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Das Umspannwerk Ludersheim auch Umspannanlage Ludersheim ist ein Umspannwerk im Altdorfer Gemeindeteil Ludersheim im mittelfrankischen Landkreis Nurnberger Land Es verfugt uber die Spannungsebenen 220 kV und 110 kV und bildet einen wichtigen Knotenpunkt fur die Energieversorgung von Teilen der Metropolregion Nurnberg Betrieben wird die Anlage auf der 220 kV Ebene vom Ubertragungsnetzbetreiber TenneT TSO sowie auf der 110 kV Ebene durch die Verteilnetzbetreiber Bayernwerk und N ERGIE Umspannwerk LudersheimLeistungstransformator im Umspannwerk LudersheimDatenOrt Altdorf LudersheimBauherr Elektrowerke AGBaujahr 1940Grundflache 85 367 m Koordinaten 49 23 38 N 11 19 32 5 O 49 3939 11 3257 Koordinaten 49 23 38 N 11 19 32 5 OUmspannwerk Ludersheim Bayern BesonderheitenAltestes 220 kV Umspannwerk Bayerns errichtet als Teil der Reichssammelschiene ab 1949 erstmals Verknupfung des bayerischen Leitungsnetzes mit dem restlichen westdeutschen HochstspannungsnetzDie Anlage wurde im Jahr 1940 durch die Elektrowerke AG einer Tochtergesellschaft der VIAG errichtet und stand im Zusammenhang mit Versorgungsnetzplanen aus der Zeit des Nationalsozialismus die spater als Reichssammelschiene zusammengefasst wurden Von diesen wurde bis Kriegsende eine 800 km lange 220 kV Drehstromfreileitung realisiert die von Helmstedt durch das Mitteldeutsche Braunkohlerevier Thuringen und Bayern bis in die Nahe von Linz reichte Ludersheim bildete somit den ersten bayerischen Knotenpunkt im Hochstspannungsnetz und war vorrangig als Anbindung des EWAG Netzes an das des Bayernwerks und der Grosskraftwerk Franken AG GFA konzipiert um im Verbundbetrieb elektrische Energie aus mitteldeutschen Braunkohle und osterreichischen Wasserkraftwerken in den Nurnberger Raum zu leiten Nach Kriegsende bildete das Umspannwerk den Ausgangspunkt des ersten grosseren Freileitungsneubaus der Nachkriegszeit der 220 kV Leitung Ludersheim Aschaffenburg Borken Diese war notwendig geworden da die bestehende 220 kV Leitung zweimal die Grenze zur sowjetischen Besatzungszone querte und die dortige Militaradministration Stromlieferungen in die westlichen Zonen blockierte ehe sie schliesslich komplett wegfielen Uber die neu gebaute Leitung war ein direkter Anschluss an die Hochstpannungsnetze des RWE und der PreussenElektra hergestellt Im Jahr 2001 ging der Betrieb des Umspannwerks von Bayernwerk auf die neu gegrundete E ON uber 2010 schliesslich an den Ubertragungsnetzbetreiber TenneT TSO Seitdem kam es an der Anlage zu Umstrukturierungen die hauptsachlich mit dem schrittweisen Ersatz der Spannungsebene 220 kV durch 380 kV und der vermehrten Einspeisung aus regenerativen Energiequellen wie Windkraftanlagen auf der nahegelegenen Frankischen Alb zusammenhangen Das 220 kV Schaltfeld wurde daher stark reduziert und die 110 kV Schaltanlage weiter ausgebaut Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Anbindung 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Bau der Anlage 2 3 Nach dem Krieg 2 4 Nach der Wiedervereinigung bis heute 3 Betrieb 3 1 Technischer Aufbau 3 2 Freileitungen 4 Planungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Anbindung BearbeitenDas Umspannwerk