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Die Kirche St Margareta ist das Gotteshaus der romisch katholischen Kirchengemeinde Wilburgstetten Ihre Anfange gehen vermutlich auf eine mittelalterliche Eigenkirche des damals ortsansassigen Adels zuruck Die fruheste Erwahnung der Kirche stammt allerdings erst aus dem Jahr 1602 Im Laufe ihrer Geschichte wurde sie mehrfach erweitert Die heutige Gestalt empfing sie durch Umbau und Erweiterung um 1900 Im Jahr 2001 erfolgte die Erhohung ihres Glockenturms Kirche St Margareta von Suden Mit dem Pfarrhaus dem Pfarrheim St Josef und dem Grimmeiss Haus gehort die St Margareta Kirche zu einem Ensemble historischer Gebaude das den Bischof Rabeno Platz umgibt Inhaltsverzeichnis 1 Patrozinium 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 4 1 Altare 4 2 Kanzel 4 3 Orgel 5 Gelaut 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweisePatrozinium BearbeitenPatronin der Wilburgstettner Kirche ist die aus Pisidien stammende Margareta von Antiochien Sie soll um die Wende des 3 4 Jahrhunderts gelebt haben um 304 als Martyrerin gestorben sein 1 und wird als eine der sogenannten Vierzehn Nothelfer verehrt Von ihrem Leben erzahlen mehrere zum Teil widerspruchliche Legenden Sie gilt als Beschutzerin der Bauern Schwangeren Jungfrauen und Ammen 2 Nebenpatron ist der romische Soldat und christliche Martyrer Sebastian 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche St Margareta vor der Turmerhohung Grimmeiss Haus nbsp Kirche St Margareta nach der 2001 erfolgten TurmerhohungWilburgstetten war ursprunglich im Besitz der Truchsesse von Wilburgstetten einer Nebenlinie der Truchsesse von Oettingen Sie besassen als bayerisches Lehensgut zwei Burgen von denen die Limburg auf der nordlichen und die namensgebende Wilburg auf der sudlichen Wornitzseite lag Eine Pfarrei soll auf dem Gebiet der Truchsesse bereits 1301 aufgerichtet worden sein ein erster Pfarrer ist fur 1405 dokumentiert 4 Das Vorhandensein von Pfarrei und Ortspfarrer setzt die Existenz eines Sakralgebaudes voraus bei dem es sich eventuell um eine Eigenkirche des erwahnten Ortsadels handelte 5 Ob dieses Gebaude ein Vorgangerbau der St Margareta Kirche war ist aufgrund der Quellenlage ungewiss Der Kirchturm durfte dem 14 oder 15 Jahrhundert angehoren 4 1431 verausserte der Burggraf von Nurnberg der seit 1405 durch Kauf im Besitz des Wilburgstettner Lehens war Ort und den dazugehorigen Kirchensatz an zehn Burger der Freien Reichsstadt Dinkelsbuhl Von diesem Datum an bis zum Ende des alten Reiches 1803 war Dinkelsbuhl Herrin uber den Ort und Inhaberin der Patronatsrechte uber das Kirchwesen Wilburgstettens Darauf verweist auch das Dinkelsbuhler Wappen im Giebel des ortlichen Pfarrhauses 6 Bestrebungen der Reichsstadt in Wilburgstetten die Reformation einzufuhren scheiterten Das Dorf ist seit 1549 eine romisch katholische Insel im protestantischen Gebiet 4 Fruheste Nachrichten uber ein Kirchengebaude in Wilburgstetten stammen aus dem Jahr 1602 Das ursprunglich kleine romanische Langhaus mit geostetem Chorturm wurde in den Jahren 1779 80 erweitert Der damalige Dachstuhl befindet sich unter der neuen Dachkonstruktion und ist nahezu vollstandig erhalten An einem seiner Stutzbalken ist die Jahreszahl 1779 eingelassen sowie