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Die Idee der Geometrisierung als Begriff der Mathematik wurde 1980 von William Thurston als ein Programm zur Klassifizierung geschlossener dreidimensionaler Mannigfaltigkeiten vorgestellt Das Ziel der Geometrisierung ist nach der Zerlegung einer 3 Mannigfaltigkeit in Grundbausteine auf jedem dieser Bausteine eine charakteristische geometrische Struktur zu finden Die von Thurston aufgestellte und inzwischen bestatigte Vermutung dass dies immer moglich ist stellt eine Verallgemeinerung der Poincare Vermutung dar Der Beweis wurde von Grigori Perelman mit seinen Arbeiten zum Ricci Fluss 2002 erbracht Inhaltsverzeichnis 1 Dreidimensionale Mannigfaltigkeiten 2 Zerlegung in Komponenten 3 Modellgeometrien 3 1 Zweidimensionale Modelle 3 2 Dreidimensionale Modelle 3 2 1 Produktgeometrien 3 2 2 Geometrien mit Lie Gruppenstruktur 3 2 3 Klassifikation 4 Thurstons Geometrisierungsvermutung 4 1 Bedeutung der Geometrisierungsvermutung 4 2 Stand der Vermutung 5 Literatur und WeblinksDreidimensionale Mannigfaltigkeiten BearbeitenEine dreidimensionale Mannigfaltigkeit oder kurz 3 Mannigfaltigkeit ist ein topologischer Raum der sich lokal durch dreidimensionale Karten beschreiben lasst also auf kleinen Bereichen so aussieht wie der gewohnliche dreidimensionale euklidische Raum Eine ganze 3 Mannigfaltigkeit lasst sich dagegen im Allgemeinen nicht als Teilmenge des dreidimensionalen Raumes vorstellen Dies wird durch Betrachtung von zweidimensionalen Mannigfaltigkeiten anschaulich Eine zweidimensionale Sphare also z B die Erdoberflache lasst sich lokal durch zweidimensionale Karten beschreiben jeder gewohnliche Atlas ist eine solche Ansammlung von Karten Dennoch kann man die ganze 2 Sphare nicht auf einmal in einer zweidimensionalen euklidischen Ebene darstellen Analog zum zweidimensionalen Beispiel legen die Kartenwechsel jetzt zwischen den dreidimensionalen Karten die Struktur der 3 Mannigfaltigkeit fest Hier zeigt sich eine besondere Eigenschaft von 3 Mannigfaltigkeiten Wahrend es in noch hoheren Dimensionen darauf ankommt was fur Kartenwechsel man zulasst sollen sie nur stetig sein oder differenzierbar unendlich oft differenzierbar etc spielt diese Unterscheidung bis zur Dimension 3 keine Rolle Mathematisch prazisiert heisst dies dass es auf jeder topologischen 3 Mannigfaltigkeit genau eine differenzierbare Struktur gibt Dies hat zur Folge dass sich bei der Untersuchung von 3 Mannigfaltigkeiten topologische Methoden und differentialgeometrische Methoden kombinieren lassen Das Teilgebiet der Mathematik das sich hiermit beschaftigt nennt man daher auch dreidimensionale Geometrie und Topologie Ziel der dreidimensionalen Geometrie und Topologie ist es alle moglichen geschlossenen d h kompakten und randlosen 3 Mannigfaltigkeiten zu verstehen und zu klassifizieren Dies ist ein sehr schwieriges Problem da es im Gegensatz etwa zu 2 Mannigfaltigkeiten eine unuberschaubare Vielzahl geschlossener 3 Mannigfaltigkeiten gibt Das von William Thurston vorgeschlagene Programm zur Geometrisierung fuhrt zu einer solchen Klassifikation indem es nach einer geeigneten Zerlegung der 3 Mannigfaltigkeit jedem Teilstuck eine bestimmte Geometrie zuordnet die wiederum die topologische Struktur dieses