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Ruthard OSB 2 Mai 1109 war von 1089 bis 1109 Erzbischof von Mainz Zunachst auf kaiserlicher Seite wandte er sich dem Reformpapsttum zu und war am Sturz Heinrichs IV zu Gunsten von Heinrich V massgeblich beteiligt Glasbild des Bischof Ruthard im Dom zu Mainz Das Bild entspricht im Wesentlichen dem von Ruthard gefuhrten SiegelErzbischof Ruthard von Mainz uberreicht Heinrich V die Sphaira Anonyme Kaiserchronik fur Heinrich V 1112 1114 Cambridge Corpus Christi College The Parker Library Ms 373 fol 83r Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Wirken im Inneren 3 Judenpogrom 4 Opposition gegen Heinrich IV 5 Verhaltnis zu Paschalis II 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenEr entstammte den Embrichonen einer Ministerialenfamilie der Erzbischofe von Mainz die in Thuringen und dem Rheingau ansassig war Namentlich genannt sind ein Bruder Embricho Embricho II von Geisenheim Graf im Rheingau 1108 Vizedom sowie als weitere Verwandte Wulferich von Winkel Werner und Stephan 1 Er trat in den Benediktinerorden ein und wurde um 1080 Abt des Klosters St Peter in Erfurt Wirken im Inneren BearbeitenAuf Betreiben von Heinrich IV wurde er 1089 zum Erzbischof in Mainz gewahlt Durch das Amt als Erzbischof war er zugleich Reichserzkanzler Er war zunachst konigstreu und reformorientiert und sollte den vom Kaiser eingesetzten Gegenpapst Clemens III stutzen Dafur hatte ihn Urban II gebannt Sein Verhaltnis zu den fuhrenden Kraften im Domkapitel war gut Im Sinne der Hirsauer Reform grundete oder forderte Ruthard verschiedene Kloster Zum Teil geschah dies durch Umwandlung alterer Kanonikerstifte Dazu gehorten die Kloster in Hochst Comburg Johannisberg Marienstein Bursfelde Lippoldsberg und Disibodenberg Dem letzteren machte er reiche Schenkungen Judenpogrom BearbeitenIn seine Amtszeit fiel der Erste Kreuzzug in dessen Vorfeld es Ende Mai 1096 in Mainz Magenza zu einem Pogrom kam Ihm gelang es nicht den ihm durch den Konig aufgetregenen Judenschutz umzusetzen Der Ubermacht des Volkskreuzzuges entzog er sich durch die Flucht ins rechtsrheinische Rudesheim wahrend hunderte von Juden in Mainz ermordet wurden Hauptartikel Pogrom von 1096 in Mainz Nach Darstellung des Chronisten Burchard von Ursberg wurden 1098 im Rahmen einer Untersuchung des Kaisers zu dem Pogrom und wer Vermogen der getoteten Juden unterschlagen hatte Blutsverwandte des Erzbischofs beschuldigt Ruthard floh darauf mit seinen Angehorigen nach Thuringen wo die Adelsopposition stark war um sich dort in Sicherheit zu bringen 2 Opposition gegen Heinrich IV BearbeitenDort schloss er sich Papst Urban II an Der Gegenpapst Clemens verurteilte Ruthard verbot allen Angehorigen der Mainzer Kirche bei Androhung des Anathemas den Umgang mit Ruthard hob die Gehorsamspflicht auf und befahl die Wahl eines neuen Erzbischofs Auf der anderen Seite hob Urban II den Bann auf Zur Wahl eines neuen Erzbischofs kam es nicht Vom thuringischen Teil seines Bistums wirkte er weiter als Erzbischof und war 1102 etwa an der Neuwahl eines Bischofs von Halberstadt beteiligt Im Jahr 1105 unterstutzte er die Rebellion von Heinrich V und war massgeblich am Sturz Heinrich IV beteiligt Er erkannte nunmehr eindeutig den Primat Anspruch des Papstes gegenuber dem Kaiser an Als Mainzer Erzbischof verstand er sich als Erster unter den geistlichen und weltlichen Grossen Bei der Furstentagung vom 5 Januar 1106 war es Ruthard der Heinrich V die Reichsinsignien ubergab Die Weihe nahm indes der papstliche Legat vor Verhaltnis zu Paschalis II BearbeitenObwohl Papst Paschalis II Ruthard ausdrucklich anerkannt hatte und an einem guten Verhaltnis zu ihm interessiert war hat Ruthard sich doch die Missbilligung des Papstes zugezogen So hatte er gegen den Willen von Paschalis Reinhard von Blankenburg zum Bischof von Halberstadt geweiht obwohl der Papst diesen ausdrucklich nicht bestatigt hatte weil er seine Investitur von einem Laien erhalten hatte Auch die Wiedereinsetzung des Suffraganbischofs Udo von Hildesheim ohne Zustimmung eines Konzils wurde von papstlicher Seite kritisiert Auch erschien er 1107 nicht zu einer Synode Daraufhin suspendierte ihn der Papst Ruthard nahm dies Urteil vorbehaltlos an Diese vorbehaltlose Anerkennung der papstlichen Rechtsgewalt fuhrte zur Wiedereinsetzung Ruthards Fur das Selbstbewusstsein Ruthards spricht dass er als erster Mainzer Erzbischof ein Thronsiegel benutzte Literatur BearbeitenKarl Georg Bockenheimer Ruthard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 44 f Franz Staab Ruthard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 303 Digitalisat Christoph Waldecker Zwischen Kaiser Kurie Klerus und kampferischen Laien Die Mainzer Erzbischofe im Zeitraum 1100 bis 1160 Quellen und Abhandlungen zur Mittelrheinischen Kirchengeschichte Band 101 Selbstverlag der Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Mainz 2002 ISBN 3 929135 35 3 Zugleich Bonn Universitat Dissertation 2001 Christoph Waldecker Ruthard In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 25 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 332 7 Sp 1201 1212 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenRuthardus archiepiscopus Moguntinus im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Ruthard im Personenregister der Germania Sacra onlineEinzelnachweise Bearbeiten Mainzer Urkundenbuch 1 Nr 395 Johann Wolf Geschichte des ehemaligen Klosters Steine bei Norten Rosenbuch 1800 S 9 VorgangerAmtNachfolgerWeziloErzbischof von Mainz 1088 1109Adalbert I von SaarbruckenNormdaten Person GND 137976194 lobid OGND AKS VIAF 86134760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME RuthardALTERNATIVNAMEN Ruthard von MainzKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von MainzGEBURTSDATUM 11 JahrhundertSTERBEDATUM 2 Mai 1109 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruthard Mainz amp oldid 232063388