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Die Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf auch Filder Strassenbahn genannt war eine meterspurige Uberlandstrassenbahn die von Esslingen am Neckar nach Nellingen auf den Fildern und von dort auf zwei getrennten Strecken weiter nach Denkendorf und Neuhausen auf den Fildern fuhrte Sie nahm 1926 den Betrieb auf und wurde 1978 stillgelegt und durch Omnibuslinien ersetzt Die ehemalige Betreibergesellschaft Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf GmbH END existierte noch bis zum 31 Dezember 2015 als Omnibus Unternehmen END Verkehrsgesellschaft Strassenbahn Esslingen Nellingen DenkendorfTriebwagen 2 auf dem Esslinger BahnhofsvorplatzTriebwagen 2 auf dem Esslinger BahnhofsvorplatzStreckenlange 11 6 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Stromsystem 800 Volt Zweigleisigkeit Pliensauturm Weilstrasse und Zollberg MutzenreisstrasseLegende Stadtlinie vom CharlottenplatzEsslingen SchelztorDurchgangslinie von Stuttgart Oberturkheim0 0 Esslingen Bundesbahnhof ehemals Reichsbahnhof 237 mDurchgangslinie nach Oberesslingen0 3 Esslingen Pliensauturm Bahnstrecke Stuttgart Ulm0 3 Pliensaubrucke Stahlbrucke uber den Neckar0 4 Pliensaubrucke Steinbrucke uber die Bundesstrasse 100 6 Esslingen Weilstrasse 239 m1 0 Esslingen Eisberg2 3 Esslingen Zollberg 335 m2 8 Esslingen Mutzenreisstrasse ehemals Waldheim 362 m3 2 Linde Berkheim ehemals Berkheim Linde 370 m3 7 Nellingen Paulinenstrasse4 0 0 0 Nellingen Hindenburgstrasse 353 mNellingen Wagenhalle4 5 Nellingen Rosenstrasse ehemals Schwarze Breite 349 m5 6 Denkendorf Stadion 345 m6 1 Denkendorf Ochsen 326 m0 5 Nellingen Riegelstrasse1 8 Scharnhausen Krahenbach ehemals Grasiger Weg 2 3 Scharnhausen Lenzhalde 328 m2 7 Scharnhausen Brucke 300 m2 8 Korsch4 0 Hagenacker 346 m4 3 Bundesautobahn 84 8 Neuhausen Im Hausle ehemals Traube 338 m5 2 Neuhausen Brucke 316 m5 5 Neuhausen Bahnhofstrasse ehemals Hirsch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Bau 1 3 Eroffnung 1 4 Erweiterung nach Neuhausen im Jahr 1929 1 5 1930er Jahre 1 6 Im Zweiten Weltkrieg 1 7 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 8 1950er Jahre erste Modernisierungen 1 9 1960er Jahre Rauchverbot vorubergehende Verkurzung und Personalmangel 1 10 1970er Jahre weitere Modernisierung und Einmannbetrieb 1 11 Einstellung im Jahr 1978 1 12 Gescheitertes Museumsprojekt 2 Fahrplane und Beforderungsleistungen 3 Fahrzeuge 4 Relikte 4 1 Pliensaubrucke 4 2 Haltestelle Zollberg 4 3 Nachbau der Nellinger Wagenhalle 4 4 Eigene Trasse zwischen Nellingen und Neuhausen 5 Ausbauplane 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Bereits zwischen 1868 und 1920 verkehrten auf der Strecke Esslingen Nellingen Neuhausen Denkendorf zweispannige uberdachte Postkutschen fur zehn Fahrgaste welche die Verkehrsbedurfnisse jedoch nie voll befriedigen konnten Schon 1885 stellte daher Emil von Kessler das Projekt einer Schmalspurbahn von Neuhausen uber Denkendorf Deizisau Zell und Oberesslingen nach Esslingen vor die jedoch nicht verwirklicht werden konnte Als Neuhausen schliesslich 1897 einen Anschluss durch eine in Mohringen beginnende Eisenbahnstrecke erhielt konzentrierten sich Nellingen und Denkendorf alternativ auf die Errichtung einer Strassenbahn bei gleichzeitigem Verzicht auf den Guterverkehr 1 Nachdem Esslingen bereits ab 1912 von der Strassenbahn Esslingen am Neckar erschlossen wurde erhielt am 24 Juni 1926 die Uberlandstrecke nach Denkendorf ihre Bau und Betriebsgenehmigung bekanntgegeben vom Wurttembergischen Arbeitsministerium am 6 Juli 1926 Sie war die letzte Neu Konzession einer Strassenbahn im damaligen Deutschen Reich Danach kam es nur noch zu Genehmigungen von Erweiterungen oder Veranderungen bereits bestehender Systeme 1 Letztlich wurde die Strassenbahn nach Artikel 6 des wurttembergischen Eisenbahngesetzes von 1843 als Bahn lokaler Bedeutung genehmigt 2 Bau Bearbeiten nbsp Auf dieser mittlerweile abgerissenen Brucke beim Pliensauturm querte die END einst die Bahnstrecke Stuttgart Ulm sie wurde eigens fur die Strassenbahn gebaut und ersetzte den vormaligen Bahnubergang dort nbsp Die neue Brucke von 1926 wurde mit einer mittlerweile gleichfalls zuruckgebauten Rampe an den Bahnhofsvorplatz angebunden hinter dem Triebwagen begann der erste zweigleisige AbschnittTrotz der noch fehlenden Genehmigung wurde schon im Sommer 1925 mit der Trassierung der Strecke begonnen vor allem wegen der schwierigen geologischen Verhaltnisse beim Aufstieg auf die Filderhohe Das stark ansteigende Gelande mit der fast 40 Meter machtigen Knollenmergelschicht die stark zu Rutschungen neigt bereitete Schwierigkeiten Diese Schicht musste vor allem gunstig uberquert werden Um Kosten zu sparen ging man daher von den fruheren Planungen ab die Bahn auf eigenem Bahnkorper auf die Filder zu fuhren Man wahlte fur die Auffahrt den bestehenden Fahrweg auf den Zollberg aus der auf Kosten der END zunachst so ausgebaut wurde dass er mit einem Gleis belegt werden konnte Dazu war neben der Verbreiterung des Strassenkorpers vor allem der Umbau der drei vorhandenen Kehren erforderlich weil diese am inneren Rand Krummungen von 14 25 Metern Halbmesser aufwiesen Die Langsneigung der Strasse betrug gleichmassig sieben Prozent Die Kehren wurden damals