Teilstucks charakterisiert Zerlegung in Komponenten BearbeitenEine 3 Mannigfaltigkeit in Komponenten zu zerlegen bedeutet sie zunachst entlang einer eingebetteten zweidimensionalen Sphare in zwei Komponenten aufzuschneiden In die dabei entstehenden Rander zwei Spharen klebt man nun jeweils einen dreidimensionalen Ball ein sodass die resultierenden Komponenten wieder ohne Rand sind Durch diese Zerlegung entlang von 2 Spharen kann man erreichen dass die resultierenden Komponenten irreduzibel sind Das bedeutet dass jede eingebettete 2 Sphare auf einer Seite einen 3 Ball berandet und eine weitere Zerlegung daher nur die Abspaltung einer zusatzlichen S 3 displaystyle S 3 nbsp zur Folge hatte Man kann zeigen dass die Zerlegung in irreduzible Komponenten eindeutig ist bis auf Reihenfolge und zusatzliche S 3 displaystyle S 3 nbsp en Ist eine so erhaltene irreduzible Komponente von der Gestalt S 2 S 1 displaystyle S 2 times S 1 nbsp oder hat sie eine endliche Fundamentalgruppe so wird diese Komponente nicht weiter zerlegt Alle anderen Komponenten lassen sich entlang bestimmter Tori nun noch weiter zerlegen bis man eine wiederum eindeutige Zerlegung erhalt deren Komponenten alle entweder atoroidal oder Seifert gefasert sind Diese Zerlegung nennt man Jaco Shalen Johannson Zerlegung oder kurz JSJ Zerlegung Auf diese Weise erhalt man Bausteine aus denen man alle 3 Mannigfaltigkeiten wieder durch den umgekehrten Prozess zur Zerlegung verbundene Summe und Verkleben von Randtori zusammensetzen kann Zur Klassifikation der 3 Mannigfaltigkeiten reicht es daher aus die Bausteine der JSJ Zerlegung zu verstehen also irreduzible Mannigfaltigkeiten mit endlicher Fundamentalgruppe sowie Seifert gefaserte und atoroidale Mannigfaltigkeiten Modellgeometrien Bearbeiten Hauptartikel G X Struktur Thurston versteht unter einer Modellgeometrie anschaulich gesprochen einen abstrakten Raum der fur einen Bewohner uberall gleich aussieht und ausserdem in seiner topologischen Gestalt so einfach wie moglich sein soll Prazise ist dies eine vollstandige einfach zusammenhangende riemannsche Mannigfaltigkeit X displaystyle X nbsp mit transitiver Isometriegruppe G I s o m X displaystyle mathcal G mathrm Isom X nbsp Da die Geometrie geschlossener Mannigfaltigkeiten beschrieben werden soll wird zudem gefordert dass es mindestens eine kompakte Mannigfaltigkeit mit dieser Geometrie gibt d h dass eine Untergruppe H G displaystyle H subset mathcal G nbsp existiert sodass X H displaystyle X H nbsp kompakt ist Zweidimensionale Modelle Bearbeiten Beispiele fur eine solche Modellgeometrie sind in Dimension zwei die euklidische Ebene R 2 displaystyle mathbb R 2 nbsp mit dem 2 Torus als kompaktem Quotienten oder die zweidimensionale Sphare S 2 displaystyle S 2 nbsp also die Oberflache einer dreidimensionalen Kugel die bereits selbst kompakt ist Weniger bekannt ist die hyperbolische Ebene H 2 displaystyle mathbb H 2 nbsp die eine dritte Modellgeometrie darstellt Alle Flachen vom Geschlecht 2 displaystyle geq 2 nbsp lassen sich als kompakte Quotienten der hyperbolischen Ebene darstellen Wenn nun der Raum uberall gleich aussehen soll muss er auch an jedem Punkt gleich gekrummt sein In Dimension zwei gibt es aber nur eine Krummungsgrosse namlich die Skalarkrummung