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Die romisch katholische Pfarrkirche St Johannes der Taufer ist die Kirche von Brendlorenzen einem Stadtteil von Bad Neustadt an der Saale im unterfrankischen Landkreis Rhon Grabfeld Sie gehort zu den Baudenkmalern von Bad Neustadt an der Saale In der Bayerischen Denkmalliste ist sie zusammen mit der Kirchhofmauer der Pieta und dem Kreuz uber dem darin befindlichen Rundbogenportal der spatgotischen Olberggruppe dem neugotischen Kreuzweg dem Kriegerdenkmal und dem Golgothakreuz unter der Nummer D 6 73 114 161 registriert Die Pfarrei Brendlorenzen ist wie die Kuratie Lebenhan die Pfarrei Herschfeld und die Pfarrei Rodelmaier mit der Filiale Durrnhof Teil der Pfarreiengemeinschaft St Martin Brend St Johannes der TauferDer Hochaltar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 4 Gelaut 5 Anmerkungen 6 Weblinks 7 LiteraturGeschichte BearbeitenEine Kirche in Brend ist bereits im Jahr 742 nachgewiesen Sie war dem heiligen Martin geweiht Spater wechselte das Patrozinium zum heiligen Johannes dem Taufer Grund dafur war moglicherweise dass die Kirche zum Mittelpunkt des Konigshofes Karls des Grossen in Salz und damit Taufkirche fur den gesamten Salzgau wurde Die Urpfarrei Brend umfasste das Gebiet von Mittelstreu im Norden bis Aschach im Suden und von Rodelmaier im Osten bis Geroda im Westen Sie war ab 976 im Besitz des Stiftes St Peter und Alexander in Aschaffenburg von 1307 bis zur Sakularisation 1803 des Klosters Bildhausen Der Kirchenbau entstand uberwiegend im 13 Jahrhundert unter Verwendung alterer Bauteile aus dem 10 Jahrhundert insbesondere der Vierung Im Jahr 1423 wurde zwischen dem Kirchturm und dem nordlichen Querhausarm eine Sakristei angebaut Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wurde das Langhaus erhoht In den Jahren 1711 bis 1720 wurde der Triumphbogen zwischen Vierung und Langhaus abgebrochen Langhaus und Vierung hohengleich ausgebaut und alle Bauteile der Kirche einheitlich uberdacht Dadurch ging das Erscheinungsbild einer Basilika verloren Eine Innenrenovierung im Jahr 1940 entfernte Ubermalungen der Barockzeit um der Kirche den Charakter der karolingischen Konigskirche zuruckzugeben Die Deckenbalken des Langhauses wurden freigelegt Die Rundbogen und Pfeiler erhielten einen Anstrich im Farbwechsel rot grau ocker In den Jahren 1968 bis 1969 wurde der Kirchenraum fur die neue Liturgie umgebaut Der Zelebrationsaltar wurde in die Mitte der Vierung geruckt und die Seitenaltare in die Nischen an der Westwand des Querhauses versetzt In der Sakristei von 1423 entdeckte man dabei mittelalterliche Fresken Um sie der Offentlichkeit zuganglich zu machen wurde in den Jahren 1971 bis 1972 sudlich des Chores eine neue Sakristei angebaut Von 1980 bis 1981 wurde die Kirche aussen renoviert Bei einer erneuten Innenrenovierung im Jahr 1989 erhielt der Innenraum einen einheitlich hellgrauen Anstrich Beschreibung BearbeitenDie Kirche hat unter Einbeziehung des ostlichen Chorturms der Querhausarme und der beiden Sakristeien einen T formigen Grundriss Der massive quadratische Turm hat vier Geschosse und ein Satteldach Das Erdgeschoss ist nach oben durch einen Rundbogenfries abgegrenzt Der Chorraum ist gewolbt Die beiden Querhausarme ebenfalls mit Gewolbe sind durch je zwei Rundbogen von der Vierung abgetrennt Das Langhaus hat dagegen eine flache Decke Ausstattung BearbeitenDer barocke Hochaltar wurde 1719 vom einheimischen Bildhauer Johann Caspar Hippeli geschaffen 1 und 1755 mit Zutaten des Rokoko versehen Im Altarbild ist die Himmelfahrt Mariens dargestellt im Auszug die Heilige Dreifaltigkeit Rechts