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Wagenhoff eigentlich Wagner von Wagenhoff bzw Wagner von Wagenhofen ist der Name eines Adelsgeschlechts mit dem Ursprung in Bayerisch Schwaben Zweige der Familie bestehen bis heute Wappen von Wagenhoff 1737 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Namenstrager 3 Wappen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEs liegt bisher weder eine gedruckte Familienchronik noch ein Artikel im Gotha bzw im Genealogischen Handbuch des Adels vor Es existiert lediglich ein von Eugen von Wagenhoff 1950 verfasstes Manuskript uber die Geschichte seiner Familie 1 Daher ist die Genealogie nicht vollstandig nachvollziehbar Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1496 mit der Verleihung des Burgerrechts der Freien Reichsstadt Nordlingen an den Weber Gregori Wagner gen Gron Jorg um 1470 1527 Sein Sohn Thoman Wagner war Stadtschreibergehilfe in Nordlingen verliess 1536 seine Heimatstadt wurde Sekretar und Rentmeister des Grafen Gabriel von Salamanca Ortenburg zu Spittal in Karnten und erhielt am 17 Mai 1544 einen Kaiserlichen Wappenbrief Er wurde am 7 Oktober 1548 durch Konig Ferdinand in den rittermassigen Reichsadelsstand erhoben und erhielt am 25 Juni 1555 zusatzlich eine Reichsadelsbestatigung mit dem Adelspradikat von Wagenhofen durch Kaiser Karl V 1 2 Als erstes aus der Linie ist ein Tobias Franz Wagner nachweisbar dessen Verbindung zu den Familien in Nordlingen oder Karnten aber nicht dokumentiert ist Er war um 1674 Amtshauptmann der Herrschaft Schmiedeberg im Riesengebirge 3 die sich damals im Besitz der Grafen von Czernin befand Sein Sohn Valentin um 1648 1713 war verheiratet mit Ursula 4 Tochter des wohlhabenden Johann Praetorius von Richthofen von der er 1679 das Buschvorwerk bei Schmiedeberg erwarb 5 Seine beiden Sohne Johann Valentin und Konrad Wagner sowie sein Bruder Balthasar Erik Wagner wurden am 20 Februar 1719 in den Ritterstand mit dem Pradikat von Wagenhofen erhoben 6 Balthasar Erik war verheiratet mit einer von Rohr und lebte in Mersine spaterer Landkreis Wohlau Ein Nachfahre von ihm war vermutlich Siegfried Rudolph von Wagenhoff um 1731 1 Juni 1798 auf Tschirnitz und Wurchland beide im Landkreis Glogau und Landrat des Kreises Glogau von 1772 bis 1798 Johann Valentin war 1725 Eigentumer von Buschvorwerk Dessen Bruder Konrad Wagner von Wagenhoff war 1723 Anteilseigner an der Reichensteiner Bergbaugewerkschaft besass 1725 Gross und Klein Schmolz im spateren Landkreis Breslau 1745 Mittel und Nieder Stanowitz im Landkreis Striegau und war ein Forderer der evangelischen Kirche in Striegau Sein Sohn Johann Samuel 16 Mai 1723 in Schmolz 19 November 1791 in Striegau war Landesaltester der Furstentumer Schweidnitz und Jauer besass Mittel und Nieder Stanowitz sowie seit 1775 Nieder Damsdorf Landkreis Striegau und war Obervorsteher der evangelischen Kirche in Striegau Er heiratete am 21 Juli 1751 Helena Eleonora von Seydlitz um 1728 1 April 1795 Sein altester Sohn erwarb 1788 die Guter Lange und Kottwitz im Landkreis Breslau und wurde am 17 Juni 1790 zum dortigen Marschkommissar ernannt Dessen Bruder Karl Samuel Siegmund um 1759 16 November 1830 in Schweidnitz diente im Regiment von Schimonsky Infanterieregiment Nr 40 und erhielt als Major seinen Abschied Sein Sohn Karl um 1784 31 Oktober 1828 in Schweidnitz trat 1799 in die preussische Armee diente im 3 Musketier Bataillon des Regiments von Treuenfels Infanterieregiment Nr 29 spater im Infanterieregiment Nr 11 und wurde am 3 Oktober 1805 zum Secondelieutenant ernannt Ohne nachweisbaren Zusammenhang mit den Vorgenannten erscheint Eugen Julius Adolph Adam von Wagenhoff vermutlich 1823 30 Oktober 1882 verheiratet 1847 mit Adelheide Elise Friederike von Helmrich 23 Juni 1819 2 August 1889 in Bad Landeck Er war Leutnant a D und seit 1871 koniglicher Oberamtmann auf der von ihm gepachteten Staatsdomane Poseritz im damaligen Landkreis Nimptsch Am 27 Oktober 1854 hatte er von seiner Schwagerin Marie von Helmrich einen Anteil