oder Gausssche Krummung Daraus folgt dass die Modellgeometrien durch ihre konstante Skalarkrummung bis auf Skalierung 0 1 oder 1 bereits festgelegt sind und es ausser den drei genannten keine weiteren zweidimensionalen Modellgeometrien gibt Dreidimensionale Modelle Bearbeiten In Dimension drei gibt es die entsprechenden Modelle mit konstanter Krummung ebenfalls hier sind dies der euklidische Raum R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp die dreidimensionale Sphare S 3 displaystyle S 3 nbsp Oberflache einer vierdimensionalen Kugel und der hyperbolische Raum H 3 displaystyle mathbb H 3 nbsp Produktgeometrien Bearbeiten Daruber hinaus gibt es jedoch noch weitere dreidimensionale Modellgeometrien Dies liegt daran dass die Skalarkrummung nicht mehr alleine die lokale Gestalt des Raumes vorgibt und die Krummung in einem Punkt von der betrachteten Ebene durch diesen Punkt abhangt Veranschaulichen lasst sich dies an einem weiteren dreidimensionalen Modell namlich dem Produkt von 2 Sphare und Gerade S 2 R displaystyle S 2 times mathbb R nbsp Dieser Raum lasst sich nicht im dreidimensionalen euklidischen Raum darstellen jedoch kann man ihn sich wie folgt vorstellen Der dreidimensionale Raum lasst sich wie eine Zwiebel durch ineinander geschachtelte 2 Spharen mit wachsendem Durchmesser auffassen Stellt man sich nun vor dass der Durchmesser der geschachtelten Spharen nicht wachst sondern konstant 1 bleibt wenn man von innen nach aussen geht so erhalt man den gewunschten Raum Alternativ kann man sich 2 Spharen entlang einer Gerade aufgereiht vorstellen die sich aber nicht durchschneiden Befindet man sich in einem Punkt in diesem Raum so kann man sich entweder auf einer Querschnitts Sphare bewegen oder senkrecht dazu entlang der Geradenrichtung In einer Ebene tangential an eine Sphare betragt die Krummung 1 enthalt die Ebene jedoch die Geradenrichtung so ist die Krummung 0 Mit der gleichen Konstruktion kann man aus der hyperbolischen Ebene das Produkt mit einer Geraden bilden H 2 R displaystyle mathbb H 2 times mathbb R nbsp Hier liegt die Krummung zwischen 1 und 0 je nach Richtung der betrachteten Ebene Eine Metrik wie in den beiden Produktgeometrien bezeichnet man als homogen aber nicht isotrop Zwar sind alle Punkte gleich aber in einem festen Punkt gibt es Ebenen die sich von anderen Ebenen durch diesen Punkt unterscheiden Mathematisch bedeutet dies dass die Isometriegruppe transitiv auf den Punkten aber nicht transitiv auf den orthonormalen Rahmen Tripeln von orthonormalen Tangentialvektoren in einem Punkt ist Geometrien mit Lie Gruppenstruktur Bearbeiten Schliesslich gibt es noch drei weitere Modellgeometrien die die Struktur einer Lie Gruppe tragen Dies sind die Geometrie von S L 2 R displaystyle tilde mathrm SL 2 mathbb R nbsp der universellen Uberlagerung der speziellen linearen Gruppe S L 2 R displaystyle mathrm SL 2 mathbb R nbsp die Nil Geometrie und die Sol Geometrie Alle drei lassen sich als Metrik auf Matrizengruppen beschreiben Wahrend S L 2 R displaystyle mathrm SL 2 mathbb R nbsp die Gruppe der invertierbaren 2 2 Matrizen mit Determinante 1 ist ist die Nil Geometrie auf der nilpotenten Gruppe der oberen 3 3 Dreiecksmatrizen mit Diagonale 1 auch Heisenberg Gruppe genannt und die Sol