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Grossbrembach ist ein Ortsteil der Landgemeinde Buttstadt im Landkreis Sommerda in Thuringen GrossbrembachLandgemeinde ButtstadtWappen von GrossbrembachKoordinaten 51 7 N 11 19 O 51 116666666667 11 316666666667 178 Koordinaten 51 7 0 N 11 19 0 OHohe 178 mFlache 16 28 km Einwohner 694 31 Dez 2017 Bevolkerungsdichte 43 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2019Postleitzahl 99628Vorwahl 036451 Kirche in GrossbrembachSinnspruche uber KircheingangPfarrhaus GrossbrembachInhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 5 Verkehr 6 Sonstiges 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGrossbrembach liegt im ostlichen Teil des Thuringer Beckens zwischen Ettersberg und Finne an der Scherkonde Geschichte BearbeitenSteinzeitliche Relikte fanden sich in der 1962 ausgegrabenen Totenhutte von Grossbrembach Zu Beginn des 9 Jahrhunderts wird Brembach in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus 786 von Mainz fur das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Guter erstmals urkundlich als Brantbah erwahnt Der Ort war ursprunglich eine germanische Siedlung die rechts der Scherkonde lag Am linken Ufer entstand eine Siedlung der Wenden Fur die slawische Siedlung burgerte sich der Name Wendenbrembach oder Windischenbrembach ein wahrend man die germanische Siedlung Bornbrembach nannte da dort die Quellen lagen die den Ort lange mit Wasser versorgten Ein genaues Datum der Vereinigung beider Orte ist unbekannt Grossbrembach gehorte im 14 Jahrhundert zur wettinischen Landgrafschaft Thuringen Der Ort gelangte bei der Leipziger Teilung 1485 an das ernestinische Kurfurstentum Sachsen Im 16 Jahrhundert war Grossbrembach Sitz der gleichnamigen Vogtei Brembach 1544 wurde der Sitz in die Stadt Buttelstedt verlegt 1 Nach der Wittenberger Kapitulation 1547 gehorte die Vogtei Brembach zu Buttelstedt weiterhin zum Besitz der Ernestiner Sie kam bei der Erfurter Teilung 1572 zum Herzogtum Sachsen Weimar Nach dem Tod des Herzogs Wilhelm IV von Sachsen Weimar wurde 1662 die Vogtei Brembach geteilt Der Grossteil der Vogtei Brembach mit den Orten Buttelstedt Grossbrembach Rastenberg Olbersleben Niederreissen Rohrbach und Nermsdorf verblieb bei Herzog Johann Ernst II von Sachsen Weimar und wurde 1735 dem Amt Hardisleben angegliedert 1741 kam der Ort mit diesem zum Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Die Orte des Amts Hardisleben gehorten ab 1817 zum Amt Buttstadt welches 1850 im Verwaltungsbezirk Apolda des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach aufging 2 Wahrend der Herrschaft des Nationalsozialismus waren 45 polnische und 53 ukrainische Zwangsarbeiter bei Bauern im Einsatz Zudem sollen Kriegsgefangene 1942 43 im Gasthaus Thuringer Hof untergebracht worden sein 1942 43 soll es sich um franzosische Kriegsgefangene ab Herbst 1943 bis Februar 1945 um italienische Militarinternierte und bis kurz vor Kriegsende um russische Kriegsgefangene gehandelt haben Das Kommando mit der Nummer 419 gehorte zum Stalag IX C Bad Sulza 3 1975 wurden bei einer Rettungsgrabung Uber der Lehmgrube jungsteinzeitliche Erdflachgraber sowie 10 Graber mit Steinschutz freigelegt Beide Grabgruppen sind durch 15 Jahrhunderte zeitlich getrennt angelegt worden Es wurden auch noch Spuren von Wagenradern gesichtet die wahrscheinlich aus der Bronzezeit stammen 4 Am 1 Januar 2019 wurde die Gemeinde Grossbrembach mit den weiteren Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Buttstadt zur Landgemeinde Buttstadt zusammengeschlossen Im Zuge dieses Zusammenschlusses hat sich die Postleitzahl zu 99628 5 geandert Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 1994 895 1995 911 1996 903 1997 908 1998 904 1999 888 2000 881 2001 878 2002 880 2003 855 2004 844 2005 816 2006 804 2007 794 2008 770 2009 753 2010 741 2011 724 2012 727 2013 711 2014 704 2015 706 2016 696 2017 694Datenquelle Thuringer Landesamt fur StatistikPolitik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat aus Grossbrembach setzte sich aus 8 Gemeinderatsmitgliedern zusammen CDU 5 Sitze FWG 3 Sitze Stand Kommunalwahl 7 Juni 2009 Burgermeister Bearbeiten Der ehrenamtliche Burgermeister Rolf Vinup wurde am 5 Juni 2016 wiedergewahlt Wappen Bearbeiten Das Wappen ist wellenformig geteilt von Blau und Silber und zweigt oben einen silbernen Fisch und unten eine grune Weintraube mit zwei Blattern Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Die evangelisch lutherische Kirche St Wigbert steht am Platz der Demokratie Der Stausee