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Die Stadtkirche St Marien Weida ist die evangelische Stadtkirche von Weida Sie befindet sich am gleichnamigen Fluss Weida ist im gotischen Stil errichtet und war einst Kirche eines Franziskanerklosters FrontansichtStadtkirche vom Burgturm ausInnenraum der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel 3 Weidaer Flutbibel 4 Gegenwart 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich hatte die Stadt zwei Stadtpfarrkirchen entsprechend den beiden mit eigenen Rechten ausgestatteten Stadthalften Altstadt und Neustadt Die Kirche der Altstadt war die auf der Hohe liegende Kirche St Marien genannt Widenkirche von der heute noch der Turm und die Ruine des Kirchenschiffes stehen Die Kirche der Neustadt trug das Patrozinium des Apostels Petrus Sie stand in der Nahe des Marktes Auch von ihr sind nur noch Reste und der Turm erhalten Die funf Glocken der Kirchgemeinde hangen auf den beiden Turmen dieser Kirchenruinen zwei Glocken von der Widenkirche und drei vom Turm der Peterskirche Daneben beherbergte die Stadt zwei Kloster ein Franziskanerkloster das zur Sachsischen Franziskanerprovinz Saxonia gehorte und ein Dominikanerinnenkloster Mit der Einfuhrung der Reformation und der Vereinigung der beiden Stadthalften zu einem Kirchspiel wurde die Klosterkirche der Franziskaner in den Rang der Stadtpfarrkirche erhoben Die Bruder des 1210 gegrundeten Franziskanerordens und ihre Kapelle in Weida werden erstmals 1267 urkundlich erwahnt Das Kloster wurde bereits 1250 gegrundet und vermutlich von den Vogten von Weida gestiftet 1 1345 und 1353 fand das Provinzkapitel der Saxonia in Weida statt die Konventsgebaude mussen dafur eine gewisse Grosse gehabt haben 2 1350 begannen die Franziskaner damit die Kapelle Unserer Lieben Frau zu einer Klosterkirche umzubauen Sie bauten ihre Kirchen im Stil einer Bettelordenskirche mit einem Dachreiter anstelle eines Kirchturms wie es auf einem alten Stich zu sehen ist Um 1450 wurde die Kirche um ein Seitenschiff erweitert 1493 ubernahm der Konvent in Weida wie zahlreiche andere Kloster der Franziskanerprovinz Saxonia die Martinianischen Konstitutionen eine gemassigte Form der Observanzbewegung im Orden mit einer strengeren Auslegung des Armutsgelubdes die auf einen Vermittlungsversuch des Papstes Martin V 1430 zuruckging Zuvor hatte ab 1489 der Provinzialminister der Saxonia auf papstliche Anordnung hin die Reform der Kloster in Altenburg und Weida eingeleitet Das Kloster wurde in Folge der Reformation aufgelost als 1524 der Pfarrer Johannes Gulden im Sinne Martin Luthers zu predigen begann 1526 wurde die Franziskanerkirche zur protestantischen Stadtkirche Im Juni 1527 visitierte der Reformator Philipp Melanchthon die Kirche Luther predigte am 8 Oktober 1530 selbst in Weida 1529 wurde im Speisesaal des Klosters eine Lateinschule eingerichtet 1531 wurden die Franziskaner aus Weida vertrieben 3 Am 9 August 1633 uberfiel das Adelhofische Reiterregiment der Holkschen Armee Weida und brannte die Osterburg und die Stadt bis auf wenige Hauser nieder darunter auch die Stadtkirche Von 1644 bis 1650 wurde der Wiederaufbau unter Leitung des Superintendenten Johannes Francke vorangetrieben Kanzel Taufstein beide mit Schnitzfiguren reich verziert Altarkruzifix Kassettendecke Emporen und Burgerstande der Stadtkirche gehen auf diese Zeit zuruck 1704 schuf der Maler Paul Laber an den Emporen 54 Bilder nach Motiven aus der Bibel 1934 wurde das Gewolbe uber dem Chorraum wiederhergestellt Das