auf einen Innenhalbmesser von 20 Metern erweitert und auf 5 5 Prozent Gefalle abgeflacht was bei vollbesetztem Zug einem Zugwiderstand von sieben Prozent auf der geraden Gefallstrecke entsprach Um die Strassenbreite trotz des hinzukommenden Gleises an den engsten Stellen auf mindestens acht Meter halten zu konnen war es erforderlich die teilweise vorhandenen Strassengraben durch Zement Rohre zu ersetzen 1 Ende Juli 1926 begannen die mit Bau und Betriebsfuhrung beauftragten Stuttgarter Strassenbahnen AG SSB mit der Verlegung der Schienen die bereits seit einigen Wochen am Bahnhof Oberesslingen lagerten auf den fertiggestellten Trassen sowie der Aufstellung der Maste und der Montage der Oberleitung Auf der Zollbergstrasse mit Ausnahme der Trossingen Formation und auf den Gemeindestrassen in Nellingen und Denkendorf kamen wegen der geringen Strassenbreite und der starken Krummungen Rillenschienen zum Einbau Zwischen Zollberg und Nellingen sowie zwischen Nellingen und Denkendorf fuhr die Bahn auf eigenem Bahnkorper wo Vignolschienen auf eisernen Schwellen verlegt wurden Ebenso verfuhr man in den drei Kehren in der Zollbergstrasse wo jedoch an den Aussenseiten zusatzlich Leitschienen verwendet wurden um ein Hochstmass an Sicherheit zu garantieren 1 Die Idee die Zollbergstrasse eine bis dahin nur dem Nachbarortsverkehr dienende schmale Fahrstrasse fur die Bahn zu verbreitern ging auf Baurat Paul Loercher zuruck Er war damals Direktor der SSB und fungierte fortan auch als Geschaftsfuhrer der END Dabei wurden vor allem Schweizer Erfahrungen im Bau von Serpentinenbahnen angewandt Die einzelnen Kehren wurden durch hohe Damme und Gabelversteifungen gegen Rutschgefahr gesichert diese Stutzung erforderte starke Betonwande 3 Fur die Fahrleitung wurde auf den freien Strecken eiserne Gittermaste mit Auslegern aufgestellt entlang der Auffahrt zur und auf der Pliensaubrucke wurden die Maste an den Mauerwanden angeklammert Von Esslingen bis Nellingen wurden zwei Kupferfahrdrahte mit rillenformigem Querschnitt von je 100 Quadratmillimetern gewahlt wahrend fur die Strecke von Esslingen bis Nellingen nur ein Draht von 80 Quadratmillimetern Querschnitt ausreichte Innerhalb der Ortschaften wurde die Querverspannung fur die Fahrleitung zum grossten Teil an Wohn und Geschaftshausern befestigt Mit der Erstellung der Oberleitung wurde Siemens beauftragt 1 Da bereits in jener Zeit auf dem Esslinger Bahnhofsvorplatz ein reger Fahrzeug und Fussgangerverkehr herrschte beschloss der Esslinger Gemeinderat am 18 August 1926 die Endstation der Uberlandstrassenbahn nicht wie ursprunglich vorgesehen am Bahnhof anzulegen sondern die Zuge uber eine Schleifenfahrt durch die Stadt wenden zu lassen Vor allem wollte man das zeitraubende Umkuppeln der ankommenden Fahrzeuge ausschliessen Man verlangte daher von der END die Einrichtung einer im Uhrzeigersinn zu befahrenden Hauserblockschleife vom Bahnhofsplatz uber die Friedrichstrasse heute Berliner Strasse den damaligen Ortsweg Nummer 18 hinter dem Turnhallenplatz am Schelztor vorbei und durch die Bahnhofstrasse und die Eisenbahnstrasse zuruck zum Ausgangspunkt Dafur mussten zwischen der Friedrichstrasse und dem Schelztor fur etwa 32 000 Reichsmark neue Gleisanlagen auf Kosten der END erstellt werden In den anderen Strassen konnten die Gleise der stadtischen Strassenbahn mitbenutzt werden 1 Infolge des regnerischen Wetters im Herbst 1926 kam es beim Bau der Strassenbahn auf der Zollbergstrasse zu Rutschungen was diesen erheblich verzogerte Trotzdem konnte der Gleisbau Ende Oktober vollendet werden Im Laufe des Novembers wurden die ganze Strecke sowie die Hochbauten in Nellingen fertiggestellt Die Fahrzeuge wurden von der in Mettingen ansassigen Maschinenfabrik Esslingen uber die Gleise der stadtischen Strassenbahn nach Esslingen gebracht und fuhren dann bereits mit eigener Kraft nach Nellingen Sofort konnte mit den Schulungsfahrten fur das neue Personal begonnen werden und die zustandigen Behorden konnten die Strecke abnehmen Zuvor waren bei den Bauarbeiten zwei Todesopfer zu beklagen 1 Die gesamten Baukosten betrugen ohne Fahrzeuge 631 757 80 Reichsmark und verteilten sich wie folgt 1 Grundstucke 0 15 523 80 ReichsmarkBahnbau 264 509 10 ReichsmarkGebaude 160 314 44 ReichsmarkOberleitungsanlage 0 98 412 02 ReichsmarkGleichrichteranlage 0 92 998 44 ReichsmarkDie Rechnungen fur die Trieb und Beiwagen machten zusammen 304 840 Reichsmark aus Den Baugrund mussten die Gemeinden von ihren Burgern ankaufen Dies fuhrte zu Problemen weil einige von ihnen trotz der angebotenen 2 80 Reichsmark je Quadratmeter innerhalb und 0 90 Reichsmark je Quadratmeter ausserhalb des Ortsetters nicht freiwillig verkaufen wollten und deshalb Enteignungsverfahren durchgefuhrt werden mussten Fur die Gemeinden bedeutete dies grosse Opfer da sie den erworbenen Grund der END kostenlos zur Verfugung stellen mussten Die Ortskassen wurden dadurch so beansprucht dass die Gemeindegremien von Nellingen und Denkendorf beschlossen an den Aufsichtsrat der Stuttgarter Strassenbahnen die ergebendste Bitte zu richten von einer prozentualen Entschadigungssumme bzw Pauschalbafindung fur die Projektierung Bauleitung usw der Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf abzusehen vielmehr angesichts der wirtschaftlich