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Theodor Scherer 17 September 1889 in Hochstadt an der Donau 17 Mai 1951 in Ludwigsburg war ein deutscher Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg Theodor Scherer 1 Februar Marz 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTheodor Scherer begann seine militarische Karriere am 14 Juli 1908 als Fahnenjunker im 12 Infanterie Regiment Prinz Arnulf der Bayerischen Armee 1910 besuchte er die Kriegsschule und wurde im Anschluss am 23 Oktober 1910 zum Leutnant befordert Er diente im Ersten Weltkrieg an der Westfront und geriet dort 1916 in britische Kriegsgefangenschaft Spater wurde er in den Niederlanden interniert Ende 1918 nach dem Waffenstillstand von Compiegne wurde er aus der Internierung entlassen und kam zuruck nach Deutschland Nach dem Krieg schied er am 30 August 1920 im Zuge der Bedingungen des Versailler Vertrages und der daraus resultierenden Heeresverringerung aus dem Militar aus und trat in den Polizeidienst der bayerischen Landespolizei ein Am 1 April 1935 wurde er Oberstleutnant der Polizei Im gleichen Jahr im November wurde er in die Wehrmacht als Oberstleutnant also mit demselben Rang wie bei der Polizei ubernommen Er kam spater als Bataillonskommandeur zum Infanterie Regiments 56 Ulm Am 1 Januar 1937 2 erfolgte in dieser Position die Beforderung zum Oberst Anschliessend wurde er ab April 1938 Kommandeur des Infanterie Regiments 56 bei der 5 Infanterie Division 2 und blieb dies auch uber den Beginn des Zweiten Weltkriegs hinaus Vom 13 Juni 1940 bis 15 September 1940 war er Kommandant des Infanterie Regiments 507 3 Im gleichen Jahr nahm er mit dem Regiment am Westfeldzug teil Anschliessend kam Scherer in die Fuhrerreserve Im November 1940 erfolgte seine Beforderung zum Generalmajor Vom 4 Marz 1941 bis 25 September 1941 war er als Nachfolger des verstorbenen Obersts Kurt Schmelzer Kommandant des Hauptquartiers im OKH Zossen Am 1 Oktober 1941 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Friedrich Bayer zum Kommandeur der 281 Sicherungs Division ernannt 4 Die Sicherungsdivision operierte hinter der eigenen Front um Angriffe von Partisanen oder verstreuten Einheiten der Roten Armee zu verhindern 5 Dementsprechend war die Division zum Einsatzzweck passend eher schlecht ausgerustet Von Ostern 1941 bis Ende 1941 werden nach eigenen Angaben u a uber 300 Partisanen erschossen und 23 Dorfer abgebrannt 6 nbsp Theodor Scherer zeichnet Soldaten im Kessel von Cholm aus Russland Februar Marz 1942Ab Januar 1942 fuhrte Scherer in der Schlacht um Cholm als Kommandant der Festung Cholm die Kampfe gegen die von sowjetischen Einheiten eingeschlossenen deutschen Kessel 7 Zu dieser Zeit waren drei Kompanien seiner Division mehrere Polizeikompanien und weitere Einheiten in der Summe von knapp 3 500 Mann in Cholm versammelt Spater kamen weitere Einheiten der Wehrmacht in den Kessel sodass sich die Zahl der Soldaten etwa verdoppelte 6 Diese Einheiten wurden auch Kampfgruppe Scherer genannt Am 19 Januar 1942 wurden starke Partisanenangriffe gegen Cholm im Kriegstagebuch des OKH notiert Von da an verstarkten sich die russischen Angriffe auf die Stadt wurden von mehreren Seiten und unter standigem Artilleriefeuer gefuhrt 8 Ende des Monats enden im Kriegstagebuch die konkreten Berichte mit Bezug zu Cholm Am 14 Februar heisst es dort nur noch Auch Lage in Cholm sehr angespannt 9 Eine Einschliessung wird nicht beschrieben Mitte Februar 1942 stand die Stadt kurz vor der Eroberung durch die Rote Armee und Scherer hielt die Zufuhrung von Infanteristen fur notwendig und gab an dass Artillerie und schwere Waffen vorhanden waren 10 Ein verlustreicher Kampf begann welcher am Ende alleine in diesem Teil der Schlacht etwa 500 Soldaten verwundete oder das Leben kostete Am 13 Marz 1942 erklarte Adolf Hitler dass die Kampfgruppe Scherer