der Name des Dinkelsbuhler Zimmermanns Trossbach 1897 98 erhielt die Kirche St Margareta ihren heutigen Grundriss Aus dem Langhaus wurde ein Querhaus Das heutige Langhaus wurde im rechten Winkel dazu errichtet mit einer neuen nach Norden ausgerichteten Apsis und einem zur Sudseite verlegten Haupteingang Im Lauf der beiden folgenden Jahrzehnte wurde der Innenraum im neoromanischen Stil gestaltet Die Einweihung der erweiterten und umgestalteten Kirche fand am 30 April 1903 statt Die Konsekration nahm der Augsburger Diozesanbischof Maximilian von Lingg vor 7 1980 8 wurde das sogenannte Schussa Anwesen das mit seinen Nebengebauden den Blick auf die Portalseite der Kirche versperrte erworben und abgerissen An seiner Stelle befindet sich heute der Bischof Rabeno Platz mit der Kriegergedachtniskapelle 9 Weitere Renovierungsarbeiten fanden in den Jahren 1994 bis 1998 statt Dabei wurde die in der Zeit nach dem II Weltkrieg erfolgte weisse Ubermalung der Innenwande ruckgangig gemacht und die neoromanische Bemalung von 1900 wiederhergestellt Am Ende der Massnahmen standen ein neuer Aussenanstrich die Erweiterung der Sakristei sowie die Aufstockung des Glockenturms von 22 70 auf 33 75 Meter inklusive Wetterfahne die 2001 erfolgte 10 Architektur Bearbeiten nbsp Altar nbsp KanzelDie Kirche befindet sich im Norden des Ortes An sie grenzt nach Osten hin der Ortsfriedhof dessen Ummauerung teilweise ebenfalls unter Denkmalschutz steht Den Abschluss des genordeten Baus bildet eine gewolbte Apsis Das Querhaus von 1778 verbreitert das neoromanische Langhaus ist aber noch an der Dachkonstruktion gut zu erkennen Der Turm in dessen Erdgeschoss sich ursprunglich der Altarraum befand verfugt uber eine quadratische Grundform und besteht aus verputzten Steinquadern Die Sakristei die in Zusammenhang mit der Turmerhohung erheblich vergrossert wurde befindet sich als Anbau an der Nordseite des Turmes Die Kirchenfenster haben bis auf das spatbarocke Rundfenster im Westgiebel des ursprunglichen Langhauses 4 eine romanische Form Vier der Fenster sind in die West und zwei in die Ostwand eingelassen Die Sudwand verfugt ebenfalls uber zwei Fenster die das Hauptportal rechts und links flankieren Im Giebel der Sudwand finden sich drei kleine romanische Fenster die nur durch schmale Sandsteinsaulen getrennt sind Die farbenfrohe neoromanische Ausmalung des Kirchenraums besorgte von Mai bis September 1900 die Augsburger Kunstwerkstatt Baldauf Sie orientierte sich an der ursprunglichen Ausgestaltung Bei der Neugestaltung kam die sogenannte Schablonenmalerei zur Anwendung 3 Auf dem Fussboden wurden schwarze und weisse Fliesen im Schachbrettmuster verlegt Die Kirchendecke besteht aus Holzkassetten Ausstattung BearbeitenDie Inneneinrichtung des Gotteshauses ist bis auf wenige Ausnahmen neoromanisch Zu den Ausnahmen gehoren die Stuhlwangen des Kirchengestuhls Sie stammen aus der Zeit der Langhauserweiterung von 1778 und zeigen einen geschweiften Umriss sowie einen Schnitzdekor aus Rocaille und Gitterwerk mit Blumen 4 Altare Bearbeiten Der Hauptaltar mit Zelebrationstisch sowie der Josefaltar zur Linken und der Marienaltar zur Rechten der Apsis bilden das liturgische Zentrum der St Margareta Kirche Haupt und Nebenaltare sind ein Werk der Augsburger Kunstanstalt