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Die Grune Flussjungfer Ophiogomphus cecilia Syn Ophiogomphus serpentinus ist eine Libellenart aus der Familie der Flussjungfern Gomphidae die zu den Grosslibellen Anisoptera gehoren Haufig ist in der deutschsprachigen Literatur auch noch der Name Grune Keiljungfer fur die Art zu finden Dieser Name ist jedoch nicht eindeutig da als Keiljungfern auch die Arten der Gattung Gomphus bezeichnet werden Grune FlussjungferGrune Flussjungfer Ophiogomphus cecilia MannchenSystematikOrdnung Libellen Odonata Unterordnung Grosslibellen Anisoptera Uberfamilie AeshnoideaFamilie Flussjungfern Gomphidae Gattung OphiogomphusArt Grune FlussjungferWissenschaftlicher NameOphiogomphus cecilia Fourcroy 1785 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Flugzeit 4 2 Verhalten 4 3 Paarung und Eiablage 4 4 Larvenleben 5 Gefahrdung und rechtliche Stellung 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Weibchen der Grunen FlussjungferDie Grune Flussjungfer ist eine kraftig gebaute Libelle mit einer Flugelspannweite von 6 5 bis 7 5 cm und einer Korperlange von etwa 5 cm Durch die lindgrune Farbung der Brust ist die Art in beiden Geschlechtern kaum mit anderen Flussjungfern zu verwechseln auch wenn ihr Hinterleib wie bei den anderen Arten der Gattung eine typische gelb schwarze Zeichnung aufweist die eine hervorragende Tarnfarbung darstellt Verbreitung BearbeitenDas Hauptverbreitungsgebiet der Art liegt in Osteuropa und erreicht im Osten Kasachstan Im Westen endet das geschlossene Areal etwa am Rhein Die Verbreitungsgrenze verlauft im Norden durch das sudliche Skandinavien im Suden durch die Balkanhalbinsel und Nordgriechenland bis zum Kaukasus Einzelne Streuvorkommen sind noch in der Po Ebene an der Loire und in Sudfrankreich zu finden Samtliche Angaben zu Vorkommen der Grunen Flussjungfer auf der Iberischen Halbinsel sind falsch und beruhen auf Fehlbestimmungen von Zangenlibellen Larven Die Hohenverbreitung beschrankt sich meist auf tiefere Lagen unter 500 Metern Einzelne vagabundierende Individuen wurden allerdings in den Alpen bereits bis zu 1300 m nachgewiesen Lebensraum BearbeitenDie Grune Flussjungfer besiedelt in erster Linie Fliessgewasser des Tieflandes und der Ebene von Bachen ab 50 cm Breite uber Flusse und Kanale bis hin zu grosseren Stromen Als idealer Habitattyp wird meist ein kleinerer beschatteter Bach mit sandigem Grund und sauberem Wasser in Waldgebieten angegeben doch ist die okologische Bandbreite dieser Art wesentlich grosser So kann sie auch die meisten Flusse bis hin zu langsam fliessenden Stromen besiedeln und selbst in grundwasserbeeinflussten Stillgewassern ist eine Entwicklung der Larven moglich Die Larven leben in unterschiedlichen auch groberen Sedimenten meiden jedoch schlammige Bereiche Lebensweise Bearbeiten nbsp Mannchen der Grunen Flussjungfer die Art unterscheidet sich auffallig von anderen Vertretern der Familie Gomphidae durch die leuchtende Grunfarbung von Kopf Thorax und ersten beiden Abdomenabschnitten der ubrige Hinterleib ist schwarz gelbFlugzeit Bearbeiten Die Grune Flussjungfer ist eine Libellenart des Hochsommers ihre Emergenzperiode beginnt etwa Ende Mai und dauert bis in den August hinein Die Flugzeit endet im Oktober Verhalten Bearbeiten Nach dem Schlupf verlassen die jungen Imagines das Gewasser und verteilen sich wahrend einer etwa dreiwochigen Reifungsperiode mehrere Kilometer vom Entwicklungsgewasser entfernt im Umland in warmeren Regionen auch haufig in den Hochlagen des umgebenden Berglandes Erst als geschlechtsreife adulte Tiere sind sie wieder am Gewasser zu finden Meist kann man dort jedoch nur die Mannchen beobachten die an kleineren Fliessgewassern gerne von Baumen oder Steinen aus auf der Ausschau nach Weibchen im Abstand von einigen Metern nebeneinander sitzen oder an grosseren Flussen in langsamem Flug uber das Wasser patrouillieren Die Weibchen kommen nur zur Paarung und zur Eiablage ans Gewasser