unter allen Umstanden zu entsetzen sei und befahl einen Tag spater die Verstarkung der Kampfgruppe durch ein Fallschirm Bataillon 11 Die Heeresgruppe Nord konnte lediglich das III Bataillon des Luftwaffen Feld Regiments 1 einfliegen Am 28 April 1942 wird die geplante Entsetzung Cholms zuruckgestellt und Anfang Mai wieder aufgenommen Am 5 Mai 1942 5 konnte ein deutscher Stosstrupp Gruppe Lang oder 1 Infanterie Stosstrupp Kontakt zur Kampfgruppe Scherer herstellen und bis 9 Mai 1942 wurden fast 1 000 Verwundete aus Cholm ausgeflogen 12 Im Juni 1942 ubergab Scherer das Kommando uber die 281 Infanterie Division an Generalmajor Wilhelm Hunold von Stockhausen 4 Anschliessend ging er bis September 1942 in einen langeren Heimaturlaub Fur seine erfolgreiche Verteidigung Cholms erhielt er bereits am 20 Februar 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Erst vier Wochen spater kam es zur Bekanntgabe der Auszeichnung 6 13 Generalmajor Theodor Scherer hat Ende Januar mit verhaltnismassig geringen Kraften eine grossere Ortschaft gegen dauernde schwere Angriffe der Sowjets verteidigt Obwohl er verwundet wurde leitete er mit ungeschwachter Energie unter Einsatz seiner ganzen Personlichkeit Wochen hindurch die erfolgreiche Abwehr die durch das Binden starker Feindkrafte fur die Gesamtfuhrung von ausschlaggebender Bedeutung war Noch spater erfolgte die Mitteilung der eigentlichen Einkesselung und spateren Entsetzung Cholms Erst am 6 Mai 1942 teilte der Wehrmachtbericht mit dass die Kampfgruppe Scherer mehr als drei Monate lang eingekesselt gewesen war 14 Am nordlichen Abschnitt der Ostfront stellten deutsche Truppen in kuhnem planmassig vorbereiteten Angriff die Verbindung zu einem vom Feinde eingeschlossenen wichtigen Stutzpunkt wieder her Die unter dem Kommando des Generalmajors Scherer stehende Besatzung dieses Stutzpunktes hat seit dem 21 Januar 1942 in hartem Abwehrkampf zahlreichen Angriffen uberlegener feindlicher Krafte mit hervorragender Tapferkeit standgehalten In der Folge wurde durch Adolf Hitler das Cholmschild fur die deutschen Uberlebenden des Kessels gestiftet welches propagandistisch verwendet wurde und hierfur zusatzlich mit einem Bildband eines Kriegsberichterstatters uber die Heldentaten der Kampfgruppe Scherer verbunden wurde Angeblich soll Scherer bereits bei seinem ersten Besuch im Fuhrerhauptquartier Hitler einen Entwurf vorgelegt haben Hitler soll daraufhin gesagt haben Zitat Hm da kann ich ja nichts mehr daran andern Woraufhin Scherer schlagfertig erwiderte Nur noch genehmigen mein Fuhrer 6 15 Im weiteren Verlauf des Krieges kommandierte Scherer ab dem 5 September 1942 die 34 Infanterie Division und wurde am 1 November 1942 zum Generalleutnant befordert 16 Vom 2 November 1942 bis zum 1 Marz 1944 die 83 Infanterie Division an der Ostfront 17 erst im Zentrum und spater im nordlichen Bereich der Front Gerade im Jahr 1943 erlebte die Division unter seiner Fuhrung erhebliche Verluste und musste mehrfach umorganisiert werden Sein Nachfolger wurde Oberst Wilhelm Heun Am 15 April 1944 wurde Scherer zum Inspekteur des Kustenschutzes der Militarverwaltung fur das Reichskommissariat Ostland ernannt Mitte August 1944 wurde er in die Fuhrerreserve versetzt Mitte April 1945 wurde Scherer vom AOK der 4 Panzerarmee mit einem kleinen Stab zur Verteidigung der neuen Frontlinie an der Schwarzen Elster entsandt 18 welche im Befehlsbereich des XXXXVIII Panzerkorps unter General der Panzertruppe Maximilian von Edelsheim stand Vom Panzerkorps wurde Scherer die gesamte Feldgendarmerie unterstellt 19 Scherer war verantwortlich fur den nordlichen Bereich der Elbe mit Gefechtsstand in Bad Liebenwerda Bis Kriegsende fuhrten die ihm unterstellten Feldgendarmen zahlreiche Standgerichte durch 19 Nach Kriegsende ging er in Kriegsgefangenschaft Scherer verungluckte 1951 bei einem Autounfall in der Nahe