ungunstigen Lage als Arbeiterwohngemeinden hierfur nur die jeweils entstehenden Selbstkosten zu berechnen 1 Eroffnung Bearbeiten Die Strassenbahn wurde schliesslich am 18 Dezember 1926 um 10 00 Uhr feierlich eroffnet der fahrplanmassige Betrieb begann am Tag darauf Von Esslingen aus kommend uberquerte sie zunachst auf der Pliensaubrucke den Neckar passierte die Pliensauvorstadt und erreichte uber die Zollbergstrasse den Zollberg mit der gleichnamigen Siedlung Der Hohenunterschied betrug hier auf 2 3 Kilometer Strecke 124 Meter Die Strecke durchquerte anschliessend Nellingen und fuhrte weiter bis Denkendorf am Rande des Korschtals Zwischen Nellingen und Denkendorf wurde dabei der ehemalige Gehweg zum eigenen Bahnkorper umgebaut 1 Betriebsmittelpunkt war die viergleisige und 67 Meter lange Wagenhalle mit Werkstatt in der Nellinger Ortsmitte die uber eine kurze Betriebsstrecke durch die Schillerstrasse an die Stammstrecke angebunden war In diesem Betriebshof wurden samtliche Instandsetzungsarbeiten am Rollmaterial erledigt zusatzlich verfugte die Anlage uber ein Fahrdienstzimmer und einen Unterkunftsraum fur das Personal 3 Eine tarifliche Besonderheit der END stellte der hohere Fahrpreis fur Einzelfahrkarten bergauf dar der mit dem hoheren Stromverbrauch begrundet wurde So kostete anfangs eine Fahrt von Esslingen in Richtung Nellingen 30 Pfennig in der Gegenrichtung hingegen nur 20 Pfennig Fur eine Ruckfahrkarte waren 40 Pfennig zu entrichten Diese Praxis hatte bis zum 31 Januar 1952 Bestand 1 Den Fahrstrom lieferten die Neckarwerke per Hochspannungsleitung zu durch die 10 000 Volt Drehstrom floss Eine Seitenleitung in Bahnnahe fuhrte ihn weiter zur Umformerstation an der Nellinger Wagenhalle wo er in die benotigten 800 Volt Gleichstrom transferiert wurde 3 Unter den Fahrgasten waren auch viele Ausflugler Die seltene Uberlandstrassenbahn umgangssprachlich auch Filder Express oder Bauern Express genannt war von Anfang an auch eine touristische Attraktion In Broschuren versprach die END eine erholsame Fahrt mit der Hohenstrassenbahn uber die Filder weitab vom Grossstadtlarm 4 In Denkendorf eroffneten daraufhin Cafes die es dort zuvor gar nicht gab sowie Gasthauser und Pensionen Sie warben auch in den Strassenbahnprospekten um Gaste Auch das Kurhaus Klostermuhle wurde im Hinblick auf die Strassenbahn erbaut und ebenfalls 1926 eroffnet 5 Erweiterung nach Neuhausen im Jahr 1929 Bearbeiten nbsp Endhaltestelle Neuhausen Brucke Triebwagen 2 halt auf dem der Strasse abgewandten GleisKnapp drei Jahre nach Eroffnung wurde am 21 September 1929 die in Nellingen abzweigende Erweiterung uber Scharnhausen nach Neuhausen eroffnet der Regelbetrieb begann am 22 September Damit verkehrten fortan zwei Linien die jedoch nie eine Linienbezeichnung trugen Der Bau der Zweigstrecke die in drei Baulose aufgeteilt war kostete 517 704 97 Reichsmark die sich folgendermassen aufschlusselten 1 Grundstucke 0 0 5 373 20 ReichsmarkBahnbau 348 712 41 ReichsmarkGebaude 0 40 943 52 ReichsmarkOberleitungsanlage 0 76 074 14 ReichsmarkGleichrichteranlage 0 46 601 70 ReichsmarkDa die vorhandene Verbindungsstrasse von Nellingen uber Neuhausen wegen des starken Gefalles und der engen Kurven fur den Bahnbau nicht in Betracht kam und auch die Nellinger Kaiserstrasse die ehemalige Durchfahrtsstrasse nach Scharnhausen fur die Trassenfuhrung nicht geeignet war wurde damals in Nellingen die bereits im Ortsplan vorgesehene Karlstrasse neu ausgebaut Diese wurde dann im Hinblick auf eine damals ebenfalls geplante Strassenbahn von Nellingen uber Ruit Heumaden und Sillenbuch nach Degerloch bereits in einer Breite von 16 Metern angelegt um beim eventuellen Bau der Strecke nach Degerloch genugend Platz fur zwei Gleise zu haben 1 Im Zusammenhang mit der Erweiterung nach Neuhausen vergrosserte die END die Nellinger Wagenhalle von vier auf acht Gleise Fur die 1929 nachbeschafften Fahrzeuge musste ein Gesamtbetrag von 119 980 Reichsmark zusatzlich uber Bankkredite aufgebracht werden 1 In Neuhausen ergab sich dabei die betriebliche Besonderheit dass die Zuge mit Beiwagen ihre Anhanger bereits an der vorletzten Haltestelle zuruckliessen und anschliessend solo zur Endhaltestelle weiterfuhren Ursachlich hierfur waren Platzgrunde im Gegensatz zur Station Brucke konnte an der Bahnhofstrasse kein Umsetzgleis angelegt werden Der letzte Abschnitt wurde jedoch nur in den Hauptverkehrszeiten bedient 1930er Jahre Bearbeiten Nach einem guten Start blieben die Betriebsergebnisse bald hinter den Erwartungen zuruck Der wirtschaftliche Niedergang und die damit verbundene hohe Arbeitslosenquote in den letzten Jahren der Weimarer Republik beeintrachtigten auch die END Die Benutzung der Bahn zu den Hauptverkehrszeiten ging daher stark zuruck Die knappen Geldverhaltnisse der gesamten Burgerschaft liessen auch den ubrigen Verkehr und vor allen den anfangs starken Wochenendausflugsverkehr auf ein Minimum zusammenschrumpfen Die finanzielle Lage der Gesellschaft war 1932 so angespannt dass eine Stilllegung der Zweigstrecke nach Neuhausen erwogen wurde Drastische Einschrankungen des Fahrplans und damit der Wagenleistung Personalabbau und Kurzung der Lohne und Gehalter waren die Folge 1 1935 fuhrte die END sogenannte Essenskarten ein die in Verbindung mit einer Zwolf Fahrten Wochenkarte