Grossbrembach wurde als landwirtschaftlicher Wasserspeicher und Hochwasser Ruckhaltebecken angelegt Heute bietet er vielfaltige Wassersportmoglichkeiten und ist ein Gewasser fur den Angelsport Die Altstadter Muhle befindet sich interessanterweise direkt im Stausee unterm Wasser zwischen Grossbrembach und Krautheim Verkehr Bearbeiten nbsp Bau des Uberholbahnhofes GrossbrembachVom 26 Juni 1887 bis zum 11 April 1946 war Grossbrembach an die im Volksmund Laura genannten Schmalspurbahn Weimar Rastenberg Grossrudestedt die von der Weimar Rastenberger Eisenbahn Gesellschaft WREG mit Sitz in Weimar betrieben wurde mit dem Bahnhof Grossbrembach fur den Personenverkehr an Kilometer 20 21 angebunden Das Empfangsgebaude des Bahnshofs Grossbrembach der Schmalspurbahn Weimar Rastenberg Grossrudestedt im Jahr 1928 einige Meter von der Hintere Bruggerstrasse 64C in die Hintere Bruggerstrasse 63C umgesetzt 6 wurde nach einer Zwischennutzung fur das Deutsche Rote Kreuz nach 2008 abgerissen 7 Auf der Stelle befindet sich heute ein privates Wohnhaus mit Garten Zwischen der Bruggerstrasse 42 und 41 kreuzte die Bahnstrecke die Strasse Bis zur Asphaltierung der Strasse nach 2008 war dies noch durch eine unterschiedliche Pflasterung zu erkennen 7 Seit 2015 liegt der Uberholbahnhof Grossbrembach liegt an der Neubaustrecke Erfurt Leipzig Halle Sonstiges BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkrieges mussten mindestens 150 Kriegsgefangene aus Frankreich Militarinternierte sowie Frauen und Manner aus Polen und der Ukraine in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten 8 An der Ratskellerwand des Ortes ist ein symboltrachtiges Relief angebracht auf dem zwei Manner unter einem breiten Hut zu sehen sind Bei DUSEK s u 9 ist zu lesen Das frankisch deutsch slawische Zusammenleben im mittelalterlichen Thuringen basierte auf einer grundsatzlich gleichberechtigten Stellung beider ethnischer Gruppen auf der Erfullung teilweise gemeinsamer Aufgaben in der Erschliessung neuer Siedelgebiete im Rahmen des inneren Landesausbaus und auf der gleichen Unterordnung slawischer und deutscher bauerlicher Schichten unter die Gewalt deutscher Feudalherren Die Assimilierung des slawischen Bevolkerungsteils durch sprachliche und gewiss biologische Vermischung musste nach Belegen der Sprachwissenschaft und der urkundlichen Quellen westlich und ostlich der Saale im 13 und 14 Jahrhundert erfolgt sein Assimilierung bedeutete in einigen Orten aber auch administrative Vereinigung des slawischen und deutschen Dorfes zu einer Gemeinde wie sich z B in der 1 Halfte des 15 Jahrhunderts dieser Prozess Zwischen Gross und Windischenbrembach vollzog und wie eine symbolhafte bildliche Darstellung der Vereinigung zweier Manner unter einem Hute Titelblatt als Ortswahrzeichen noch heute davon Zeugnis ablegt Das Relief selbst stammt nach DUSEK aus dem 16 Jahrhundert Anmerkung zum Titelbild Literatur BearbeitenSeweryn Rzepecki The roots of megalitism in the TRB culture Instytut Archeologii Uniwersytetu Lodzkiego 2011 ISBN 978 83 933586 1 8 S 75Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grossbrembach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Orte der Vogtei Brembach in der Geschichte der Stadt Buttelstedt Geschichte von Grossbrembach auf der Homepage der VG Buttstadt Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Thuringen Band 8 VAS Verlag fur Akademische Schriften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 88864 343 0 S 269 Michael Kohler Heidnische Heiligtumer Vorchristliche Kultstatten und Kultverdachtsplatze in Thuringen Jenzig Verlag Kohler Jena 2007 ISBN 978 3 910141 85 8 S 140 141 Deutsche Post AG Mitteilungsblatt Ortsdaten Deutsche Post AG 6 Juni 2019 abgerufen am 30 Juli 2019 Download Historische Karten des Liegenschaftskatasters Abgerufen am 12 November 2023 a b WRE Weimar Rastenberger Eisenbahn Buttelstedt Guthmannshausen Abgerufen am 12 November 2023 Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Band 8 Thuringen VAS Verlag fur Akademische Schriften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 88864 343 0 S 269 Sigrid Dusek Geschichte und Kultur der Slawen in Thuringen Erlauterungen zur Ausstellung Museum fur Ur und Fruhgeschichte Thuringens Weimar 1983 S 81 Ortsteile von Buttstadt Buttstadt Ellersleben Essleben Teutleben mit Essleben und Teutleben Grossbrembach Guthmannshausen Hardisleben Kleinbrembach Mannstedt Olbersleben Rudersdorf Normdaten Geografikum GND 4094073 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossbrembach amp oldid 239181983