davon befinden sich grosse Figuren des heiligen Bernhard von Clairvaux und des Papstes Urban I links des Kirchenpatrons und des heiligen Johannes Nepomuk Links vom Chorbogen ist ein fruhromanisches Kapitell als Ambo aufgestellt Fuss und Schaft des Taufsteins rechts vom Chorbogen bestehen aus mittelalterlichem Material das Becken wurde 1973 dazu erganzt An den Wanden beiderseits des Chorbogens erkennt man Uberreste mittelalterlicher Gemalde Es handelt sich um Teile einer Darstellung des Jungsten Gerichts die sich ursprunglich uber die gesamte Chorwand ausdehnte und zu Beginn des 17 Jahrhunderts weitgehend zerstort wurde Unterhalb dieser Fresken sind eine Rokokogruppe der Taufe Jesu von 1730 rechts und eine Johannesschussel aus der Zeit um 1500 2 in der Hand von Engeln links angebracht Beide sind aus Holz geschnitzt Im rechten Querhausarm ist ein Altar der heiligen Sebastian Rochus und Aquilin von 1712 3 aufgestellt Das Altarblatt zeigt den heiligen Sebastian und wird von Figuren der beiden anderen Altarheiligen umrahmt Im Auszug ist die Kronung Mariens dargestellt Diesem Altar steht im gleichen Querhausarm ein Altar des Bruders Konrad mit einem Gemalde von 1936 gegenuber das den Altarheiligen unter der Gnadenmutter von Altotting zeigt Im linken Querhausarm befindet sich ein 1719 geschaffener Altar 4 der 14 Nothelfer an dem sich diese um eine barocke Madonna gruppieren Die Figuren der Nothelfer wurden teilweise im 15 Jahrhundert teilweise zeitgleich mit dem Altar gefertigt Dieser Altar hat als Gegenstuck den Altar der heiligen Kilian Kolonat und Totnan von 1670 Die Rokokokanzel an der rechten Langhauswand entstand um 1750 An der linken Langhauswand ist eine bemerkenswerte Pieta aus der Mitte des 13 Jahrhunderts zu finden Die Kreuzwegstationen sind Olgemalde von Johann Peter Herrlein Die Orgel auf der westlichen Doppelempore wurde 1953 von der Firma Weise in Plattling installiert und 1992 von der Firma Hoffmann in Ostheim vor der Rhon umgearbeitet Die Fresken in der alten Sakristei zeigen das Leiden und die Auferstehung Jesu Christi das Martyrium Johannes des Taufers und einige Heiligenfiguren Im Gewolbe ist das Lamm Gottes dargestellt umgeben von den vier Evangelistensymbolen Auch in der Sakristei ist eine Pieta aus der Zeit um 1380 zu sehen Gelaut BearbeitenDas Gelaut ist funfstimmig mit den Tonen in etwa e fis gis a und ais erhoht Es klingt vor allem wegen des Halbtonschrittes zwischen Glocke 4 und 5 etwas ungewohnlich Die Glocken wurden mit Ausnahme der Glocke 3 von der Giesserei Albert Junker in Brilon gegossen Anmerkungen Bearbeiten Georg Dehio beschreibt was sich aus dem Bestand nicht mehr ganz rekonstruieren lasst einen Hochaltar von 1740 Diese Schussel ist bei Georg Dehio als Teil des Hochaltars von 1740 angegeben Das ist vermutlich einer der beiden Seitenaltare die Georg Dehio dem Jahr 1720 zuschreibt Dabei durfte es sich um den zweiten Seitenaltar laut Georg Dehio handeln Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes der Taufer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Pfarrei im Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft St Martin Brend Die Kirchenglocken auf YouTubeLiteratur BearbeitenJohannes Steiner Brendlorenzen Kleine Kunstfuhrer Nr 766 Verlag Schnell und Steiner Munchen und Zurich 3 vollig neu bearbeitete Auflage 1992 Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 1979 ISBN 3 422 00359 2 S 181 50 328949 10 216216 Koordinaten 50 19 44 2 N 10 12 58 4 O Normdaten Geografikum GND 4260678 0 lobid OGND VIAF 246633875 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes der Taufer Brendlorenzen amp oldid 241494938