und sind entsprechend selten zu beobachten Paarung und Eiablage Bearbeiten Die Paarung beginnt sofort ohne Tandemflug mit dem Paarungsrad und dauert etwa funf bis zehn Minuten Anschliessend fliegen die Weibchen allein zum Gewasser wo sie im Sitzen mit angehobenem Hinterleib einen erbsengrossen Eiklumpen auspressen den sie anschliessend im Flug mit Wippbewegungen auf der Wasseroberflache nach und nach abstreifen Larvenleben Bearbeiten Die nachtaktiven Larven leben haufig in groberem Sediment wie Sand und Grobsand eingegraben wo sie als Ansitzjager ihrer Beute ruhig auflauern Sie konnen als Substratopportunisten aber auch in Grobkies oder in stromungsberuhigten Bereichen selbst auf grosseren Steinen wie z B jenen von Buhnen leben wo sie dann aktiv auf Beutefang gehen Der Entwicklungszyklus der Larven umfasst mehr als zehn Stadien und betragt drei oder vier Jahre wobei eine dreijahrige Entwicklung wohl die Regel darstellt Gefahrdung und rechtliche Stellung BearbeitenDie Grune Flussjungfer ist aufgrund ihrer engen Bindung an naturnahe und nur gering mit Schadstoffen belastete Fliessgewasser nach 1950 aus weiten Teilen Mitteleuropas verschwunden Hauptgefahrdungsfaktoren sind neben Schad und Nahrstoffeinleitungen wasserbauliche Massnahmen wie Begradigung Uferbefestigung sowie Ausbaggerungen von Sediment zur verbesserten Schiffbarkeit In Deutschland wird die Art nach der aktuellen Fassung der Roten Liste nicht mehr als gefahrdet gefuhrt zuvor hatte sie als stark gefahrdet gegolten 1 In den letzten Jahren deutet sich zumindest in Deutschland eine Bestandserholung und Wiederausbreitung an vermutlich vor allem bedingt durch eine Verbesserung der Wasserqualitat 2 Die Gefahrdungssituation der Grunen Flussjungfer in Osterreich wird laut der Roten Liste Osterreichs in vier Bundeslandern unterschiedlich mit Kategorie 1 Vom Aussterben bedroht Kategorie 2 Stark gefahrdet und Kategorie 4 Potentielle Gefahrdung bzw Gefahrdung droht bewertet Die Schweiz listet diese Libellenart mit Stark gefahrdet Der Weltbestand wird von der International Union for Conservation of Nature IUCN in der Ausgabe 2009 der Roten Liste gefahrdeter Arten als nicht gefahrdet Least Concern eingestuft Die Grune Flussjungfer ist eine Art der FFH Richtlinie Anhange II Schutzgebiete sind auszuweisen und IV streng zu schutzen In Deutschland ist sie nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschutzt 3 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten J Ott K J Conze A Gunther M Lohr R Mauersberger H J Rohland F Suhling Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen Deutschlands mit Analyse der Verantwortlichkeit dritte Fassung Stand Anfang 2012 Odonata In Libellula Supplement Band 14 2015 S 395 422 z B J Muller R Steglich Rote Liste der Libellen Odonata Sachsen Anhalts In Berichte des Landesamtes Umwelt Sachsen Anhalts Band 39 2004 S 212 216 lau sachsen anhalt de pdf WISIA deLiteratur Bearbeiten F Suhling O Muller Die Flussjungfern Europas Gomphidae Die Neue Brehm Bucherei 628 Westarp Magdeburg und Spektrum Heidelberg 1996 ISBN 3 89432 459 7 O Muller Okologische Untersuchungen an Gomphiden Odonata Anisoptera unter besonderer Berucksichtigung ihrer Larvenstadien Cuvillier Gottingen 1995 ISBN 3 89588 179 1 K Sternberg B Hoppner A Heitz S Heitz Ophiogomphus cecilia Fourcoy 1785 In Klaus Sternberg Rainer Buchwald Hrsg Die Libellen Baden Wurttembergs Band 2 Grosslibellen Anisoptera Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3514 0 S 358 373 O Muller Steinschuttungen von Buhnen als Larval Lebensraum fur Ophiogomphus cecilia Odonata Gomphidae In Libellula Band 23 2004 S 45 51 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grune Flussjungfer Album mit Bildern Videos und Audiodateien Ophiogomphus cecilia in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 2 Eingestellt von Malikova E 2007 Abgerufen am 27 Dezember 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grune Flussjungfer amp oldid 188075394