des Guts Dankwitz Landkreis Nimptsch erworben Der gesamte Besitz gehorte zuvor Ernst Friedrich Schaffer 7 Seit 1875 befand sich Dankwitz vollstandig im Familienbesitz Sohn des vorgenannten Eugen war Eugen Adolph von Wagenhoff 1850 1929 Er tat Dienst in der preussischen Kavallerie war 1894 Major in Karlsruhe 1898 Kommandeur des Dragoner Regiments von Arnim 2 Brandenburg Nr 12 und zuletzt Generalmajor Ihm gehorte Dankwitz und seit 26 September 1874 auch Kulmikau damaliger Landkreis Steinau das die Familie erst in den 1920er Jahren wieder verkaufte Er war verheiratet 17 Dezember 1872 mit Ilsa von Luneburg Deren Sohn war letztlich Eugen Adolph von Wagenhoff 1874 1958 8 Er arbeitete an den Gerichten in Schweidnitz und Neusalz in Schlesien sowie Berlin war von 1908 bis 1937 Landrat des Landkreises Gifhorn sowie Siedlungsgrunder und Namensgeber der Gemeinde Wagenhoff Er behielt das Gut Dankwitz bis 1945 In der fur diesen Ort zustandigen evangelischen Pfarrkirche in Jordansmuhl heute dem Heiligen Bischof Stanislaus geweihte katholische Kirche in Jordanow Slaski besass die Familie eine eigene Patronatsloge 9 Der Feldwebel im preussischen Infanterieregiment Nr 4 3 Ostpreussische Amand Wagenhofen 31 Januar 1790 in Schippenbeil 11 Februar 1872 in Breslau erhielt am 29 April 1818 im Rang eines Secondelieutenants seinen Abschied unter gleichzeitiger preussischer Anerkennung seines in der Familie gefuhrten alten Adels 1 10 Er arbeitete zuletzt als Steuerrat in Breslau und war der Sohn von Amand Ernst August Wagenhofen 20 September 1753 16 Januar 1803 der als Freiwilliger in einer Grenadierkompanie des Regiments von Wildau Infanterieregiment Nr 14 in Ostpreussen diente 11 Der Oberbereiter der Niederosterreichischen Landschaftsakademie Ernst Emanuel Wagner 30 Mai 1763 Sohn des Landrichters zu Furstenegg und Feldkriegskommissars Gottfried Wagner um 1725 erhielt in Wien am 20 September 1737 durch Kaiser Karl VI eine Adelsbestatigung mit Pradikat von Wagenhofen mit Wappenbesserung Er war verheiratet mit Johanna Theresia von Martini 1 Dezember 1763 starb aber ohne leibliche Nachkommen Seine Bruder waren Amand 1752 1759 als Hauptmann im kaiserlichen Infanterie Regiment Nr 10 spateres Regiment Oskar II Friedrich Konig von Schweden erwahnt und Gottlieb 18 August 1765 in Salzburg hochfurstlich Salzburgischer Oberbereiter und Truchsess Dessen Sohn Gottfried 19 November 1742 25 April 1793 in Ingolstadt wurde ein Adoptivsohn des Ernst Emanuel Er war in den 1770er Jahren kurbayerischer Oberbereiter an der Akademie Hohen Schule in Ingolstadt und erhielt am 7 Dezember 1772 eine kurfurstlich bayerische Adelsbestatigung mit dem von seinem Onkel gefuhrten Wappen Dessen Sohn Philipp 1754 1837 in Forchheim war Generalmajor in der bayerischen Armee und starb unverheiratet Sein Bruder Paul 1774 in Ingolstadt 5 Januar 1798 in Donauworth trat 1790 in die bayerische Armee ein und starb als Unterleutnant nach einer Auseinandersetzung mit kaiserlichen Soldaten Der bereits erwahnte Amand Ernst August aus Ostpreussen war ein Cousin dieser beiden bayerischen Offiziere 12 13 Namenstrager Bearbeiten Ohne nachweisbaren Zusammenhang zu den oben genannten Personen Viktor Karl Paul von Wagenhoff 17 oder 19 Juni 1840 in Schweidnitz 5 Januar 1920 Sohn eines am 5 Januar 1849 in Breslau verstorbenen Hauptmanns im Infanterieregiment Nr 23 lebte um 1912 in Jauer war 1895 Generalmajor und Kommandeur der 56 Infanteriebrigade in Rastatt verheiratet mit Henriette Wehmann Adolph von Wagenhoff um 1844 in Carlsruhe in Schlesien 7 September 1899 in Wiesbaden 1863 Secondelieutenant 1876 Hauptmann 1893 Oberstleutnant im Infanterieregiment 62 1896 Oberst und Kommandeur des Grenadierregiments Konig Friedrich Wilhelm II 1 Schlesische Nr 10 in Schweidnitz 1898 Abschied aus der Armee Wappen BearbeitenWappen von 1548 und 1555 Auf schwarzem Schild ein goldener Greif mit einem siebenspeichigen goldenen Wagenrad in den Pranken Gekronter Helm mit der Schildfigur wachsend Decken schwarz golden 12 Wappen von 1719 