befindet sich auf dem Stadtgebiet von Altdorf im mittelfrankischen Landkreis Nurnberger Land Der namensgebende Gemeindeteil Ludersheim befindet sich sudwestlich der Anlage wobei sich auch nordlich des Umspannwerks eine Wohnsiedlung und sowohl westlich als auch ostlich davon ein Gewerbegebiet befinden Das ca 8 5 ha grosse Gelande nimmt somit einen grossen Teil des gesamten Gemeindeteils ein Das Altdorfer Stadtzentrum liegt etwa 2 km sudostlich das Stadtzentrum von Nurnberg etwa 20 km nordwestlich In der naheren Umgebung fuhren ausserdem die Bundesautobahnen 3 und 6 vorbei die nordwestlich von Ludersheim im Autobahnkreuz Altdorf aufeinandertreffen Unmittelbar sudlich am Gelande vorbei fuhrt die eingleisige elektrifizierte Bahnstrecke Feucht Altdorf mit dem Haltepunkt Ludersheim der S Bahn Nurnberg Ostlich des Haltepunkts besteht in Richtung Altdorf ein Anschlussgleis zum An und Abtransport der Leistungstransformatoren 1 2 Die westlich vorbeilaufende Werkstrasse und die ostlich in der Nahe der Anlage vorbeifuhrende Strasse Am Umspannwerk nehmen vom Namen her Bezug auf die Anlage Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Das erste Elektrizitatswerk in Nurnberg ging 1896 in Betrieb und versorgte die Stadt bereits mit dem heute ublichen Dreiphasenwechselstrom Drehstrom Das Kraftwerk Tullnau wurde nach Planen des Pioniers auf dem Gebiet der elektrischen Energieverteilung Oskar von Miller errichtet 1911 folgte mit Grundung der Grosskraftwerk Franken AG GFA durch die Stadte Nurnberg und Furth sowie die Nurnberger Elektrizitats AG vormals Schuckert amp Co der Bau eines Kohlekraftwerks in Gebersdorf Beabsichtigt war nun die Versorgung ganz Mittelfrankens mit elektrischem Strom Es folgte der Bau eines Versorgungsnetzes auf der Mittelspannungsebene Millers grosstes Projekt war das Walchenseekraftwerk dessen Bau er von 1918 bis 1924 leitete Zur Verteilung der elektrischen Energie hieraus und aus den Kraftwerken am Mittlere Isar Kanal grundete der Freistaat Bayern auf Millers Initiative das Bayernwerk das mit dem Bau eines 110 kV Fernleitungsnetz begann Dabei wurden andere bestehende Energieversorger so auch die GFA nicht ubernommen sondern operierten nebeneinander Der vom Bayernwerk erzeugte und verteilte Strom diente somit nur zur Deckung von zusatzlichem Bedarf Im Wesentlichen bestand das Netz des Bayernwerks aus einer Ringleitung mit mehreren Stichleitungen die wiederum von zwei Leitungen aus dem Walchenseekraftwerk und einer Spange uber die Kraftwerke der Mittleren Isar gespeist wurden Die Netzschaltstelle befand sich am Hauptumspannwerk in Karlsfeld bei Munchen Auch Nurnberg war in den Leitungsring eingebunden wobei zusatzlich Stichleitungen uber Wurzburg nach Aschaffenburg zweikreisig und nach Bamberg einkreisig bestanden 1930 wurde Miller von Reichswirtschaftsminister Julius Curtius mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt die Moglichkeiten eines reichsweiten Verbundnetzes mit 220 kV Spannung aufzuzeigen Hintergrund war die Fertigstellung mehrerer Verbundleitungen des RWE und der PreussenElektra die auf dieser Spannungshohe uber weite Distanzen elektrische Energie aus Wasser und Kohlekraft miteinander koppelten sowie die Einigung zwischen den grossten