gekauft werden konnten Dem Inhaber wurde von der Strassenbahn am Mittag das eigene Mittagessen in entsprechenden Gefassen von Nellingen nach Esslingen uberfuhrt wo es an den verschiedenen Haltestellen in der Stadt vom Eigentumer abgeholt werden konnte 1 Beim Bau der damaligen Reichsautobahn Stuttgart Munchen der heutigen Bundesautobahn 8 im Jahr 1937 wurde die Strassenbahntrasse vor Neuhausen in einen Einschnitt verlegt um die Fernstrasse zu unterqueren Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp 20 Pfennig Fahrschein von 1943 mit den damals gultigen HaltestellenbezeichnungenBis 1943 bestand uber die Gleise der Stadtischen Strassenbahn Esslingen eine direkte Schienenverbindung zum grossen Netz der Strassenbahn Stuttgart Durch die Einstellung der Esslinger Strassenbahn wurde die END vom SSB Netz getrennt Dadurch vereinfachte sich die Gleisanlage auf dem Esslinger Bahnhofsvorplatz deutlich es verblieb dort nur noch eine Weiche Im Gegenzug kamen insgesamt funf Fahrleitungskreuzungen mit dem Oberleitungsbus dazu wovon eine von der END im eingleisigen Abschnitt in beide Richtungen befahren wurde 6 Der Zweite Weltkrieg stellte hochste Anforderungen an Betrieb und Personal Ab 1940 wurden mannliche Betriebsangehorige zum Kriegsdienst einberufen Ihre Stellen mussten durch weibliches Personal besetzt werden Die taglichen Betriebsleistungen erreichten neue Rekorde und wurden trotz der Fliegerangriffe bis zur Sprengung der Pliensaubrucke am 20 April 1945 kurz vor dem Einmarsch der alliierten Truppen am 22 April 1945 aufrechterhalten Die Bahn uberstand den Krieg mit relativ geringen Schaden lediglich ein Triebwagen wurde am 26 November 1943 durch eine Bombe beschadigt Trotz des Krieges konnten die Gleichrichteranlage und die Wagenhalle um zehn Meter erweitert werden Dadurch war es moglich den verstarkten Anforderungen gerecht zu werden und zwei zusatzliche Wagenstande fur die Werkstatt zu gewinnen 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Das Jahr 1945 brachte durch die letzten Kriegswirren und die darauffolgende Kapitulation einen neuen wirtschaftlichen Niedergang der END Wegen Fliegerangriffen und Stromsperren ruhte der Betrieb daher an elf Tagen vollig Die amerikanische Besatzungsmacht untersagte den Strassenbahnverkehr fur die Dauer von 60 Tagen Da in Stuttgart die Strassenbahn bereits wieder fuhr ersuchte der damalige Betriebsleiter Brenner den Esslinger Landrat am 4 Juni 1945 schriftlich um Genehmigung zur Wiederaufnahme des Betriebs Unter anderem teilte er mit Nach personlicher Feststellung des Unterzeichneten bei den Burgermeisteramtern sind nach untenstehender Aufstellung circa 400 Personen jetzt wieder in Arbeit und mussen taglich an ihre Arbeitsstatte nach Esslingen und zuruck gebracht werden Eine noch etwa um das Dreifache grossere Anzahl wurde bei Aufnahme des Strassenbahnbetriebs die Bahn benutzen da Arbeit vorhanden ist Diese konnen aber infolge schlechten und mangelhaften Schuhwerks nicht zu Fuss zu ihrer Arbeitsstatte gelangen Die Genehmigung wurde daraufhin erteilt und ab dem 20 Juni 1945 konnte die Strassenbahn wieder verkehren Allerdings fuhr sie wegen der gesprengten Pliensaubrucke zunachst nur von und bis zur Ausweiche Weilstrasse 1 Nach Wiederaufnahme des Betriebs wurde die Strassenbahn wie nie zuvor frequentiert 1946 wurde die Rekordmarke von uber drei Millionen Fahrgasten erstmals uberschritten in den Jahren 1947 und 1948 waren es dann schon vier Millionen Neben den vielen Beschaftigten die zu ihren Arbeitsstatten in und um Esslingen fuhren kamen noch unzahlige Stadtbewohner die die Bahn zu den dringend erforderlichen Hamsterkaufen auf den Fildern benutzen mussten und dazu oftmals von sehr weit her angereist kamen Die Beforderung dieser gewaltigen Personenmengen war deshalb besonders schwierig weil die END im November 1945 je zwei Trieb und Beiwagen an den Betriebszweig Filderbahn der SSB nach Stuttgart Mohringen verleihen musste Dieser wiederum gab damals Fahrzeuge an die stark in Mitleidenschaft gezogenen Stuttgarter Stadtlinien ab Der END Betrieb endete daher taglich schon um 20 30 Uhr In der Gesellschafterversammlung am 11 Juli 1946 bemangelte daher der Neuhausener Burgermeister Alfons Frick wegen der arbeitenden Bevolkerung die aus Stuttgart kommt und wegen der kulturellen Veranstaltungen in Esslingen sollte der letzte Wagen erst um 21 30 Uhr ab Weilstrasse abfahren Im Herbst 1946 konnte die Pliensaubrucke wiederhergestellt und der Betrieb bis in die Esslinger Stadtmitte durchgefuhrt sowie der Abendverkehr weiter ausgedehnt werden 1 1950er Jahre erste Modernisierungen Bearbeiten nbsp Triebwagen 10 erreicht die Haltestelle Pliensauturm im Bereich des ab 1958 bestehenden DoppelspurabschnittsZwecks Taktverdichtung wurde 1950 bei der Haltestelle Scharnhausen Krahenbach eine zusatzliche Ausweiche eingebaut Bis dahin gab es auf der Strecke Nellingen Neuhausen nur die Ausweiche Scharnhausen Brucke die mit einem Abstand von drei Kilometern bis Nellingen nicht zum vorgesehenen neuen Fahrplan passte Die Strecke Esslingen Denkendorf dagegen besass von Anfang an Ausweichen im passenden Abstand von jeweils etwa zwei Kilometern 7 Sowohl in Denkendorf als auch in Neuhausen fand der Fahrgastwechsel an den Endstationen viele Jahre lang auf dem strassenseitigen Gleis