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Stibarsen ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen bzw intermetallische Verbindungen Er kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung AsSb 4 ist also chemisch eine intermetallische Phase aus Arsen und Antimon nicht zu verwechseln mit dem als Allemontit bezeichneten Gemenge aus Stibarsen Arsen und oder Antimon StibarsenKugeliger Stibarsen von den Elk Mountains Colorado USA Gesamtgrosse 4 7 3 2 3 2 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1982 s p 1 IMA Symbol Sbr 2 Andere Namen Arsenantimon Allemontit II 3 Chemische Formel AsSbMineralklasse und ggf Abteilung Elemente einschliesslich naturliche Legierungen bzw intermetallische Verbindungen System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I B 01 I B 01 020 1 CA 05 01 03 01 03Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol ditrigonal skalenoedrisch 3 2 mRaumgruppe Nr R3 m 4 Nr 166 Gitterparameter a 4 02 A c 10 80 A 4 Formeleinheiten Z 3 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 4Dichte g cm3 gemessen 5 8 bis 6 2 berechnet 6 44 5 Spaltbarkeit vollkommenFarbe zinnweiss oder rotlichgrau grau bis schwarz anlaufendStrichfarbe grauTransparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz bis mattStibarsen ist in jeder Form undurchsichtig und entwickelt nur undeutlich ausgebildete Kristalle Meist findet er sich in Form traubiger nierenformiger lamellarer oder feinkorniger Mineral Aggregate oft auch verwachsen mit Arsen oder Antimon und Entmischungsstrukturen bildend Frische Proben sind von zinnweisser oder rotlichgrauer Farbe und metallischem Glanz laufen jedoch nach einiger Zeit grau bis schwarz an und werden matt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Modifikationen und Varietaten 4 Bildung und Fundorte 5 Kristallstruktur 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Stibarsen bei Varutrask in der schwedischen Gemeinde Skelleftea und beschrieben 1941 durch P E Wretblad der das Mineral nach seiner Zusammensetzung Antimon lateinisch Stibium und Arsen benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Stibarsen zur Abteilung der Halbmetalle und Nichtmetalle wo er zusammen mit Antimon Arsen Arsenolamprit Bismut Paradocrasit und Pararsenolamprit die Arsen Gruppe mit der System Nr I B 01 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Stibarsen ebenfalls in die Abteilung der Halbmetalle Metalloide und Nichtmetalle ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach Elementgruppen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der Arsengruppen Elemente zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Antimon Arsen und Bismut die Arsen Gruppe mit der System Nr 1 CA 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Stibarsen in die Abteilung der Elemente ein und auch hier ist er als Mitglied der Arsengruppe mit der System Nr 01 03 01 innerhalb der Unterabteilung der Elemente Halbmetalle und Nichtmetalle zu finden Modifikationen und Varietaten BearbeitenDas nach seiner Typlokalitat Allemond englisch Allemont in Frankreich als Allemontit bezeichnete eutektoide Gemenge aus Stibarsen Arsen und oder Antimon weist im Gegensatz zum reinen Stibarsen typische Entmischungsstrukturen auf 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Silberglanzendes derbes Stibarsen Handstuck aus der Moctezuma Mine Sonora Mexico Grosse 5 8 3 0 1 6 cm Stibarsen findet sich im Allgemeinen in Hydrothermal Adern aber auch in Pegmatiten Als Begleitminerale treten neben Arsen und Antimon unter anderem noch Arsenolith Calcit Cervantit Kermesit Quarz Siderit Sphalerit Stibnit und Stibiconit auf Als seltene Mineralbildung konnte Stibarsen bisher Stand 2013 nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei rund 40 Fundorte als bekannt gelten 6 Neben seiner Typlokalitat Varutrask wurde das Mineral in Schweden noch in der Grube Akerberg bei Skelleftea Vasterbotten sowie in den Gruben Jakobsberg und Kittel bei Nordmark und bei Langban in der Gemeinde Filipstad Varmland gefunden Bekannt aufgrund aussergewohnlicher Stibarsenfunde sind unter anderem Pribram und Trebsko in Tschechien wo bis zu 10 Zentimeter grosse traubige Aggregate gefunden wurden Ebenfalls traubige bis zu 8 Zentimeter grosse Exemplare traten im Bergbaugebiet Atlin in der kanadischen Provinz British Columbia zutage 7 An deutschen Fundorten sind bisher Reinerzau im Schwarzwald ein Gabbro Steinbruch bei Bad Harzburg sowie die Gruben Claus Friedrich und Samson bei Sankt Andreasberg im niedersachsischen Harz und die Grube Vater Abraham bei Lauta Marienberg im Erzgebirgskreis bekannt In Osterreich trat Stibarsen bisher nur am Huttenberger Erzberg in Karnten und an der Zinkwand in den Schladminger Tauern in der Steiermark auf Weitere Fundorte sind unter anderem Broken Hill in Australien Porco Potosi in Bolivien die Les Chalanches Mine bei Allemond englisch Allemont im franzosischen Departement Isere mehrere Orte in der griechischen Region Attika die Stabiello Alp bei Sondalo in Italien die Yagumo Mine auf Hokkaidō und die Bajo Mine auf Kyushu in Japan Sonora in Mexiko Szklarnia deutsch Glasendorf in Polen Kawalerowo in Russland Zlata Bana in der Slowakei Adrasman in Tadschikistan sowie die Mineralfundstelle American Eagle Luona in den Elk Mountains Colorado und die Ophir Mine in der Comstock Lode Nevada in den USA 8 Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Vier Elementarzellen der Stibarsen StrukturStibarsen kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 m Raumgruppen Nr 166 Vorlage Raumgruppe 166 mit den Gitterparametern a 4 02 A und c 10 80 A sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenW Trsebiatkowski E Bryjak Rontgenanalyse des Systems Arsen Antimon In Zeitschrift fur Anorganische und Allgemeine Chemie Band 238 1938 S 255 267 rruff info PDF 749 1 kB P E Wretblad Minerals of the Varutrask Pegmatite XX Die Allemontite und das System As Sb in Geologiska Foreningens i Stockholm Forhandlingar Band 63 1941 S 19 48 rruff info PDF 1 29 MB Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 402 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stibarsen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Stibarsen Wiki Database of Raman spectroscopy Stibarsen Webmineral Stibarsen Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 285 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 50 Stibarsen In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 57 4 kB Mindat Anzahl der Fundorte fur Stibarsen Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 14 Mindat Stibarsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stibarsen amp oldid 237753523