Geometrie auf der auflosbaren englisch solvable Gruppe aller oberen 2 2 Dreiecksmatrizen definiert Als Lie Gruppen tragen diese Gruppen jeweils eine Metrik die invariant unter der Linksoperation ist und damit homogen Weil die Gruppe S L 2 R displaystyle mathrm SL 2 mathbb R nbsp nicht wie gefordert einfach zusammenhangend ist geht man zu ihrer universellen Uberlagerung uber Da dies fur lokale Eigenschaften keinen Unterschied macht wird manchmal auch von S L 2 R displaystyle mathrm SL 2 mathbb R nbsp als Modellgeometrie gesprochen Die Metrik auf S L 2 R displaystyle tilde mathrm SL 2 mathbb R nbsp lasst sich auch folgendermassen beschreiben P S L 2 R displaystyle mathrm PSL 2 mathbb R nbsp ist die Gruppe der reellen Mobiustransformationen und damit der Isometrien der hyperbolischen Ebene H 2 displaystyle mathbb H 2 nbsp Da eine Isometrie von H 2 displaystyle mathbb H 2 nbsp eineindeutig durch das Bild eines ausgewahlten Einheitstangentialvektors bestimmt ist gilt P S L 2 R U T H 2 displaystyle mathrm PSL 2 mathbb R cong UT mathbb H 2 nbsp U T H 2 displaystyle UT mathbb H 2 nbsp der Raum der Tangentialvektoren der Lange 1 tragt nun eine von H 2 displaystyle mathbb H 2 nbsp induzierte Metrik Die so konstruierte Metrik auf P S L 2 R displaystyle mathrm PSL 2 mathbb R nbsp induziert schliesslich eine Metrik auf der universellen Uberlagerung S L 2 R displaystyle tilde mathrm SL 2 mathbb R nbsp Diese Betrachtung liefert Beispiele fur 3 Mannigfaltigkeiten mit S L 2 R displaystyle tilde mathrm SL 2 mathbb R nbsp Geometrie namlich Einheitstangentialbundel geschlossener hyperbolischer Flachen Flachen vom Geschlecht mindestens 2 Klassifikation Bearbeiten Der Beweis dass die hier beschriebenen Modelle alle Moglichkeiten dreidimensionaler Modellgeometrien sind benutzt den Stabilisator der Isometriegruppe Das ist die Gruppe all derjenigen Isometrien eines Modells die einen bestimmten Punkt festhalten Im Fall des euklidischen Raumes besteht er beispielsweise aus der gesamten orthogonalen Gruppe O 3 und ist daher dreidimensional wahrend im Fall der Produktgeometrien die R displaystyle mathbb R nbsp Richtung von einer Isometrie erhalten werden muss und somit der Stabilisator nur aus der eindimensionalen Untergruppe SO 2 besteht Die Grosse des Stabilisators ist ein Mass fur die Symmetrie des Modells Eine weitere Unterscheidung kann gemacht werden indem man eine Faserung findet die invariant unter der Isometriegruppe ist und deren Blatter vom Stabilisator auf sich selbst abgebildet werden Im Fall der Produktgeometrien ist eine solche Faserung einfach durch die Querschnitte S 2 p displaystyle S 2 times p nbsp bzw H 2 p displaystyle mathbb H 2 times p nbsp gegeben In jedem Fall muss eine solche Faser wieder eine zweidimensionale Modellgeometrie sein sodass sich folgende Ubersicht ergibt Modellgeometrie Stabilisator Struktur Schnitt KrummungEuklidischer Raum R 3 displaystyle mathbb R 3 nbsp dreidimensional isotrop 0 flach 3 Sphare S 3 displaystyle S 3 nbsp dreidimensional isotrop 1 positiv hyperbolischer Raum H 3 displaystyle mathbb H 3 nbsp dreidimensional isotrop 1 negativ S 2 R displaystyle S 2 times mathbb R nbsp eindimensional fasert uber S 2 displaystyle S 2 nbsp in der Faser 1 orthogonal 0H 2 R displaystyle mathbb H 2 times