statt Als Umsetzgleis diente das der Strasse abgewandte Gleis Mitte der 1950er Jahre wurde getauscht wohl aus Sicherheitsgrunden wegen des zunehmenden Individualverkehrs und das strassenseitige Gleis wurde nun zum Umsetzen befahren Um die zeit und kostenaufwandige Schleifenfahrt durch Esslingen aufgeben zu konnen erfolgte 1953 der Bau einer lokalen Wendeschleife auf dem Esslinger Bahnhofsvorplatz die wiederum im Uhrzeigersinn befahren wurde Am 23 Februar 1956 ereignete sich der einzige schwere Unfall in der Geschichte der Strassenbahn als nahe der Ausweiche Krahenbach zwei Zuge aufeinander stiessen weil der Fahrer des einen Zuges die Ankunft eines zweiten Gegenzuges nicht abgewartet hatte Hierbei wurden wenige Fahrgaste verletzt 1 1958 konnte schliesslich auch der zweigleisige Ausbau der Pliensaubrucke sowie der Abfahrtsrampe zum Bahnhof Esslingen realisiert werden Hierdurch ergaben sich grosse Erleichterungen fur den Fahrbetrieb 1 weil die in einer Fahrtrichtung auf der falschen Strassenseite fahrenden Strassenbahnzuge dem Individualverkehr nicht mehr zum Hindernis wurden 1960er Jahre Rauchverbot vorubergehende Verkurzung und Personalmangel Bearbeiten Ab dem 16 Oktober 1960 galt fur alle Strassenbahnfahrzeuge ein generelles Rauchverbot nachdem auf Wunsch des Fahrpersonals bereits 1956 das Rauchen auf den Triebwagen untersagt worden war wenn Beiwagen mitgefuhrt wurden Ein von 1960 bis 1964 gultiger Funfjahresplan sah den vollstandigen zweigleisigen Ausbau des Abschnitts Esslingen Nellingen vor Obwohl der hierfur notwendige Grunderwerb bis auf 70 Quadratmeter bereits geschafft war erhielt letztlich nur das Teilstuck zwischen den Haltestellen Zollberg und Mutzenreisstrasse eine Doppelspur 1 In diesem Zusammenhang entstanden auch je eine Fussgangerunter und Uberfuhrung zur Querung der Strassenbahnstrecke sowie der Zollbergstrasse Im Februar 1964 stimmte die Gesellschafterversammlung nach langem Zogern der Rumpfflachenwerbung an den Strassenbahnfahrzeugen zu Zuvor waren derartige Antrage immer streng zuruckgewiesen worden Ab 1 Juli gleichen Jahres zwang der damals vorherrschende Personalmangel bei den Strassenbahnzugen die Bedienung von zwei Beiwagen nur noch von einem Schaffner durchfuhren zu lassen Dies bedingte auf dem schaffnerlosen Wagen ein standiges Geschlossenhalten aller Turen wahrend der Fahrt 1 Wahrend des Umbaus der Pliensaubrucke im Zuge des Neubaus des Neckarkanals sowie dem Ausbau der Bundesstrasse 10 war die Strassenbahn im Jahr 1964 vorubergehend verkurzt Die vom Zollberg kommenden Zuge wendeten damals vorzeitig an der Weilstrasse mittels einer einfachen Wendeschleife Sie diente zugleich als provisorische Endhaltestelle 1 Ende der 1960er Jahre richtete die END auf freiem Feld die Haltestelle Hagenacker ein Sie diente der Erschliessung des Hagenauer Hofs einem zu Neuhausen gehorenden Aussiedlerhof Der Abschnitt Neuhausen Brucke Neuhausen Bahnhofstrasse wurde hingegen im gleichen Jahrzehnt aufgelassen 1970er Jahre weitere Modernisierung und Einmannbetrieb Bearbeiten nbsp Neubautriebwagen 13 von 1958 mit Hinweisschild Einmannbetrieb Kasse beim Fahrer am linken Bildrand der einzige Fahrkartenautomat der ENDIn den 1970er Jahren ging die Modernisierung weiter so ersetzte die END streckenweise die alte Oberleitung aus der Anfangszeit gegen eine modernere mit Kettenaufhangung und Betonmasten Ab 1972 wurde sukzessive die schaffnerlose Abfertigung eingefuhrt Da der Einbau automatischer Turen in die Fahrzeuge zu teuer war beschrankte sich der Einmannbetrieb auf die verkehrsschwachen Zeiten Ein und Ausstieg waren dabei nur auf der Vorderplattform beim Fahrer moglich alle anderen Turen der Triebwagen waren verschlossen Zur Sicherung des schaffnerlosen Betriebs wurden in alle Wagen Notbremsanlagen eingebaut die in Notfallen von den Fahrgasten bedient werden konnten Der Einmannbetrieb der in den Hauptverkehrszeiten wegen des grossen Andrangs besonders von Schulern mit den vorhandenen Fahrzeugen nicht durchgefuhrt werden konnte machte im Herbst 1976 etwa 63 Prozent des Strassenbahnverkehrs aus Zur Anregung des Vorverkaufs und zur Entlastung der Fahrer im schaffnerlosen Betrieb stellte das Unternehmen ferner schon im Fruhjahr 1974 seinen einzigen Fahrkartenautomaten vor dem Esslinger Bahnhof auf 1 Einstellung im Jahr 1978 Bearbeiten Aus wirtschaftlichen Grunden und um eine bessere Innerortsbedienung von Denkendorf Scharnhausen sowie Neuhausen zu ermoglichen 1 wurde der Strassenbahnbetrieb am 28 Februar 1978 vollstandig eingestellt Ersatzweise verkehrten ab dem 1 Marz 1978 die drei Omnibuslinien 8 ED Esslingen Denkendorf seit 1985 Linie 119 EN Esslingen Neuhausen teilweise bis Wolfschlugen durchgebunden seit 1985 Linie 120 und Z Esslingen Zollberg seit 1985 Linie 118 Die Betriebsfuhrung wurde an den Stadtischen Verkehrsbetrieb Esslingen am Neckar SVE ubergeben welcher speziell fur die Bedienung der Linien ED und EN erstmals in seiner Geschichte Schub Gelenkbusse des neuen Typs Mercedes Benz O 305 G beschaffte Es waren die ersten kommerziellen Einsatzstrecken fur diese Baureihe Gescheitertes Museumsprojekt Bearbeiten Die Wagenhalle in Nellingen und ein Grossteil der Fahrzeuge blieben nach der Einstellung zunachst unverandert erhalten da der Strassenbahnmuseum Stuttgart e V SMS plante auf dem Abschnitt