von Ludwigsburg todlich Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub 20 Ritterkreuz am 20 Februar 1942 Eichenlaub am 5 Mai 1942 92 Verleihung CholmschildLiteratur BearbeitenWolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Podzun Pallas Verlag Friedberg 1956 S 292 Richard Muck Kampfgruppe Scherer 105 Tage eingeschlossen G Stalling 1943 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor Scherer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hitlers Generalprobe fur Stalingrad war ein Erfolg Welt Geschichte 21 Januar 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Auch bei den Portratfotos zur Verleihung des Eichenlaubs zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes wird Scherer unublicher Weise fur einen Heeresoffizier mit Vollbart fotografiert Eigentlich waren nur Seeoffizieren diese Barttracht und bei Heeresoffizieren nur ein Schnurrbart erlaubt a b H H Podzun Hrsg Das Deutsche Heer 1939 Gliederung Standorte Stellenbesetzung und Verzeichnis samtlicher Offiziere am 3 1 1939 Verlag Hans Henning Podzun 1953 S 309 Wolfgang Keilig Die Generale des Heeres 1939 1945 Friedberg 1983 S 298 a b Samuel W Mitcham German Order of Battle 1st 290th Infantry divisions in World War II Stackpole Books 2007 ISBN 978 0 8117 3416 5 S 333 google de abgerufen am 27 Februar 2021 a b Samuel W Mitcham German Order of Battle 1st 290th Infantry divisions in World War II Stackpole Books 2007 ISBN 978 0 8117 3416 5 S 332 google de abgerufen am 27 Februar 2021 a b c d Johann Althaus Zweiter Weltkrieg Hitlers Generalprobe fur Stalingrad war ein Erfolg In DIE WELT 21 Januar 2017 welt de abgerufen am 27 Februar 2021 Horst Boog Der Angriff auf die Sowjetunion Bande 3 4 Deutsche Verlags Anstalt 1983 S 632 eingeschrankte Vorschau bei Google Book Search Percy E Schramm Hrsg Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1942 Teilband I S 245 Percy E Schramm Hrsg Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1942 Teilband I S 297 Percy E Schramm Hrsg Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1942 Teilband I S 302 Percy E Schramm Hrsg Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1942 Teilband I S 321 Percy E Schramm Hrsg Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht 1942 Teilband I S 350 Berliner Lokal Anzeiger Rubrik Politik und Weltgeschehen zum 18 Januar 1942 22 Marz 1942 Gunter Wegmann Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt Der deutsche Wehrmachtbericht Bd 2 Osnabruck 1982 S 105 Kurt G Klietmann Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936 1945 11 Auflage 2004 S 87 Samuel W Mitcham German Order of Battle 1st 290th Infantry divisions in World War II Stackpole Books 2007 ISBN 978 0 8117 3416 5 S 81 google de abgerufen am 27 Februar 2021 Samuel W Mitcham German Order of Battle 1st 290th Infantry divisions in World War II Stackpole Books 2007 ISBN 978 0 8117 3416 5 S 140 google de abgerufen am 27 Februar 2021 Gottfried Herrmann Wittenberg brennt 1945 das Kriegsende in der Lutherstadt Wittenberg den Stadten und Dorfern des Flamings und der Elbaue Drei Kastanien Verlag 1999 ISBN 978 3 933028 17 4 S 58 google de abgerufen am 27 Februar 2021 a b Sebastian Rick Die Entwicklung der SED Diktatur auf dem Lande Die Landkreise Liebenwerda und Schweinitz in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 1949 Vandenhoeck amp Ruprecht 2015 ISBN 978 3 647 36970 9 S 62 google de abgerufen am 27 Februar 2021 Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 660 Normdaten Person GND 123971136 lobid OGND AKS LCCN no2012081244 VIAF 934421 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scherer TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 17 September 1889GEBURTSORT Hochstadt an der DonauSTERBEDATUM 17 Mai 1951STERBEORT Ludwigsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Scherer Offizier amp oldid 225238104