Energieversorgungsunternehmen uber die Abgrenzung ihrer Einfluss und Interessensgebiete Erster Elektrofrieden sowie deren Zusammenschluss in einer Aktiengesellschaft Zweiter Elektrofrieden Das im Gutachten vorgeschlagene Verbundnetz baute auf den bestehenden 220 kV Leitungssystemen des RWE Nord Sud Leitung und der PreussenElektra Borken Lehrte und Ost West Leitung auf und sollte dieses um ein ostliches Nord Sud System erganzen sodass ein Leitungsring entstehen wurde Dabei war im Nurnberger Raum bereits ein Knotenpunkt vorgesehen von wo aus die aus dem mitteldeutschen Raum her kommende Ringleitung weiter nach Sudwesten in Richtung Stuttgart gefuhrt werden sollte Zusatzlich war eine Stichleitung nach Osterreich eingetragen die zusatzliche Kapazitaten aus dem Alpenraum durch Wasserkraftwerke aufnehmen sollte 3 Bau der Anlage Bearbeiten Hauptartikel Reichssammelschiene In der Zeit des Nationalsozialismus kam es schliesslich zur Umsetzung des Millerschen Plans ein reichsweites Strom Verbundnetz zu schaffen wenn auch unter anderen Gesichtspunkten Nun sollten in Vorbereitung auf die Kriegswirtschaft vorrangig Betriebe die aus Sicht des NS Regimes als kriegswichtig erachtet wurden an ein zusammenhangendes Hochstspannungsnetz angebunden werden Die VIAG die nach dem Ersten Weltkrieg als Holdinggesellschaft Anteile an zahlreichen Unternehmen der Aluminium Stickstoff und Chemieindustrie hielt war ab 1935 uber ihre Tochterfirma Elektrowerke AG EWAG erstmals an das 220 kV Netz der PreussenElektra uber das Kraftwerk Harbke angebunden Im selben Jahr wurde mit dem Energiewirtschaftsgesetz die gesamte Elektrizitatsproduktion und verteilung unter Aufsicht des Reichswirtschaftsministeriums Im Jahr 1938 entstand eine 220 kV Leitung zwischen Harbke und Dieskau bei Halle Saale um die EWAG Kraftwerke Zschornewitz und Vockerode sowie die Chemiewerke im Raum Halle und das Stickstoffwerk Piesteritz anzubinden Die Fortfuhrung dieser Leitung weiter nach Suden bis Oberosterreich war ebenfalls schon um 1938 geplant Mit dem Bau der vier neuen Umspannwerke wurde 1939 begonnen Ludersheim diente in erster Linie der Verknupfung des Bayernwerk Netzes und dem der GFA mit der 220 kV Sammelschiene der EWAG Im August 1939 kaufte die EWAG 40 des Aktienkapitals am Bayernwerk und unterzeichnete Ende September 1939 einen Stromliefervertrag uber den Direktbezug elektrischer Energie der EWAG aus dem mitteldeutschen Braunkohlerevier ans Bayernwerk Die grosse Freiluftschaltanlage mitsamt den Betriebsgebauden wurde 1940 fertiggestellt ging jedoch erst im Januar 1941 erstmals in den Betrieb da die Leitung Dieskau Remptendorf Ludersheim nun unter Spannung gesetzt wurde Der vertraglich gesicherte Strombezug aus Mitteldeutschland wurde im April 1941 aufgenommen Die Weiterfuhrung der 220 kV Leitung von Ludersheim uber St Peter nach Ernsthofen wurde im November 1941 fertiggestellt da hier die Genehmigung zum Bau der Leitung erst im November 1940 erteilt wurde Uber das Umspannwerk Ernsthofen und das 110 kV Netz der Alpen Elektrowerke bestand nun auch eine Verbindung mit den osterreichischen Wasserkraftwerken Um das Umspannwerk mit dem Netz des Bayernwerks zu verbinden wurde die zweikreisige Leitung Nurnberg Amberg der