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Die katholische Pfarrkirche St Sixtus in Schliersee einer Marktgemeinde im Landkreis Miesbach im Regierungsbezirk Oberbayern wurde im fruhen 18 Jahrhundert an der Stelle romanischer und gotischer Vorgangerbauten im Stil des Barock errichtet Die Stuckaturen und Deckenfresken zahlen zu den fruhen Werken von Johann Baptist Zimmermann Die Kirche ist dem Papst Sixtus II geweiht der im 3 Jahrhundert als Martyrer starb und als Heiliger verehrt wird Das Gebaude gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 1 Pfarrkirche St Sixtus in Schliersee 2009 Innenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Deckenfresken 4 Katharinenkapelle 5 Ausstattung 6 Orgel 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort Schliersee geht auf die Grundung eines Klosters Slyrse auf dem Kirchbichl einem Hugel zwischen Hausham und Schliersee um das Jahr 770 zuruck Das Kloster wurde im 10 Jahrhundert bei den Ungarneinfallen zerstort und 1141 durch Bischof Otto von Freising als Kollegiatstift am Ufer des Schliersees an der Stelle der heutigen Pfarrkirche neu gegrundet Die romanische Klosterkirche fiel 1346 einem Brand zum Opfer Zwei Jahre spater liess sie Graf Georg I von Hohenwaldeck im Stil der Gotik wiederaufbauen Im Jahr 1495 verlegte Herzog Albrecht IV von Bayern die Stifte Schliersee und Ilmmunster an die damals neu errichtete Frauenkirche in Munchen Die seelsorgerische Betreuung erfolgte von da an durch Pfarrvikare die das Stiftskapitel in Munchen entsandte Fur den Neubau der von Witterungsschaden gezeichneten Kirche setzte sich Johann Daller ein der ab 1704 das Amt des Pfarrvikars in Schliersee ausubte Im Jahr 1712 begann man mit den Bauarbeiten die 1714 abgeschlossen waren 1715 fand die Weihe der neuen Kirche statt Als Baumeister wurde Caspar Glasl beauftragt fur die Stuckarbeiten und die Fresken konnte Johann Baptist Zimmermann gewonnen werden Architektur BearbeitenDie Kirche ist ein Saalbau mit eingezogenem halbrund geschlossenem Chor Im Norden der Westfassade erhebt sich der Glockenturm der bereits 1466 von den Baumeistern Alexander und Michael Gugler errichtet wurde Nur der Spitzhelm wurde nach einem Blitzschlag 1873 aufgesetzt Das Langhaus wird von einer Stichkappentonne mit Gurtbogen gedeckt und durch breite Wandpfeiler gegliedert die mit Pilastern besetzt sind Die von Quertonnen uberwolbten Raume zwischen den Wandpfeilern werden von Seitenkapellen eingenommen und sind mit Altaren ausgestattet Deckenfresken Bearbeiten nbsp Deckenfresken im ChorDie Deckenfresken wurden 1714 von Johann Baptist Zimmermann ausgefuhrt Sie stellen im Chor Episoden aus dem Leben des heiligen Sixtus des Schutzpatrons der Kirche dar Auf den beiden grossen Szenen werden seine Gefangennahme in Gegenwart des heiligen Laurentius seines Diakons und seine Enthauptung dargestellt Die kleineren in Ton in Ton Malerei ausgefuhrten Bilder zeigen den heiligen Sixtus im Disput mit antiken Philosophen und im Kerker Sie schildern wie vor dem heiligen Sixtus Gotzenbilder zerbersten und wie er einen Blinden heilt indem er ihm mit dem Kreuz den Segen erteilt Die Langhausfresken sind dem Christusmonogramm IHS und dem Marienmonogramm gewidmet sie sind als Lobpreisung der Namen Jesu und Mariens zu verstehen Uber der Orgelempore thront die Schutzmantelmadonna die Menschen unterschiedlicher Schichten wie einen Papst einen Bischof einen Konig einen Kardinal Klosterschwestern und einfache Leute unter ihren Schutz nimmt nbsp Gefangennahme des heiligen Sixtus nbsp Enthauptung des heiligen Sixtus nbsp MarienmonogrammKatharinenkapelle BearbeitenAn der Chornordseite befindet