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Die Kirche St Stephanus ist die im Jahre 1561 errichtete Pfarrkirche in der Gemeinde Schwendi im Landkreis Biberach in Oberschwaben Die barocke Ausstattung geht auf die Zeit um 1730 zuruck Um das Maria Hilf Bild entstand im 17 Jahrhundert eine Wallfahrt Die Pfarrkirche gehort zur Seelsorgeeinheit Schwendi im Dekanat Biberach in der Diozese Rottenburg Stuttgart Die Pfarrkirche St Stephanus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Ausstattung der Kirche 1 1 Die Maria Hilf Wallfahrt 1 2 Das Kreuzpartikel 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Ausstattung der Kirche Bearbeiten nbsp Die Steinigung des Heiligen Stephanus Die Kirche nordlich der Ortsmitte an der Hauptstrasse liegend wurde von Marquard von Schwendi 1564 auf dem Burgrest Schwendi errichtet der Grundstein gibt die Jahreszahl 1561 als Erbauungsjahr an 1 Bis zu dem Zeitpunkt war die Annakapelle in der Ortsmitte die Pfarrkirche von Schwendi Von der ursprunglichen Ausstattung ist nur der achteckige von Engeln getragene Taufstein erhalten geblieben der im Altarraum der Kirche steht Ebenfalls aus dem 16 Jahrhundert stammen die Grabdenkmaler der Freiherren Wilhelm von Schwendi 1558 Marquard von Schwendi 1564 und Hans von Schwendi 1539 in der Josephskapelle einer Seitenkapelle der Kirche Die Kirche ist eine Saalkirche mit kreuzformigem Grundriss Der quadratische Glockenturm steht im Nordwesten und wurde im 18 Jahrhundert erhoht In den Jahren 1723 1734 erhielt die Kirche ihre barocke Ausstattung 2 Die Fresken stammen von dem Bucher Barockmaler Johann Martin Sauter Die Deckengemalde im Altarraum der Kirche sind dem Kirchenpatron Sankt Stephanus gewidmet das Hauptgemalde zeigt die Steinigung des ersten christlichen Martyrers vor der Stadt Jerusalem Das Hauptfresko im Langhaus der Kirche zeigt die Auffindung des Kreuzes Christi Der figurliche Schmuck der Kirche wurde von dem Bildhauer Dominikus Hermengild Herberger angefertigt Besonders sehenswert ist die Kanzel mit den allegorischen Figuren der damals bekannten vier Erdteile Afrika Rauchfass Amerika Bogen Kocher Asien Turban Krummschwert und Europa Kaiserkrone Zepter Im Mittelpunkt des Hochaltars und damit des gesamten Kirchenraums befindet sich das Gnadenbild Mariahilf Auf dem rechten Seitenaltar steht die alteste Skulptur der Kirche Die spatgotische Pieta um 1490 befand sich fruher in der Bergkapelle an der Strasse in Richtung Grossschafhausen 3 In den Jahren 1970 1973 wurde die Kirche umfassend renoviert Der Mittelgang fiel weg stattdessen wurde das Kirchengestuhl als Block aufgestellt In Anpassung an die Liturgiereform wurde ein neuer Altar ein sogenannter Volksaltar aus Bronze mit Steinplatte aufgestellt 4 Die Maria Hilf Wallfahrt Bearbeiten nbsp Das Gnadenbild Mariahilf Marquard von Schwendi 1574 1634 Enkel des gleichnamigen Erbauers der Kirche gilt als Stifter der Maria Hilf Wallfahrt in Schwendi Er war Bistumsverweser und Domdekan des Furstbischofs Leopold V in Passau 5 Um 1620 beauftragte er den Passauer Kunstler Pius zwei Kopien des Maria Hilf Gemaldes von Lucas Cranach des Alteren aus der Zeit um 1537 anzufertigen Nachdem Marquard bereits in Passau eine Kapelle mit Mariengnadenbild gestiftet hatte heute