www.wikidata.de-de.nina.az
Weigersdorf obersorbisch Wukrancicy ist ein Ortsteil der sachsischen Gemeinde Hohendubrau im Landkreis Gorlitz In Weigersdorf das zum sorbischen Siedlungsgebiet gehort hat die Gemeinde ihren Verwaltungssitz Weigersdorf Wukrancicy Vorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde HohendubrauKoordinaten 51 16 N 14 39 O 51 263888888889 14 645833333333 167 Koordinaten 51 15 50 N 14 38 45 OHohe 167 m u NHNFlache 8 14 km Einwohner 375 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 46 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1995Postleitzahl 02906Vorwahl 035932Luftbild Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 2 3 Ortsname 3 Quellen und weiterfuhrende Literatur 3 1 Literatur 3 2 Fussnoten 3 3 WeblinksGeographie BearbeitenWeigersdorf liegt etwa zehn Kilometer nordlich der an der Bundesautobahn 4 liegenden Stadt Weissenberg und westlich der Hohen Dubrau am Weigersdorfer Fliess Im Nordosten liegt Dauban im Norden Forstgen es schliessen sich Leipgen Steinolsa und Kollm bis zum Osten an im Sudosten liegt Gross Radisch und Ober Prauske im Suden Im Westen verlauft die Kreisgrenze hinter der im Landkreis Bautzen die Malschwitzer Ortsteile Wartha und Kleinsaubernitz liegen Geschichte Bearbeiten nbsp Weigersdorfer St Trinitatis Kirche der Selbstandigen Evangelisch Lutherischen KircheOrtsgeschichte Bearbeiten In der Gemarkung wurden bronzezeitliche Brandgraber gefunden die eine urgeschichtliche Besiedlung belegen Nach der Volkerwanderung war dieser Landstrich fur mehrere Jahrhunderte unbesiedelt Die Siedlungsform als Waldhufendorf lasst auf eine deutsche Besiedlung wahrend der Hochmittelalterlichen Ostsiedlung schliessen Die erste urkundliche Erwahnung findet sich in einer Urkunde des Klosters St Marienthal als im Jahr 1334 ein Petrus de Wignandisdorff genannt wurde Auch die Namensform ist ein Indiz fur eine deutsche Ortsgrundung da viele Dorfer nach einem Lokator benannt wurden Weigersdorf war nach Baruth eingepfarrt und gehorte auch zur Herrschaft Baruth als diese 1527 auf die sieben Sohne Christophs von Gersdorff belehnt wurde nbsp Preussischer und sachsischer Grenzstein Nr 68 der 1815 1945 bei Weigersdorf bestehenden LandesgrenzeNachdem das Konigreich Sachsen in den napoleonischen Kriegen auf franzosischer Seite kampfte musste es 1815 infolge der erzwungenen Teilung des Konigreiches Sachsen viele Landesteile an Preussen abtreten So kamen unter anderem die seit dem Prager Frieden zu Sachsen gehorige Niederlausitz und der nordostliche Teil der Oberlausitz an Preussen Infolgedessen wurde Weigersdorf 1816 dem neu gegrundeten Landkreis Rothenburg Provinz Schlesien zugeordnet und 1829 vom weiterhin sachsischen Baruth nach Gross Radisch umgepfarrt nbsp Sorbische Inschrift am Kirchturm uber dem Eingang Cesc budz Bohu we tej wysokosci Ehre sei Gott in der Hohe Im Jahr 1834 wurde die evangelisch lutherische altlutherische Gemeinde gegrundet Sie erbaute 1846 eine Kirche musste jedoch bis 1872 warten um auch einen Kirchturm bauen zu durfen Ab 1848 war Jan Kilian Pfarrer in Weigersdorf Im Jahr 1854 wanderte er mit 550 Sorben aus Weigersdorf Klitten und anderen Orten in der Umgebung nach Texas aus und grundete dort die sorbische Siedlung Serbin Die Weigersdorfer Kirchgemeinde und die evangelisch lutherische Kirche gehoren heute zum Kirchenbezirk Lausitz der Selbstandigen Evangelisch Lutherischen Kirche Eine evangelische Schule bestand in Weigersdorf seit 1828 Die altlutherische Gemeinde grundete 1872 eine eigene Schule woraufhin 1875 bis 1901 die evangelische Schule geschlossen war Zum Schulbezirk gehorten die Dorfer Dauban Gross Saubernitz und Ober Prauske Die 1917 fur die Rustungsproduktion des Ersten Weltkriegs abgegebene Kirchglocke konnte 1924 durch eine neue ersetzt werden Am 1 April 1938 wurde die nordlich gelegene Gemeinde Dauban eingegliedert Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der schlesische Teil der Oberlausitz wieder an Sachsen In der 1945 1946 durchgefuhrten Bodenreform wurde das Gut Weigersdorf neu aufgeteilt Mit der Auflosung der