mathbb R nbsp eindimensional fasert uber H 2 displaystyle mathbb H 2 nbsp in der Faser 1 orthogonal dazu 0Nilgeometrie eindimensional fasert uber R 2 displaystyle mathbb R 2 nbsp in der Faser 0 orthogonal dazu 1S L 2 R displaystyle tilde mathrm SL 2 mathbb R nbsp eindimensional fasert uber H 2 displaystyle mathbb H 2 nbsp in der Faser 1 orthogonal dazu 1Solgeometrie nulldimensional fasert uber R displaystyle mathbb R nbsp orthogonal zur Faser 0Thurstons Geometrisierungsvermutung BearbeitenLasst sich auf einer aus der oben beschriebenen Zerlegung resultierenden Mannigfaltigkeit eine Metrik wahlen die lokal einer der acht Modellgeometrien entspricht so nennt man diese Mannigfaltigkeit geometrisierbar Beispielsweise lasst sich ein Torus aus flachen euklidischen Karten zusammensetzen und ist also geometrisierbar Thurston hat sich intensiv mit dem Studium von 3 Mannigfaltigkeiten beschaftigt und dabei festgestellt dass eine grosse Klasse von ihnen in diesem Sinne geometrisierbar ist Unter anderen hat er dies fur Haken Mannigfaltigkeiten nachgewiesen und dafur 1982 die Fields Medaille erhalten Basierend auf diesen Forschungen hat er die Vermutung aufgestellt dass sich alle geschlossenen 3 Mannigfaltigkeiten geometrisieren lassen Dies wird als Thurstons Geometrisierungsvermutung bezeichnet Bedeutung der Geometrisierungsvermutung Bearbeiten Lasst eine 3 Mannigfaltigkeit eine der acht Modellgeometrien zu so liefert dies Ruckschlusse auf ihre Topologie Ist die Modellgeometrie nicht hyperbolisch oder spharisch so folgt dass die Mannigfaltigkeit eine Seifert Faserung besitzt Da die Topologie von Seifert Mannigfaltigkeiten bekannt ist gelten diese als gut verstanden Da ihre Fundamentalgruppe z B stets eine Untergruppe isomorph zur Fundamentalgruppe des 2 Torus Z Z displaystyle mathbb Z times mathbb Z nbsp besitzt lasst sich die Geometrisierungsvermutung auch so formulieren Jede irreduzible geschlossene 3 Mannigfaltigkeit erfullt genau eine der folgenden Bedingungen Sie tragt eine spharische Metrik Sie tragt eine hyperbolische Metrik Ihre Fundamentalgruppe besitzt eine Untergruppe isomorph zu Z Z displaystyle mathbb Z times mathbb Z nbsp Fur spharische und hyperbolische Mannigfaltigkeiten gibt es wesentlich mehr Moglichkeiten und diese sind auch nicht vollstandig klassifiziert Dennoch sind viele ihrer Eigenschaften bekannt und die Klassifizierung stellt ein rein gruppentheoretisches Problem dar namlich alle freien diskreten Untergruppen der Isometriegruppen von S 3 displaystyle S 3 nbsp bzw H 3 displaystyle mathbb H 3 nbsp also von S O 3 R displaystyle mathrm SO 3 mathbb R nbsp bzw P S L 2 C displaystyle mathrm PSL 2 mathbb C nbsp zu bestimmen Aus der Umformulierung der Geometrisierungsvermutung folgt die Elliptisierungsvermutung oder Spharische Raumformen Vermutung Jede geschlossene 3 Mannigfaltigkeit mit endlicher Fundamentalgruppe besitzt eine spharische Metrik und ist daher ein Quotient der 3 Sphare S 3 G displaystyle S 3 Gamma nbsp sowie die Hyperbolisierungsvermutung Jede geschlossene irreduzible 3 Mannigfaltigkeit mit unendlicher Fundamentalgruppe ist entweder hyperbolisch oder ihre Fundamentalgruppe enthalt eine Untergruppe isomorph zu Z Z displaystyle mathbb Z times mathbb Z nbsp Ein weiterer Spezialfall der