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Tottelstadt ist ein Ortsteil der thuringischen Landeshauptstadt Erfurt und liegt im Nordwesten der Stadt in Richtung Gotha TottelstadtStadt ErfurtEhemaliges Gemeindewappen von TottelstadtKoordinaten 51 0 N 10 53 O 51 008055555556 10 883611111111 310 Koordinaten 51 0 29 N 10 53 1 OHohe 310 290 330 mFlache 10 79 km Einwohner 638 31 Dez 2021 1 Bevolkerungsdichte 59 Einwohner km Eingemeindung 12 Oktober 1994Postleitzahl 99090Vorwahl 036208Karte Lage von Tottelstadt in ErfurtKirche St NikolaiKirche St Nikolai Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter des Ortes 5 2 Personen die mit dem Ort in Verbindung stehen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenTottelstadt liegt im sudlichen Thuringer Becken am Fusse der Fahnerschen Hohe zwischen Witterda Schaderode Alach Zimmernsupra und Bienstadt Aufzahlung im Norden beginnend und im Uhrzeigersinn aufgefuhrt Durch den Ort fliesst der Weissbach der bei Bienstadt entspringt und in Kuhnhausen in die Gera mundet Geschichte BearbeitenIn einer Schenkungsurkunde vom 18 Mai 874 wird Tullinestat nebst anderen 116 Orten in Thuringen als dem Stift Fulda zehntpflichtig erwahnt Erzbischof Liubert zu Mainz sowie Abt Sigehard zu Fulda machten das Recht der Zehnterhebung fur sich geltend Den Streit daruber entschied Konig Ludwig der Deutsche 840 876 am Hofe zu Ingelheim zu Gunsten der Abtei Fulda 2 3 Quelle dieser Urkunde ist der teils umstrittene aber nicht minder wichtige Codex Eberhardi auch wenn zahlreiche Falschungen und stellenweise Unzulassigkeiten sowie Anpassungen von Ortsnamen an die Schreibweise zur Zeit Eberhards dem zweibandigen Sammelwerk anhaften das um 1160 vom Monch Eberhard im Kloster Fulda erstellt wurde 4 5 6 Durch eine Urkunde aus dem Jahr 1104 in der Erzbischof Ruthard von Mainz dem St Petrikloster zu Erfurt alle seine Guter bestatigt wird der Ort Tutilstete was auf eine alte Richtstatte hindeuten konnte genannt Eine weitere Nennung folgt in einer Urkunde aus dem Jahr 1143 Erwahnung findet der Ort im Laufe seiner Geschichte auch unter den Namen Tudelstedt und Tottelstedt Tottelstadt ist fruher ein grosser Ort gewesen und hatte zeitweise zwei Kirchen aber die Pest 1610 Brandunglucke 1696 1804 1824 und Kriegswirren haben den Ort sehr verkleinert Bei der Feuersbrunst 1824 brannten die Kirche zwei Schulen und 79 Wohnhauser mit Wirtschaftsgebauden Auf den Trummern seiner Kirche stehend gab der Pfarrer Wilhelm Hey seiner Gemeinde Mut und Hoffnung auf den Wiederaufbau 1263 waren die Grafen von Gleichen als Schutzvogte des Erfurter Petersklosters Gerichtsherren von Tottelstadt Diese Gerichtsbarkeit wurde ihnen von Markgraf Heinrich entzogen von Landgraf Albrecht jedoch wieder eingeraumt Tottelstadt gehorte zur Oberpflege der Herrschaft Tonna welche ab 1677 als Amt Tonna zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg gehorte Am 1 Juli 1895 beschloss der Landtag dass die Orte Tottelstadt und Bienstadt vom Amt Tonna losgelost und dem Amtsgericht Gotha zugewiesen werden Zu DDR Zeiten gehorte Tottelstadt zum Kreis Erfurt Land Nach der Wende war der Ort fur kurze Zeit dem Landkreis Sommerda zugeteilt worden bis er am 12 Oktober 1994 zur Landeshauptstadt Erfurt eingemeindet wurde 7 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1843 1910 1939 1990 1995 2000 2005 2010 2012 2014 2020Einwohner 569 8 527 9 513 10 625 11 604 661 645 633 632 12 663 13 633 14 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie evangelische Filialkirche St Nikolai ist eine Chorturmkirche Der eingezogene Turm und die sudlichen Vorhangbogenfenster sind Reste der gotischen Vorgangerkirche aus dem Jahr 1492 Am 26 Oktober 1725 wurde eine zweite Kirche in Anwesenheit von Herzog Friedrich II eingeweiht Sie fiel am 15 Juni 1824 einem Grossbrand zum Opfer 1825 wurde die Kirche wiederaufgebaut mit drei Glocken aus Apolda Ulrich und mit einem funfachsigen Schiff mit Mansarddach versehen Die Fassaden sind durch Putzlisenen gegliedert An den Langsseiten befinden sich mittig angeordnete geohrte Portale In dem einheitlichen