Nellingen Neuhausen eine Museumsstrassenbahn einzurichten Im April 1979 entschied sich der Gemeinderat von Ostfildern jedoch das Gelande der Wagenhalle anderen Zwecken zuzufuhren Als Ausgleich bot man dem SMS am Ortsrand von Nellingen ein Alternativgelande fur die Errichtung einer kleinen Wagenhalle mit Museum an Weiterhin lehnte der Gemeinderat damals die finanzielle Unterstutzung eines Museumsbetriebs ab Im Mai 1980 wurde alternativ diskutiert die geplante Museumsstrassenbahn erst am Ortsrand von Nellingen beginnen zu lassen Wahrenddessen erwarb die Stadt Ostfildern das Gelande der Nellinger Wagenhalle und der Gemeinderat beschloss die Aufstellung eines Bebauungsplans fur das Areal Gleichzeitig begann die Umgestaltung beziehungsweise der Ausbau der drei Nellinger Durchgangsstrassen das heisst der Hindenburgstrasse der Esslinger Strasse und der Denkendorfer Strasse Am 2 Dezember 1981 kam schliesslich das Aus fur das Museumsprojekt der Gemeinderat Ostfilderns bleibt bei seiner Haltung und beschloss dem SMS auch weiterhin keinen Zuschuss fur die Errichtung des Museums zu gewahren Mit dem damit verbundenen Aus fur die angedachte Wagenhalle am Nellinger Ortsrand endeten auch die Planungen fur eine Museumsstrecke Der Verein zog daraufhin mit einem Teil der Fahrzeuge ins badische Schonau wo er 1995 ersatzlos aufgelost wurde Die Wagenhalle in Nellingen wurde abgebrochen An gleicher Stelle entstand nach den ursprunglichen Bauprinzipien das Kulturzentrum Halle Fahrplane und Beforderungsleistungen Bearbeiten nbsp Winterfahrplan 1976 77Der Betrieb der Strassenbahn war von Anfang dafur ausgelegt morgens innerhalb von ein bis zwei Stunden 2000 Arbeiter und Arbeiterinnen aus Denkendorf und Nellingen nach Esslingen und abends wieder zuruckzubringen Bereits im ersten Betriebsjahr wurden allein 1 5 Millionen Fahrgaste befordert Es verkehrten zunachst taglich 26 Zuge je Richtung zwischen Esslingen und Denkendorf Ein Taktfahrplan war noch nicht notwendig der bedarfsgerechte Fahrplan richtete sich meist nach den Ankunfts und Abfahrtszeiten der Deutschen Reichsbahn in Esslingen Die Intervalle zwischen den Zugen machten daher morgens und abends etwa 30 Minuten tagsuber dagegen etwa 70 Minuten aus Dies reichte fur das damalige Fahrgastaufkommen aus welches in den Jahren 1927 bis 1929 etwa 3500 Personen taglich betrug Wahrend in den Spitzenzeiten Zuge mit bis zu drei Beiwagen fuhren genugten in der ubrigen Zeit einzeln fahrende Triebwagen 1 Mit Eroffnung der Zweigstrecke nach Neuhausen stieg die werktaglich zu befordernde Personenzahl auf etwa 4000 Wahrend fortan in den Morgen und Abendstunden die Zuge beider Linien zwischen Esslingen und Nellingen im Folgezugbetrieb hintereinander her fuhren mussten die Fahrgaste zu den ubrigen Zeiten in Nellingen in abwechselnd von und nach Denkendorf beziehungsweise Neuhausen fahrende Pendeltriebwagen umsteigen Zwischen 0 30 Uhr und 5 00 Uhr ruhte der Betrieb 1 In spateren Jahren wurde ein 35 Minuten Takt eingefuhrt Ab Nellingen fuhren die Zuge von Denkendorf und Neuhausen kommend mit jeweils zwei Beiwagen im Folgezugbetrieb nach Esslingen weiter Ab Nellingen kam zugleich ein Einzel Triebwagen hinzu der speziell die Haltestelle Zollberg bediente an der Zuge mit Beiwagen wegen des Gefalles nicht halten konnten Die starke Zunahme des Verkehrs nach dem Zweiten Weltkrieg erforderte eine Taktverdichtung mit Fertigstellung der Ausweiche Krahenbach konnte ab 1951 werktaglich im 12 24 Minuten Takt gefahren werden Zugkreuzungen gab es an den Ausweichstellen Esslingen Weilstrasse Zollberg und Nellingen Hindenburgstrasse Die Zuge von und nach Neuhausen begegneten sich zusatzlich an der Station Krahenbach Im Jahr 1954 verkehrten an Werktagen zwischen Esslingen und Denkendorf 39 Zugpaare Zwischen Esslingen und Neuhausen verkehrten 33 Zugpaare weitere sechs nur bis Scharnhausen Sonntags verkehrten 23 Zugpaare 9 Zwischen Esslingen und Nellingen verkehrten die Zuge alle 12 Minuten Ab Nellingen fuhren sie wechselnd nach Denkendorf und Neuhausen weiter so dass sich auf den Strecken ab Nellingen ein 24 Minuten Takt ergab Die Regelfahrzeit der Relation Esslingen Denkendorf betrug 20 Minuten die der Relation Esslingen Neuhausen 30 Minuten Auf der kurzeren Strecke Esslingen Denkendorf waren zwei Zuge eingesetzt auf der langeren Strecke Esslingen Neuhausen drei Zuge Die Verweildauer der Zuge in der Wendeschleife am Bahnhof Esslingen betrug sechs Minuten in der Endstelle Denkendorf nur zwei Minuten und in der Endstelle Neuhausen sechs Minuten Ein Umlauf in der Relation Esslingen Denkendorf betrug somit 48 Minuten in der Relation Esslingen Neuhausen eine Stunde und 12 Minuten Ab Mitte der 1960er Jahre wurden in der morgendlichen Hauptverkehrszeit auf der Relation Denkendorf Esslingen zwei Verstarkerzuge eingesetzt und somit auch hier ein 12 Minuten Takt gefahren Ab Nellingen fuhren diese Verstarkerzuge den von Neuhausen kommenden Regelzugen unmittelbar voraus Den Regelzugen von und nach Denkendorf wurde zwischen Esslingen und Zollberg ein einzelner Pendel Triebwagen zur Verstarkung vorangestellt Insgesamt waren so maximal acht Zuge im Einsatz In den spaten Abendstunden und am Sonntagvormittag wurde nach einem 30 60 Minuten Takt gefahren zu dem zwei Triebwagen im Einsatz waren je einer auf der Denkendorfer