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Dieser Artikel behandelt den Begriff Wechselkurssystem bzw Internationales Wahrungssystem also die Tauschrelation von Wahrungen fur Wahrungssystem bzw Wahrungsordnung siehe Wahrungssystem Als Wechselkurssystem auch Wechselkursregime bezeichnet man die Art und Weise wie sich ein Wechselkurs also die Tauschrelation zwischen zwei Wahrungen bildet Es lassen sich zwei Grundformen unterscheiden Bildet sich ein Wechselkurs frei durch das Angebots und Nachfrageverhalten auf dem Devisenmarkt liegt ein flexibler Wechselkurs vor Ein System fester Wechselkurse wird dagegen durch staatliche Vereinbarungen geschaffen und muss durch Interventionen abgesichert werden Daneben existieren zahlreiche Zwischen und Sonderformen Die Wahl des Wechselkurssystems eines Landes wird durch politische Ziele und vorhandene internationale Verflechtungen beeinflusst Das Wechselkurssystem ist Teil der Wahrungsordnung eines Landes Inhaltsverzeichnis 1 Flexible Wechselkurse 1 1 Eigenschaften 1 2 Vor und Nachteile 2 Fixe Wechselkurse 2 1 Eigenschaften 2 2 Vor und Nachteile 3 Klassifikation von Wechselkurssystemen 4 Historische Entwicklung 5 Wahl des Wechselkurssystems 6 Ubersicht 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksFlexible Wechselkurse BearbeitenEigenschaften Bearbeiten nbsp Devisenmarktgleichgewicht im System flexibler Wechselkurse 1 Flexible freie Wechselkurse wie beim Floating entsprechen dem Prinzip einer marktwirtschaftlichen Preisbildung auf dem Devisenmarkt Die Kursbildung erfolgt ausschliesslich durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage d h grundsatzlich ohne staatliche Eingriffe Der Marktmechanismus auf dem Devisenmarkt der sogenannte Wechselkursmechanismus sorgt in der Theorie dafur dass die Angebots und Nachfragemengen zum Gleichgewichtskurs ubereinstimmen Devisenmarktgleichgewicht 2 Fur die Entstehung eines Gleichgewichtes auf dem Devisenmarkt muss die Bedingung der Zinsparitat erfullt sein Diese Hypothese besagt dass die Effektivrendite von in und auslandischen Kapitalanlagen gleich sein muss Sie impliziert dass Zinsunterschiede zwischen in und auslandischen Kapitalanlagen allein auf erwarteten Wechselkursanderungen beruhen D h beim Gleichgewichtskurs gleichen sich die erwarteten kurzfristigen Renditen an 3 Verschieben sich Devisenangebot und oder Devisennachfrage der verschiedenen Wahrungen im Zeitablauf fuhrt dies zu einer Veranderung der gleichgewichtigen Wechselkurse Diese Schwankungen werden als floating bezeichnet Wird der Wechselkurs seitens der Zentralbanken beeinflusst um kurzfristige Schwankungen zu glatten und fur geordnete Marktverhaltnisse zu sorgen spricht man von managed floating Zielen die Interventionen auf die Manipulation des Wechselkurstrends ab bezeichnet man dies als dirty floating 4 Damit eine Anpassung des Devisenmarktgleichgewichtes nach Storungen erfolgen kann beispielsweise aufgrund steigender Importe mussen die Bedingungen der vollstandigen Konkurrenz erfullt sein Der Devisenmarkt kommt diesem Idealmodell sehr nahe da regelmassig viele Anbieter und Nachfrager auf dem Markt tatig sind die Markttransparenz sehr hoch ist sowie die sachlichen personlichen oder raumlichen Differenzierungen kaum Bedeutung haben 5 Devisenangebot und nachfrage stammen einerseits von Aussenhandlern die Export und Importgeschafte in fremder oder eigener Wahrung abwickeln Zum anderen entstehen sie durch Zinsarbitrageure die ihre Finanztransaktionen von Zinsdifferenzen und Wechselkurserwartungen abhangig machen 6 Auf die Festsetzung eines durch wahrungspolitische Vereinbarungen vorgegebenen Leitkurses wird in einem System flexibler Wechselkurse verzichtet Beispiele fur Lander mit vollig flexiblen Wechselkursen