bayerischen 110 kV Hauptringleitung geteilt und von beiden Enden uber je eine neue Trasse ins Umspannwerk Ludersheim eingefuhrt Somit konnte nun ebenfalls Energie aus den Kraftwerken Franken Gebersdorf und Schwandorf eingespeist werden Eine dritte zweikreisige 110 kV Verbindung entstand direkt mit dem Netz der GFA zum Umspannwerk Nurnberg Ost Wahrend des Zweiten Weltkrieges erlitt die Anlage einzelne kriegsbedingte Schaden der Betrieb konnte allerdings aufrechterhalten werden Es gab seitens der Nationalsozialisten sogar Plane geheime Rustungsanlagen in der Nahe der Anlage zu errichten und durch das Umspannwerk zu versorgen Durch den Kriegsverlauf kam es zu keinem Betrieb einer solchen mehr Nach dem Krieg Bearbeiten Der Verbundbetrieb zwischen mitteldeutschen Braunkohle und osterreichischen Wasserkraftwerken wahrte nur einige Jahre Im Zuge der Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen nach Ende des Zweiten Weltkriegs veranlasste die Sowjetunion umfangreiche Demontagen von Industrieanlagen in ihrer Zone Von der Reichssammelschiene wurden das komplette Umspannwerk Marke der Haupt und Regeltransformator 1 im Umspannwerk Remptendorf und ein Stromkreis der Leitungen zwischen Magdeburg und der Landesgrenze zu Bayern demontiert 4 Zunachst erlaubte die sowjetische Militarregierung die Ausfuhr elektrischer Energie in die westlichen Besatzungszonen noch bis Februar 1949 so auch uber den verbliebenen Stromkreis der Leitung Remptendorf Ludersheim 5 Die Energiewirtschaftsverordnung vom 22 Juni 1949 markierte dann den Beginn der zentralisierten Umstrukturierung der Energieversorgung in der sowjetischen Zone bzw mit Grundung der Deutschen Demokratischen Republik am 7 Oktober 1949 in dieser Folglich wurden die Stromlieferungen der DDR in die BRD komplett eingestellt und die grenzuberschreitenden Leitungen abgebaut Die Leitung Remptendorf Ludersheim wurde 1954 auf DDR Gebiet abgerissen 4 Seitens der bayerischen Landesregierung war schon im Oktober 1945 vorgesehen die bayerischen Besitztumer der EWAG neben dem Umspannwerk Ludersheim waren das die in Bayern gelegenen Abschnitte der Reichssammelschiene Remptendorf Ludersheim Ludersheim St Peter ans Bayernwerk zu ubertragen Dieses priorisierte 1947 jedoch die Anknupfung des EWAG Leitungssystems an die verbliebenen 220 kV Leitungen im Westen 6 Schliesslich blieb die Leitung im Besitz der EWAG verpachtete sie jedoch ans Bayernwerk etwa um die Industrieanlagen am Inn zu versorgen 7 Die ausbleibenden Stromlieferungen aus dem mitteldeutschen Revier veranlasste das Bayernwerk aber schon fruher einen Anschluss an die westdeutschen Energieversorger herzustellen Schon 1946 sehr bald nach Kriegsende war aufgrund der sowjetischen Demontagen dieser Schritt geplant 8 Der Materialmangel der Nachkriegszeit machte das Auftreiben von Baumaterial fur eine neue Freileitung schwierig Obwohl Ende 1947 die Trassenplanung grosstenteils abgeschlossen war 9 ging der erste 220 kV Stromkreis der neuen Leitung zwischen Bayernwerk und RWE uber das Umspannwerk Aschaffenburg nach Kelsterbach erst am 14 Dezember 1949 in Betrieb 10 Der zweite Stromkreis war wie auch das Umspannwerk Aschaffenburg und die Leitungsstrecke zur PreussenElektra nach Borken im Fruhjahr 