Geometrisierungsvermutung ist die bekannte Poincare Vermutung Jede geschlossene 3 Mannigfaltigkeit mit trivialer Fundamentalgruppe ist homoomorph zur 3 Sphare S 3 displaystyle S 3 nbsp Stand der Vermutung Bearbeiten Fur zweidimensionale geschlossene Mannigfaltigkeiten ist die Geometrisierung bereits lange bekannt Aus der Klassifikation der Flachen folgt zusammen mit der Gauss Bonnet Formel dass die 2 Sphare S 2 displaystyle S 2 nbsp als einzige Flache eine spharische Geometrie besitzt der 2 Torus T 2 displaystyle T 2 nbsp eine euklidische Geometrie und alle Flachen hoheren Geschlechts hyperbolisch sind Richard S Hamilton hat in den 1980er Jahren als einer der ersten versucht mit Hilfe des Ricci Flusses die Geometrisierung zu beweisen Es gelang ihm fur Mannigfaltigkeiten positiver Ricci Krummung sowie fur solche Mannigfaltigkeiten auf denen der Ricci Fluss nicht singular wird Grigori Perelman hat mit seinen Arbeiten von 2002 und 2003 den entscheidenden Schritt im Beweis der Geometrisierung geliefert indem er Methoden fand die den Fluss auch beim Auftreten von Singularitaten kontrollieren Perelmans Arbeiten sind zwar noch nicht in einer referierten Zeitschrift erschienen dennoch haben sich viele Mathematiker intensiv mit ihnen auseinandergesetzt ohne wesentliche Fehler oder Lucken zu finden Hierfur sollte Perelman 2006 mit der Fields Medaille ausgezeichnet werden diese lehnte er aber ab Literatur und Weblinks BearbeitenAllgemeiner Uberblick uber die Geometrisierungsvermutung und den Ricci Fluss Bernhard Leeb Geometrisierung 3 dimensionaler Mannigfaltigkeiten und Ricci Fluss Zu Perelmans Beweis der Vermutungen von Poincare und Thurston Memento vom 19 April 2008 im Internet Archive PDF 437 kB In DMV Mitteilungen 14 4 2006 S 213 221 John W Morgan Recent progress on the Poincare conjecture and the classification of 3 manifolds PDF 293 kB In Bulletin of the AMS 42 1 2005 S 57 78 Topologische Grundlagen und JSJ Zerlegung Allen Hatcher Notes on Basic 3 Manifold Topology PDF 385 kB 2000 englisch Modellgeometrien und Thurstons Programm Peter Scott The Geometries of 3 Manifolds PDF 7 8 MB In Bull London Math Soc 15 1983 S 401 487 William Thurston Three Dimensional Geometry and Topology Princeton University Press 1997 ISBN 0 691 08304 5 William Thurston The Geometry and Topology of Three Manifolds PDF 1980 englisch Ausarbeitung eines von Thurston 1978 79 in Princeton gehaltenen Seminars Perelmans Beweis mit Hilfe des Ricci Flusses Michael T Anderson Geometrization of 3 Manifolds via the Ricci Flow PDF 146 kB In Notices of the AMS 2004 englisch Uberblick uber Perelmans Beweis und den Ricci Fluss Grisha Perelman The entropy formula for the Ricci flow and its geometric applications Preprint 2002 englisch Grisha Perelman Ricci flow with surgery on three manifolds Preprint 2003 englisch Bruce Kleiner John Lott Notes on Perelman s papers Detaillierte Ausarbeitung von Perelmans Beweis englisch Laurent Bessieres Gerard Besson Michel Boileau Sylvain Maillot Joan Porti Geometrisation of 3 Manifolds European Mathematical Society EMS 2010 ISBN 978 3 03719 082 1 nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Oktober 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geometrisierung von 3 Mannigfaltigkeiten amp oldid 221702299