schlesische Linie Geviert in 1 und 4 ein gekronter Greif in 2 und 3 ein Wagenrad Gekronter Helm mit dem Greif wachsend inmitten eines offenen Fluges dessen jeder Flugel mit einem Wagenrad belegt ist Decken schwarz golden 14 Wappen von 1737 osterreichisch bayerische Linie Geviert in 1 und 4 in Schwarz ein einwartsgekehrter goldener gekronter rot gezungter goldener Greif in 2 und 3 in Gold ein achtspeichiges schwarzes Wagenrad 2 gekronte Helme mit schwarz goldenen Decken Auf dem 1 der Greif wachsend vorwartsgekehrt zwischen offenem schwarzem je mit einem goldenen achtspeichigen Wagenrade belegten Fluge den er oben mit den Klauen fasst Auf dem 2 vier Straussenfedern rot silber golden schwarz zwischen zwei schwarz golden ubereck geteilten Buffelhornern mit Mundlochern 12 Das Wappen der schlesischen Linie genauer das des Generalmajors Viktor von Wagenhoff befand sich von 1905 bis 1945 als Glasmalerei an der Westseite der Friedenskirche zu Jauer Seit 2010 ist es zusammen mit neun anderen als Nachbildung wieder in einer Wandvitrine uber dem Kirchturmausgang angebracht worden 15 Literatur BearbeitenJohann Sinapius Des Schlesischen Adels Anderer Theil Oder Fortsetzung Schlesischer Curiositaten Band 2 Leipzig 1728 S 1095 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Walter von Hueck Adelslexikon Genealogisches Handbuch des Adels Band 134 Band 15 Tre Wee Limburg a d Lahn 2004 ISBN 3 7980 0834 5 S 349 350 Gustav Wulz Die Nordlinger Auswanderer nach den Landern der osterreichischen Monarchie 1500 1650 In Blatter des Bayerischen Landesvereins fur Familienkunde Band 16 1938 S 36 43 u 66 70 hier S 36 u 69 Theodor Eisenmanger Geschichte der Stadt Schmiedeberg Breslau 1900 S 78 Emil Freiherr Praetorius von Richthofen Geschichte der Familie Praetorius von Richthofen Magdeburg 1884 S 86 u Tafel 3 Konrad Feige Was das katholische Pfarrarchiv Schmiedebergs uber die Gegenreformation erzahlt In Jahrbuch fur Schlesische Kirchengeschichte Band 66 1987 S 65 83 hier S 83 Mit dem Erwerb war auch der Besitz einer Gruft unter dem Hochaltar der Schmiedeberger Pfarrkirche verbunden die der Familie Wagner von Wagenhoff bis etwa 1716 gehorte Der Reichsadel wurde damals im Konigreich Bohmen hier also in Schlesien nicht anerkannt Die Aufnahme in den bohmischen Ritterstand ist hier vielmehr als eine Beglaubigung des Reichsadels anzusehen Ernst Friedrich Schaffer war ein Schwager des Eugen von Wagenhoff und hatte eine Gruftkapelle auf dem bekannten Friedhof um die Hirschberger Gnadenkirche erworben die in der Literatur mitunter auch als Schaffer von Wagenhoff sche Gruft bezeichnet wird Beatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 ISBN 3 7752 6022 6 S 375 376 Horst Dieter Loebner Jordansmuhl Dorf und Kirchenspiel In Jahrbuch fur Schlesische Kirchengeschichte Band 59 1980 S 7 43 hier S 35 Die vom Altar aus gesehen hintere linke gehorte der Familie von Wagenhoff Personalveranderungen In Militair Wochenblatt 3 Jg Nr 98 9 Mai 1818 S 564 von Frank auf Senftenegg Such und Anzeigeecke In Sudetendeutsche Familienforschung Band 6 Jahrgang 1933 34 S 160 a b c Maximilian Gritzner Standes Erhebungen und Gnaden Acte Deutscher Landesfursten wahrend der letzten drei Jahrhunderte Band 1 Anhalt bis Bayern Gorlitz 1880 S 152 Bruno Hampel Die Nachkommenschaft des Wolff Friedrich Rainer aus Feistritz an der Pulst in Karnten Teil 3 Wagner von Wagenhofen In Monatsblatt der Heraldisch Genealogischen Gesellschaft Adler Band 12 1935 1938 S 121 123 Otto Titan von Hefner Alfred Grenser Adolf Matthias Hildebrandt George Adalbert von Mulverstedt Johann Siebmacher Der bluhende Adel des Konigreichs Preussen J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 3 2 Abteilung Band 1 Edelleute A Z Bauer amp Raspe Nurnberg 1878 OCLC 249164527 S 431 Siegfried Frhr von Richthofen Ernst von Wagenhoff Wappenfenster fur die Friedenskirche in Jauer In Schlesischer Gottesfreund 61 Jg Nr 8 2010 S 118 119 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wagenhoff Adelsgeschlecht amp oldid 231714695