und auf der Neuhausener Strecke Die beiden Triebwagen begegneten sich in Nellingen In diesem Takt gab es weder in der Wendeschleife am Bahnhof Esslingen noch in der Endstelle Neuhausen eine Aufenthaltszeit Lediglich die Denkendorfer Zuge hatten in der Endstelle Denkendorf eine planmassige Aufenthaltsdauer von 20 Minuten Fahrzeuge BearbeitenDie folgende Liste fuhrt samtliche bei der END je eingesetzten Personenfahrzeuge auf noch existierende Wagen sind grau unterlegt Nummer Baujahr Herkunft Verbleib und sonstige Bemerkungen1 1926 1969 verschrottet2 1926 Strassenbahnmuseum Stuttgart nicht betriebsfahig im Zustand von 1978 3 1926 Ursprunglich mit Beiwagen 22 am Zollberg als Denkmal aufgestellt seit 1981 im Technoseum in Mannheim nicht zuganglich4 1926 ab 1973 nur noch Rangiertriebwagen Stuttgarter Historische Strassenbahnen Museumsbestand nicht betriebsfahig restauriert im Zustand um 1930 5 1926 1964 1966 mit neuem stahlernen Wagenkasten versehen zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau 1995 verschrottet6 1927 1981 im Tausch gegen den Reutlinger Triebwagen 30 ehemals ESS 7 ohne Motoren an das Fahrzeugmuseum Marxzell verkauft 200x verschrottet7 1929 1974 verschrottet8 1929 zum Hannoverschen Strassenbahn Museum nach Wehmingen Museumsbestand nicht betriebsfahig 2012 wegen schlechtem Zustand verschrottet9 1929 zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau 1995 verschrottet Eines der Frontbleche wurde von Mitgliedern des Vereins Stuttgarter Historische Strassenbahnen geborgen und in die Museumsbar Zur Rostigen Schelle integriert 10 1942 zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau 1995 verschrottet11 1955 zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau Anfang der 2000er Jahre verschrottet12 1958 am 14 September 1982 ins SSB Zentrum nach Stuttgart Mohringen am 23 November 1982 zur Rittner Bahn 1991 aufgearbeitet seither im planmassigen Einsatz nur zu verkehrsschwachen Zeiten 13 1958 am 14 September 1982 ins SSB Zentrum nach Stuttgart Mohringen am 29 November 1982 zur Rittner Bahn als Ersatzteilspender abgestellt in der Remise Klobenstein wurde am 18 Dezember 2012 nach Stuttgart uberfuhrt und soll wieder ausstellungsbereit gemacht werden20 I 1903 1933 von den SSB ehemals Nummer 300 sogenannter Konigswagen 1965 zuruck an SSB dort zunachst als Museumswagen vorgesehen infolge seines Zustandes aber 1967 im Austausch gegen SSB Lehrwagen 2002 ehemals 610 zum Verschrotten verkauft und abgebrochen20 II 1950 1965 von Stuttgart ehemals SSB 297 1980 zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau erhielt dort die Nummer 2020 heute im Privatbesitz im Raum Aachen Euskirchen21 1926 Stuttgarter Historische Strassenbahnen Museumsbestand nicht betriebsfahig 22 1926 Technoseum in Mannheim nicht zuganglich23 1926 Stuttgarter Historische Strassenbahnen nicht betriebsfahig Cafe Alte Achse 24 1926 1972 verschrottet25 1926 zum Hannoverschen Strassenbahn Museum nach Wehmingen Museumsbestand nicht betriebsfahig 1993 wegen schlechtem Zustand verschrottet 10 26 1926 zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau 1995 verschrottet27 1926 1972 verschrottet28 1927 nach Einstellung verschrottet29 1929 zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau 1995 verschrottet30 1929 zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau dort zum Generatorwagen Nummer 2230 umgebaut 1995 verschrottet31 1929 197x an Reit und Fahrverein Gartringen im Oktober 2012 verschrottet ein Radsatz an Geschichtsverein Nagold fur Schauanlage zur Schmalspurbahn Nagold Altensteig32 1929 1972 verschrottet33 1949 1971 verschrottet34 1949 1973 verschrottet35 1952 zum Strassenbahnmuseum Stuttgart nach Schonau 1995 verschrottet36 1958 1982 zur Rittner Bahn zunachst als Ersatzteilspender neben der Remise Klobenstein abgestellt im November 2009 verschrottet ein Drehgestell als Ausstellungsstuck beim Stuttgarter Historische Strassenbahnen e V erhalten37 1958 1982 zur Rittner Bahn zunachst als Ersatzteilspender neben der Remise Klobenstein abgestellt im November 2009 verschrottet41 1912 1951 von Stuttgart ehemals SSB 1182 zuvor ESS 22 1965 zuruck an SSB und zu deren Firmenjubilaum 1968 zum nostalgisierten Beiwagen 70 ohne historisches Vorbild umgestaltet 1995 Ruckbau auf seinen Ursprungszustand unter der ESS Nummer 22 heute im Bestand des Stuttgarter Historische Strassenbahnen e V nicht betriebsfahigAnmerkung Die Beiwagen 21 bis 28 trugen ursprunglich in fortlaufender Nummerierung zu den ersten Triebwagen die Nummern 6 bis 13 die Umzeichnung erfolgte 1927 nbsp Triebwagen 2 im Stuttgarter Strassenbahnmuseum nbsp Beiwagen 23 im Stuttgarter Strassenbahnmuseum nbsp Triebwagen 4 im ehemaligen Strassenbahnmuseum Zuffenhausen nbsp Innenansicht des Triebwagens 2 nbsp Schienenschleifbeiwagen 2202 nbsp Der ehemalige Triebwagen 12 bei der Rittner Bahn in Sudtirol nbsp Beiwagen 22 der ESS war von 1951 bis 1965 unter der Nummer 41 bei der END im EinsatzRelikte BearbeitenPliensaubrucke Bearbeiten Auf der Behelfsbrucke uber den Neckar ist noch ein etwa 50 Meter langes Stuck Doppelgleis mit Rillenschienen erhalten geblieben Die Brucke entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als der Neckar zum Schifffahrtsweg ausgebaut wurde Sie verbindet seither den Pliensauturm mit dem historischen Teil