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51 905 11 990833333333 Koordinaten 51 54 18 N 11 59 27 OSteckby Lodderitzer Forst Steckby Lodderitzer ForstDer Steckby Lodderitzer Forst ist ein ehemaliges Naturschutzgebiet in den Stadten Aken Elbe und Zerbst Anhalt im Landkreis Anhalt Bitterfeld sowie Barby im Salzlandkreis in Sachsen Anhalt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Naturraume 3 Flora und Fauna 4 Deichruckverlegung im Bereich Lodderitzer Forst 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas ehemalige Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG 0036 ist rund 3820 Hektar gross Es war grosstenteils Bestandteil des Vogelschutzgebietes Mittlere Elbe einschliesslich Steckby Lodderitzer Forst teilweise auch des FFH Gebietes Elbaue Steckby Lodderitz sowie von den Landschaftsschutzgebieten Mittlere Elbe und Mittlere Elbe Steckby umgeben Insgesamt 710 Hektar sind als Kernzonen des Biospharenreservat Mittelelbe als Totalreservat ausgewiesen und der naturlichen Entwicklung vorbehalten Das Gebiet stand seit Anfang 2004 unter Schutz Datum der Verordnung 23 Dezember 2003 Es ersetzte das gleichnamige ursprunglich zum 1 Mai 1961 ausgewiesene Gebiet Teile des Forstes standen bereits vor 1961 erstmals schon 1929 unter Schutz Hier befindet sich die Keimzelle des heutigen Biospharenreservates Mittelelbe 1 das am 24 November 1979 als Biospharenreservat Steckby Lodderitzer Forst anerkannt wurde 2 Das Gebiet ging am 21 Dezember 2018 im neu ausgewiesenen Naturschutzgebiet Mittelelbe zwischen Mulde und Saale auf 3 Naturraume BearbeitenDas ehemalige Naturschutzgebiet liegt nordwestlich von Aken Elbe im Biospharenreservat Mittelelbe Es erstreckt sich in der Stromtalaue der Elbe bis unterhalb der Mundung der Saale in die Elbe und schliesst Teile der angrenzenden Talsandterrassen mit ein Auf der linken Seite der Elbe befindet sich zwischen Aken Elbe und Breitenhagen der Lodderitzer Forst ein Hartholzauwald mit Altarmen und Stillgewassern er war bis zur Deichruckverlegung zu einem grossen Teil von der naturlichen Flussdynamik abgeschnitten Im Norden des Schutzgebietes zwischen Breitenhagen und Barby befindet sich das Mundungsgebiet der Saale in die Elbe mit zahlreichen Seitenarmen und Altarmen Auf der rechten Seite der Elbe befinden sich im Anschluss an die Flussniederung verbreitet Dunen die vielfach bewaldet sind Daneben sind Sandtrockenrasen und Magerrasen in den Ausbildungen Silbergras Pionierrasen Straussgras Magerrasen Ohrloffel Leimkraut Trockenrasen und Heidenelken Strandnelken Rasen zu finden Auf den Rasenflachen siedeln u a Glattes Brillenschotchen Sandsilberscharte Sandfingerkraut und Mauerfelsenblumchen Als weitere Wiesengesellschaften sind Fuchsschwanzwiesen Quecken Flutrasen wechselfeuchte Brenndolden Silgen Wiesen und wechseltrockene Madesuss Hahnenfuss Wiesen im ehemaligen Naturschutzgebiet zu finden Flora und Fauna BearbeitenDie verschiedenen Biotoptypen im ehemaligen Naturschutzgebiet bieten zahlreichen gefahrdeten Pflanzenarten einen Lebensraum darunter Sibirische Schwertlilie Kleines Madesuss Vielblutiger Hahnenfuss Echter Haarstrang Nordisches Labkraut Farberscharte Gewohnliche Wiesensilge Kummelblattrige Silge Sumpfplatterbse und Weidenblattriger Alant In den Stillgewassern der Altarme und Flutrinnen siedeln verschiedene Laichkraut Nixenkraut Hornblatt und Tausendblatt Teichrosengesellschaften Weiterhin sind z B Vielwurzelige Teichlinse Gemeiner Schwimmfarn Krebsschere und Gewohnlicher Wasserschlauch zu finden Das ehemalige Naturschutzgebiet verfugt uber eine artenreiche Fauna So wurden uber 100 Brutvogelarten nachgewiesen darunter seltene Arten wie Schwarzstorch und Kranich die die Auwalder als Lebensraum nutzen sowie