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48 124823 14 474831 1000 Koordinaten 48 7 29 N 14 28 29 OUmspannwerk ErnsthofenUmspannwerk Ernsthofen Das Umspannwerk Ernsthofen ist ein in Ernsthofen im osterreichischen Bundesland Niederosterreich gelegenes Umspannwerk das sich an der Enns unmittelbar an der Landesgrenze zu Oberosterreich befindet Ursprunglich wurde es in den 1930er und 1940er Jahren errichtet um die Energie des gerade entstehenden Kraftwerkes Kaprun ins Netz der Industriebetriebe im Grossraum Linz und ins uberregionale Verbundsystem der Reichssammelschiene einzuspeisen Die Anlage wird heute von der Verbund Tochter Austrian Power Grid betrieben die auch einen Grossteil des Hoch und Hochstspannungsnetzes Osterreichs betreibt Es ist einer der vier grossten Netzknoten im osterreichischen 380 kV Hochspannungsring und dient der elektrischen Energieversorgung des Grossraums Linz und Steyr und des westlichen Teils Niederosterreichs Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Daten 3 Weblinks 4 QuellenGeschichte BearbeitenNach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich zur Zeit des Nationalsozialismus begannen die Anfang 1938 neu gegrundeten Alpen Elektrowerke die wie die deutschen Elektrowerke eine Tochterfirma der VIAG war und nach NS Vorgaben den Bau von Wasserkraftwerken und Hochspannungsleitungen in Osterreich vorantrieb 1939 mit dem Bau einer grossen Umspannanlage mitsamt Lastenverteiler am Ufer der Enns in Ernsthofen Beabsichtigt war uber die Anlage den erzeugten Strom aus den Wasserkraftwerken im Alpenraum vor allem des in Bau befindlichen und durch die NS Propaganda gross inszenierten Kraftwerks Kaprun in das Stromnetz der Elektrowerke einzuspeisen Auch die ebenfalls in Bau befindliche Hutte Linz der Reichswerke Hermann Goring heute Voestalpine AG sollte uber die Anlage mit Strom aus dem reichseigenen Netz versorgt werden Uber eine knapp 800 km lange 220 kV Leitung die von Ernsthofen durch Bayern zu den Kraftwerken des mitteldeutschen Braunkohlereviers und bis nach Hannover reicht die sogenannte Reichssammelschiene sollte ein unter Aufsicht der Elektrowerke stehendes Verbundnetz entstehen An der Umspannanlage Lehrte dem nordlichen Ende des Verbundsystems bestand zudem Anschluss an das 220 kV Netz des RWE und der PreussenElektra Einerseits konnte so analog zur aus den 1920er Jahren stammenden Nord Sud Leitung des RWE ein Verbundbetrieb zwischen den Braunkohlekraftwerken West und Mitteldeutschlands und den alpinen Wasserkraftwerken ermoglicht werden andererseits nahm man sich die Moglichkeit die Stromrationierung aller an der Leitungsstrecke liegenden Betriebe die als kriegswichtig erachtet wurden zentral regulieren zu konnen Am 30 September 1941 wurde das Umspannwerk in seiner ersten Ausbaustufe zusammen mit der Reichssammelschiene als grosste derartige Anlage in Osterreich in Betrieb genommen 1 Es umfasste eine Flache von 14 ha 2 Im Rahmen des Ausbaus des 220 kV Netzes sollte eine mit dieser Spannung betriebene Querschiene innerhalb Osterreichs entstehen die von der Umspannanlage Burs der Vorarlberger Illwerke das einen sudlichen Endpunkt der RWE Nord Sud Leitung darstellt uber den Arlberg nach Tirol von dort durch das Zillertal und uber den Gerlospass zum Kraftwerk Kaprun fuhren soll Die 220 kV Leitungen von Kaprun nach Ernsthofen und von Ernsthofen nach Wien waren bereits im Bau Es handelte sich bei diesen um die ersten 220 kV Leitungen auf den fur Osterreich typischen Tonnenmasten 3 An einer Weiterfuhrung der Sammelschiene uber Wien bis nach Mahren und ins Oberschlesische Industriegebiet nach Oderberg Bohumin wurde zwar bereits gearbeitet aufgrund des ausgebrochenen Zweiten