sind die USA das Vereinigte Konigreich Norwegen sowie Schweden 7 Vor und Nachteile Bearbeiten Der Hauptvorteil eines Systems flexibler Wechselkurse besteht darin dass die eigenstandige Geldpolitik des Landes erhalten bleibt Es bestehen somit bessere Moglichkeiten auf Schocks zu reagieren 8 Durch den Wegfall der Interventionsverpflichtungen konnen die Zentralbanken die volle Kontrolle uber die Geldmengenentwicklung im Inland erlangen 9 Da eine Anpassung der Wechselkurse trotzdem moglich ist wenn die nationale Inflationsrate Produktivitat oder Wirtschaftsentwicklung von der Entwicklung im Ausland abweicht stutzen flexible Wechselkurse die stetige Anpassung der Wirtschaft 7 Durch die Abwertung einer Wahrung werden die Exporte des betroffenen Landes erleichtert da sie sich fur das Ausland verbilligen Dadurch wird die Wirtschaftskraft dieses Landes wieder angekurbelt wahrend das Ausland dessen Wahrung wieder verstarkt nachfragt um seine Exporte kaufen zu konnen Damit erhoht sich der Wahrungswert des betroffenen Landes wieder womit seine Exporte wieder erschwert werden die Importe dagegen erleichtert Der Mechanismus der freien Wechselkurse hat also eine ausgleichende Wirkung auf die unausgeglichenen Zahlungsbilanzen zwischen Staaten Wechselkursmechanismus Andererseits unterliegen freie Wechselkurse im Zeitablauf starken Schwankungen Diese hohe Volatilitat kann durch die Geldpolitik unter Umstanden nur schwer zu kontrollieren sein 10 Nachteile eines Systems flexibler Wechselkurse sind also vor allem die Instabilitat und die damit einhergehende Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit 11 Fixe Wechselkurse Bearbeiten Hauptartikel Fester Wechselkurs nbsp Staaten mit Wahrungen die an den Euro oder den US Dollar gebunden sind Vereinigte Staaten von Amerika Andere Lander mit US Dollar als gesetzlichem Zahlungsmittel Wahrungen mit fester Wechselkursbindung zum US Dollar Wahrungen mit enger Wechselkursbandbreite zum US Dollar Mitglieder der Europaischen Wahrungsunion mit Euro Andere Lander mit Euro als gesetzlichem Zahlungsmittel Wahrungen mit fester Wechselkursbindung zum Euro Wahrungen mit enger Wechselkursbandbreite zum EuroEigenschaften Bearbeiten In Systemen fixer fester Wechselkurse vereinbaren die beteiligten Lander einen festen Leitkurs die sogenannte Paritat und versuchen diesen durch Interventionen konstant zu halten Der Wechselkurs kann dabei von der Zentralbank an eine andere Wahrung oder aber an einen Wahrungskorb gebunden werden Die Wechselkurse von Landern mit einem System fixer Wechselkurse sind jedoch nicht grundsatzlich unveranderlich Spricht man von festen Wechselkursen sind meist Bandbreitensysteme gemeint bei denen die Wechselkurse innerhalb bestimmter Bandbreiten z B 1 von den zentralen Paritaten abweichen konnen 12 Droht der Wechselkurs jedoch aus der Bandbreite auszubrechen mussen die beteiligten Zentralbanken im Rahmen von Devisenmarktinterventionen eingreifen und selbst als Anbieter bzw Nachfrager agieren Die entsprechenden Hochstkurse und Niedrigstkurse am Ende der Bandbreite werden als obere und untere Interventionspunkte bezeichnet 13 Wechselkursanderungen uber die Bandbreiten hinaus konnen nur durch Paritatsanderungen sogenannte Realignments bewirkt werden 14 Auch im System fester Wechselkurse mussen Wechselkurs und nominaler Zinssatz die Bedingung der Zinsparitat erfullen Wenn Kapitalanleger erwarten dass der Wechselkurs zukunftig unverandert bleibt fordern sie in beiden beteiligten Landern den gleichen Zinssatz D h unter festen Wechselkursen und perfekter Kapitalmobilitat muss der inlandische Zinssatz dem auslandischen entsprechen 15 Beispiele fur Festkurssysteme sind der Goldstandard das Bretton Woods System sowie das Europaische Wahrungssystem