Wallfahrtskirche Mariahilf liess er 1634 die zweite Kopie nach Schwendi uberfuhren Fur das Maria Hilf Bild wurde 1656 ein eigener Altar geweiht nach der Barockisierung der Kirche nahm das Gemalde seinen zentralen Platz in der Mitte des Hochaltars ein Der Wallfahrtstag war am 2 Juni dem Fest Maria Heimsuchung An diesem Tag pilgerten die Glaubigen der Nachbargemeinden nach Schwendi Die Wallfahrt verlor im Zuge der Reformbestrebungen des Kaisers Joseph II an Bedeutung ab 1807 wurde das Fest per Dekret auf den ersten Sonntag im Juni verlegt Bis 1970 zogen die Glaubigen an diesem Tag in einer feierlichen Prozession durch den Ort 6 Das Schwanenfest das der Musikverein Rota Schwendi jedes Jahr am ersten Juniwochenende veranstaltet geht auf das Wallfahrtsfest zuruck Seit einigen Jahren gibt es Bestrebungen auch die kirchliche Wallfahrt wiederzubeleben Das Kreuzpartikel Bearbeiten nbsp Das Wetterkreuz mit dem Kreuzpartikel Mitte Die Schwendier Pfarrgemeinde ist seit dem 17 Jahrhundert im Besitz eines Kreuzpartikels das angeblich vom Kreuz Christi stammt Der wenige Millimeter grosse Holzsplitter ist an dem Wetterkreuz angebracht 7 Die Reliquie stammt aus der Kirche in Mindelzell heute Kreis Gunzburg wo sie 1690 von einer Rauberbande gestohlen wurde 8 Die Diebe wurden im Schwendier Wald aufgespurt drei von ihnen in den Gefangnisturm der Schwendier Herrschaft gesperrt und 1692 auf dem Schwendier Galgenberg hingerichtet Die Mindelzeller verlangten die Ruckgabe des Kreuzpartikels die Grafin Johanna von Oettingen Spielberg geborene von Schwendi forderte Geld Am Ende wurde das Kreuzpartikel geteilt ein Splitter wurde 1691 in die Schwendier Pfarrkirche uberfuhrt In der Pfarrkirche erinnert ein Fresko am Chorbogen an die Entdeckung der Rauber Darauf ist eine Eiche zu sehen in die ein Blitz fahrt darunter drei fluchtende Rauber die das Kreuzpartikel zurucklassen Literatur BearbeitenMax Hammer Schwendi Heimatbuch einer Gemeinde in Oberschwaben Konrad Weissenhorn 1969 Johann Konig Pfarrkirche Schwendi Landkreis Biberach Diozese Rottenburg Patron St Stephan 26 Dez und Alexius 17 Juli Die Kirchen in Schwendi Wurtt Schnell amp Steiner Munchen 1940 Kunstfuhrer S 471 72 Reihe Suddeutschland 2 vollig neubearbeitete Auflage Otto Beck Katholische Pfarrkirche St Stephan in Schwendi Schwendi Oberschwaben Schnell amp Steiner Munchen u a 1985 Kunstfuhrer 471 Gemeinde Schwendi Hrsg Schwendi 850 Jahre Geiselmann Laupheim 1978 Georg Dehio Begr Ernst Gall Hrsg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Dagmar Zimdars u a Baden Wurttemberg Band 2 Die Regierungsbezirke Freiburg und Tubingen Deutscher Kunstverlag Munchen 1997 Volker Strahle 2010 Diebstahl der Reliquie bringt drei Manner auf den Galgenberg in Schwabische Zeitung Lokalausgabe Laupheim 2 Oktober 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Stephanus Schwendi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Stephanus Schwendi auf der Seite der Diozese Rottenburg StuttgartEinzelnachweise Bearbeiten Hammer 145 Beck 1985 6 Beck 1985 12 Schwendi 1978 45 Hammer 1969 140f Schwendi 1978 68 Strahle 2010 Hammer 1969 13848 17895 9 97453 Koordinaten 48 10 44 2 N 9 58 28 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Stephanus Schwendi amp oldid 239476693