1951 betriebsbereit 11 Hauptartikel 220 kV Leitung Ludersheim Aschaffenburg Borken Das 1930 in Betrieb genommene Kraftwerk Schwandorf wurde infolge des gestiegenen Energiebedarfs nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach erweitert und ausgebaut Der geforderten Stromproduktion entsprechend entstanden bis 1954 zunachst sieben neue Kessel ehe Anfang 1957 der neue Block A Strom erzeugte womit das Kraftwerk eine Gesamtleistung von 203 MW vorweisen konnte Zur Einspeisung des elektrischen Stroms wurde 1955 eine zweikreisige 220 kV Leitung vom neuen Umspannwerk des Kraftwerks Schwandorf bis nach Ludersheim gebaut die bereits bestehende 110 kV Einspeisung des Kraftwerks in den Leitungsring des Bayernwerks war nicht mehr ausreichend Die neue 220 kV Leitung war auch vorausschauend auf folgende Erweiterungen des Kraftwerksstandorts ausgelegt Diese wurden 1959 und 1961 realisiert mit den 100 MW Blocken B und C 12 Im Zusammenhang mit dieser Leitung entstand auch das Mastenportal nordlich des Umspannwerks zuvor standen dort zwei einzelne Masten zur Einfuhrung der 220 kV Leitungen der Reichssammelschiene In den 1960er Jahren wurde das Umspannwerk erstmals erneuert so wurde 1964 eine Ertuchtigung der Anlage durchgefuhrt und 1967 die 220 kV Schaltanlage umgebaut sodass schliesslich die Kapazitat der Anlage verdoppelt werden konnte Im selben Jahr wurde die 110 kV Leitung zum Umspannwerk Nurnberg Ost durch einen Neubau ersetzt Die neue Leitung wurde fur zwei 220 kV Stromkreise dimensioniert allerdings nur mit 110 kV betrieben Die Betriebsfuhrung des Umspannwerks erfolgte zu dieser Zeit noch vor Ort mit 24 Mitarbeitern in vier Schichten In den 1980er Jahren kamen Uberlegungen auf die bisher im staatlichen Besitz seit 1949 der Bundesrepublik Deutschland befindliche VIAG mit ihren Tochterunternehmen zu privatisieren Eine Privatisierung des im Besitz des Freistaats Bayern befindlichen Bayernwerks konnte sich zu dieser Zeit trotz Uberlegungen nicht durchsetzen In zwei Phasen wurden schliesslich 1986 und 1988 die VIAG Aktien veraussert Um die Eigentumerstrukturen im Bereich der Energieversorgung zu stabilisieren wurden 25 des VIAG Aktienkapitals an der Borse durch das Bayernwerk an dem die VIAG zuvor mit 40 beteiligt war gekauft somit befanden sich Anteile des Unternehmens wieder in staatlichem Besitz da der Freistaat Bayern nach wie vor 60 des Kapitals am Bayernwerk hielt 13 Die Privatisierung hatte zur Folge dass das Bayernwerk nun in den Besitz von Eigentum der VIAG Tochter EWAG hielt die nach wie vor im Besitz der bayerischen Abschnitte der Reichssammelschiene und dem Umspannwerk Ludersheim hielt War zuvor das Bayernwerk Pachter der bayerischen EWAG Anlagen war sie durch die VIAG Privatisierung von nun an Eigentumer Nach der Wiedervereinigung bis heute Bearbeiten Im Zuge des Bauprogramm 1987 mit dem das Bayernwerk den Luckenschluss des 380 kV Ringsystems vorantrieb sowie im Zuge des Leitungsneubaus nach der Wiedervereinigung verlor Ludersheim langsam seine Funktion als zentralen Knotenpunkt im nordbayerischen Hochspannungsnetz 14 Neben dem Bau der neuen Leitung Grafenrheinfeld Redwitz Remptendorf der Umstellung eines Stromkreises zwischen Redwitz und Pleinting auf 380 kV und