der Pliensaubrucke der uber die Bundesstrasse 10 fuhrt Haltestelle Zollberg Bearbeiten Im Bereich Haltestelle Zollberg wurde auf einem Stuck der ehemaligen Trasse ein kurzer Busfahrstreifen in Fahrtrichtung Esslingen eingerichtet Auch der ehemalige Bahnsteig Richtung Esslingen wird auf diese Weise bis heute genutzt dort verkehren die Linien 113 und 118 des Oberleitungsbus Esslingen am Neckar sowie die Omnibuslinien 119 und 120 Ebenfalls erhalten blieb das rechteckige Fundament des ehemaligen Haltestellenhauschens es umfriedet jetzt den heutigen Glasunterstand Ebenfalls noch genutzt wird die im Zuge des zweigleisigen Ausbaus entstandene Fussgangerunterfuhrung unter der Zollbergstrasse die auch als Haltestellenzugang dient Nachbau der Nellinger Wagenhalle Bearbeiten Aufgrund seiner seltenen Dachkonstruktion wollte die Stadt Ostfildern die Nellinger Wagenhalle auch nach der Aufgabe der Plane fur eine Museumsstrassenbahn dauerhaft erhalten Es handelte sich hierbei um die sogenannte Zollingerdach Lamellenbauweise benannt nach dem Architekten Friedrich Zollinger Weil sich das ursprungliche Hallendach in den 1980er Jahren jedoch in einem schlechten Zustand befand entschied man sich zu einem Nachbau gemass den ursprunglichen Planen Dieser entstand in den Jahren 1986 bis 1989 und wurde in das neue Nellinger Burgerzentrum integriert Er ersetzt dabei die bereits zur Betriebsaufnahme 1926 gebaute linke Halfte der ehemaligen Wagenhalle Allerdings ist der Nachbau auch an der ehemaligen Ruckseite zur Goethestrasse hin offen ausgefuhrt Zur Vermeidung von Zugluft wurden an der ehemaligen Einfahrtsseite vier Stahltore eingebaut die in Form und Grosse den alten Holztoren entsprechen Eigene Trasse zwischen Nellingen und Neuhausen Bearbeiten nbsp Ehemaliger Oberleitungsmast bei ScharnhausenZwischen dem westlichen Ortsrand von Nellingen und dem nordlichen Ortsrand von Neuhausen ist die Trasse auf einer Lange von 3 7 Kilometern vollstandig erhalten geblieben Dieser Abschnitt war als einziger vollig unabhangig vom Strassennetz trassiert Vom Ortsrand Neuhausen aus ist sie in Richtung Scharnhausen auf einer Lange von 1 4 Kilometern mit einem Bahntrassenradweg uberbaut worden Anhand dieses Radwegs kann der fruhere Trassenverlauf nachvollzogen werden Die heutige Brucke der Bundesautobahn 8 uber die Trasse beziehungsweise uber den Radweg ist hingegen ein Neubau sie entstand beim Ausbau der Autobahn von vier auf sechs Fahrspuren Ausbauplane BearbeitenEs wurden Uberlegungen angestellt die seit dem Jahr 2000 nach Nellingen fuhrende Stuttgarter Stadtbahn bis Esslingen zu verlangern wie die Esslinger Zeitung am 30 August 2013 erneut berichtete 11 Literatur Bearbeiten50 Jahre Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf 1926 1976 Offizielle Festschrift zum 50 jahrigen Jubilaum Gottfried Bauer Ulrich Theurer Claude Jeanmaire Strassenbahnen um Stuttgart Verlag Eisenbahn Villigen Schweiz 1984 ISBN 3 85649 047 7 Christian Rilling Die Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf Ein Beitrag zur Nahverkehrsentwicklung Esslingens und der ostlichen Filder In Esslinger Studien Nummer 42 2003 Seiten 163 ff Stadtarchiv Esslingen am Neckar ISSN 0174 4445 tram TV Langst vergessene Strassenbahnen Esslingen Nellingen Denkendorf amp Reutlingen DVD Verlag tram TV Koln ISBN 978 3 9813669 6 9 Andreas Illgen Die END Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf Bahnen und Busse in und um Esslingen 2019 ISBN 978 3837520941Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Galerie 1 auf www polier ch Galerie 2 auf www polier ch Bilder der Strecke auf vergessene bahnen de Stand Marz 2012Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab Gottfried Bauer 50 Jahre Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf 1926 1976 Sonderveroffentlichung der Stuttgarter Strassenbahnen AG als betriebsfuhrende Verwaltung der Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf GmbH zu deren 50jahrigem Bestehen am 18 Dezember 1976 Axel Reuther Ein bisschen Tram ein bisschen Bahn Das Gesetzeswerk fur Uberland Bahnen In Uberlandstrassenbahnen in Deutschland Strassenbahn Magazin Special Nr 32 Geramond Munchen 2017 S 21 ISBN 978 3 86245 983 4 a b c Esslinger Stadtische Strassenbahn Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf GmbH Publikation von 1927 Erscheinungsort nicht ermittelbar online auf tudigit ulb tu darmstadt de abgerufen am 6 Marz 2022 Jochen Bender Als der Filder Express stehen blieb Artikel vom 7 April 2018 auf online auf teckbote de abgerufen am 11 Dezember 2021 Ulrike Rapp Hirrlinger Landpartie mit der Strassenbahn Wie die Filder zur Sommerfrische der Stuttgarter wurden Artikel vom 22 November 2021 auf esslinger zeitung de abgerufen am 11 Dezember 2021 Betriebliche Besonderheiten und Anderungen an der Fahrleitungsanlage auf obus es de abgerufen am 21 Mai 2021 Uber Berg und Tal Nachrichtenblatt der Stuttgarter Strassenbahner Jg 1954 Nr 5 S 69f SVE Liniengeschichte chronologisch auf obus es de abgerufen am 1 April 2022 Uber Berg und Tal Nachrichtenblatt fur die Stuttgarter Strassenbahner Jg 1951 Nr 6 S 69 73 Jg 1954 Nr 5 S 69f tram info de Ruckenwind fur Stadtbahn Esslinger Zeitung 30 August 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strassenbahn Esslingen Nellingen Denkendorf amp oldid 238763787