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Ulrich Pultz von Carlsen 25 August 1773 in Roskilde Danemark 15 April 1863 in Darmstadt war ein grossherzoglich hessischer Generalleutnant der 1837 zum ersten Ehrenburger von Offenbach am Main ernannt wurde Ulrich Pultz von Carlsen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUlrik Pultz Edler von Carlsen war der funfte der sieben Sohne des koniglich danischen Majors Michael von Carlsen und dessen Ehefrau Louise Augusta von Pultz Mit knapp zwolf Jahren wurde Carlsen Seemann und unternahm zwei Reisen die ihn nach China und Java fuhrten Da der Dienst auf See ihn gesundheitlich beeintrachtigte trat Carlsen 1790 als Kadett zum Reitenden Feldjagerkorps der Danischen Armee uber Am 17 Marz 1794 nahm er als Kornett seinen Abschied und wurde auf Empfehlung von Prinz Friedrich von Hessen am 27 August desselben Jahres als Sekondeleutnant im Furstlich Hessen Darmstadtischen Chevauxlegers Regiment angestellt Das Regiment befand sich zu diesem Zeitpunkt in den Niederlanden wo Carlsen in der Folgezeit wahrend des Ersten Koalitionskrieges an den Gefechten bei Ingelmunster und Boxtel teilnahm In diesem Gefecht wurde er verwundet und nach seiner Gesundung als Ordonnanz seines Regimentskommandeurs verwendet 1796 kehrte das Regiment in die Heimat zuruck und Carlsen liess sich dort zum leichten Infanterie Bataillon versetzen das von Triest aus nach Gibraltar eingeschifft werden sollte Nachdem Ende Februar 1797 Triest erreicht war erhielt der Verband den Befehl zur osterreichischen Armee zu stossen und die adriatische Kuste bei Triest und Fiume sowie spater Karlstadt zu besetzen Als ehemaligen Seemann fiel Carlsen dabei die Aufgabe zu das Kommando uber den Seetransport zu ubernehmen 1797 kehrte Carlsen mit seinen Truppen nach Darmstadt zuruck Erst 1806 ruckten die hessischen Truppen als Bundnispartner von Napoleon wieder ins Feld Im Vierten Koalitionskrieg kampfte Carlsen als Premierleutnant in der Schlacht bei Jena und Auerstedt gegen die Preussen und nahm 1807 an den Belagerungen von Graudenz und Stralsund teil 1809 im Krieg gegen Osterreich nahm er als Hauptmann an den Schlachten bei Wagram Pressburg Engerau und Znaim sowie an der Belagerung von Raab in Ungarn teil Im Russlandfeldzug 1812 war Carlsen anfanglich auf der Insel Rugen Kommandant des Forts Napoleon vorher und nachher mit Namen Prosnitzer Schanze um die Einfahrt feindlicher Schiffe nach Stralsund zu verhindern Am 19 September 1812 marschierte Carlsen von Rugen uber Stettin Konigsberg bei Kaunas uber die Memel nach Wilna und traf am 30 November in Wilejka ein wo sein Regiment momentan unter dem Kommando des Generals Franzcesky zum Korps des bayerischen Generals Wrede gehorend stand Bei einem Angriff der uberlegenen russischen Kavallerie am 7 Dezember war es Carlsen moglich Wrede vor der Gefangennahme durch die Russen zu beschutzen wofur er den Orden der Ehrenlegion erhielt Auf dem Ruckzug aus Russland am 13 Dezember 1812 bei Kaunas wiederum gelang es Carlsen mit der tatkraftigen Hilfe von Feuerwerker Peter Sommer die hessische Geschutzdivision zu retten und am 8 Februar 1813 wieder mit nach Darmstadt zu bringen wofur beide von Grossherzog Ludwig I befordert wurden Am 18 Februar 1813 zum Major ernannt nahm Carlsen unter Marschall Ney an der Schlacht von Lutzen sowie an Einnahme von Grossgorschen teil Daraufhin wurde Carlsen mit seinem Bataillon zur Ehrenwache von Napoleon in dessen Hauptquartier beordert Er eskortierte erfolgreich den kaiserlichen Tresor von Dresden nach Torgau wo er dann eine der argsten Belagerungen der damaligen Zeit aushalten musste Da zur selben Zeit die Volkerschlacht bei Leipzig stattfand und damit die