Ein Extremfall der festen Wechselkursbindung ist die Wahrungsunion 16 Vor und Nachteile Bearbeiten Die Vorteile eines Festkurssystems sind die Kursstabilitat und die daraus folgende sichere Kalkulierbarkeit und Vorhersehbarkeit der Wechselkurse 17 Positiv sind auch die niedrigen Transaktionskosten zu bewerten Da die Zentralbank ihre Politik ausschliesslich auf die Wahrung eines Wechselkursverhaltnisses ausrichtet wird die Glaubwurdigkeit dieses Wechselkurssystems erhoht 7 Entscheidender Nachteil fester Wechselkurse ist der Verzicht auf die autonome Geldpolitik des Landes Die Zentralbank gibt damit ein sehr wirksames Instrument auf um Handelsungleichgewichte zu korrigieren und die Konjunktur zu beeinflussen Die Fiskalpolitik allein reicht nicht aus Zu berucksichtigen ist dass Abwertungserwartungen tatsachlich Abwertungen bewirken konnen 18 Durch die Devisenmarktinterventionen der Zentralbanken werden die Wechselkurse in einem Festkurssystem letztlich immer politisch beeinflusst und somit verzerrt Ein zu langes Festhalten an unangemessenen Paritaten macht das Wechselkursregime jedoch anfallig fur Spekulationen Problematisch bei fixen Wechselkursen ist ebenso die Einschrankung der Handlungsfreiheit der Wirtschaftspolitik Dies kann sich in Form von importierter Inflation oder internationaler Illiquiditat des Landes auswirken 19 Klassifikation von Wechselkurssystemen Bearbeiten nbsp Bandbreitensystem 20 nbsp Crawling Peg 20 nbsp Adjustable Peg 20 In der Praxis existieren innerhalb des durch fixe und flexible Wechselkurse abgesteckten Spektrums in abgestufter Form eine Reihe weiterer Wechselkursarrangements 21 Wechselkursregelung ohne eigenes gesetzliches Zahlungsmittel mehrere Lander einigen sich das gleiche gesetzliche Zahlungsmittel zu verwenden Wahrungsunion oder ein Land wahlt die Wahrung eines anderen Landes als alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel sogenannte Dollarisierung Wechselkursregelung in Form eines Currency Board Wahrungsamt ein Land verpflichtet sich die Inlandswahrung zu einem festen Wechselkurs gegen eine bestimmte auslandische Wahrung umzutauschen wobei die Beschrankung der Geldpolitik per Gesetz oder Verfassung festgelegt wird und somit eine Veranderung des Wechselkurses ausgeschlossen ist Feste Wechselkurse mit Bindung an eine Einzelwahrung oder einen Wahrungskorb die Wahrung wird formell oder de facto mit einer festen Paritat an eine grosse Wahrung oder einen Wahrungskorb gebunden der Wechselkurs kann dabei innerhalb einer Bandbreite zum Beispiel 1 um den Leitkurs schwanken Stufenweise Kursanpassungen bzw Bandbreitenanpassungen Crawling Peg der Wechselkurs wird regelmassig in kleinen Schritten mit einem festen vorher durch die Zentralbank angekundigten Prozentsatz angepasst Adjustable Peg der Wechselkurs wird innerhalb einer bestimmten Bandbreite gehalten die mit der Paritat nach oben oder unten verschoben werden kann Kontrolliertes Floating Managed Floating relativ flexible Wechselkurse bei denen sich die Wahrungsbehorde jedoch vorbehalt die Wechselkursentwicklung durch freiwillige Interventionen am Devisenmarkt zu beeinflussen unabhangiges Floating frei flexible Wechselkurse die Wechselkursbildung wird generell den Marktkraften uberlassen Devisenmarktinterventionen erfolgen hochstens um kurzfristige Schwankungen zu glatten bzw ubermassige Kursschwankungen zu vermeidenHistorische Entwicklung BearbeitenIm 19 Jahrhundert nahm aus zahlreichen Grunden der Aussenhandel Handel uber eine oder mehrere Landesgrenzen hinweg stark zu siehe auch Globalisierung erhebliches Bevolkerungswachstum in den meisten Landern der Welt Industrialisierung zunachst in Grossbritannien dann in vielen anderen Landern Bau des Eisenbahnnetzes Aufkommen der Dampfschiffahrt