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Werner von Rosenegg 1367 erstmals erwahnt 24 April 1402 in Reichenau war von 1385 bis 1402 Abt des Klosters Reichenau Epitaph des Abts Werner von Rosenegg im Reichenauer Munster Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Kirchenpolitische Tatigkeit 2 2 Bemuhungen um die rechtliche und wirtschaftliche Stellung des Klosters Reichenau 2 3 Bautatigkeit 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Wappen der Freiherren von Rosenegg Werner von Rosenegg entstammte dem badischen Adelsgeschlecht der Freiherren von Rosenegg die ihren Stammsitz auf Burg Rosenegg bei Rielasingen im Hegau hatten Er war ein Sohn von Hans I von Rosenegg 1343 1383 und dessen erster Ehefrau einer Freifrau von Tengen 1 1367 wird er als Konventuale des Klosters Reichenau erstmals urkundlich erwahnt Er war zunachst Leiter des klosterlichen Spitals Pfarrrektor des dem Kloster Reichenau inkorporierten Pfarrstifts Radolfzell und von 1370 bis zu seiner Ernennung zum Abt im Jahre 1385 Dekan Anders als sein Amtsvorganger Mangold von Brandis befand sich Werner von Rosenegg wahrend des Schismas auf der Seite des romischen Papstes Urban VI Nachdem Werner 1385 von den Konventsmitgliedern zum Abt gewahlt worden war ersuchte er den Papst um die Bestatigung seiner Wahl konnte aber aufgrund der Finanzmisere in der sich das Kloster Reichenau seit Eberhards von Brandis Abbatiat befand nicht selbst nach Rom reisen Im April 1386 erhielt er von Urban VI die Erlaubnis sich von einem Bischof zum Abt weihen zu lassen und wurde am 29 Juli 1386 vom Augsburger Weihbischof Albert in der Klosterkirche St Ulrich und Afra in Augsburg geweiht 2 Bereits als Dekan hatte Werner sein Klostergelubde gebrochen und einen illegitimen Sohn gezeugt fur dessen Versorgung er auf alle Sondereinkunfte aus seiner Monchspfrunde verzichtete 3 Abt Werner von Rosenegg verstarb am 24 April 1402 und wurde im Reichenauer Munster vor dem Altar des heiligen Otmar und Gallus beigesetzt Wirken BearbeitenKirchenpolitische Tatigkeit Bearbeiten Wahrend sich sein Amtsvorganger Mangold von Brandis im Schisma auf die Seite des avignonesischen Papsttums geschlagen hatte fuhrte Werner von Rosenegg den Reichenauer Konvent wieder der romischen Obodienz zu und naherte ihn damit nicht nur dem Konstanzer Bistum und Bischof Nikolaus an sondern sicherte sich auch die Gunst Konig Wenzels Wenzel verlieh dem Reichenauer Abt zwei Gerichtsprivilegien die seine Rechtsposition erheblich verbesserten 4 Mit seiner Ruckkehr zur romischen Obodienz riskierte Werner von Rosenegg jedoch einen Konflikt mit der habsburgischen Landesherrschaft der nur verhindert werden konnte weil nach dem Tod Herzog Leopolds im Jahre 1386 der ebenfalls dem urbanistischen Lager angehorige Herzog Albrecht III die habsburgischen Gebiete verwaltete Bemuhungen um die rechtliche und wirtschaftliche Stellung des Klosters Reichenau Bearbeiten Werners gesamte Amtszeit war uberschattet von der finanziellen Notlage seines Konvents sodass er uberwiegend darum bemuht war diese prekare wirtschaftliche Situation zu uberwinden und die gestarkte Rechtsposition des Inselklosters zu sichern Die Schuldenlast der Abtei war so hoch dass sich Werner von Rosenegg 1388 gezwungen sah die Lehens Prasentations und Investiturrechte aller Reichenauer Pfarreien an die Grafen von Nellenburg zu verpfanden 4 Trotz aller Bemuhungen gelang es ihm nicht den Klosterhaushalt zu konsolidieren 1398 erwirkte er von Papst Bonifaz IX zwei Restitutionsbullen mit deren Hilfe unrechtmassig verausserter Klosterbesitz zuruckgefordert werden konnte 2 Obwohl die Stadt Konstanz versuchte die klosterlichen Gemeinden Allensbach Steckborn Berlingen und Reichenau ohne die Erlaubnis des Abts in einem Burgrechtsverhaltnis zu halten gelang es Werner von Rosenegg die Reichenauer Gemeinden wieder starker an das Kloster Reichenau zu binden musste sich aber damit abfinden dass diese Gemeinden noch weitere zehn Jahre das Konstanzer Burgrecht behalten durften 4 Werner von Rosenegg liess die Gebeine des heiligen Markus aus dem Kloster entfernen und nach Radolfzell bringen wurde aber im Juli 1394 dazu gezwungen sie wieder auf die Reichenau zuruckzubringen Es ist umstritten ob er den Reliquienschatz lediglich vor Ubergriffen in Sicherheit bringen wollte mit dem Fortschaffen der Markusreliquien die Klostergemeinden unter Druck setzen wollte mit denen er sich aufgrund der Verlangerung des Burgrechts mit der Stadt Konstanz in Konflikt befand oder ob er den Verkauf an die Venezianer plante um die Finanzlage seines Konvents zu verbessern 5 2 Die Konventsgrosse die aufgrund wirtschaftlicher Stagnation und kirchenpolitischen Konflikten bereits seit Beginn des 13 Jahrhunderts kontinuierlich gesunken war schrumpfte unter Abt Werner von Rosenegg weiter auf nur zwei Monche Bautatigkeit Bearbeiten Werner von Rosenegg liess trotz finanzieller Engpasse nicht nur den bereits unter Abt Diethelm von Castell begonnenen Bau seines Sitzes in Konstanz fertigstellen sondern auch den Turm in Steckborn instand setzen Ferner stiftete er dem Reichenauer Munster 1392 eine grosse Glocke auf der sowohl das Abteiwappen als auch das Rosenwappen der Freiherren von Rosenegg eingegossen sind 2 Literatur BearbeitenKonrad Beyerle Von der Grundung bis zum Ende des freiherrlichen Klosters 724 1427 In Konrad Beyerle Hrsg Die Kultur der Abtei Reichenau Erinnerungsschrift zur zwolfhundertsten Wiederkehr des Grundungsjahres des Inselklosters 724 1924 1 Teilband Verlag der Munchner Drucke Munchen 1925 S 202 205 Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 295 301 und S 486 493 Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 489 490 a b c d Konrad Beyerle Von der Grundung bis zum Ende des freiherrlichen Klosters 724 1427 In Konrad Beyerle Hrsg Die Kultur der Abtei Reichenau Erinnerungsschrift zur zwolfhundertsten Wiederkehr des Grundungsjahres des Inselklosters 724 1924 1 Teilband Verlag der Munchner Drucke Munchen 1925 S 55 212 hier S 202 205 Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 492 a b c Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 295 301 Thomas Kreutzer Verblichener Glanz Adel und Reform in der Abtei Reichenau im Spatmittelalter Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B 168 Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019760 2 S 226 227 VorgangerAmtNachfolgerMangold von BrandisAbt von Reichenau 1385 1402Friedrich von ZollernPersonendatenNAME Rosenegg Werner vonKURZBESCHREIBUNG Abt der Reichenau 1385 1402 GEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM 24 April 1402STERBEORT Reichenau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner von Rosenegg amp oldid 224209539