Innenraum mit flacher Putztonne ist eine umlaufende Doppelempore und ein Kanzelaltar von 1825 15 Am 12 Juli 1984 wurde der hohe und spitze Kirchturm durch einen verheerenden Sturm abgehoben Siehe auch Kirche in Frienstedt Der Turm wurde 1986 wieder errichtet jedoch aus finanziellen Grunden und wegen Materialmangels nicht mehr so hoch wie ehedem Die Orgel stammt aus der Ratzmann Werkstatt Am ehemaligen Pfarrhaus gibt es eine Gedenktafel fur den Dichter Wilhelm Hey der hier von 1818 bis 1827 gewirkt hatte Eine Strasse in Tottelstedt wurde nach ihm benannt Etwa 1 650 m ostlich der Ortslage liegt im Tal des Weissbachs die Grundmuhle im Weissbachtal eine ehemalige Klostermuhle heute beliebtes Ausflugsziel mit kleiner Gaststatte Siehe Kloster Orphal Wirtschaft BearbeitenTottelstadt ist uberwiegend von der Landwirtschaft gepragt Neben einem grossen Agrarunternehmen befinden sich im Ort auch noch einige kleinere Handwerksbetriebe ein Lebensmittelgeschaft sowie drei Gaststatten Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Johann Ludwig Bohner 1787 1860 KomponistPersonen die mit dem Ort in Verbindung stehen Bearbeiten Ernst Heinrich Gebhard 1757 1813 Pomologischer Zeichner Obstmaler des Teutschen Obstgartners und Hersteller von Obstmodellen Wilhelm Hey 1789 1854 Lied und Fabeldichter war von 1818 bis 1827 Pfarrer in Tottelstadt Das Dorf ist einer der Hey Orte in Thuringen wie Leina und Ichtershausen wo er gelebt und gewirkt hatte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tottelstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Private Webseite zu TottelstadtEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Informationssystem der Stadtverwaltung Erfurt Guido Reinhardt Geschichte des Marktes Grafentonna Langensalza 1892 Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer Bad Langensalza Rockstuhl 2010 S 287 Wolfgang Kahl Ersterwahnung Thuringer Stadte und Dorfer Bad Langensalza Rockstuhl 2010 S 402 O Dobenecker Regesta Diplomatica Necnon Epistolaria Historiae Thuringiae 1896 Band I 246 S 55 Johann Wolf Politische Geschichte des Eichsfeldes mit Urkunden erlautert 2 Bande Gottingen Rosenbusch 1792 1793 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands Johann Friedrich Kratzsch Lexicon der sammtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten Naumburg 1843 Uli Schubert Landratsamt Gotha Tottelstadt In Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 Abgerufen am 31 Mai 2023 Einwohner 1 Dezember 1910 Michael Rademacher Stadt und Landkreis Gotha Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 31 Mai 2023 Thuringer Landesamt fur Umwelt und Geologie Umwelt regional Stadtteil Tottelstadt Memento vom 19 Dezember 2013 im Internet Archive Bevolkerung mit Hauptwohnsitz am 31 Dezember 2012 In Stadtverwaltung Erfurt Stadtteil Tottelstadt Memento vom 28 Januar 2015 im Internet Archive Bevolkerung mit Hauptwohnsitz am 31 Dezember 2014 In Stadtverwaltung Erfurt Erfurter Statistik Daten und Fakten 2021 PDF 607 kB Landeshauptstadt Erfurt Stadtverwaltung 30 April 2021 abgerufen am 21 April 2023 Bevolkerung der Stadtteile mit Stand 31 Dezember 2020 Georg Dehio bearbeitet von Stephanie Eissing u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2003 ISBN 3 422 03095 6 S 1233 als St Maria bezeichnet Stadtteile von Erfurt Stadtteile Altstadt Andreasvorstadt Berliner Platz Bruhlervorstadt Daberstedt Herrenberg Hohenwinden Ilversgehofen Johannesplatz Johannesvorstadt Krampfervorstadt Lobervorstadt Melchendorf Moskauer Platz Rieth Roter Berg WiesenhugelOrtsteile Alach Azmannsdorf Bindersleben Bischleben und Stedten Bussleben Dittelstedt Egstedt Ermstedt Frienstedt Gispersleben Gottstedt Hochheim Hochstedt Kerspleben Kuhnhausen Linderbach Marbach Mittelhausen Mobisburg Rhoda Molsdorf Niedernissa Rohda Haarberg Salomonsborn Schaderode Schmira Schwerborn Stotternheim Sulzer Siedlung Tiefthal Tottelstadt Tottleben Urbich Vieselbach Wallichen Waltersleben Windischholzhausen Normdaten Geografikum GND 7570851 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tottelstadt amp oldid 234196740