Bau zahlreicher schiffbarer Kanale Verbesserung der Schiffbarkeit von Flussen Kolonialisierung zahlreicher uberseeischer Lander siehe Zeitalter des Imperialismus Wettlauf um Afrika die Telegrafie und spater das Telefon erleichterten die Kommunikation und den Handel mehr internationale Arbeitsteilung weniger Kleinstaaten z B Italien ab 1861 Deutsches Reich ab 1871 Zwischen 1880 und 1914 herrschte als Wechselkurssystem der klassische Goldstandard der sich gegenuber dem Bimetallismus Gold Silber Wahrung bzw dem Silberstandard durchsetzte Der Preis der eigenen Wahrung eines Landes wurde in Einheiten von Gold fixiert und es bestand die Verpflichtung zu diesem Kurs jederzeit Gold gegen die eigene Wahrung zu tauschen Die Wechselkurse der Goldstandardlander blieben also wahrend dieser Phase konstant Praktisch alle wirtschaftlich bedeutenden Lander gehorten dem Goldstandard an Nachdem wahrend des Ersten Weltkrieges der Goldstandard suspendiert worden war versuchte man in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen den Goldstandard in einer modifizierten Form wiederherzustellen Nach einer Phase flexibler Wechselkurse kehrten die meisten Lander zu festen Goldparitaten zuruck Man praktizierte nun den Golddevisenstandard entsprechend den Empfehlungen der Internationalen Wirtschaftskonferenz in Genua 1922 wurden neben Gold Devisen als Wahrungsreserven gehalten Die unkoordinierte Ruckkehr zu Goldparitaten mit der Folge von Uber und Unterbewertungen bei wichtigen Wahrungen fuhrte zum Zusammenbruch des restaurierten Goldstandards als internationales Wahrungssystem Ausloser war die Suspendierung der Goldeinlosepflicht der Bank von England fur das britische Pfund am 21 September 1931 In der folgenden Zeit kam es zu Abwertungen anderer Wahrungen und es herrschte wahrungspolitische Desintegration Diese Phase war gekennzeichnet durch die Bildung von Wahrungsblocken Einige Lander stabilisierten ihre Wechselkurse gegenuber dem Pfund Sterling so dass ein Sterlingblock entstand z B die Mitglieder des britischen Commonwealth Portugal und die skandinavischen Lander die Lander des Goldblocks behielten dagegen nach Beginn der Abwertungen die Goldparitat ihrer Wahrungen bei z B Frankreich Schweiz Niederlande nbsp Entwicklung der Wechselkurssysteme hin zu den beiden Extremen 22 Bereits wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde begonnen die Grundlagen fur ein neues internationales Wechselkurssystem zu schaffen Auf der internationalen Wahrungs und Finanzkonferenz der Vereinten Nationen am 22 Juli 1944 wurde der Internationale Wahrungsfonds IWF gegrundet sowie das Bretton Woods System als Wechselkurssystem beschlossen Es handelt sich dabei um ein System fester Wechselkurse bei dem die Wechselkurse innerhalb einer Bandbreite von 1 von der Paritat abweichen durften Leitwahrung die sogenannte Ankerwahrung war der US Dollar der mit Gold als Reservewahrung hinterlegt war Nach einer Abwertung des US Dollars 1971 und der folgenden Aufhebung der Goldeinlosepflicht fur diese Wahrung brach das Festkurssystem von Bretton Woods im Marz 1973 zusammen In der Folge gingen die wichtigsten Welthandelslander zu mehr oder weniger flexiblen Wechselkurssystemen uber In vielen Industrielandern folgten begunstigt durch zwei Olkrisen Jahre der Stagnation und relativ hoher Inflation zusammenfassend Stagflation genannt 1978 wurde den Mitgliedern des IWF die Wahl des Wechselkurssystems per Gesetz freigestellt 23 Im Marz 1979 trat das Europaische Wahrungssystem in Kraft welches die Wechselkurse innerhalb der Europaischen Union bis 1998 in Form eines Bandbreitensystems regelte Die meisten beteiligten Lander fuhrten im Januar 1999 eine gemeinsame Wahrung ein den Euro 24 Ab dem 1 Januar 1999 war der Euro Buchwahrung