dem Leitungsneubau Raitersaich Wurgau wurden auch fast alle nordbayerischen 220 kV Umspannwerke auf 380 kV Spannung umgerustet Das unterlagerte 220 kV Netz verlor schrittweise seine Bedeutung auf der Ubertragungsnetzebene Um die Jahrtausendwende wurde das deutsche Hoch und Hochstspannungsnetz im Zuge des liberalisierten Energiemarkts stark umstrukturiert Die vormals durch das Bayernwerk und die Grosskraftwerk Franken AG GFA betriebenen Leitungen und das Umspannwerk Ludersheim als Anlage des Bayernwerks kamen 2001 in den Besitz des neu gegrundeten E ON Konzerns Das Bayernwerk fusionierte mit der PreussenElektra zur E ON Energie die GFA wurde Bestandteil von E ON Bayern Im Jahr 2003 wurde nachdem das Umspannwerk Kriegenbrunn auf 380 kV hochgestuft wurde der von Ludersheim nach Norden fuhrende Abschnitt der Reichssammelschiene auf 110 kV umgestellt Ehemals bis Remptendorf fuhrend war nach Kriegsende das Zielumspannwerk nun Wurgau Mit dem Bau der Leitung Raitersaich Wurgau der teils in der bestehenden Trasse erfolgte wurde ein Stromkreis von Ludersheim aus kommend auf die neue Leitung und nach Kriegenbrunn gefuhrt Die 110 kV Kreise fuhren seit der Umstrukturierung zu den 110 kV Umspannwerken Forchheim bzw Thuisbrunn Im Jahr 2007 folgte schliesslich die grosste Umstrukturierung seit Bestehen der Anlage Das 220 kV Schaltfeld wurde stark reduziert und in eine sogenannte Sparanlage umgewandelt es besteht nur noch eine Sammelschiene und weniger Schaltfelder Auf den 220 kV Leitungen nach Raitersaich auf der Trasse in Richtung Aschaffenburg und Sittling auf der Trasse der Reichssammelschiene fiel einer der Stromkreise weg seitdem findet dort ein Parallelbetrieb statt d h beide auf der Trasse verlegten Kreise sind zu einem einzigen parallelgeschaltet Zwei Jahre spater fanden auch auf der 110 kV Ebene grosse Anderungen statt Nach Stilllegung des Kohlekraftwerks Schwandorf wird die Kapazitat der zweikreisigen 220 kV Leitung Ludersheim Schwandorf nicht mehr benotigt weshalb einer der Stromkreise im Jahr 2009 auf 110 kV umgestellt und uber ein Erdkabel ans Umspannwerk Amberg angeschlossen wurde Die grosstenteils noch aus dem Jahr 1924 stammende Leitung Ludersheim Amberg konnte somit wegfallen und wurde zwischen 2009 und 2010 ersatzlos demontiert Auch die Leitung Nurnberg West Gebersdorf Ludersheim fiel weg auf der Trasse existiert heute die einkreisige Verbindung Ludersheim Feucht In den 2010er Jahren wechselten erneut die Betreiber der Anlage und der Leitungen da aufgrund von EU Vorgaben nun Energieerzeuger und verteiler voneinander getrennt operieren mussen Seit 1 Januar 2010 wird das Hochstspannungsnetz der E ON und damit auch der 220 kV Teil des Umspannwerks Ludersheim durch das Unternehmen TenneT TSO eine Tochtergesellschaft des niederlandischen Netzbetreibers TenneT betrieben Zum 31 Dezember 2012 wurden die vormals durch die E ON Bayern betriebenen Leitungen Ludersheim Rehhof und Ludersheim Feucht von der N ERGIE Netz GmbH ubernommen 15 Zum 1 Juli 2013 firmierte der Netzbetrieb der E ON Bayern um in Bayernwerk womit dieser traditionsreiche Name rund 13 Jahre nach Auflosung des vormaligen bayerischen Staatsunternehmens wieder am Ludersheimer Umspannwerk erscheint Betrieb