Weltkrieges mussten die Bauarbeiten unterbrochen werden 4 Fertiggestellt wurde lediglich der Abschnitt von Ernsthofen zum Umspannwerk Bisamberg im Jahr 1943 Zwischen Ernsthofen und Kaprun bestand aufgrund des Baustopps an der 220 kV Leitung lediglich eine 110 kV Verbindung uber das Arthurwerk 5 Eine 220 kV Verbindung von Kaprun nach St Peter einem weiteren Umspannwerk der Reichssammelschiene wurde nicht mehr weiter verfolgt womit Ernsthofen der einzige ubergeordnete Einspeisungspunkt des Kraftwerksprojektes blieb Die zweite Ausbaustufe des Umspannwerkes konnte in Teilen schon 1944 fertiggestellt werden Moglich wurde dies nur durch den Einsatz von Zwangsarbeitern wie etwa Kriegsgefangene und KZ Haftlinge Fertiggestellt bzw in Bau waren nun die 110 kV Leitungen 6 5 Ernsthofen Hutte Linz Wegscheid Timelkam Arthurwerk Kaprun Ernsthofen Hessenberg Bruck an der Mur Murzzuschlag Ebenfurth Ernsthofen PottenbrunnNach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Jahr 1947 das nach gelegene Kraftwerk Muhlrading der Ennskraftwerke AG fertiggestellt und an das Umspannwerk angeschlossen 7 Im Rahmen der Entstehung eines gesamteuropaischen Verbundnetzes wurde das Umspannwerk dann ein wichtiger Knotenpunkt um die osterreichischen Wasserkraftwerke mit ihren enormen Reserven in die europaischen Nachbarstaaten zu exportieren 4 Im Zuge der Errichtung des Kernkraftwerkes Zwentendorf wurde 1976 die erste 380 kV Leitung Osterreichs errichtet die vom Umspannwerk Durnrohr nach Ernsthofen fuhrt Somit wurde das Werk um eine 380 kV Anlage erweitert Mittlerweile entwickelte sich das Umspannwerk zum wichtigsten Netzknoten der Region und ist Bestandteil des 380 kV Hochspannungsringes Technische Daten BearbeitenDas Umspannwerk besteht aus mehreren Freiluftschaltanlagen fur 380 kV 220 kV und 110 kV mit in Summe zehn Sammelschienen Auf der 380 kV Ebene besteht eine Hilfsschiene mit zwei Netzkuppeltransformatoren zur 220 kV Ebene mit einer Gesamtleistung von 1200 MVA Die 220 kV Anlage besteht aus drei Sammelschienen mit zwei Kupplungsfeldern acht Freileitungsfeldern und funf Netzkuppeltransformatoren zur 110 kV Ebene mit in Summe 1040 MVA Die 110 kV Anlage zur Versorgung der regionalen Verteilnetze besteht aus drei Sammelschienen mit drei Kupplungsfeldern und zwolf Freileitungsfeldern Zur statischen Blindleistungskompensation stehen vier Luftdrosseln mit einer Blindleistung von 100 Mvar 50 Mvar 10 Mvar und 8 Mvar zur Verfugung 2 An das Umspannwerk sind grossere Industriebetriebe wie die Voestalpine mit eigener 110 kV Leitung angeschlossen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Umspannwerk Ernsthofen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten Austrian Power Grid AG APG vom 3 Oktober 2011 Austrian Power Grid AG feierte 70 Jahre Umspannwerk Ernsthofen Abgerufen am 19 Februar 2017 a b Verbund Austrian Power Grid Umspannwerk Ernsthofen in der Betriebsregion Nord 1 Auflage Oktober 2005 Karl Girkmann Erwin Konigshofer Die Hochspannungs Freileitungen Springer Verlag Wien 1952 S 9 a b Oskar Vas Der Anteil Osterreichs an der elektrizitatswirtschaftlichen Gemeinschaftsplanung in Europa Springer Verlag Wien 1948 S 4 a b Karl Deutsch Karl Kauder Ubersichtsschaltbild des osterreichischen Hochspannungsnetzes mit seinen wichtigsten Kraftwerken Umspannwerken und Leitungen Stand Juli 1947 Springer Verlag Wien 1948 S 3 Christine Oertel Oliver Rathkorb Florian Freund NS Zwangsarbeit in der Elektrizitatswirtschaft der Ostmark 1938 1945 Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2014 S 243 Verbund AG Laufkraftwerk Muhlrading Abgerufen am 19 Februar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Umspannwerk Ernsthofen amp oldid 215883181