im Januar 2002 wurde er als Bargeld eingefuhrt In den letzten Jahren ging die Tendenz bei den Wechselkurssystemen weg von den Zwischenlosungen Intermediate hin zu den beiden Extremen Regime mit vollig flexiblen Wechselkursen Float oder Wahrungsintegration also zur extremstmoglichen Form fixer Wechselkurse Hard Peg Zwischen 1990 und 2004 ist die Zahl der Lander die zu einem vollig flexiblen oder extrem rigiden Wechselkursregime ubergegangen ist stark angestiegen Der Anteil unter den IWF Mitgliedslandern ist von etwa einem Drittel auf etwas mehr als die Halfte angestiegen Als Hauptgrund dafur gilt bzw galt dass man die beiden Extremformen als krisenresistenter ansah als die Zwischenformen 7 Wahl des Wechselkurssystems BearbeitenGrundlegend wird die Wahl des Wechselkurssystems von nationalen Interessen und internationalen Verflechtungen bestimmt So wird beispielsweise ein Land das enge Handelsbeziehungen zu den Nachbarlandern unterhalt sowie stark von Exporten abhangig ist und in dem der Exportsektor politisch sehr viel Einfluss hat ein System fester Wechselkurse bevorzugen 25 Es erfolgt eine Abwagung verschiedener Effizienzkriterien wie zum Beispiel Aussenhandelsabhangigkeit Breite des Exportsortiments Internationale Liquiditat Prioritat fur interne oder externe Stabilitat sowie Anpassungsfahigkeit der Arbeitsmarkte Mit der Entscheidung fur ein bestimmtes Wechselkurssystem versuchen die Zentralbanken implizit oder explizit Wechselkursziele zu verwirklichen Dabei ist zu beachten dass die drei Ziele nbsp Die unmogliche DreiheitWechselkursstabilitat Kapitalverkehrsfreiheit bzw Wahrungskonvertibilitat und Autonomie der Geldpolitiknicht gleichzeitig und nicht vollstandig erreicht werden konnen Diesen Zielkonflikt bezeichnet man als unmogliche Dreiheit engl impossible trinity oder Unmoglichkeitsdreieck Sollen die Wechselkurse stabil gehalten werden System fester Wechselkurse muss entweder auf die eigenstandige Geldpolitik oder die Kapitalverkehrsfreiheit verzichtet werden Bevorzugt ein Land dagegen Kapitalverkehrsfreiheit und eine autonome Geldpolitik geht dies zu Lasten der Wechselkursstabilitat und bedeutet eine Entscheidung fur flexible Wechselkurse 26 Insgesamt herrscht unter den Okonomen Ubereinstimmung dass ein System flexibler Wechselkurse im Allgemeinen einem Festkurssystem vorzuziehen ist Von diesem Grundsatz gibt es zwei Ausnahmen Fur eine Gruppe von stark integrierten Landern kann eine gemeinsame Wahrung der richtige Weg sein also eine Wahrungsunion wie beim Europaischen Wahrungssystem Extrem feste Wechselkurse wie ein Currency Board oder die Dollarisierung konnen eine Losung darstellen wenn die Zentralbank unter flexiblen Wechselkursen nicht in der Lage ist eine verantwortungsbewusste Geldpolitik zu betreiben 27 Ubersicht BearbeitenDie wichtigsten Regimetypen sortiert von fix nach flexibel Regimetyp Besonderheiten Beispiel Spezifische VorteileWahrungsunion Mindestens zwei Lander schaffen eine gemeinsame unter Umstanden neue Wahrung Euro DDR und Bundesrepublik DeutschlandFremdwahrung Ubernahme einer fremden Wahrung einseitige Wahrungsunion Dollarisierung Euroisierung Ecuador seit 2000Currency Board institutionalisierte Kopplung mit fester Deckung Argentinien von 1991 bis 2002 Hongkong seit 1983 schafft durch Institutionalisierung grosses Vertrauenfixer Wechselkurs zu Ankerwahrung fixierter Kurs zu einer anderen Wahrung den die Zentralbank durch Interventionen sichert sinnvoll bei Abhangigkeit von einem grossen Handelspartnerfixer Wechselkurs zu Wahrungskorb fixierter Kurs zu einem Korb von Wahrungen den die Zentralbank durch Interventionen sichert sinnvoll bei Abhangigkeit von mehreren grossen HandelspartnernBandbreite fixierter Kurs mit Schwankungsbandbreite Bretton