BearbeitenTechnischer Aufbau Bearbeiten In seiner grossten Ausdehnung ca 1967 2007 war das Umspannwerk wie folgt aufgebaut 220 kV Anlage 11 Schaltfelder davon 8 Freileitungs und 3 Transformatorabgange 2 Sammelschienen110 kV Anlage 14 Schaltfelder davon 7 Freileitung und 3 Transformatorabgange 4 ungenutzte 3 SammelschienenVon den Transformatoren die zwischen der 220 und der 110 kV Ebene umspannten waren zwei regular und einer als Reserve im Einsatz Seit dem Umbau der Anlage in den Jahren 2007 bis 2009 und der damit erfolgten Reduzierung der technischen Komponenten nehmen diese nur noch einen kleinen Teil des Werksgelandes ein So entstanden etwa im nordostlichen Bereich auf dem Gelande der vormaligen 220 kV Schaltanlage zwei Freileitungsmasten um die auf den vormaligen 220 kV Leitungen verlegten 110 kV Stromkreise von Forchheim Thuisbrunn und Lauterhofen in die 110 kV Schaltanlage zu fuhren Heute verfugt das Umspannwerk uber eine kleine 220 kV Schaltanlage mit funf Schaltfeldern davon drei Freileitungs und zwei Transformatorabgangen Diese sind mittels einer Sammelschiene untereinander verbunden und schaltbar Lediglich die Leistungstransformatoren befinden sich noch an denselben Standorten wie vor dem Umbau da die Transformatorbanke an das Werksgleis angebunden sind Als Reserve dient nun nicht mehr die westlichste sondern die ostlichste Transformatorenbank auf dem Gelande diese ist normalerweise auch nicht mehr mit einem Transformator belegt Die ebenfalls komplett neugebaute 110 kV Anlage besitzt heute zehn Schaltfelder davon acht Freileitungs und zwei Transformatorabgange ausserdem zwei Sammelschienen nbsp 110 kV Anlage nbsp 110 kV Anlage 2023 nbsp 220 kV Anlage nbsp Leistungstransformator nbsp Deutlich zu sehen weitgehend ungenutzte FlacheFreileitungen Bearbeiten Alle an das Umspannwerk angebundenen Stromkreise sind auf Freileitungen verlegt Die altesten Leitungen stammen aus dem Jahr 1941 die jungste von 1967 Mit Ausnahme der 2009 demontierten Leitung Ludersheim Amberg bestehen alle seit Inbetriebnahme des Werks gebauten Leitungen noch immer Ostlich des Gelandes fuhrt eine weitere Freileitung vorbei dabei handelt es sich um eine 110 kV Bahnstromleitung zur Versorgung der Linien der S Bahn Nurnberg Da das Netz der Deutschen Bahn mit 16 7 Hz Frequenz und symmetrisch betrieben wird ist es vom offentlichen Drehstromnetz vollig unabhangig Netzbetreiber Spannung Strom kreis Trassenbezeichnung Baujahr Zielort station Himmels richtung Bemerkungen nbsp 220 kV 237 B48 Ludersheim Aschaffenburg 1949 Raitersaich Nord Sudwest Bis 2007 zwei Stromkreise heute parallelgeschaltet einkreisig221 B52 Ludersheim Sittling 1941 Sittling Nord Sudost Bis 2007 zwei Stromkreise heute parallelgeschaltet einkreisig223 B82 Ludersheim Schwandorf 1955 Schwandorf Nord Ost nbsp 110 kV 142 Lauterhofen Bis 2009 mit 220 kV betrieben heute Ersatz fur die weggefallene zweikreisige Verbindung Ludersheim Amberg152 B51 Elsenberg Ludersheim 1941 Thuisbrunn Nord Bis 2003 mit 220 kV betrieben Stromkreis Ludersheim Wurgau 153 Forchheim Bis 2003 mit 220 kV betrieben Stromkreis Ludersheim Kriegenbrunn 143 O24 Ludersheim Neumarkt 1960er Jahre Neumarkt Sud Sudost144 nbsp 125 Ludersheim Nurnberg Rehhof 1967 Rehhof Sud West