Gefahr dass Hessen den Rheinbund aufkundigte wurde Carlsen von den Franzosen arrestiert und in der Festung festgesetzt Obwohl man ihm versprach ihn sofort wieder freizulassen war es nicht moglich ihn dazu zu veranlassen ein Revers zu unterschreiben in dem er sich verpflichtete mit seinem Bataillon ein Jahr lang nicht gegen Frankreich zu dienen Als er einen Monat spater auf Verlangen des preussischen Generals Tauenzien wieder entlassen wurde zollten ihm die franzosischen Generale hochste Anerkennung fur seine Standhaftigkeit und die Festungsmannschaft salutierte Nach der Auflosung des Rheinbundes marschierte Carlsen 1814 an der Spitze seines Bataillons in Frankreich ein bis nach Lyon wurde dabei aber in kein Gefecht verwickelt 1815 marschierte er zum zweitenmal nach Frankreich wohnte dem Gefecht von Strassburg bei und kantonnierte spater an der Loire bis zum Abschluss des Pariser Friedens 1819 wurde er zum Oberstleutnant befordert und kommandierte von 1823 bis 1837 als Oberst das Regiment Gross und Erbprinz 1 in Offenbach am Main Die Stadt verlieh ihm bei seinem Abschied als ersten Person die Ehrenburgerwurde Am 8 November 1837 wurde Carlsen unter gleichzeitiger Beforderung zum Generalmajor zum Kommandanten der Residenzstadt Darmstadt ernannt Er war Mitglied der Darmstadter Freimaurerloge Johannes der Evangelist zur Eintracht In Wurdigung seiner Verdienste verlieh ihm der Grossherzog das Kommandeurkreuz I Klasse des Ludwigsordens sowie das Grosskreuz des Philippsordens Am 18 November 1840 wurde ihm das Kommandeurkreuz des Dannebrogordens durch Christian VIII von Danemark verliehen Anlasslich seines 50 jahrigen Dienstjubilaums wurde Carlsen am 27 August 1844 zum Generalleutnant befordert Am 12 April 1848 wurde er von seinem Kommando entbunden und diente bis zu seiner Pensionierung am 27 August 1854 in der Militarverwaltung Ulrich Pultz von Carlsen heiratete 1801 Friedrike Jackel 1775 1853 Sie war eine Enkelin des Kammerrates Friedrich Reuss 1710 1763 dem Grossvater von Caroline Reuss verheiratete Buchner Mutter von Georg Buchner Von den funf Kindern des Paares wurden nur ein Sohn und eine Tochter erwachsen Sohn Hermann von Carlsen 1802 ca 1880 studierte in Giessen und wurde 1870 als Kriegsministerialsekretar pensioniert Er blieb unverheiratet wie auch Tochter Julie von Carlsen 1817 1878 Die beiden waren Vetter und Kusine zweiten Grades von Georg Buchner und seinen Geschwistern Literatur BearbeitenAlexander Keim Geschichte des 4 Grossherzoglich Hessischen Infanterie Regiments Prinz Karl Nr 118 und seiner Stamme 1699 1878 E S Mittler amp Sohn Berlin 1879 S 477 483 Christian von Bechtold Ulrich Pultz von Carlsen ein achtes Soldatenleben Eduard Zernin Darmstadt und Leipzig 1874 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulrich Pultz von Carlsen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Wegmann Hrsg Gunter Wegner Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkrafte 1815 1990 Teil 1 Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815 1939 Band 2 Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie Regimenter sowie Jager und MG Bataillone Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw Aufstellung bis 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1992 ISBN 3 7648 1782 8 S 304 Normdaten Person GND 1114322377 lobid OGND AKS VIAF 1527147484320449360006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pultz von Carlsen UlrichKURZBESCHREIBUNG grossherzoglich hessischer Generalleutnant Ehrenburger der Stadt Offenbach am MainGEBURTSDATUM 25 August 1773GEBURTSORT Roskilde DanemarkSTERBEDATUM 15 April 1863STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich Pultz von Carlsen amp oldid 236468370