Woods EWS Ubergangslosung bei Wechsel zwischen flexibel und fixCrawling Peg fester Kurs regelmassige und angekundigte Ab Aufwertung Polen von 1991 bis 2000 Vertrauen durch Berechenbarkeit reale Uberbewertung durch Inflation kann vermieden werden Adjustable Peg fester Kurs unregelmassige und angekundigte Ab AufwertungManaged Floating offiziell freier Kurs jedoch regelmassig unangekundigte InterventionenDirty Floating offiziell freier Kurs jedoch seltene unangekundigte Interventionen zur groben Erreichung eines Zielkurses zahlreiche Sudostasiatische Lander Iran Kurs es muss kein offizieller Kurs verteidigt werden deswegen weniger anfallig fur Schocks und Spekulationflexibler Kurs nur durch privates Angebot und Nachfrage bestimmt Kurs zwischen DKK und ARS fur beide Zentralbanken irrelevant Einzelnachweise Bearbeiten Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 135 Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 134 Oliver Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 845 Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 141 182 W Albers Handworterbuch der Wirtschaftswissenschaft HdWW Band 8 Gustav Fischer Stuttgart 1988 ISBN 3 525 10257 7 S 578 Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 135 a b c d Jean Pierre Roth Internationale Wahrungsordnung oder unordnung PDF 166 kB Schweizerische Nationalbank 14 November 2006 abgerufen am 7 Juni 2023 Oliver Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 621 Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 155 Oliver Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 620 621 Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 155 Oliver Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 591 Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 142 bundesbank de Memento vom 10 Februar 2009 im Internet Archive Oliver Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 592 Hans Joachim Jarchow Theorie und Politik des Geldes 11 Auflage Gottingen 2003 ISBN 3 8252 2453 8 S 446 ff Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 154 Oliver Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 592 621 Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 154 155 a b c Hand out 1 2 Vorlage Toter Link www mcl fh osnabrueck de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis mcl fh osnabrueck de MS Word Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 142 143 imf org H J Jarchow P Ruhmann Monetare Aussenwirtschaft II Internationale Wahrungspolitik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2002 ISBN 3 8252 1335 8 S 15 163 Oliver Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 591 592 weltpolitik net Rolf Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 S 150 158 Oliver Blanchard Gerhard Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 S 621 Literatur Bearbeiten neueste zuerst O Blanchard G Illing Makrookonomie Pearson Studium Munchen 2006 ISBN 3 8273 7209 7 R Caspers Zahlungsbilanz und Wechselkurse Oldenbourg Verlag Munchen 2002 ISBN 3 486 25924 5 Hans Joachim Jarchow P Ruhmann Monetare Aussenwirtschaft II Internationale Wahrungspolitik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2002 ISBN 3 8252 1335 8 Hans Werner Sinn Hrsg Ernst Baltensperger Exchange Rate Regimes and Currency Unions Palgrave Macmillan 1992 ISBN 0 333 56943 1 W Albers Handworterbuch der Wirtschaftswissenschaft HdWW Band 8 Gustav Fischer Stuttgart 1988 ISBN 3 525 10257 7 Weblinks BearbeitenGrafische Darstellung der flexiblen und fixen Wechselkurse PDF 14 kB Haufigkeit unter Schwellenlandern Website des Internationalen Wahrungsfonds Europaische Zentralbank Devisenkursstatistik der Deutschen Bundesbank Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wechselkurssystem amp oldid 234390004