sich die noch aus der mittelalterlichen Kirche erhaltene Katharinenkapelle die Grablege der Herren von Waldeck Ein Rotmarmorepitaph erinnert an den 1380 gestorbenen Georg von Waldeck Der Altar aus der Mitte des 17 Jahrhunderts ist mit den Figuren der Apostel Petrus und Paulus besetzt die alter sind Ausstattung Bearbeiten nbsp KanzelDie Skulpturengruppe an der Sudwand des Chors stellt den Gnadenstuhl dar Sie wird um 1480 datiert und wurde von Erasmus Grasser geschaffen Das Tafelbild uber der Tur zur Sakristei stellt eine Schutzmantelmadonna dar Es ist mit der Jahreszahl 1494 bezeichnet und wird Jan Polack zugeschrieben Die spatgotische Skulptur des thronenden Papstes Sixtus vor dem Hauptaltar aus der Zeit um 1520 gehorte als Schreinfigur zum Vorgangeraltar Sie wurde vom Meister von Rabenden geschaffen 2 Der Hochaltar aus Nussbaumholz wurde 1717 nach einem Entwurf von Johann Baptist Zimmermann angefertigt Die beiden uberlebensgrossen Figuren stellen den heiligen Benno von Meissen den Schutzpatron der Stadt Munchen mit seinen Attributen dem Fisch und den Schlusseln und den heiligen Arsacius dessen Reliquien im Kloster Ilmmunster verehrt werden dar Arsacius wird mit dem Schrein der Heiligen Drei Konige dargestellt da er nach der Legende deren Gebeine von Konstantinopel nach Mailand uberfuhrt haben soll Die Kanzel stammt von 1715 An den Kirchenbanken sind noch zahlreiche Kirchstuhlschilder erhalten nbsp Gnadenstuhl von Erasmus Grasser nbsp Schutzmantelmadonna von Jan Pollack nbsp Papst Sixtus II vom Meister von Rabenden nbsp Heiliger Arsacius nbsp KirchstuhlschildOrgel Bearbeiten nbsp Doppelempore mit Mathis OrgelDie heutige Orgel wurde im Jahr 2012 durch die Schweizer Firma Mathis aus Nafels erbaut und besitzt 28 Register auf zwei Manualen und Pedal Sie ersetzt ein Vorgangerinstrument von Magnus Schmid aus dem Jahr 1941 Die Mathis Orgel besitzt vollmechanische Schleifladen und zusatzlich eine elektrische Setzeranlage Die Disposition ist wie folgt 3 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Portunalflote 8 4 Grossgedackt 8 5 Viola da Gamba 8 6 Octave 4 7 Schlierseeflote 4 8 Octave 2 9 Mixtur III IV 1 1 3 10 Trompete 8 Tremulant II Schwellwerk C g311 Rohrflote 8 12 Salicional 8 13 Vox coelestis ab c0 8 14 Principal 4 15 Traversflote 4 16 Salicet 4 17 Quinte 2 2 3 18 Flote 2 19 Terz 1 3 5 20 Mixtur IV 2 21 Oboe 8 Tremulant Pedal C f122 Violonbass 16 23 Subbass 16 24 Octavbass 8 25 Gedacktbass 8 26 Choralbass 4 27 Posaune 16 28 Trompetenbass 8 Koppeln Normalkoppeln II I I P II P Suboktavkoppeln II I II II Spielhilfen 4000 Setzerkombinationen mechanischer Kollektivtritt fur Plenum mechanischer Kollektivtritt fur ZungenstimmenLiteratur BearbeitenGeorg Dehio bearbeitet von Ernst Gotz u a Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 1078 1079 Katholisches Pfarramt St Sixtus Hrsg 300 Jahre St Sixtus Schliersee 2 uberarbeitete Auflage Schliersee ohne Jahr und ohne ISBN Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Sixtus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schliersee Kollegiatstift St Sixtus Pioniere christlicher Kultur im Schlierachtal Haus der Bayerischen Geschichte abgerufen am 23 November 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Schliersee PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 1 82 131 23 Daniel Rimsl Sigmund Haffner und der Hochaltar zu Rabenden Schnell und Steiner Regensburg 2015 ISBN 978 3 7954 2890 7 S 58 f Vorstellung der Mathis Orgel47 733161 11 864762 Koordinaten 47 43 59 4 N 11 51 53 1 O Normdaten Geografikum GND 1110772467 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Sixtus Schliersee amp oldid 228118649