess er sich von seinen militarischen Posten entbinden und konnte durch eine vorgezogene Pensionsabgeltung schuldenfrei werden Am 23 Dezember 1822 erwarb er das Schloss Suresnes in Schwabing Der unvermogende Oberleutnant Johann Dillmann war per Losentscheid in den Besitz des Schlosses gekommen konnte sich aber den Unterhalt nicht leisten auf Vermittlung des Konigs wurde der Besitz fur 7 000 fl an Jordan gegeben Das Schloss wurde von der Familie in dem nachsten Jahre bevorzugt bewohnt 1827 wurde der Posten eines Kreiskommandanten der Landwehr im Regenkreis frei und Konig Ludwig I vergab diesen Dienstposten an Jordan und bestatigte am 14 November 1827 seinen Titel als Generalmajor aber ohne Bezahlung die Pension war schon abgegolten am 1 Februar 1828 erhielt er zudem die Funktion eines Kreiskommandanten des Unterdonaukreises Am 1 November 1829 wurde er zum Generalleutnant befordert Parallel dazu verkaufte er nach langeren Verhandlungen zum 1 Juli 1828 sein Patrimonialgericht fur 69 000 fl an den Staat 1830 begab sich Jordan auf eine langere Reise nach den Niederlanden und Frankreich insbesondere nach Paris Am 9 September 1830 meldete er sich wieder bei seinem Kreiskommando von seinem Urlaub zuruck Am 12 Januar 1832 wurde er seines Postens als Kreiskommandant mit der Begrundung als solcher musse er immer in seinem Kreis wohnhaft sein enthoben Am 14 April 1832 ubertrug er seinen gesamten Besitz an seinen Sohn Max als dessen Vormunder seine Mutter Violante die Schwagerin Elise und der General Graf von Pappenheim bestimmt wurden Am 6 Juli 1832 stellte er den Antrag auf Ausstellung eines Reisepasses nach Preussen vermutlich um seine Mutter zu besuchen Mit dem 23 April 1834 kaufte er das Gut des ehemaligen Kloster Andechs von der verwitweten Baronin von Kerstorff um 57 000 fl Zugleich liess er den Besitz an seinen Sohn Max uberschreiben und das Okonomiegut und die Brauerei in Andechs wurden verpachtet 1840 hatte Jordan sein Schloss Suresnes in Munchen verkauft 1840 verkaufte er das Schloss Wackerstein an das Landwirtsehepaar Michael und Theresia Forstner sodass er nur mehr das Gut Andechs besass Er wohnte sodann in einer Mietwohnung in Munchen in der Ludwigstrasse 10 III Stock in Munchen Hier verstarb er nach langerer Krankheit am 26 Februar 1841 Dottinger Familiengruft Bearbeiten nbsp Jordangruft in Dotting 2018 1832 entstanden die Plane zur Errichtung eines Familienbegrabnisstatte Diese liess Wilhelm Friedrich 1835 auf dem Spitzelberg von Dotting auf eigenem Grund errichten die Grabkapelle und Grablege wurde 1836 benediziert Auch der langjahrige Waffengefahrte und Feldzeugmeister von Konig Max I Joseph Heinrich LII Reuss zu Kostritz kaufte sich noch zu Lebzeiten in diese Gruft ein In die Dottinger Grabkapelle wurde als erstes der mumifizierte Leichnam der Tochter Carolina beigesetzt der 19 Jahre im Eiskeller von Schloss Wackerstein aufbewahrt worden war 1841 verstarb im 66 Lebensjahr Wilhelm Friedrich von Jordan in Munchen und wurde drei Tage danach in der Dottinger Gruft beigesetzt Auch der uberraschend im 32 Lebensjahr an den Folgen einer Gesichtsrose plotzlich und kinderlos verstorbener Sohn Maximilian von Jordan wurde in der Gruft am 3 Juni 1850 bestattet Am 23 Februar 1851 verstarb der General und Generaladjutant Heinrich LII Reuss zu Kostritz und wurde nach einer kurzen Aufbahrung in Munchen am 26 Februar 1851 nach Dotting verbracht und dort bestattet Violante von Sandiszell verstarb am 8 April 1859 in Munchen im Alter von 76 Jahren an den Folgen einer Grippe Sie ist die letzte die in der Grabkapelle der Familie am 10 April beigesetzt wurde Ein sechster Sarg gedacht vermutlich fur die Tochter Mechthildis blieb leer sie wurde auf dem alten Friedhof von Dresden Friedrichstatt begraben Die Grabkapelle ist ein breitgelagerter Massivbau mit einem flachen Satteldach neben dem Eingang befinden sich die Wappen der Jordans links und der Sandizells rechts Die Jordangruft wurde 2012 13 vollstandig renoviert ebenso die darin befindlichen Sarge Die Leichname wurden von Andreas Nerlich gerichtspathologisch untersucht und beschrieben Die Dottinger Grabkapelle ist unter der Aktennummer D 1 76 153 27 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Dotting verzeichnet Nachkommen BearbeitenCarolina von Jordan 20 Marz 1815 in Portici 24 Juli 1816 ebenda Theresa Mechthildis Carolina Johanna von Jordan 8 April 1817 in Regensburg 13 Dezember 1886 in Dresden verheiratet mit dem spateren Reichskanzler von Osterreich Ungarn Friedrich Ferdinand von Beust Maximilian Joseph Carl von Jordan 15 April 1818 in Regensburg 30 Mai 1850 in Munchen Literatur BearbeitenAndreas Nerlich Wilhelm von Jordan Flugeladjutant von Konig Max I Joseph Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 2022 ISBN 978 3 87437 609 9 Andreas Nerlich Memento Mori Freiherr Wilhelm von Jordan und seine Familiengruft bei Dotting In Markt Pforring Hrsg Pforring Geschichte eines Marktes S 244 297 Friedrich Pustet Regensburg 2020 ISBN 978 3 7917 3134 6 Andreas Nerlich Prinzessin Wackerstein Geheimnisse einer bayerischen Kindermumie aus der Zeit Konig Max I Joseph Carolina von Jordan Eine medizinisch historische Untersuchung Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 2019 ISBN 978 3 87437 589 4 PersonendatenNAME Jordan Wilhelm Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG bayerischer GeneralmajorGEBURTSDATUM 5 Januar 1775GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 21 April 1841STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Friedrich von Jordan amp oldid 239173956