wertvollste Kunstwerk der Stadtkirche ist ein Fresko mit dem Tod der Maria es war ursprunglich Teil eines Marienzyklus in der Widenkirche Orgel Bearbeiten nbsp Empore mit OrgelDie Orgel deren Prospekt 1762 Orgelbauer Johann Georg Molau aus Grossbrembach bei Weimar baute schuf 1934 die Orgel Firma Walcker Das Instrument hat 61 Register auf drei Manualen und Pedal Restauriert wurde sie 1988 vom Vorganger Unternehmen der Firma Vogtlandischer Orgelbau Thomas Wolf Die Dispositionlautet wie folgt 4 I Positiv C Gemshorn 8 Lieblich Gedackt 8 Hellflote 8 Ital Prinzipal 4 Ged Flote 4 Schweizerpfeife 2 Kleinquinte 1 1 3 Blockflote 1 Cymbel IIISchalmei 8 II Hauptwerk C Prinzipal 8 Flote 8 Dulciana 8 Nachthorn 8 Prinzipal 4 Russisch Horn 4 Quinte 2 2 3 Octave 2 Terzian II 1 3 5 1 1 3 Mixtur VTrompete 8 III Schwellwerk C Nachthorn 16 Prinzipal 8 Quintadena 8 Rohrflote 8 Salicional 8 Undamaris 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Nasal 2 2 3 Nachthorn 2 Terz 1 3 5 Sesquialtera IIScharf III IVDulciana 16 Krummhorn 8 ZimbelsternTremulant Pedal C Prinzipal 16 Subbass 16 Zartbass 16 Oktavbass 8 Ged Bass 8 Choralbass 4 Nachthorn 2 Mixtur IVPosaune 16 Dulcianbass 16 Krummhorn 8 Koppeln I II III II I P II P III P Superoktav I Superoktav I II Superoktav III Superoktav III I Suboktav III II Superoktav III II als Wippschalter und Pistons Nebenregister Termulant Spielhilfen freie Kombination I IV Pedalkombination I II Crescendowalze Schwelltritt III Weidaer Flutbibel BearbeitenAm 6 und 7 August 1661 fuhrte der Fluss Weida nach anhaltenden Regenfallen so starkes Hochwasser dass die Katschbrucke in der Altstadt und einige Hauser fortgerissen wurden Dieses Schwemmholz legte sich vor die steinerne Kirchbrucke Verbindung von Alt und Neustadt und staute den Fluss derart an dass dieser uber die Ufer trat und sich seinen Weg durch die Altstadt und die Stadtkirche bahnte Der Chronist berichtet Der Fluss war so angeschwollen dass er nach Aufstossen der Kirchentur vier Ellen hoch ca 2 25 m den weiten Raum ausfullte die Bibel vom Epistelstuhl Lesepult in Kot und Schlamm geworfen ihre Sammetbunde ganz verderbet und auch das Chor durchzubrechen drohte Die Altarbibel wurde vom Wasser davongetragen Tage spater am Wehr des Klosters Mildenfurth wiedergefunden und in Gera restauriert Seit jenen Ereignissen wird sie Weidaer Flutbibel genannt Gegenwart BearbeitenDie Stadtkirche wurde in das Stadtebauforderungsprogramm des Landesamtes fur Denkmalschutz aufgenommen und wird seitdem saniert Es finden regelmassig musikalische Veranstaltungen Gottesdienste und kirchliche Treffen statt In den Nebengebauden sind Treffpunkte fur Menschen mit Behinderungen und soziale Dienste zu finden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Weida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Evangelischen Kirche Weida Stadtgeschichte WeidaEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Chronologischer Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Werl 1999 S 49 63 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 113 117 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 207 211 Martinianische Reform 273 Vertreibung stadtgeschichte weida de Die Jahre 1509 1553 in Weida Memento des Originals vom 21 Januar 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtgeschichte weida de Abgerufen am 18 April 2021 vogtlaendischer orgelbau de50 772144 12 061544 Koordinaten 50 46 19 7 N 12 3 41 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche St Marien Weida amp oldid 238174317