Baldauf Die Tischlerarbeiten fuhrte Carl Port aus die Verzierungen stammen aus der Hand von Carl Ebner Die Altare waren im Februar 1871 fertiggestellt und wurden zunachst im Chorturm aufgestellt Nach dem Kirchenanbau 1898 99 fanden sie ihren heutigen Platz Die drei Altarbilder schuf der Kunstler Johann Kaspar aus Obergunzburg Das Bild des Hauptaltares zeigt die Kirchenpatronin Margarete von Antiochien als Siegerin uber den Drachen des Unglaubens und des Bosen Der Josefaltar tragt ein Bildnis des Martyrers Sebastian des Namenspatrons der Kirche Das Gemalde des Marienaltars zeigt Maria als die neue Eva die der Schlange die einst Adam und Eva verfuhrte den Kopf zertritt Kanzel Bearbeiten Die Kanzel ist erhoht und nur uber eine Treppe zu erreichen Sie verfugt uber einen reichverzierten Schalldeckel und befindet sich vom Langhaus aus gesehen auf der rechten Seite Befestigt ist sie an der Ecke Langhaus ehemaliger Chor Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1881 und ist ein Werk der Augsburger Kunstwerkstatte Baldauf Inhaber Carl Port Ihr Korpus zeigt den Pantokrator Jesus Christus mit erhobener Schwurhand Das gleiche Motiv findet sich in der Deckenmalerei des jetzigen Seitenschiffs Weitere Kanzelfiguren sind die vier Evangelisten Matthaus Markus Lukas und Johannes mit ihren jeweiligen Symbolen 3 Orgel Bearbeiten Die Kirche verfugt uber eine pneumatische Orgel mit zwei Manualen und zehn Registern Sie wurde 1901 von der Oettinger Orgelbauwerkstatt Georg Friedrich Steinmeyer als ihr Opus 709 errichtet 11 3 und befindet sich auf der Empore uber dem Hauptportal Uber eine Vorgangerorgel schweigen die Quellen Bekannt ist nur dass es mindestens eine gegeben hat In der in Ansbach 1859 erschienenen Statistik deutscher Schulen in Mittelfranken heisst es die Orgel ist ganz ruinos und hat 8 Register 12 Vierzehn Jahre spater ist zu lesen In der Pfarrkirche ist zur Zeit keine Orgel nur aushilfsweise ein Harmonium 13 Gelaut BearbeitenDie alteste Glocke im Gelaut der Wilburgstettner Kirche stammt aus dem Jahr 1927 Die beiden mittleren Glocken wurden 1953 gefertigt Jungste Glocke ist die von der ehemaligen Schulrektorin und Organistin Anneliese Gerstl gestiftete Anna Glocke Sie wurde 1982 gegossen Das Vollgelaut wurde in der Sendung Zwolfuhrlauten vom 26 April 2008 durch den Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt Die Aufnahme befindet sich im Archiv 14 Glocke Jahr Giesserei Ton Gewicht Durchmesser Bildnis WidmungI 1927 Gebruder Radler Lauingen d 4 16 160 kg 66 8 cm Dreifaltigkeit Schmerzhafte Gottesmutter DreifaltigkeitII 1953 Kuhn Wolfart Lauingen g 4 16 580 kg 102 cm Margareta Michael WetterglockeIII 1953 Kuhn Wolfart Lauingen b 4 16 350 kg 86 7 cm Maria Konigin mit Kind Gefallene und Vermisste beider WeltkriegeIV 1982 Glockengiesserei Bachert Bad Friedrichshall f 3 16 857 kg 116 cm Anna Selbdritt Barbara Marien und FesttagsglockeLiteratur BearbeitenWerner Schwanfelder Mittelfranken Lieblingsplatze zum Entdecken Gmeiner Verlag Messkirch 2018 ISBN 978 3 8392 5714 2 S 85f Kapitel Viel Geschichte viel Vergangenheit Wilburgstetten Pfarrkirche St Margareta Hans Sing Wilburgstetten an der Wornitz im Landkreis Ansbach Fur alle die an Geschichte und Kultur unseres Dorfes Interesse haben Hrsg Pfarrei St Margareta