Rohrdommel die in den Rohrichten einen geeigneten Lebensraum findet Weiterhin ist das ehemalige Naturschutzgebiet ein bedeutendes Rast und Uberwinterungsgebiet fur ziehende Vogelarten Fruher gab es im Bereich des Steckby Lodderitzer Forstes auch Vorkommen des Schreiadlers der seit 1965 in den Gebieten entlang der Elbe als Brutvogel nachgewiesen wurde 4 5 Spatestens seit 2012 ist das Vorkommen jedoch erloschen 6 Die Wasserflachen sind Lebensraum fur Schlammpeitzger Bitterling Groppe und andere Fischarten Auch der Elbebiber ist im ehemaligen Naturschutzgebiet heimisch Die Graben und Teiche der Hochflache bieten der Sumpfschildkrote Lebensraum Auch verschiedene Amphibien darunter Kamm und Teichmolch Rotbauchunke Laub und Seefrosch leben hier Schliesslich ist das ehemalige Naturschutzgebiet Lebensraum einer artenreichen Insektenfauna So wurden hier rund 150 Tagfalterarten nachgewiesen Weiterhin sind Bockkafer darunter der Grosse Eichenbock und Laufkaferarten ebenso heimisch wie der Hirschkafer Ausserdem sind zahlreiche Libellen darunter Asiatische Keiljungfer Sudliche Mosaikjungfer Grune Flussjungfer und Grosse Moosjungfer sowie Heuschrecken darunter die Gestreifte Zartschrecke zu finden Deichruckverlegung im Bereich Lodderitzer Forst BearbeitenIm Rahmen des Naturschutzgrossprojektes Mittlere Elbe wurde der Elbedeich im Lodderitzer Forst auf einer Lange von uber sieben Kilometern 7 ruckverlegt und der Auwald auf einer Flache von rund 600 Hektar renaturiert 8 indem er wieder der naturlichen Flussdynamik unterliegt Gleichzeitig entsteht ein neues Uberschwemmungsgebiet das Hochwasser der Elbe aufnehmen kann und so der Verbesserung des Hochwasserschutzes dient 9 Die Arbeiten fur die Deichruckverlegung begannen im Oktober 2009 und wurden 2017 abgeschlossen 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Steckby Lodderitzer Forst Sammlung von Bildern Steckby Lodderitzer Forst Landesverwaltungsamt Sachsen Anhalt Deichruckverlegung im Bereich Lodderitzer Forst im Rahmen des Naturschutzgrossprojektes Mittlere Elbe mit Infoblattern Planungsgesellschaft fur Wasserbau und WasserwirtschaftLiteratur BearbeitenDas Biospharenreservat Mittlere Elbe in Michael Succow Lebrecht Jeschke Hans Dieter Knapp Hrsg Naturschutz in Deutschland Ruckblicke Einblicke Ausblicke Ch Links Verlag 2013Einzelnachweise Bearbeiten Lutz Moller 30 Jahre Biospharenreservat Mittelelbe Deutsche UNESCO Kommission e V Oktober 2009 Abgerufen am 18 April 2018 Astrid Eichhorn Guido Puhlmann 20 Jahre Anerkennung des Steckby Lodderitzer Forstes als Biospharenreservat der UNESCO Ein Meilenstein zum Erhalt der Flusslandschaft Elbe PDF 911 kB Abgerufen am 18 April 2016 Naturschutzgebiet Mittelelbe zwischen Mulde und Saale Landesverwaltungsamt Sachsen Anhalt abgerufen am 27 Marz 2019 Mittlere Elbe einschliesslich Steckby Lodderitzer Forst SPA0001 Landesverwaltungsamt Sachsen Anhalt Abgerufen am 27 Dezember 2016 Richard Rochlitzer Zum gegenwartigen Auftreten der Entenvogel und der Greifvogel im Naturschutzgebiet Steckby Lodderitzer Forst Teilgebiet Lodderitzer Forst Hercynia N F Leipzig 9 1972 3 S 279 301 PDF 8 6 MB Abgerufen am 27 Dezember 2016 Lebensraum amp Restvorkommen des Schreiadlers Deutsche Wildtier Stiftung Abgerufen am 26 Dezember 2016 Deichruckverlegung an der Mittleren Elbe WWF Deutschland 14 Marz 2014 Abgerufen am 10 Juni 2014 Auenrenaturierung Lodderitzer Forst Elbe Bundesamt fur Naturschutz PDF Datei 102 kB Abgerufen am 10 Juni 2014 Mittlere Elbe WWF Deutschland PDF Datei 2 2 MB Abgerufen am 10 Juni 2014 Harald Lachmann Fluch und Segen des Naturschutzes Neues Deutschland 13 Marz 2010 Abgerufen am 10 Juni 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steckby Lodderitzer Forst amp oldid 231764538