Dimensioniert fur 220 kV ersetzt 1940 gebaute zweikreisige Leitung der GFA auf selber Trasse126131 Feucht Ludersheim 1941 Feucht Sud Sudwest Fruher zweikreisige Leitung Nurnberg West Ludersheim teils von 1924 wurde 2006 grosstenteils demontiert nbsp Portalmast fur 220 kV Leitungen Raitersaich Schwandorf Sittling heute teilweise 110 kV nbsp Leitung nach Schwandorf bzw Lauterhofen nbsp Leitung nach Sittling nbsp Leitung nach Forchheim bzw Thuisbrunn nbsp Leitung nach Feucht fruher bis Nurnberg West nbsp Leitungen nach Rehhof Feucht und NeumarktPlanungen BearbeitenIm Zuge des als Juraleitung geplanten 380 kV Ersatzneubaus der Leitungsabschnitte Raitersaich Ludersheim und Ludersheim Altheim soll das Umspannwerk Ludersheim durch eine 380 kV Anlage ersetzt werden Aufgrund des beengten Platzangebots um die bestehende Anlage ist ein kompletter Neubau einer Schaltanlage ausserhalb des derzeitigen Bereichs vorgesehen Gegen den Neubau der Leitung und des Umspannwerks protestieren mehrere lokale Burgerinitiativen 16 Tatsachlich gab es bereits in den 1950er Jahren Plane eine 380 kV Anlage in Ludersheim zu errichten Als das RWE mit dem Bau seines Hochstspannungsnetzes begann gab es Planungen der Deutschen Verbundgesellschaft die restlichen Regelzonen durch einen 380 kV Ring zu erganzen Dabei sollte eine Leitung vom Gersteinwerk VEW uber Borken PreussenElektra Wurgau EWAG Ludersheim EWAG Bayernwerk nach Meitingen RWE Lechwerke gefuhrt werden 17 Als Anfang der 1960er Jahre mehrere deutsche Energieversorger ihre ersten Hochstspannungsleitungen errichteten entwickelte sich der Netzausbau jedoch nach anderen Gesichtspunkten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Umspannwerk Ludersheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien TenneT TSO N ERGIE AG Bayernwerk AGEinzelnachweise Bearbeiten www bahnrelikte net Bahnstrecke Feucht Altdorf b Nurnberg S Bahn Nurnberg Linie S2 Abgerufen am 1 August 2017 http www lokschuppen dominik de Ludersheim Abgerufen am 1 August 2017 W Fussl Oskar von Miller 1855 1934 Eine Biographie Verlag C H Beck Munchen 2005 S 202 a b VDE Thuringen 20 Jahre elektrische Wiedervereinigung Deutschlands Seite 43 PDF Abgerufen am 7 Mai 2022 M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 303 M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 299 M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 300f M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 306f M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 337f Arthur Schnug Lutz Fleischer Bausteine fur Stromeuropa 50 Jahre Deutsche Verbundgesellschaft S 223 M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 339 M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 354f M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 416f M Pohl Das Bayernwerk 1921 bis 1996 R Piper GmbH amp Co KG Munchen 1996 S 400 N ERGIE Geschaftsbericht 2012 Bayerischer Rundfunk Stromtrassen Gegner Protest der nicht erlahmt 19 September 2022 abgerufen am 13 Oktober 2022 Deutsche Verbundgesellschaft Entwicklung des Verbundbetriebes in der deutschen Stromversorgung 10 Jahre DVG 1948 1958 Heidelberg 1959 S 73 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Umspannwerk Ludersheim amp oldid 238426253