Selbstverlag 2008 PDF online abgerufen am 8 Februar 2021 Gemeinde Wilburgstetten Hrsg Sigrid Liebelt Wilburgstetten und seine Ortsteile Geiger Verlag Horb am Neckar 1999 ISBN 3 89570 546 2 August Gebessler Stadt und Landkreis Dinkelsbuhl Bayerische Kunstdenkmale Band 15 Deutscher Kunstverlag Munchen 1962 DNB 451450930 S 227 229 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Margareta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchen Galerie de Kirchen Galerie de Pfarrkirche St Margareta Bayerischer Rundfunk de 12 Uhr Lauten der Glocken von St Margareta Wilburgstetten 26 April 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Sing Wilburgstetten an der Wornitz im Landkreis Ansbach Fur alle die an Geschichte und Kultur unseres Dorfes Interesse haben Hrsg Pfarrei St Margareta Selbstverlag 2008 S 4 PDF online abgerufen am 8 Februar 2021 Josef Johannes Schmid Margareta In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 18 Bautz Herzberg 2001 ISBN 3 88309 086 7 Sp 855 859 Artikel Artikelanfang im Internet Archive a b c d Hans Sing Wilburgstetten an der Wornitz im Landkreis Ansbach Fur alle die an Geschichte und Kultur unseres Dorfes Interesse haben Hrsg Pfarrei St Margareta Selbstverlag 2008 S 6 PDF online abgerufen am 8 Februar 2021 a b c d e August Gebessler Stadt und Landkreis Dinkelsbuhl Bayerische Kunstdenkmale Band 15 Deutscher Kunstverlag Munchen 1962 DNB 451450930 S 227 Hans Sing Wilburgstetten an der Wornitz im Landkreis Ansbach Fur alle die an Geschichte und Kultur unseres Dorfes Interesse haben Hrsg Pfarrei St Margareta Selbstverlag 2008 S 5 PDF online abgerufen am 8 Februar 2021 Hans Sing Wilburgstetten an der Wornitz im Landkreis Ansbach Fur alle die an Geschichte und Kultur unseres Dorfes Interesse haben Hrsg Pfarrei St Margareta Selbstverlag 2008 S 3 PDF online abgerufen am 8 Februar 2021 Hans Sing Wilburgstetten an der Wornitz im Landkreis Ansbach Fur alle die an Geschichte und Kultur unseres Dorfes Interesse haben Hrsg Pfarrei St Margareta Selbstverlag 2008 S 5 f PDF online abgerufen am 8 Februar 2021 Nach anderen Angaben 1979 siehe Hans Sing Wilburgstetten an der Wornitz im Landkreis Ansbach Fur alle die an Geschichte und Kultur unseres Dorfes Interesse haben Hrsg Pfarrei St Margareta Selbstverlag 2008 S 7 PDF online abgerufen am 8 Februar 2021 Gemeinde Wilburgstetten Hrsg Sigrid Liebelt Wilburgstetten und seine Ortsteile Geiger Verlag Horb am Neckar 1999 S 12 Sp I Hans Sing Wilburgstetten an der Wornitz im Landkreis Ansbach Fur alle die an Geschichte und Kultur unseres Dorfes Interesse haben Hrsg Pfarrei St Margareta Selbstverlag 2008 S 7 f PDF online abgerufen am 8 Februar 2021 Werkverzeichnis Steinmeyer Eduard Vetter Statistik deutscher Schulen in Mittelfranken im Konigreich Bayern Verlag Carl Brugel Ansbach 1859 S 330 Google Books online Valentin Grubel Statistik der deutschen Schulen im Kreise Mittelfranken Selbstverlag des Verfassers Ansbach 1873 Google Books online Bayerischer Rundfunk Zwolfuhrlauten aus Wilburgstetten 26 April 2008 eingesehen am 8 Februar 2021 49 030323 10 391454 Koordinaten 49 1 49 2 N 10 23 29 2 O Normdaten Geografikum GND 4519690 4 lobid OGND AKS VIAF 249390902 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Margareta Wilburgstetten amp oldid 224780926