Lander in der DDR wurde Weigersdorf 1952 dem Kreis Niesky Bezirk Dresden zugeordnet Im Marz 1955 wurde im Ort eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG gegrundet in der auch die Gutsflachen eingebracht wurden 1973 kam es zur Eingemeindung von Ober Prauske Am 1 Juli 1995 schlossen sich die Gemeinden Weigersdorf Gebelzig und Gross Radisch zur Gemeinde Hohendubrau zusammen 1 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1825 2 3321871 6461885 6161905 6211925 7211939 8781946 3 11041950 10861964 9581971 4 9601988 10731999 4942002 4902014 428Im Jahr 1777 wirtschafteten in Weigersdorf 11 besessene Mann 8 Gartner und 23 Hausler Zwischen 1825 und 1871 verdoppelte sich die Einwohnerzahl nahezu von 332 auf 646 fiel danach jedoch bis 1885 auf 616 zuruck Bis zum Anfang des Zweiten Weltkriegs hatte Weigersdorf fast 880 Einwohner Die Nachkriegszahlen enthalten auch Dauban das 1925 noch 250 Einwohner hatte Von 1946 bis 1964 ist ein Ruckgang um etwa 150 Einwohner zu verzeichnen Bis 1971 konnte die Zahl gehalten werden und stieg anschliessend durch die Eingemeindung Ober Prauskes wieder auf uber 1000 an Die Zahlen nach dem Hohendubrauer Gemeindezusammenschluss zeigen dass nur noch etwa 500 Einwohner im Ort lebten Bis Anfang der 2020er Jahre sank die Zahl auf unter 400 nbsp Sorbische Inschrift an der ehemaligen SchuleWeigersdorf hatte ursprunglich eine uberwiegend sorbische Bevolkerung 1863 waren unter den 600 Einwohnern laut amtlichen Angaben 467 Sorben 4 1884 hatte Muka fur seine Statistik der Sorben in der Oberlausitz sogar 530 Sorben bei 625 Einwohnern gezahlt 5 Dies entspricht einem sorbischen Bevolkerungsanteil von 77 8 1863 beziehungsweise 84 8 1884 Der Sprachwechsel zum Deutschen erfolgte uberwiegend bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Ernst Tschernik zahlte 1956 in der Gemeinde Weigersdorf mit Dauban einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von nur noch 25 4 6 wobei er im abgelegeneren Dauban etwas hoher und in Weigersdorf niedriger lag Heute ist das Sorbische als Umgangssprache in Weigersdorf aus dem Alltag verschwunden An die sorbische Vergangenheit erinnern noch sorbische Inschriften an der alten Schule an und in der Kirche St Trinitatis sowie am Grabstein des Lehrers Andreas Dutschmann auf dem altlutherischen Friedhof Ortsname Bearbeiten Der Ortsname ist auf einen Wignand als Ortsgrunder zuruckzufuhren Uber Wignandisdorff 1334 Wiknantstorf 1419 Weygessdorff 1488 Weichmannsdorf 1529 entwickelte sich der Ortsname zu Weygersdorff 1658 und schliesslich Weigersdorf 1791 Der sorbische Name Wukrancicy wurde aus dem deutschen Personennamen sorabisiert dabei wurde wi zu wu und Wuknan zu Wukran Zudem wurde das bei Ortsnamen haufig anzutreffende Prafix icy angehangt 7 Quellen und weiterfuhrende Literatur BearbeitenLiteratur Bearbeiten Von der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 ISBN 3 929091 96 8 S 278 f Robert Pohl Heimatbuch des Kreises Rothenburg O L fur Schule und Haus 1 Auflage Buchdruckerei Emil Hampel Weisswasser O L 1924 S 243 f Fussnoten Bearbeiten StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1995 Weigersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Einwohnerzahlen 1946 1995 sind inklusive Dauban ab 1973 auch inklusive Ober Prauske a b Von der Muskauer Heide zum Rotstein S 278 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Landbevolkerung Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Veroffentlichungen des Instituts fur Slawistik Band 4 Akademie Verlag Berlin 1954 S 122 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 254 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 329 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weigersdorf Wukrancicy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile der Gemeinde Hohendubrau Dauban Dubo Gebelzig Hbjelsk Gross Radisch Radsow Gross Saubernitz Zubornica Jerchwitz Jerchecy Ober Prauske Hornje Brusy Sandforstgen Borstka Thrana Drenow Weigersdorf Wukrancicy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weigersdorf Hohendubrau amp oldid 230277989