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Die Sumpf Platterbse Lathyrus palustris 1 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Platterbsen Lathyrus in der Unterfamilie der Schmetterlingsblutler Faboideae Sie ist auf der Nordhalbkugel in Eurasien und im ostlichen Nordamerika weitverbreitet Sumpf PlatterbseSumpf Platterbse Lathyrus palustris SystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Platterbsen Lathyrus Art Sumpf PlatterbseWissenschaftlicher NameLathyrus palustrisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Erscheinungsbild und Blatt 2 1 Blutenstand und Blute 2 2 Frucht und Samen 2 3 Chromosomensatz 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Flora Batava Volume 6 nbsp Blutenstand nbsp SamenErscheinungsbild und Blatt BearbeitenDie Sumpf Platterbse ist eine klimmende ausdauernde krautige Pflanze mit dunnen astigen Bodenauslaufern Die oberirdischen vegetativen Pflanzenteile sind meist vollig kahl und von meergruner Farbung Der kletternde oder niederliegende Stangel ist 30 bis 100 Zentimeter lang einfach oder verzweigt und mit den schmalen Flugeln 2 bis 4 mm breit Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind kurzer oder auch etwas langer als die Internodien und sind in Blattstiel sowie Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist relativ kurz und kaum geflugelt Die gefiederte Blattspreite besitzt zwei oder drei selten funf Paare kurz gestielter Blattchen mit kraftiger einfacher oder meist astiger Ranke Die Blattchen sind bei einer Lange von 3 bis 6 Zentimetern sowie einer Breite von 3 bis 8 Millimetern meist lanzettlich mit meist spitzem oberen Ende Die blaulich grunen und unterseits etwas heller gefarbten Blattchen besitzen in der Regel funf Langsnerven Die Nebenblatter sind halbpfeilformig bis halbspiessformig mehr oder weniger so lang oder etwas kurzer als der Blattstiel und oft ohne deutliche Nerven Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis August Die traubigen Blutenstande sind in etwa so lang wie die Laubblatter und besitzen eine dunne bogige Achse Sie bestehen aus zwei bis sechs an kurzen Stielen in den Achseln pfriemlicher hinfalliger Tragblatter Die nickenden Bluten verstromen einen schwachen Duft 2 Die zwittrigen Bluten sind 1 5 bis fast 2 Zentimeter lang zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind kurz glockig sehr schief verwachsen und der Kelch endet in lanzettlichen oft kurz gewimperten Kelchzahnen Die unteren Kelchzahne sind etwa so lang wie die Kelchrohre und die oberen sind stark aufwarts gekrummt sowie viel kurzer Die funf hell blauvioletten bis lilafarbenen Kronblatter stehen in der typischen Form der Schmetterlingsblute zusammen Die Fahne besitzt einen ziemlich langen Nagel und eine verkehrt eiformige Platte Diese ist wenig langer als die Flugel und das weissliche Schiffchen Frucht und Samen Bearbeiten Die abstehenden bis nickenden bei Reife kastanienbraunen Hulsenfruchte sind etwa 3 bis 4 Zentimeter lang und 6 bis 7 Millimeter breit etwas aufgedunsen und nach beiden Enden kurz verschmalert Sie besitzen stark hervortretende Netznerven und enthalten in der Regel neun bis zwolf bis 20 Samen 2 Die ziemlich glatten und rotlich braunen Samen sind bei einem Durchmesser von etwa 3 5 Millimetern fast kugelig 2 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 42 3 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDie Sumpf Platterbse ist auf der Nordhalbkugel in Mittel und Nordeuropa bis Skandinavien und Island Irland Belgien Frankreich Iberische Halbinsel Apenninen Halbinsel Balkanhalbinsel Ukraine Sibirien Sachalin Japan und im ostlichen Nordamerika weitverbreitet nbsp Herbarbeleg von 1984 das Sammeln bzw Herbarisieren von Lathyrus palustris ist in Deutschland nach der aktuellen BArtSchV streng verboten Die Sumpf Platterbse wachst in Rohrsumpfen Seewiesen und Auengebuschen Sie ist eine Charakterart der Ordnung Molinietalia und kommt besonders in Gesellschaften des Verbands Cnidion dubii aber auch der Verbands Magnocaricion vor 3 Viele der Standorte in Mitteleuropa scheint Lathyrus palustris erst nach 1700 erreicht zu haben Die alteste Angabe fur Deutschland stammt von Ruppius in der Flora Jenensis die 1718 erschienen ist Er nennt sie Lathyrus palustris flore orobi nemorensis verni nondum descriptus 2 Sie kann Rohrichte Seeufer usw nur dort dauernd besiedeln wo nicht regelmassig starke Wasserstandsschwankungen insbesondere Uberschwemmungen auftreten An den Alpenflussen reicht die Sumpf Platterbse deshalb nur so weit aufwarts wie grossere Seebecken die Wasserstandsschwankungen mildern 2 Zumindest in Norddeutschland ist diese Platterbse aber eine Art der Uberschwemmungswiesen Mit ihren engen Standortanspruchen hangt es auch zusammen dass diese Art kaum jemals auf kunstliche Standorte ubergeht 2 Die Sumpf Platterbse ist in Deutschland nur stellenweise haufiger anzutreffen so vor allem im Elbe und Donaugebiet In den anderen deutschen Regionen ist sie meist nur sehr selten zu finden In Deutschland liegt eine Gefahrdungskategorie von 3 gefahrdet vor und Lathyrus palustris ist besonders geschutzt in Deutschland 1 In der Schweiz gilt Lathyrus palustris im Jura als ausgestorben und im Mittelland sowie auf der Alpennordflanke als VU Vulnerable gefahrdet in anderen Gebieten kam sie nicht vor Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4 w nass aber massig wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 4 Literatur BearbeitenGustav Hegi Illustrierte Flora von Mittel Europa Band 4 Teil 3 Dicotyledones Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1975 ISBN 3 489 70020 1 Christian August Friedrich Garcke Begr Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora 1972 Verlag Paul Parey ISBN 3 489 68034 0 fruherer Titel Illustrierte Flora von Deutschland Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 2 Spezieller Teil Ulmer Verlag Stuttgart 1990 ISBN 3 8001 3323 7 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 August Binz Christian Heitz Schul und Exkursionsflora fur die Schweiz Schwabe Basel 1986 ISBN 3 7965 0832 4 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora 6 Aufl Ulmer Verlag Stuttgart 1990 ISBN 3 8001 3454 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b Lathyrus palustris L Sumpf Platterbse FloraWeb de a b c d e f Gustav Hegi Helmut Gams Familie Leguminosae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage Band IV Teil 3 Seite 1582 1584 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 617 618 Lathyrus palustrisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 5 Juni 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sumpf Platterbse Lathyrus palustris Album mit Bildern Videos und Audiodateien Sumpf Platterbse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben 1 2 Herbarbelege aus The Linnean Collections Datenblatt Lathyrus palustris Sumpf Platterbse bei Botanik im Bild Flora von Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sumpf Platterbse amp oldid 239156073